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Archiv "Effizienz der Schwangerenbetreuung durch Hebammen" (05.09.1997)

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A-2256

M E D I Z I N

(40) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 36, 5. September 1997 ladiät ist nur zeitlich begrenzt zu

empfehlen. Die Gesamttherapiedauer sollte mindestens sechs bis zwölf Mo- nate betragen.

Bei starkem Übergewicht und bei der medizinischen Notwendigkeit einer schnellen Gewichtsreduktion, insbesondere präoperativ, hat sich das modifizierte Fasten bewährt.

Fazit

Die Adipositas stellt mit ihren Begleiterkrankungen in der Form des metabolischen Syndroms eine Lang- zeiterkrankung dar, die einer Lang- zeittherapie bedarf. Das Konzept der Adipositastherapie stellt sich heute in vielen Aspekten verändert dar. Die Adipositastherapie muß dem heuti- gen medizinisch wissenschaftlichen Kenntnisstand entsprechen. Ökono- mische Aspekte und die Kostenstei- gerung im Gesundheitswesen müssen berücksichtigt werden. Gewichts- schwankungen in Form zyklischer Gewichtsschwankungen sind schäd- lich und sollten nicht beliebig oft wie- derholt werden. Die Genese der Adi- positas muß multifaktoriell gesehen werden. Der genetische Anteil ist re- lativ hoch, das Behandlungskonzept muß individuell erstellt werden und die Ursachen berücksichtigen. Für den Großteil der Patienten ist ein in- terdisziplinärer Therapieansatz erfor- derlich. Die Langzeitbehandlung er- fordert ein interdisziplinäres thera- peutisches Team aus Arzt, Psycholo-

gen, Diätassistenten beziehungsweise Ernährungsberaterin und Physiothe- rapeuten. Das derzeit erfolgreichste Konzept in dieser Hinsicht stellt das oben beschriebene Programm dar.

Eine Steigerung der körperlichen Aktivität führt zu einer Verbesserung der Gewichtsreduktion. Körperliches Training bei starkem Übergewicht sollte jedoch erst nach ärztlicher Un- tersuchung und unter ärztlicher Über- wachung erfolgen. Besonders hohen Stellenwert hat die körperliche Akti- vität bei der Mißerfolgsprophylaxe.

Bei schnell erforderlicher Gewichts- reduktion, insbesondere präoperativ, hat sich die stationäre Behandlung mit modifiziertem Fasten mit zirka 400 bis 500 kcal täglich außerordent- lich bewährt. Mit dieser Behandlung sind bei entsprechender Betreuung und Schulung des Patienten die höch- sten Gewichtsverluste ohne Neben-

wirkungen möglich. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand als auch unter Berücksichtigung der Ko- stensituation im Gesundheitswesen ist aus medizinischer Sicht nur der Einsatz wissenschaftlich begründba- rer und rational nachvollziehbarer Diäten vertretbar. Sollte im Einzelfall eine Außenseiterdiät aus individuel- len Gründen zeitlich begrenzt einge- setzt werden, so muß der Arzt Wir- kung, Nebenwirkung, Kosten und Nutzen abwägen. Die Indikationsstel- lung für eine Adipositastherapie ist im Rahmen der vorgegebenen Emp- fehlungen heute relativ einfach. Die Berücksichtigung der Stufentherapie der Adipositas (Grafik 3)erspart vie- le Frustrationen und Mißerfolge. Bei extremer Adipositas ist das Engage- ment des Hausarztes für eine erfolg- reiche Behandlung der Adipositas, ih- rer Folgekrankheiten und des meta- bolischen Syndroms unverzichtbar.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1997; 94: A-2250–2256 [Heft 36]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers Prof. Dr. med.

Johannes Georg Wechsler Innere Abteilung

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder

Romanstraße 93 · 80639 München ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT

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((11))Hauner H: „Gesundheitsrisiken von Übergewicht und Gewichtszunah- me“. Dt Ärztebl 1996: 93: A- 3405–3409 [Heft 51-52]

((22))Löffler G: „Pathophysiologie des Fettgewebes“. Dt Ärztebl 1997:

94: A-2003–2006 [Heft 30]

((33))Husemann B: „Die chirurgische Therapie der extremen Adiposi- tas“. Dt Ärztebl 1997: 94: A- 2132–2136 [Heft 33]

In einigen Ländern wurden in den 90er Jahren bei der Schwanger- schaftsvorsorge, der Geburt und im Wochenbett die individuellen Be- dürfnisse der Frauen mehr als früher in den Mittelpunkt gestellt. In Groß- britannien wurden deswegen Pro- gramme entwickelt, in denen Hebam- men mehr Verantwortung und die führende Rolle bei der Betreuung übernommen haben.

Nun wurden Schwangerschafts- verläufe und die Zufriedenheit von Frauen verglichen, die entweder hauptsächlich eigenverantwortlich

von einer Hebamme oder von einem gemischten Team aus Hebammen, Gynäkologen und Hausärzten be- treut wurden. Der Standard der Ver- sorgung der Kinder, der durch Fakto- ren wie Einweisung in eine Kinderkli- nik, Geburtsgewicht, Apgar-Werte oder perinatale Komplikationen ein- schließlich Neugeborenensterblich- keit bestimmt wurde, war in beiden Gruppen identisch. In der Gruppe der Frauen, die von den Hebammen eigenverantwortlich versorgt wurde, wurden weniger geburtshilfliche Ein- griffe wie beispielsweise eingeleite-

te Entbindungen oder Dammschnit- te durchgeführt. Die Rate der Damm- risse war allerdings bei beiden Grup- pen gleich hoch. Obwohl beide Frau- engruppen ihre Betreuung als gut einschätzten, waren die von Hebam- men betreuten Frauen jedoch we- sentlich zufriedener mit ihrer Vorsor-

ge. silk

Turnbull D, Holmes A, Shields N, Chey- ne H et al.: Randomised, controlled trial of efficacy of midwife-managed care, Lancet 1996; 348: 213–218.

Helen Cheyne, Midwifery Development Unit, Glasgow Royal Maternity Hospi- tal, Glasgow G4 ONA, Großbritannien.

Effizienz der Schwangerenbetreuung durch Hebammen

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