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WuchskraftundErtragspotenzial Esistbekannt,dassBoden-undKlimaverhältnissewieauchBodenpflegemassnahmen(insbesonderedieBegrünung)dieStickstoffversorgungderRebebeeinflussen(Maigreetal.1995,Schwabetal.1996,Löhnertz1998).StickstoffhateinezentraleWirkungaufdieE

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Academic year: 2022

Aktie "WuchskraftundErtragspotenzial Esistbekannt,dassBoden-undKlimaverhältnissewieauchBodenpflegemassnahmen(insbesonderedieBegrünung)dieStickstoffversorgungderRebebeeinflussen(Maigreetal.1995,Schwabetal.1996,Löhnertz1998).StickstoffhateinezentraleWirkungaufdieE"

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klon (BB) RAC 12 (140҂90 cm, Guyot-Erziehung) auf acht Unterlagen in randomisierten Blocks mit vier Wie- derholungen getestet. Folgende Unterlagenkombinatio- nen wurden untersucht:

Wuchskraft und Ertragspotenzial

Der Einfluss der Unterlage auf die Wuchskraft in diesem Versuch war erheblich (Abb. 1). Man findet im Wesentli- chen drei Gruppen: Eine Gruppe wüchsiger Unterlagen mit Fercal, 3309, 5BB und 101–14, eine mittel wüchsige Gruppe mit 161–49 und Riparia Gloire (wobei die Wuchskraft von 161–49 bis zum 7. Standjahr noch hoch war) und letztlich die Unterlage 41B, die sich an diesem Standort sehr schwach wüchsig zeigte und die tiefsten Schnittholzwerte totalisierte. DieWuchskraft von wüch- sigeren und schwächer wüchsigen Unterlagen diver- gierte im Rahmen dieses Versuchs um 30% bis 50%.

Bei Bedarf wurde in den ersten Jahren eine geringe Ertragsregulation vorgenommen. Ab 2003 wurden keine Erntereduktionsmassnahmen mehr durchgeführt. Die

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Unterlagen, Laubwandhöhe und Stickstoffversorgung

Es ist bekannt, dass Boden- und Klimaverhältnisse wie auch Bodenpflegemassnahmen

(insbesondere die Begrünung) die Stickstoffversorgung der Rebe beeinflussen (Maigre et al. 1995, Schwab et al. 1996, Löhnertz 1998). Stickstoff hat eine zentrale Wirkung auf die Entwicklung der Reben sowie auf eine Reihe von önologischen Eigenschaften der Trauben. Im Rahmen von Versuchen mit dem Blauburgunderklon RAC 12 wurde der Einfluss der Unterlage und der Laubwandhöhe auf dessen Stickstoffversorgung untersucht.

Jean-Laurent Spring, Agroscope, Pully jean-laurent.spring@agroscope.admin.ch

Die Unterlagenversuche wurden auf denVersuchsbetrie- ben von Agroscope in Leytron (VS) und Pully (VD) durch- geführt. Die Anlage im Wallis wurde 1995 neu bestockt.

Sie befindet sich auf einem Schuttfächer mit steinigem (> 70% Skelettanteil), tiefgründigem, leicht sandigem (5% Lehm) und demzufolge sehr durchlässigem Boden.

Der Gesamtkalkgehalt beträgt 25%. Die Parzelle liegt auf 500 m ü.M. und die jährliche Niederschlagsmenge bei 600 mm. Die mittlere Temperatur während der Vegetati- onsperiode (Mitte April bis Mitte Oktober) beträgt 15.5 °C und die jährliche Sonnenscheindauer um 1990 Stunden.

Im Rahmen dieses Versuchs wurde der Blauburgunder- W E I N B A U

Unterlage Mittlerer Ertrag 1999–2010 (kg/m2)

1 3309 C 1.227

2 5BB 1.307

3 Fercal 1.086

4 41B MGt 1.119

5 Riparia Gloire 1.102

6 420A MGt 1.057

7 101-14 MGt 1.155

8 161-49 C 1.220

Tab. 1: Langjähriger Ertragsdurchschnitt der geprüften Unter- lagen in Kombination mit BB RAC 12.

100 200 300 400 500 600 700

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Mitte l 1999-2010

Schnittholzgewicht(g/Stock) Fercal

3309C 5BB 101-14 161-49 Riparia Gloire 420A 41B

Abb. 1: Schnitt- holzgewicht von Blauburgunder auf verschiedenen Unterlagen in Leytron (VS).

(2)

mittleren Erträge für die Periode 1999 bis 2010 (Tab. 1) entsprechen somit praktisch dem natürlichen Ertrags- potenzial. Daraus ist ersichtlich, dass trotz signifi- kanter Unterschiede zwischen gewissen Unterlagen (p 0.05 = 0.095 kg/m2) die Ertragsunterschiede relativ gering waren.

Blattstickstoff mit Wuchskraft korreliert

Die Stickstoff-Blattanalyse (an 30 Hauptblättern aus der Traubenzone pro Variante) wurde zur Zeit des Weich- werdens der Beeren(Ende Juli bis Anfang August) durch- geführt. Die drei Unterlagen 41B, 420A und 161–49 erga- ben signifikant tiefere Blattstickstoffwerte. Im Allgemei- nen besteht eine gute Korrelation zwischen Wuchskraft und Blattstickstoffwerten. Tiefere N-Werte sind eher schwach wüchsigen Unterlagen zugeordnet. Eine Aus- nahme stellt Riparia Gloire dar, die als schwach wüchsi- ge Unterlage in Kombination mit RAC 12 ebenso hohe Blattstickstoffwerte wie die stark wüchsigeren Vertreter hervorbringt.

Ebenso der Chlorophyll-Index …

Im Jahr 2010 wurde mittels N-Tester während der Vege- tationsperiode der Chlorophyll-Index von je 30 Haupt- blättern in der Traubenzone ermittelt. Die Resultate sind in Abbildung 2 dargestellt. Ab Ende August nahmen die Messwerte ab. Wie bei den Blattstickstoffwerten liegen die Chlorophyll-Indexwerte bei den stark wüchsigen Un- terlagen tendenziell etwas höher. Riparia Gloire nimmt hier eine Mittelstellung ein, während die anderen schwach wüchsigen Unterlagen (41B, 420A und 161–49) im Durchschnitt doch tiefere Werte zeigten.

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150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

31.05.10 14.06.10 28.06.10 12.07.10 26.07.10 09.08.10 23.08.10 06.09.10 20.

09.10

Chlorophyll-Index(N-Tester)

sehr hoch

hoch normal

tief

sehr tief Fercal

3309C

5BB 101-14

161–49 Riparia Gloire

420A 41B

100

Abb. 2: Chlorophyll-Index (N-Tester) von Blauburgunder auf verschiedenen Unterlagen im Jahr 2010 in Leytron (VS).

Die Ertragsdifferenzen bei den verschiedenen Unterlagen waren relativ gering.

50 100 150 200 250 300

1999 2000 2001

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Ø

HefeverwertbarerStickstoff(mg/L)

Fercal 3309C 5BB 101-14 161-49 Riparia Gloire 420A 41B

Abb. 3: Moststickstoffwerte von Blauburgunder auf verschiedenen Unterlagen in Leytron (VS).

(3)

W E I N B A U

Unterlage Laubwandhöhe

3309 C 60 cm

5C 100 cm

Riparia Gloire 140 cm

Bei diesem Ansatz wurde der Ertrag jedes Jahr einheitlich reguliert (in der Regel wurde auf eine Traube pro Trieb re- duziert), was zur Folge hatte, dass die Ertragsunterschie- de zwischen den Varianten sehr klein ausfielen.

Blattstickstoff reagiert negativ auf Laubwandhöhe

Zur Zeit des Weichwerdens der Beeren (Anfang August) wurde eine N-Blattanalyse (je 30 Hauptblätter aus derTrau- benzone) durchgeführt (Werte nicht dargestellt). Dabei war der Einfluss der Unterlage nichtsehr gross.Immerhin konn- ten leicht höhere Werte für die wüchsigeren Unterlagen 3309 und 5C festgestellt werden. Der Einfluss der Laub- wandhöhe war deutlicher: Der Stickstoffgehalt war negativ mit der grösseren Blattfläche (Laubwandhöhe) korreliert.

Dies bestätigt die Resultate früherer Versuche (Spring et al.

2007). Die Messwerte 2006, 2008 und 2010 übertrafen dieje- nigen der übrigen fünf Jahre.

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Abb. 4: Unterlagen und Laubwandhöhenversuch auf Blauburgunder in Pully. Chlorophyll-Indexmessungen während der Vegetationsperiode 2010.

50 100 150 200 250 300

2002 2003 2004

2005 2006 2007 2008 2009 2010 Ø2002-20

10 HefeverwertbarerStickstoff imMost(mg/L)

Verschiedene Unterlagen

3309 C 5C Riparia Gloire

50 100 150 200 250 300

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Ø2002-2010 Verschiedene Laubwandhöhen

Laubwand 60 cm Laubwand 100 cm Laubwand 140 cm

Abb. 5: Einfluss von Unterlagen und Laubwandhöhe auf die Moststickstoffwerte von Blauburgunder in Pully (VD).

400 450 500 550 600 650

01.06.10 01.07.10 01.08.10 01.09.10 01.10.10

Chlorophyll-Index(N-Tester)

5C 3309 C Riparia Gloire

sehr hoch hoch

normal

tief

sehr tief

400 450 500 550 600 650

Laubwand 60 cm Laubwand 100 cm Laubwand 140 cm hoch

normal

tief

sehr tief sehr hoch

07.06.1021.06.1005.07.1019.07.1002.08.1016.08.1030.08.1013.09.1027.09.10

... und die Moststickstoffwerte

Für den Parameter «Hefeverwertbarer Stickstoff» sind wie- der grössere Differenzen zwischen den Unterlagen festzu- stellen (Abb. 3). Es sind aber auch deutliche Jahrgangsun- terschiede erkennbar, indem 2005, 2006, 2008 und 2009 – im Gegensatz etwa zu 2000 und 2007 – generell tiefeWerte gemessen wurden. Wie beim Blattstickstoff ist der Stick- stoffgehalt im Most mit derWuchskraft der Unterlagen ei- nigermassen korreliert ((r2= 0.63). Wiederum zeichnet sich die schwach wüchsige Unterlage Riparia Gloire durch höhere Moststickstoffwerte als erwartet aus.

Laubwandhöhe und Stickstoffversorgung

Die zweite Versuchsparzelle wurde 1999 auf dem Ver- suchsbetrieb von ACW in Pully (VD) angelegt. Sie ist charakterisiert durch einen leichten (13% Lehm), wenig kalkhaltigen (10% CaCO3), tiefgründigen Boden auf 460 m ü.M. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 1150 mm. Die mittlere Temperatur während der Vegeta- tionsperiode (Mitte April bis Mitte Oktober) bewegt sich ebenfalls um 15 °C und die jährliche Sonnenscheindau- er beträgt rund 1763 Stunden. Auch dieser Versuch wur- de mit dem Blauburgunderklon RAC 12 (150҂80 cm;

Guyot) in einem Split-Plot Verfahren mit vier Wiederho- lungen und folgenden Varianten angelegt:

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Literatur

Carbonneau A.: Principe et méthodes de mesure de la surface folaire. Essai de caractérisation des types de feuilles dans le gen- re Vitis. Ann. Amél. Plantes 26 (2), 327–343, 1976.

Löhnertz O.: Begrünung und Weinqualität in «Gesunder Boden durch Begrünung». Compte rendu du 5ème symposium interna- tional «Technik im Weinbau», Stuttgart, Allemagne, 12-13 mai 1998, 101–112, 1998.

Maigre D., Aerny J. und Murisier F.: Entretien des sols viticoles et qualité des vins de Chasselas : influence de l'enherbement per- manent et de la fumure azotée. Revue suisse Vitic., Arboric., Hortic. 27 (4), 237–251, 1995.

Schwab A.L., Peternel M., Köhler J. und Hergel K.-P.: Die untypi- sche Alterungsnote im Wein. Rebe und Wein 6, 181-187, 1996.

Spring J.-L. und Zufferey V.: Expression végétative et alimentation azotée de la vigne. Revue suisse Vitic., Arboric., Hortic. 39 (5), 315–321, 2007.

… ebenso der Chlorophyll-Index

Ebenfalls im Jahr 2010 wurde der Chlorophyll-Index (N-Tester) von je 30 Hauptblättern aus der Traubenzone gemessen (Abb. 4). Der Einfluss der Unterlage zeigt sich in hohen Messwerten bei 5C, gefolgt von 3309. Noch tiefere Indizes wurden bei der schwach wüchsigen Un- terlage Riparia Gloire registriert. Der Einfluss der Laub- wandhöhe war ebenfalls ausgeprägt und wurde mit fort- schreitender Entwicklungsdauer immer deutlicher. Die Chlorophyll-Indexwerte sind mit der Zunahme der Laubwandhöhe klar negativ korreliert, was die Resultate der Blattstickstoffwerte bestätigt.

Auch Moststickstoffwerte tangiert

Der Einfluss der Unterlage – und im Besonderen der Laubwandhöhe – auf die Moststickstoffwerte (Abb. 5) war grösser in Jahren mit höheren Blattstickstoffkonzen- trationen: 2006, 2008 und 2010). Im Mittel der neun Be- obachtungsjahre konnte man etwas höhere Werte bei den stärker wüchsigen Unterlagen 5C und 3309 beob- achten.Wie bei den anderen Indikatoren war auch in die- sem Fall der Stickstoffgehalt der Moste negativ mit der Blattflächenentwicklung (bestimmt nach Carbonneau 1976) korreliert. Diese Resultate bestätigen frühere Be- obachtungen von Spring et al. (2009).

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W E I N B A U

R É S U M É

Influence du porte-greffe et de la hauteur du feuillage sur l’alimentation azotée de la vigne

Des essais conduits avec le cépage Pinot noir ont mis en oeuvre des porte-greffe de vigueurs très différen- ciées ainsi qu’une variation de la hauteur de la haie foliaire. Cette expérimentation a permis de montrer, qu’à côté des paramètres classiques comme l’entretien du sol et la fumure azotée, le choix du porte-greffe et la gestion de la haie foliaire exercent également une influence sur l’alimentation azotée . Sur la teneur en azote assimilable des moûts, le choix du porte-greffe a entraîné des différences maximales de 40%. Il a égale-

ment été montré que la hauteur du feuillage exerce une influence sur l’alimentation azotée de la vigne. Il existe une corrélation négative entre l’expression végétative de la plante et les différents indicateurs de l’ali- mentation azotée (diagnostic foliaire, indice chloro- phyllien, azote assimilable dans les moûts). La moyenne pluriannuelle des taux d’azote assimilable dans les moûts ont été inférieurs d’environ 25% avec une haie foliaire haute (140 cm) par rapport à un feuillage bas (60 cm).

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