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Weisskleesorten in Prüfung

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PFLANZEN

Weisskleesorten in Prüfung

Eric MOSIMi\NN, Station ftdtrale dc rectierclics agroiiomiqiics dc Cliaiigiiis (R,\C), CM-1260 Nyoli

Von 1992 bis 1994 prüfte man 24 Weisskleesorten auf ihre Ertragsleistung.

Weitere Eigenschaften

-

wie Konkurrenzkraft, Ausdauer, Anfälligkeit gegenüber Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum) und Schneckenfrass

-

wur-

den auch erhoben. Ein Hauptauclenmerk schenkte man der Blausäurebil- dung. Aufgrund der erhaltenen Resultate werden die folgenden Weissklee- züchtung<n neu in der «Liste der empfohlenen Sorten für Futterpflanzen»

berücksichtigt: Osceola (Seminole), Szawasi 4 und Alban.

111 häiifig genutzten Wiesen häll sich auf schliessen nur die oberste Bodenschichi, Da~ierniireineKIeeait: derweisskke. Seine deshalb leidet er sehr rasch unter Trockeii- oberirdischen Stolonen (Stoloneii = Kriech- heit. Weissklee bevorzugtfrischebis feuchte triebe)wachsenineistensraschiiientsteheii- Böden, die gut mit Phosphor uiid Kaliuin de Lücken im Bestand; sofern Weissklee versorgt sind. Eiiie lange dauernde Schnce- nicht durch andere Koiikurrenzpartner allzu decke oder Kahlfröste erträgt er schlecht.

stark beschattet wird. Scine Wurzeln er- Weissklee ist ausgesprochen nutzungsela-

Tab. 1. Anbauorte und Doten der Sortenversuche mitweissklee 11 992 bis 1994)

Anbouotie Höhe Scioidatom Anzahl Anzahl

m Ü.M. geprüfter Wiederholungen/

Sorten Parrellengrörse

Chongins, VD 430 14.4.92 24 4'+ 1"/9 m2

Reckenholz, ZH 440 7.5.92 24 3'

+

2"/9 m'

Oensingen, SO 460 24.5.92 24 3'/9 rn2

Ellighouren, TG 520 14.4.92 24 3'/9 rn2

La Fr6taz. VD 1200 7.5.92 24 3'

+

1 "/9 m2

Reinraoi: 150 g l a Weirrklee (Sorte «Ladino Coiifornian alr Stondordl

" Mischung: 50 g l o Weirrklee + 100 g l a Knaulgror «Baiaulo»

Abb. 1. Verruchsaniage mit verschiedenen Sorten von Weirrklee. Zwischen den Weisrkieepar- rellen legt man jeweils eine Knaulgrosparrelle, um eine einwandfreie Trennung mischen den Weirskleerorten zu erhalten.

stisch: der Energie- uiid Eiweissgeliali ver- schlechteit sich beiin Älterwerden bedeu- tend wciiiger rasch als bci Gräsern. Weiss- klee vcnnag dank seiner Fähigkeit zur biologischeii Stickstoffixiening einen er- lieblichen Beitrag zur Stickstoffversorrgi~iig von Wieseilund Weideii zu leisten (Bolleret ni. 1987; Kessler ctnl. 1988). Dadurch kön- nen mineralische Stickstoffdünger einge- spart werdeii, was die Energiebilai~z der Produktion erheblich verbessert.

Weisskleepflanzen enthalten häufig cyano- geneGlykoside. Aus solclieii Verbindungen kann mit Hilfe von pflanzeneigenen Eiizy- inen Blausäiire freigesetzt werden. Diese kaiin dic Gesuiidheit des Wiederkäuei-s be- eiiiträchtigen(Lehmaiiiicta1. 1990).Aiider- seits schrecke11 Blausäure entwickelnde PflanzenschädlicheKleinlebewcscn ah,vor allein Sclinecken. Bei Sorteneinpfehlungen beriicksiclitigteii wir bis anhin keine Soiteii, derenGehalt überdeinjeiiigen von Milkano- va lag.

Iii mehreren eumpäischeii Läiiderii wird heute aus verschiedeneii agrarpolitischen, futterbaulichen und umwelthezogenen Gründeii dem Weissklee als slickstoffbiii- dende Legutniiiose in Wiesen und Weiden eine bedeutende Rolle eingeräumt (Dyck- inans 1989). Bei uns ist der Weissklee im Kuiistfutterbau seit der Einfühlung der Gras-Weissklee-Mischungen iii den fünfzi- ger Jahren aiissei-ordeiitlich bedeutungsvoll (Guyer 1959 uiid 1961).

Die Hauptschwäclievon Weisskleesind sei- neoft sehr starkschwankenden Erttäge. Die Aiisprüche bestiininter Weisskleeformenan die Kliinabediiigungen sind unterschied- lich, wie auch die Aiifälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Weissklee ist eiiie genetiscli sehr stark diffe- reiizieite Art, was eiwarlen lässt, dass dank Züchtting verbesseite Sorten im Saiiieiihan- del erhältlich werden.

Versuchsanlage

In den Jahren 1992 bis 1994 prüften wir24 Sorteii von Weissklee an fiiiif Ortcn (Tab. L). Die Versiichsanlagen litten wäh-

AGRARFORSCHUNG

(2)

Tab. 2. Weissklee: Bonitierungen in den Jahren 1993 und 1994 (Bonitierungs- reiiddesSommers 1994unterTrockenheit

skolo: 1 = sehr gut, 9 = sehr schlecht, bzw. sehr stark) und die Erträge fielen bedeutend geringer

Sortennamen Güte, Konkurrenz- AUS- Resistenz schnecken. als im Vorjahr.

allgemeiner kraft dauer gegen fmss Wälirend des ersteil, dritten uiid fünften

Eindruck Kleekrebs

Aufwuchses wurden 1991 und 1994 Pro-

0 ) Gra~~blättvige Sorten ben eiitnom~i~en, damit iiiiLaborvonjeder

1 . Gigant 3 5 5 4 5 Sorte das Potential der Blausäurebildung

2. Orceolo-Ladino 3 5 6 4 5

5 5 6 5 6 bestimmt werden konnte.

3. Merit

4. Regal 4 6 6 4 6

5. Canopy-Ladino 5 6. Szaruaii 4 3

7. Espanso 3

8. Ladino California 4 b) Mittel- bis kleinblättrige Sorten

7. Sterling 8. LAS 1

9. Aber Vontage 4

10. Sonjo 5

1 1 . Mi10 5

12. Albon 5

13. Dubrava 5

14. Milkonova 5

15. Prestige 5

16. Kerzlhelyi 5

Sorten, Erträge, Bonitierung

Die bislier empfohleiien Soiten Espanso, Ladino California, Mel-it, Milkanova, Milo, N.F.G.-Gigant, Raiiioiia und Sonja dienten als Standasdsoiten. Tabclle 2 gibt Auskunft über den allgeiiieinen Eindruck, Konkur- 4 4 3 senzkraft, Ausdauer und Resistenz gegen 3 3 2 Kleekrebs (Sclerotinia ~v$oliorunz Eiics.)

3 5 3 und Schneckenfrass. Die Relativerträge

' 5 6 3

jeweils bezogeiiaufdieSoi1eN.F.G.-Gigant

5 4 3

5 4 4 sind in der 3 zusainmengefasst.

4 5 5 Die Blausäurebildung war zwischen den

5 4 4 gepriifteii Weisskleesoiten sehr uii@-

5 5 4 schiedlich (Tab. 4). Die grossblättrigen

4 5 4 Ladino-Typen setzten nur genngebis mitt-

5 5 3

6 5 lese Mengen an Blausäure frei. Die klein-

6 blättrige Sortc Milkanova konnte, wie be-

Tab. 3. Relativerträge der geprüften Sorten von Weissklee in den Jahren 1993 und 1994 (Sorte N.F.G:Gigant= 100%) und Kategorieneinteilung

Sortennome und Züchter 1993 1994 Mittel Ktwiw

(ho,gim Oiningin Pakwiidi Lk&ighou<pn lair&!ox Otniinp kL&z t&um Ioiri!ai I993 1994 1993194 idi:eibrg"

a) G r o ~ ~ b l i i t t r i s e Sorten

1. N.F.G.-Gigant DSV, D kg TS/a 99,6 76.6 93,5 93,O 88.8 72,2 71,l 56,6 73.0 90.3 68,2 79,3

% raloliv 1.00 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 1 2. Osceola-Ladino lowo Agric. Exp. St., USA 94 110 98 95 91 92 87 118 95 98 98 98 Ineu

3. Meiit lowo Agiic. Exp. St., USA 91 92 92 83 88 96 89 102 104 89 98 94 1

4. Regal Alabamo Agric. Enp. St., USA 85 95 96 81 86 96 95 101 100 89 98 94 1

5.Canow-Ladino , , Col/WestSeedColif.,USA 94 98 103 94 85 95 68 108 88 95 90 93 3

6. S z a ~ a s i 4 Szaruar, H 97 89 93 95 95 77 79 109 98 94 91 93 lneu

7. Erpanso S.I.S., Bologna, I 84 89 90 87 92 78 88 100 93 88 90 89 2/3'

8. Ladino Ccilifornio Colif. Aciric. E x 0 St., USA 91 91 91 79 90 88 79 89 94 88 88 88 213' b) Minel- bis kleinblättrige Sonen

1. Alice Barenbrug, NL

2. Rieslina Cebeco. NL

3. ~ l o n d i i e ~ L ~ - ~ r i f o l i u m , DK 100 101 87 95 95 118 98 125 96 96 109 103 4

4. PG 26 Grairland Div., NZ 102 97 89 97 91 109 99 141 86 95 109 102 4

5. Romona Weibull/Svalöf, S 93 93 94 94 97 100 106 131 100 94 109 102 2/3'

6. M e w i R. V. P., B 91 102 91 85 91 120 104 115 85 92 106 99 4

7. Sterling Grasrlond Div., NZ 92 83 90 90 103 103 90 135 95 92 106 99 4

8. LAS 1 Louisiana Univ.. USA 96 1 1 1 99 95 99 106 72 106 96 100 95 98 4

9. Aber Vantage Welsh Plant Breeding SI., GE 88 97 92 , 88 98 1 1 4 95 1 1 8 82 93 102 98 4

10. Sonja Weibull/Svalöf, S 96 94 80 88 107 102 88 124 92 93 102 98 1

I 1. Milo DLF-Trifolium. DK 94 89 83 87 100 99 88 114 101 91 101 96 1

12. Albon DLF-Trifolium, DK 99 98 85 82 94 98 91 94 106 92 97 95 lneu

13. Dubrava SELEKT, CZ 94 102 86 84 87 107 73 108 92 91 95 93 3

14. Milkanova DLF-Trifolium. DK 95 88 79 74 91 102 80 97 97 85 94 90 1

15. Prestige Grarrland D;"., NZ 16. Keszthelyi Keszthely, H

KGD (Kleinste Differenz) 5 % 5 13 - - - 1 1 13

-

- - - -

-

''Kotegorieneinteilung der Sorten oufgrund der erhaltenen Ergebnisse: Kategorie 3: Zeichnet rich weder durch gute noch durch ichlechfe Eigenichohen aus

Kategorie 1 : In der Schweiz in der *Liste der empfohlenen Sorten von Fulteipflonzen~ Kategorie 4: Eignet rich nicht für den Anbau in der Scliweiz

Kategorie 2: Kann oli Eirotrsorte iür empfohlene Sorten dienen 'Die Sorte steht 1995 und 1996 in der Kategorie 2, ah 1997 in der Kategorie 3

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