• Keine Ergebnisse gefunden

E Milchproteineoderp fl anzlicheProteine–warumnichtbeides?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "E Milchproteineoderp fl anzlicheProteine–warumnichtbeides?"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

3/21

16

AUS DEN INSTITUTEN

Milchproteine

Milchproteine oder pflanzliche Proteine – warum nicht beides?

Hybridautos besitzen sowohl Verbrennungsmotor als auch Elektroantrieb. Die Nachfrage stieg in den letzten Jahren stetig, weil die Stärken von zwei Technologien kombiniert werden.

Könnte das bei Lebensmitteln etwa auch funktionieren?

E

s herrscht eine steigende Nachfrage nach veganen Alternativen zu Käse.

Nicht immer gerechtfertigte Bedenken hin- sichtlich Gesundheit, steigende Umwelt- belastung oder das Tierwohl treiben diese Nachfrage an. Die veganen Alternativen zu Halbhart- und Hartkäse vermögen qualita- tiv noch nicht zu überzeugen. Selbst wenn diesen teilweise Lebensmittelzusatzstoffe mit E-Nummern zugesetzt werden; zwecks Verbesserung von Textur, Aroma und Halt- barkeit. Zudem werden vegane Käsealterna- tiven nicht selten aus Rohstoffen hergestellt, die nicht aus der Schweizer Landwirtschaft stammen. Könnten über eine Hybridtech- nologie die Stärken von Käse und veganen Käsealternativen kombiniert werden?

Standardisierung durch Zugabe von pflanzlichen Proteinen

Bei einem Versuch von Agroscope in der Forschungskäserei Liebefeld erfolgte die Standardisierung nicht über eine Zentrifu-

gation der Milch, sondern über eine Zugabe von pflanzlichen Proteinen. Als Kontrolle diente ein Modellhartkäse mit Propionsäu- regärung und Schmierereifung. Es wurden zwei verschiedene pflanzliche Mehle ge- testet: Zum einen Sonnenblumenmehl mit einem Proteingehalt von 43 Prozent. Al- ternativ wählte man Süsslupinenmehl mit 45 Prozent Protein. Wichtig bei der Aus- wahl der Mehlsorten war, dass ein Anbau in der Schweiz gut möglich ist. Die Zusatz- menge der pflanzlichen Mehle betrug 100 beziehungsweise 300 Gramm pro 120 Liter Milch. Die Mehle wurden in Wasser suspen- diert und der Milch zugegeben. Der Fabrika- tionsprozess war in allen fünf Kessi gleich.

Das Laibgewicht ab Presse und der Was- sergehalt nach einem Tag waren deutlich höher bei der Zugabe der pflanzlichen Meh- le. Man kann also davon ausgehen, dass ein Grossteil der pflanzlichen Proteine in die Kaseinmatrix eingebunden wurde. Mit dem zusätzlichen Wasser blieb zudem mehr Lak-

tose im Produkt zurück. Der Milchsäurege- halt war nach Abschluss der Gärung höher und der pH-Wert tiefer.

Überraschend gute Qualität

Die fünf Produkte wurden nach jeweils fünf und elf Monaten Reifungsdauer durch 15 beziehungsweise elf Fachleute gemäss den Kriterien der Swiss Cheese Awards beurteilt.

Alle Produkte hatten ein süssliches, nussiges Aroma und einen feinen Teig. Eigentliche Aroma- und Teigfehler wurden nicht fest- gestellt. Die meisten Abzüge gab es wegen der Lochung. Die höchsten Punktezahlen erreichte nach fünf Monaten das Produkt mit 100 Gramm Sonnenblumenmehl (Ab- bildung 1) und nach elf Monaten das Pro- dukt ohne Zugabe von pflanzlichen Mehlen.

Das Süsslupinenmehl verursachte zahl- lose kleine Löcher («mille trous»). Das Aroma war im Vergleich zur Kontrolle et- was würziger, einzelne Fachleute beschrie- ben es auch als «erbsig». Die Produkte mit Sonnenblumenmehl hatten eine schönere Lochung als jene mit dem Süsslupinenmehl.

Im Vergleich zur Kontrolle waren die Lö- cher etwas kleiner und zahlreicher. Dies war wahrscheinlich die Folge einer verlangsam- ten Propionsäuregärung wegen des tieferen pH-Werts. Einzelne Fachleute vermerkten ein «erdiges» oder «grasiges» Aroma.

Eine Reifung von elf Monaten ist bei den Modellkäsen unüblich lang. Entsprechend war die Qualität insgesamt etwas tiefer. Die Produkte waren überreif. ■ Hans-Peter Bachmann, Thomas Aeschlimann, Florian Loosli

Agroscope www.agroscope.ch

0 5 10 15 20

5 Monate 11 Monate

Punkte

Reifungsdauer

Produktqualität

Kontrolle ohne Mehl 100 g Süsslupinenmehl 300 g Süsslupinenmehl 100 g Sonnenblumenmehl 300 g Sonnenblumenmehl

Produktqualität nach 5 und 11 Mo- naten Reifung (Max. 20 Punkte) (Bild: iStock/Inna Tarasenko; Grafik:

Agroscope)

document3520477483148713851.indd 16 26.02.2021 15:32:52

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Patienten mit einer frühen entzündlichen Arthritis, die sich später zur rheumatoiden Arthritis weiterentwickelt, weisen bereits in den ersten 3 Monaten eine Synovitis mit einem

Ein Gutes hatte jedoch jedes dieser ,,gescheiter- ten Projekte", denn als der Zeitpunkt kam und die Raumlichkeiten in der MandellstraJ3e 15 im 3.0G einer

Die höchsten Punktezahlen erreichte nach 5 Monaten das Produkt mit 100 g Sonnen- blumenmehl (Abbildung 1) und nach 11 Mona- ten das Produkt ohne Zugabe von pflanzlichen Mehlen..

[r]

[r]

[r]

[r]

[r]