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Die Tanzschule Fromm

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Academic year: 2022

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(1)Die Tanzschule Fromm. Autor(en):. [s.n.]. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Akzent. Band (Jahr): - (2005) Heft 2. PDF erstellt am:. 01.02.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-843457. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) Die Tanzschule Fromm Die Tanzschule Fromm ist die älteste Tanzschule der Stadt und die zweitälteste der Schweiz. Gegründet wurde sie im Jahre 1894 von August Fromm. Heute, 111 Jahre später, wird sie von seiner Enkelin Suzanne Urfer-Fromm und ihrem Ehemann Bernhard Urfer geleitet. Lange Zeit war es der Walzer, der viele dazu animierte, Tanzkurse zu besuchen, und die Tanzschule Fromm war das einzige Institut der Stadt, wo man Tanzen lernen konnte. Heute gibt es eine Vielzahl von Tanzschulen, an denen aber vorwiegend der in Mode gekommene Salsa unterrichtet wird. Jedoch weder mit Walzer noch mit einem anderen Standardtanz hat die Geschichte des Tanzens begonnen. Diese setzte viel früher ein.. Getanzt wurde schon immer. Bereits der primitive Mensch soll getanzt haben. Er tanzte vor Freude und aus Trauer. Er tanzte, um die Götter zu beschwören, er tanzte, um sie um eine gute Ernte zu bitten, er tanzte auch um eine möglichst grosse Beute in der Jagd oder um die Gesundung eines kranken Kindes. Und wenn sich seine Hoffnungen erfüllten, tanzte er wieder; er tanzte, um sich zu bedanken, um seiner Erleichterung oder, wenn das Befürchtete eintraf, auch seiner Enttäuschung Ausdruck zu verlei-. und auch, wenn man so will, des Tanzlehrers in sich vereinigte. Er bestimmte die Choreographie des Tanzes, die unbedingt befolgt werden musste, um den erhofften Zweck herbeizuführen. Auch die alten Ägypter tanzten. Um etwa 1500 v. Chr. zelebrierten Priester Tempeltänze und selbst der König tanzte den Erntetanz. Daneben gab es künstlerische Nackttänze, die dem bewussten Schönheitsgenuss dienten sowie Schau- und Unterhaltungstänze. Zur Zeit des römischen Imperiums wurde weniger getanzt, da Tanzen allgemein als unschicklich galt. Ganz anders im europäischen Mittelalter. Da wurde wieder zu allen mög-. liehen Gelegenheiten getanzt. Man tanzte um das Feuer, um den Herd, um bestimmte Bäume und an ausgesuchten Kult-Stätten. Man zelebrierte Maskenbälle, ahmte Tiertänze nach, versuchte sich in Pantomimentänzen, verlor sich in wilden Johannis- und ekstatischen Veitstänzen. Man tanzte auf Hochzeiten, an Volksspielen, an Ritterturnieren und Erntedankfesten. Es wurde nicht nur im breiten Volk getanzt, sondern auch der Adel war dem lebensfrohen Tun nicht abgeneigt. Auch die Patrizier bewegten sich zu beschwing-. ten Rhythmen und manche liessen sich sogar ihre eigenen Tanzsäle erbauen. So finden sich in der Zeit des Spätmittelalters die Ursprünge der traditionellen Tänze, die heute noch getanzt werden.. Um 1600 entstanden in den Festsälen norditalienischer Höfe und am französischen Hof erste standardisierte Gesellschaftstänze. Ausgelöst durch die Tanz- und Ballettdarbietungen, welche primär zur Unterhaltung gegeben wurden, und beeinflusst von den Volkstänzen, entstanden elegante, gesittete Tanzformen. Noch waren es noble, distinguierte Tänze, bei denen man sich kaum berührte. Um die Mitte des 18.. Bernhard Urfer-Fromm. hen. So wurden mit lärmenden Tänzen böse Geister verscheucht, während mit ekstatischen und tranceähnlichen Tänzen der Übergang in eine andere, höhere, möglicherweise transzendentale Form des Seins gesucht wurde.. Velos und Mote in den Parkfeld. Mo.-Mi.18MDo. 2100- Fr. Fr. 1830. - Sa.. Sa. 1700-Mo.. Der Tanz ist so alt wie die Menschen selbst. Die Tänze von Naturvölkern waren primär Kultustänze. Vortänzer war üblicherweise der Schamane; die Person also, welche die Funktionen des Medizinmannes, des Zauberers, des Priesters Die Tanzschule Fromm im Haus zum Grauen Bären, neben der Buchhandlung Jäggi Akzént 2/05. i.

(3) FEUILLETON. Der Frommball 1969 im Stadtcasino. Jahrhunderts entstand dann der Walzer als eigenständige Tanzform, jener Paartanz, der seine Wurzeln in den verschiedenen Volksdrehtänzen des 15. Jahrhunderts hatte, bei denen die Paare noch eng umschlungen tanzten. Heute ist der Walzer wohl der klassische Standardtanz schlechthin. Er war für Generationen von Menschen Anlass, Tanzkurse zu besuchen. Gut hundertfünfzig Jahre nach seinem Entstehen, im Jahre 1894, gründet August Fromm in Basel die erste Tanzschule. Die erste Tanzschule in Basel. Dass August Fromm zur Boomzeit des. Walzers eine Tanzschule gründet, beruht mehr auf Zufall denn auf geschäftlichem Kalkül. In den späten 1880er Jahren kommt der junge August vom badischen Hönau bei Strassburg in die Schweiz. Hier will er sich dem GesangsStudium widmen, doch ein hartnäckiges Halsleiden verunmöglicht ihm, seinen Traum zu verwirklichen. Stattdessen entschliesst er sich, auf Anraten seines Gesangslehrers, tanzen zu lernen. So kommt er wie die Jungfrau zum Kinde zu einer Profession, der seine Urenkel noch heute nachgehen.. Obwohl der Walzer zur Zeit der Gründung der Tanzschule enorm in Mode ist, hält sich der Ansturm auf die Tanzkurse noch in Grenzen. Das liegt vor allem daran, dass der Besuch von Tanzstunden zu jener Zeit etwas Exklusives, beinahe Luxuriöses ist. Nur Söhne und Töchter aus gutbetuchtem Hause können es sich leisten, Tanzunterricht zu nehmen. Sie aber kommen in August Fromms Tanzschule. Die ersten Eleven kommen aus dem Gymnasium, das fast ausschliessAkzent 2/05. lieh Kindern aus dem Bürgertum vorbehalten ist. Da der Unterricht damals, und bis fast in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein, häufig am Samstagabend stattfindet, ist er trotz seines ExklusivitätsCharakters gut besucht. Vermutlich ist es für viele junge Menschen die ersehnte Möglichkeit, mit dem anderen Geschlecht, ganz ungezwungen und erst noch gesellschaftlich legitimiert, ein erstes Mal auf Tuchfühlung zu gehen. Eine wirkliche Renaissance erlebt die Tanzkultur in Basel dann in den goldenen Nachkriegsjahren nach 1945. Die Schweiz, welche im Vergleich zu den Nachbarsländern relativ unversehrt aus dem Krieg kommt und auf eine intakte Wirtschaft und Industrie zählen kann, erlebt eine wirtschaftliche Blüte. Davon angetrieben wird der Konsum auf allen Ebenen. So wird in den 60er Jahren auch die Tanzkultur von dieser Sturm-und-Drang-Euphorie erfasst. Getanzt wird jetzt nicht mehr nur im Tanzunterricht, an Bällen und auf Hochzeiten, sondern auch in der Freizeit. Die klassischen Dancings, in denen Live-Bands für Musik und Stirnmung sorgen und in denen lustvoll das Tanzbein geschwungen wird, kommen auf. Im Gegensatz zu heute, wo hämmernde, ohrenbetäubende Rhythmen die allmählich müde werdenden Discobesucher zu nächtlicher Stunde wach halten, ist in den sechziger Jahren die Musik das begleitende Klangfenster, das den Tanzenden die Konversation nicht gänzlich verunmöglicht. Von dieser Tanzeuphorie profitiert auch die Tanzschule Fromm. Die Kurse sind blitzschnell ausgebucht. Tanzkurse mit 20 und mehr Paaren sind jetzt keine Seltenheit mehr. Heute, wo jedes Paar. ein Recht auf Einzelbehandlung geltend macht, sind in den Kursen selten mehr als sieben Paare anzutreffen. Es ist die Zeit, wo die Ballkultur einen zweiten Frühling erlebt. Es wird getanzt bis zum Gehtnichtmehr. Davon zeugt auch der Frommball, zu dem im Jahr 1969 fünfzehnhundert Tanzlustige ins Casino pilgern. Im Gegensatz zu heute, wo die Ballbesucher in erster Linie um. Salsa-Tänzer.

(4) des Tanzens willen kommen, gibt es damais nicht wenige, die lediglich das ge-. sellschaftliche Ereignis besuchen. Auch heute noch ist der Frommball ein Fixpunkt, an dem sich die Tanzgemeinschaft ihr Stelldichein gibt und obwohl das Tanzen im Vordergrund steht, spielt das Motiv des Sehens und Gesehenwerdens eine wichtige Rolle. Davon ist Bernhard Urfer überzeugt und er weist darauf hin, dass viele der Teilnehmenden jedes Jahr in einer neuen, nicht ganz billigen Garderobe erscheinen.. Allerdings ist die grosse Zeit der Bälle heute vorbei. Durchgeführt werden sie dennoch, als eine Tradition, die von vielen geschätzt wird. Auch wenn die klassischen Standardtänze heute ihre Blütezeit hinter sich haben, ist der Paartanz als solcher keineswegs zu einem Relikt der Vergangenheit geworden. Vielmehr erlebt er in der Salsa-Welle, die derzeit durch Europa wogt, eine Renaissance. Tanzen heute. Heute ist der Tanz sozialisiert und über weite Strecken standardisiert. Wildes, ausgelassenes und unkontrolliertes Tanzen findet sich allenfalls noch an den grossen Techno-Events wie der Zürcher. Pro Senectute-Tanzkurs in der Tanzschule Fromm. Streetparade oder der Berliner Loveparade. Auf dem Tanzparkett dagegen herrscht gesittetes, an klaren Regeln orientiertes Tanzen. Eine Ausnahme machen da vielleicht die überfüllten Diskotheken, in denen die Tanzenden schwitzend aneinander vorbeizirkeln, und versuchen, ihre zum Teil originellen Bewegungen vom Schwerfälligen zu befreien und ihnen eine gewisse Eleganz zu verleihen.. Junge Hip Hop-Tänzer. Ganz anders in den Tanzlokalen, in denen Salsa, der zurzeit boomende Tanz lateinamerikanischer Herkunft,. getanzt wird. Hier folgt man einstudierten Mustern und beachtet die vorgegebenen Schrittfolgen. Die heutigen Salsa-Anlässe können durchaus als moderne Form des traditionellen Balls betrachtet werden. Auch der Salsa folgt genau definierten Regeln und kennt viele standardisierte und auch einige freie Figuren. Wie einst bei den klassischen Bällen bittet der Tänzer eine Dame seiner Wahl zum Tanz und führt sie übers Parkett. Um den Tanz zu beherrschen, müssen die Tänzerinnen und Tänzer wie das beim Erlernen von anderen Standardtänzen auch der Fall ist, TanzUnterricht nehmen und regelmässig tanzen. Auch Bernhard Urfer geht da-. von aus, dass der Salsa heute bei jungen Menschen den gleichen Stellenwert hat wie der Walzer im 19. Jahrhundert. Dennoch nimmt er an, dass Salsa die klassischen, traditionellen Standardtänze nicht verdrängen wird, da er diesen Tanz als eine vorübergehende Modeerscheinung betrachtet. Eine Modeerscheinung allerdings, der er in seinem Kursangebot Rechnung trägt.. Heute kann in der Tanzschule Fromm jedoch nicht nur Salsa gelernt werden, sondern auch Hip Hop für die ganz Jungen, Discofox und vor allem die lateinamerikanischen Tänze und die Standardtänze, wozu nicht zuletzt der nach wie vor beliebte Walzer gehört. Für den Unterricht dieser Tänze ist die Tanzschule seit Generationen bekannt. Ganz besonders am Herzen liegen Bernhard Urfer die Tanzkurse für Ältere. Seit bald dreissig Jahren trägt er dazu bei, dass bei manchen schöne Erinnerungen an vergangene Tanzerlebnisse aufkommen. Getanzt wird zu Musik aus den fünfziger Jahren und zu neuerer Musik. Das Schöne an diesen Tanzkursen ist die Lockerheit und Ungezwungenheit mit der getanzt wird. Ein fixes Programm gibt es nicht. Die Tanzenden haben alle Zeit der Welt, um eine neue Figur einzustudieren. So kann man sich an einer uralten menschlichen Ausdrucksform versuchen, die vor uns schon Generationen beglückte. Auch Pro Senecfute BaseZ-Sfadf bietet 7bnzburse in der TanzschuZe Fromm un. /eden Montag, Donnerstag und Freitag, uon 15.30 -16.30 Llhr/znden GeseZZscha/tstanzfcurse statt. DetaiZangaben /inde« Sie im ProgrammPeiZ au/Seite 42 diese/Ausgabe. Akzént 2/05. 2!.

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