Die Entwicklung der künstlerischen „Handschrift"
Paul Wunderlichs und deren Identität über die Jahr- zehnte belegen die Abbildungen auf dieser Seite:
„I surrender", Ausschnitt aus einer der frühesten Schwarzweißlithographien (1959), aus dem „Werk- verzeichnis der Druckgraphik" der Edition Volker Huber, und die Bronze-Torsi I und II, „Mann" und
„Frau", die neuesten Arbeiten von 1983, aus der Er- öffnungsausstellung der Kölner Rosenthal-Galerie Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 48 vom 2. Dezember 1983 99
„Kopf" und „Gesicht", Bronzen des Jahres 1983 Spektrum der Woche
Aufsätze • Notizen
Wunderlichs CEuvre
seit den 60er Jahren geschaffenen Skulpturen und Objekte, begin- nend bei „Chairmen", Stuhlmän- nern aus Bronze und Nickel, und einem anthropomorphen („weib- lichen") Möbelstück, über figür- lichen Schmuck aus Silber, El- fenbein, Ebenholz und hand- schmeichlerische Gebrauchsge- genstände aus Bronze bis hin zu den plastischen Werken des Jah- res 1983, von denen auf diesen Seiten einige abgebildet sind: der bronzene „Vogel", eine Verkörpe- rung der Aggression; Torsi (bron- zene Hohlreliefs) von „Mann" und
„Frau", Spätwerke abendländi- scher Kunstgesinnung; bronzene Köpfe und Gesichter eines kulti- schen Manierismus; und dazu Ob- jekte chiffrierter Gestalt, zum Bei- spiel „Vagant" aus Porzellan (Auf- lage: 50, in der limitierten Kunst- reihe der Rosenthal-Manufaktur), laut Jensen „eine Darstellung von Verdeckung".
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as Ende November nach lang- Vjähriger Vorarbeit von der Edition Volker Huber, Offenbach am Main, herausgebrachte Werk- verzeichnis der Druckgraphik Paul Wunderlichs von 1948 bis einschließlich 1982, ein adäquat gedrucktes Buch (von fast acht Pfund), stellt erstmals das druck- graphische Gesamtwerk vor:Lithografien, Radierungen, Holz- schnitte. Jedes einzelne wissen- schaftlich beschriebene Blatt ist abgebildet: auf 456 Seiten (For- mat 36 x 30 cm) 766 Abbildun- gen, davon 388 in Farbe (Sub- skriptionspreis bis 31. Dezember 98 DM, danach 128 DM). Es gibt wohl über keinen lebenden deutschen Künstler eine schöne- re, imposantere Werk-Monogra- phie.
Die in diesem Buch an letzter Stelle dokumentierte Farblitho- graphie „Kommunikation" (1982) ist nebenstehend ausschnittweise abgebildet, eine unverschlüsselte Hommage Paul Wunderlichs an seine Frau: die bekannte Fotogra- fin Karin Szökessy (die für das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT die Plastiken fotografiert hat). hr
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