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Archiv "Irak-Krieg: Logistische Zusammenarbeit oft mangelhaft" (13.06.2003)

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A1668 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003

B R I E F E

Deutscher Ärztetag

Zu dem Beitrag „Verdeckte Ratio- nierung zulasten von Ärzten und Patienten“ von Thomas Gerst in Heft 21/2003:

Warum wurde nicht protestiert?

Leider habe ich in Ihrem Ar- tikel einen Kommentar zur fast schon zynischen Erwide- rung von Frau Ulla Schmidt in ihrer Gastrede beim 106.

Deutschen Ärztetag „Ich kann Sie nicht alle zu Mil- lionären machen!“ vermisst.

Sind denn unsere (auch von mir mit einem nicht unbe- trächtlichen Jahresbeitrag fi- nanzierten) Vertreter nicht in der Lage, sich gegen solche Unverschämtheiten ange- sichts des realen Arzt-Durch- schnittseinkommens zur Wehr zu setzen? Warum wur- de gegen diese vielsagende Äußerung nicht protestiert?

Liegt es vielleicht daran, dass im Podium tatsächlich über- repräsentativ viele bereits ge- machte Millionäre saßen und deshalb schamhaft schwie- gen? Ich würde mir wün- schen, dass man Frau Schmidt des öfteren daran erinnert, dass die überwie- gende Zahl der Ärzte das Gesundheitssystem schon seit vielen Jahren mit vielen unbezahlten Überstunden subventioniert. Wie wäre es, wenn wir nur noch unserer Bezahlung entsprechend ar- beiten würden? Warum blockiert Frau Schmidt sinn- voll wirkende Ansätze zur Gesundheitsreform, z. B. der TK, die eine Selbstbeteili- gung ihrer Versicherten nach dem Vorbild der PKV ermög- lichen wollte? Wenn dazu

noch eine Sonderzahlung von z. B. zehn Euro bei Inan- spruchnahme der Notfall- ambulanzen der niedergelas- senen Kollegen und in den Akutkrankenhäusern ab 18.00 Uhr dazu käme sowie eine Direktsteuer von viel- leicht zwei Euro auf alle Sportartikel und eine Er- höhung der Alkoholsteuer (Warum eigentlich immer nur die Tabaksteuer?), ich glaube, dann könnte man sich so manch andere Überlegung sparen und endlich mit der Umsetzung von Reformen beginnen!

Dr. med. Ulrich Heiß,

Bosenberg 13, 31162 Bad Salzdetfurth

Privatbehandlung

Zu dem Beitrag „Privatliquidation im Krankenhaus massiv gefährdet“

von Renate Hess in Heft 20/2003:

Nachteil für

Krankenhausträger

Wenn die Politik und die Trä- ger öffentlicher Krankenhäu- ser die Behandlung von Pri- vatpatienten künftig dem Dienstaufgabenbereich des leitenden Arztes zuordnen und die Liquidation selbst übernehmen, wird das Inter- esse des leitenden Arztes wegfallen, zusätzlich zu den umfangreichen täglichen Aufgaben im Krankenhaus auch noch Privatpatienten zu versorgen. Die Privatpatien- ten werden dann dort hinge- hen, wo sie als Privatpatien- ten behandelt werden, z. B. in Privatkliniken, die ohnehin derzeit wie Pilze aus dem Bo- den schießen, z. B. in Köln.

Den Nachteil haben dann aber auch die Krankenhaus-

träger, da sie nicht nur auf Pflegesatz und Wahllei- stungszuschlag, sondern auch auf die Nutzungsgelder ver- zichten müssen, die ihnen von den Chefärzten entrich- tet werden.

Prof. Dr. T. Brusis,Kliniken der Stadt Köln, Krankenhaus Holweide, Klinik für HNO-Heilkunde, 51058 Köln

Änderung erstrebenswert

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Chefärzte aus Disziplinen, in denen Aufga- ben gut delegiert werden können, z. B. Anästhesie und Radiologie, zu den Bestver- dienenden an vielen Kran- kenhäusern gehören. Ebenso ist klar, dass viele Leistungen weder durch den zur Privatli- quidation berechtigten Chef- arzt noch durch autorisierte Vertreter für die Behandlung von Privatpatienten erbracht werden, sondern selbstver- ständlich auch durch junge Assistenzärzte und Ärzte im Praktikum. Für diese schein- bar legitime Praxis besteht er- fahrungsgemäß aber weder vonseiten der Ärztekammern noch des Bundesverbandes der privaten Krankenversi- cherungen nennenswertes In- teresse. Auch für die empfoh- lene finanzielle Beteiligung der Handreicher leitender Krankenhausärzte gibt es keine rechtlich verbindlichen Vorschriften. Insofern obliegt die Partizipation am Pool der Gnade der Chefärzte. Damit wird die Attraktivität des Ar- beitsplatzes Krankenhaus natürlich für den Nachwuchs sehr gesteigert. Die Liquidati- on dieser Leistungen wird zu- dem ohne eigenes unterneh- merisches Risiko erbracht werden.

Insofern ist eine Änderung dieser Praxis erstrebenswert.

Besonders qualifizierte Ärzte und Chefärzte sollten über außertarifliche Vereinbarun- gen vergütet werden und nicht über erbrachte und persönlich nicht erbrachte Leistungen an privatversicherten Patienten.

Klaus Rösecke,

Heckscherstraße 5 E, 20253 Hamburg

Irak-Krieg

Zu dem Beitrag „Universitätsstan- dard für verletzte US-Soldaten“

von Ingeborg Bördlein in Heft 14/2003:

Logistische Zusammen- arbeit oft mangelhaft

. . . Der Anteil deutscher Kli- niken und Ärzte bei der me- dizinischen Versorgung ver- letzter oder erkrankter ame- rikanischer Militärangehöri- ger und Zivilisten, die aus dem „Landstuhl Regional Medical Center“ überwiesen werden, wird völlig ver- schwiegen. Die Kooperation mit den Universitätskliniken des Saarlandes unter ande- rem bei speziellen ophthal- mologischen, neurochirurgi- schen, kardiologischen oder intensivmedizinischen Pro- blempatienten wird seit Jah- ren von der US-Army in An- spruch genommen. Dies steht auch in gewissem Ge- gensatz zu dem Artikel, wo- nach im LRMC sämtliche medizinische Abteilungen zur Verfügung stünden. Auch die in dem Artikel erwähn- ten Terroropfer der Bot- schaften in Ostafrika wurden in Homburg/Saar mitver- sorgt, darunter einige Schwerstkranke.

Leider ist in der Vergangen- heit die logistische Zusam- menarbeit zwischen deut- schen und amerikanischen Stellen mangelhaft gewesen.

Gerade das in dem Artikel beschriebene Ramstein-Flug- schauunglück kann als Bei- spiel für schlechte deutsch- amerikanische Zusammenar- beit dienen: Viele Verletzte wurden mit den falschen Ret- tungsmitteln in ungeeignete oder überforderte Kranken- häuser gebracht.

Bislang hatte ich mehrfach den Eindruck, dass es nur sel- ten an den deutschen Stellen lag, wenn es Koordinations- probleme gab. Es wäre wün- schenswert, wenn auch dem LRMC sprachkompetentes medizinisches Personal für die Kooperation mit deut- schen Stellen und Kliniken zur Verfügung stehen würde, Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie

geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

(2)

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003 AA1669

B R I E F E

und zwar gerade auch nachts und am Wochenende.

Dr. med. Andreas Eichler, Korngasse 2, 69221 Dossenheim

Bundesknappschaft

Zu dem Beitrag „Bundesknappschaft als Vorreiter“ von Dr. med. Annegret Schoeller in Heft 16/2003:

Schwerfälliger Apparat

Im Artikel wird die Knapp- schaft als hochmodernes effi- zientes Unternehmen ge- schildert. Meine Erfahrungen in langjähriger Tätigkeit als Krankenhausarzt, u. a. auch an einem Knappschaftskran- kenhaus, sind völlig anders:

Die Knappschaft füllt mit ihrem schwerfälligen behör- denartigen Apparat zwei große stadtbildprägende Ge- bäude in Bochum und unter- hält außerdem noch Zweig- stellen an anderen Orten.

Als große Neuerung wurde in München eine „Kranken- hauswerkstatt“ eröffnet.

(Wer hat sich wohl diesen verqueren Namen ausge- dacht? Arbeiten da Akten- schlosser oder Schreib- tischmechaniker über Tage?) Wir hatten gehofft, entspre- chend der Ankündigung hier schnell einen Ansprechpart- ner zu finden, aber leider war es nur eine weitere Ärzte- Schikanierungsmaschine: Ich erinnere mich aus dem Steg- reif an zwei Fälle, in denen nachdem Tod von Patienten dem Krankenhaus die Rech- nung erheblich gekürzt wur- de, weil die angegebenen Diagnosen keine so lange stationäre Behandlung recht- fertigen würden. Die Versor- gung mit Hilfsmitteln dauer- te durch Zentralisierung deutlich länger. Die Einlei- tung von AHB- und Reha- Maßnahmen verzögerte sich meist wegen der Schwerfäl- ligkeit der Knappschaft ebenfalls erheblich, und Re- ha-Einrichtungen waren häu- fig nur ungern bereit, Knapp- schaftspatienten aufzuneh- men. Erst kürzlich im Be- kanntenkreis: Eine Patientin mit therapierefraktärer

Schultersteife wurde schließ- lich kurzstationär operiert und eine AHB beantragt.

Diese wurde nach Aktenlage abgelehnt, auf Widerspruch wurde „als Entgegenkom- men“ eine Kur genehmigt, die sie nach zahlreichen Tele- fonaten schließlich nach über vier Wochen antreten konn- te. Folge: unnötige erhebliche Kosten durch Krankengeld- zahlung und weitergeführte ambulante Physiotherapie sowie verzögerter Eintritt der Arbeitsfähigkeit zur Freude des Arbeitgebers.

Beispielgebend?

Zum Glück bin ich solchen Schikanen der Gesundheits- bürokratie durch vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand entronnen.

Dr. Ulf-H. Knabe,

Veilchenweg 26, 82362 Weilheim

Definition

. . . Die Funktionen der Bun- desknappschaft sind:

die einer Krankenkasse für Beschäftigte und ehemalige Beschäftigte im Stein- und Braunkohle-, Erz- ein- schließlich Uranbergbau so- wie für deren Familienan- gehörige;

die einer Rentenkasse für den unter genannten Per- sonenkreis;

die eines Unfallversiche- rungsträgers für Betriebe nach ;

die des Sozialversiche- rungsträgers für die zukünfti- gen via sog. Mini-Jobs-Versi- cherten;

die eines Arbeitgebers für fest angestellte(!) Ärzte, die im Bundesverband der Knappschaftsärzte gewerk- schaftsähnlich organisiert sind.

Ergänzen möchte ich, dass es in Würselen-Bardenberg in der Nähe von Aachen (NRW) ein ehemaliges Knappschaftskrankenhaus gibt, das inzwischen mit dem in Würselen-City gelegenen Kreiskrankenhaus fusionsar- tig kooperiert und das die teure MR- und CT-Diagno- stik weitestgehend an be- triebs- wie ingenieurwissen-

schaftlich weniger Bewan- derte so genannte Freibe- rufler outgesourcet hat. Bei- de Krankenhäuser sind der Universitätsklinik Aachen seit vielen Jahren als deren akademische Lehrkranken- häuser verbunden; auch der- gestalt, dass hervorragend qualifizierte Absolventen der

Universität dort Festanstel- lungsverträge erhalten und sich somit nicht um eine Goodwill-zahlungspflichtige Kassenzulassung in einem für fast alle Fachrichtungen seit Jahren gesperrten Gau be- werben müssen.

Dr. med. Regina Ströbele, Buschingstraße 57, 81677 München

Mikroalbuminurie

Zu dem Medizinreport „Frühwarn- system für den nierenkranken Diabetiker“ von Dr. med. Ralf Dikow und Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult.

Eberhard Ritz in Heft 17/2003:

Zweifel

Im Artikel werden sehr weit- gehende Empfehlungen aus- gesprochen: Anders als im DMP Diabetes empfohlen, solle jeder Typ-2-Diabetiker regelmäßig auf das Vorliegen einer Mikroalbuminurie ge- testet und im positiven Fall mit einem ACE-Hemmer be- handelt werden. Ob dieses Vorgehen auch bei nicht er- höhten Blutdruckwerten gel- te, sei noch offen.

Sieht man sich die Daten der zitierten Hope-Studie und der Micro-Hope-Substudie etwas genauer an, entstehen aber Zweifel an einer so weitgehenden Empfehlung.

Eingeschlossen waren Diabe- tiker mit einer mittleren Krankheitsdauer von zehn bis elf Jahren, und nur in 29 bis 33 % war keine kardio- vaskuläre Erkrankung be- kannt. Es handelte sich also um ein Hochrisikokollektiv.

Der Wert des Mikroalbu- minurie-Tests bleibt – anders als beim Typ-1-Diabetiker, bei dem seine Vorhersage- kraft für die Entwicklung ei- ner manifesten diabetischen Nephropathie hoch ist – un- klar. Die Micro-Hope-Sub- studie spricht davon, es sei bezüglich des therapeuti- schen Effektes des eingesetz- ten Ramipril irrelevant, ob eine Mikroalbuminurie vor- liege oder nicht. Die Ent- scheidung der Experten-Au- toren, allen Typ-2-Diabeti- kern ein regelmäßiges Mi-

kroalbuminurie-Screening zu empfehlen, bleibt mangelhaft begründet. Um dessen Ko- sten in Zeiten schmaler wer- dender Ressourcen zu be- gründen, muss ein diagno- stisch-therapeutischer Nut- zen schon besser begründet werden als durch Zitierung der Meinung von Diabetes- Gesellschaften . . .

Literatur bei den Verfassern

Günter Egidi,Huchtinger Heerstraße 41, 28259 Bremen,Uwe Popert, Dörnbergstraße 21, 34119 Kassel

Eidesformel

Zu dem Leserbrief „Meinungsviel- falt erwünscht“ von Dr. Karl Ga- luschka in Heft 13/2003:

Verständnis für Protest

Sie, Herr Kollege Galuschka, haben offenbar übersehen, dass es sich bei dem DÄ nicht um eine Tageszeitung, sondern um das offizielle Mitteilungsorgan der Bun- desärztekammer handelt, das den Pflichtmitgliedern der Ärztekammern als Lektüre zugestellt wird. Den Kam- mern aller Berufsgruppen sind in der gültigen Rechts- ordnung der Bundesrepublik eng umschriebene Aufgaben in Zusammenhang mit der Berufsausübung ihrer Mit- glieder zugewiesen. Das wird in den Artikeln des DÄ von der Redaktion im Allgemei- nen beachtet – im Hinblick auf die Leserbriefe dürfte al- lerdings die Abgrenzung oft nicht immer leicht sein. Ich verstand eigentlich recht gut, warum Prof. Jäschke eine be- kenntnisneutrale Position ge- genüber dieser aufgebausch- ten „Eidesformel-Diskussi-

on“ anmahnte.

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