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Gesundheitsförderung aktuell - Newsletter der Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung im Land Berlin:

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Inhaltsverzeichnis

Ausgabe 1 · 2010

GESUNDHEITSFÖRDERUNG AKTUELL – NEWSLETTER DER

Themen in dieser Ausgabe:

O G Ge essu un nd de ess u un nd d a ak kttiivve ess A Alltte errn n iin n B Be errlliin n O K Kiin nd de errg ge essu un nd dh he eiitt

O A Ak kttiivviittä ätte en n iin n B Be errlliin n

O A Au uss d de en n B Be ezziirrk ke en n

Sehr geehrte Damen und Herren,

Berlin steht in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen, die der demo­

grafische Wandel mit sich bringen wird. Ein aktuelles Diskussionspapier der Senatsver­

waltung für Gesundheit verdeutlicht die Entwicklungen für Berlin: So wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bis 2030 um bis zu 80 Prozent ansteigen. Eine längere Le­

benserwartung lässt darüber hinaus erwar­

ten, dass Alterserkrankungen wie Herz-Kreis­

lauf-Erkrankungen, Krebs oder Demenz deut­

lich zunehmen. Auch bei den Kosten der Sozialhilfeträger in Berlin wird dies emp­

findlich zu spüren sein.

Die sehr gut aufbereitete Gesundheits­

berichterstattung in Berlin bietet neben Infor­

mationen zu diesen dramatischen Entwick­

lungen jedoch gleichzeitig beste Voraus­

setzungen für gezieltes Handeln. Wie an­

gesichts der Herausforderungen Strategien für Berlin entwickelt, Präventionspotenziale besser ausgeschöpft und vorhandene gute Erfahrungen genutzt werden können, war ein Thema der Landesgesundheitskonferenz Berlin im November letzten Jahres. Unter dem Titel „Gesund im Alter“ wurden sowohl Versorgungsthemen, als auch vielverspre­

chende Ansätze der Gesundheitsförderung diskutiert. Ziel muss es sein, dass ältere Menschen die längere Lebenszeit so lange wie möglich in Gesundheit und Selbst­

ständigkeit verbringen können. Eine gezielte Gesundheitsförderung kann hier erfolgreich unterstützen. Deutlich wurde, dass soziale Teilhabe älterer Menschen sowie der Zugang zu Unterstützungsnetzwerken im Alter ent­

scheidend sind. Daher sieht Gesundheits­

senatorin Katrin Lompscher die Entwicklung von Gesundheits- und Präventionszielen un­

ter dem Dach der Landesgesundheitskon­

ferenz als einen folgerichtigen Schritt.

Wie vielfältig Gesundheitsförderung für äl­

tere Menschen in Städten und Kommunen gestaltet werden kann, zeigte eine Fachta­

gung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Gesundheit Berlin-Branden­

burg.

Referent/innen berichteten von Erfahrungen als ehrenamtliche Übungsleiter/innen im Be­

reich Seniorensport im Land Brandenburg oder von der Arbeit mit Migrant/innen in Berlin-Kreuzberg. Auch bei dieser Tagung wurde betont, dass ein gestaffeltes, wohn­

ortnahes und niedrigschwelliges Angebot für ältere Menschen von größter Bedeutung ist.

Mehr zu diesen Veranstaltungen und wie sich Berliner Bezirke dem demografischen Wan­

del stellen, erfahren Sie in diesem News­

letter.

Auch zu den Themen Kindergesundheit, Ber­

liner Initiative gesunde Arbeit und Frauen­

gesundheit haben wir wieder zahlreiche Informationen aus Land und Bezirken für Sie zusammengestellt.

Carola Gold, Fachstelle für Prävention und Gesundheitsförderung im Land Berlin

G

Geessuunnddeess uunndd aakkttiivveess AAlltteerrnn iinn BBeerrlliinn .. .. .. .. .. .. .. .. ..22 Herausforderungen für Berlin – Ergebnisse LGK Diskussionspapier mit Fakten zur

demografischen Entwicklung

Projekt zur Betreuung von Pflegeheimbewohnern Tagungsbericht Gesundes Altern

K

Kiinnddeerrggeessuunnddhheeiitt .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 66 Zwischenbilanz BLiQ

Hebammenarbeit in Berlin Nase, Bauch, Po tourt durch Berlin

A

Akkttiivviittäätteenn iinn BBeerrlliinn .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..88 Wie steht es um gesunde Arbeit in Berlin?

Gesunde Stadt Berlin

Qualifizierte Sprach- und Kulturmittlung: hoher Bedarf

Netzwerk Frauengesundheit mit neuer Geschäftsstelle

Länderübergreifender Gesundheitsbericht Berlin und Brandenburg

Qualitätsbericht der KV erschienen Berliner Gesundheitspreis

A

Auuss ddeenn BBeezziirrkkeenn .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..1133 Familienbildungsgutschein Marzahn-Hellersdorf Workshop Kindergesundheit Treptow-Köpenick LISA-Studie im Bezirk Mitte

Ergebnisse der bezirklichen Gesundheitskonferenz Mitte

Stadtteilmütter in Charlottenburg-Wilmersdorf Charlottenburg-Wilmersdorf demenzfreundlich Aktionstage 50+ in Reinickendorf

Marzahn-Hellersdorf demenzfreundlich Gesund im Alter in Pankow

TTeerrmmiinnee .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..1188 IImmpprreessssuumm .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ..1188

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Gesundes und aktives Altern in Berlin

Gesundes und aktives Altern in Berlin

Herausforderung für Berlin: Gesund im Alter

Ergebnisse der Landesgesundheitskonferenz Berlin am 19. November 2009

Der demografische Wandel ist für Berlin ein wichtiges Thema: Ergebnisse der Berliner Gesundheitsberichterstattung zeigen, dass die Menschen in der Stadt insgesamt älter und pflegebedürftiger werden. Vor diesem Hinter­

grund war die sechste Landesgesundheits­

konferenz (LGK) Berlin im November 2009 dem Thema „Gesundheit im Alter“ gewidmet. Den Auftakt gab Berlins Gesundheitssenatorin und Vorsitzende der LGK, Katrin Lompscher. Sie verdeutlichte den über 350 Teilnehmer/innen einige der künftigen Entwicklungen: So werden in 20 Jahren ungefähr 43 Prozent der Bevöl­

kerung älter als 50 Jahre sein und die Zahl der über 80-jährigen Hochbetagten wird sich auf nahezu eine Viertelmillion verdoppeln. Das Präventionspotenzial sei in weiten Bereichen noch nicht ausgeschöpft, so die Senatorin.

Insgesamt müsse der Entwicklung wirksamer Angebote der Gesundheitsförderung und Prä­

vention für Ältere eine höhere Priorität einge­

räumt werden. Die Entwicklung von Gesund­

heits- bzw. Präventionszielen unter dem Dach der Landesgesundheitskonferenz sei ein folge­

richtiger Schritt auf dem Weg dahin.

In fünf Fachforen wurden anschließend ver­

schiedene Themen der Gesundheitsförderung und -versorgung älterer Menschen diskutiert.

Im ersten Fachforum ging es um die Versorgung alter Menschen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus und im Übergang zwischen ver­

schiedenen Versorgungseinheiten. Anhand von Fallbeispielen wurde deutlich, dass häufig unklare Zuständigkeiten oder nicht wahrge­

nommene Pflichten dazu führen, dass Informa­

tionen verloren gehen, die häusliche Versor­

gung nach einem stationären Aufenthalt un­

gesichert ist oder notwendige Hilfsmittel nicht rechtzeitig besorgt werden können.

Konkrete Empfehlungen für eine Initiative

„Demenzfreundliches Krankenhaus“ wurden im zweiten Fachforum zu einer verbesserten Versorgung von an Demenz erkrankten älteren

Menschen im Akut-Krankenhaus erarbeitet.

Wie die Professionellen im Gesundheitswesen besser auf die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen eingestellt werden können und eine bessere Qualifizierung für den Umgang mit altersspezifischen Krankheiten gelingen kann, war Thema des dritten Fachforums zur geria­

trischen Versorgung und gerontologischen Forschung in Berlin. Sehr deutlich wurde, dass in der Ausbildung von Mediziner/innen, Pflege- und Altenhilfekräften die Ausbildungsinhalte noch wesentlich stärker auf Altersmedizin ausgerichtet werden müssen.

Auf die Ressourcenstärkung älterer Menschen zielten zwei weitere der Fachforen ab. So ging es im vierten Fachforum um die Rolle der Stadtteilzentren als Orte der Begegnung im Kiez und ihr Potenzial bei der Gestaltung gesunder Lebenswelten. Das fünfte Fachforum thematisierte Bewegungsförderung für ältere Menschen. In beiden Foren wurde anhand zahlreicher Beispiele deutlich, wie vielfältig für ältere Menschen gesundheitsfördernde Aktivi­

täten initiiert werden können. Denn die Teil­

habe am sozialen Leben ist eine wichtige Vo­

raussetzung, um Selbständigkeit und Lebens­

qualität zu erhalten.

Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie unter www.gesundheitberlin.de

Die Dokumentation wird im April erscheinen und kann über die Fachstelle bezogen werden.

Stefan Pospiech

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Gesundes und aktives Altern in Berlin

Längere Lebenserwartung, aber auch Zunahme chronischer Erkrankungen im Alter

Diskussionspapier der Senatsverwaltung für Gesundheit liefert Hintergründe

Um bis zu 80 Prozent wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Berlin bis zum Jahr 2030 ansteigen. Dies ist eine Konsequenz aus dem steigenden Anteil älterer Menschen in Berlin, wie ein aktuelles Diskussionspapier der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (Sen GUV) belegt. So gibt es derzeit pro 100 Personen im erwerbstätigen Alter 27,3 Prozent ältere Menschen ab 65 Jahre.

Im Jahr 2030 wird dieser Altenquotient auf 41,1 Prozent ansteigen. Der Jugendquotient hin­

gegen bleibt mit 21,5 Prozent im Jahr 2007 und 21,7 Prozent im Jahr 2030 annähernd konstant und liegt schon jetzt unter dem Alten­

quotienten. Aufgrund einer stetig wachsenden Lebenserwartung werden auch Alterserkran­

kungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Demenz deutlich zunehmen, wie

2007 betrug diese Summe noch etwa 300 Millionen.

Was das Diskussionspapier darüber hinaus deutlich macht, sind sozialräumliche Unter­

schiede in der Lebenserwartung. In gut situ­

ierten Stadtteilen ist die Lebenserwartung höher als in sozialen Brennpunkten. So lebt eine Frau in Neukölln im Durchschnitt 3,2 Jahre kürzer als eine Bewohnerin Treptow-Köpenicks.

Ein Mann in Friedrichshain-Kreuzberg lebt im Schnitt 4,2 Jahre weniger als ein Bewohner Steglitz-Zehlendorfs. Weitere mögliche Ein­

flussfaktoren auf Gesundheitszustand und Lebenserwartung sind laut Gerhard Meinl­

schmidt genetische Prädispositionen, der Lebensstil, zu dem Ernährung und Bewegung gehören, individuelles Verhalten (Risikover­

das Papier belegt. Diese Entwicklung geht mit voraussichtlich deutlich steigenden Kosten einher. So berichtet Professor Gerhard Meinl­

schmidt, Referatsleiter für Gesundheitsbericht­

erstattung in der Senatsverwaltung, dass selbst bei (unrealistischer) Unterstellung gleichbleibender Kostenstrukturen und Leis­

tungspreise in der Pflege mit einem Kosten­

anstieg um mindestens 70 bis 80 Prozent zu rechnen sei. Allein für den Sozialhilfeträger Berlin bedeutet dies, dass die Kosten für Hilfe zur Pflege gemäß SGB XII im Jahr 2030 auf insgesamt etwa 500 Millionen wachsen. Im Jahr

halten) sowie medizinische Versorgung und medizinischer Fortschritt.

Die Gesundheitsdaten in Berlin sind im Ver­

gleich zu anderen Bundesländern sehr gut aufbereitet. Sie werden sozialräumlich ge­

gliedert erfasst, weisen Stadtteile oder auch Zielgruppen mit besonderem Handlungsbedarf aus. Sie belegen auch den deutlichen Zu­

sammenhang von Gesundheit und sozialer Lage. Aus der Gesundheitsberichterstattung leitet sich zudem ab, dass bestimmte Ziel­

gruppen besonderen Bedarf haben. Dazu

gehören insbesondere sozial benachteiligte Menschen oder auch ältere Menschen mit Migrationshintergrund. Sie haben häufiger einen schlechteren Zugang zu präventiven und kurativen Angeboten oder leiden an Verein­

samung.

Mit diesen gut aufbereiteten Daten sind Vo­

raussetzungen für ein gezieltes Handeln ge­

schaffen, um für mehr Menschen die längere Lebenserwartung gesünder zu gestalten.

Was kann das Land Berlin tun, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden?

Das Diskussionspapier kommt nach Auswer­

tung und Diskussion der vorliegenden Daten zu dem Schluss, dass Prävention sowie Präven­

tionsziele ein sinnvoller Weg sind. In Berlin werden derzeit im Rahmen der Landesge­

sundheitskonferenz erste Prioritäten für Ziel­

setzungen erarbeitet. Unterstützung in diesem Prozess bekommt die LGK dabei von der Fachstelle für Prävention und Gesundheits­

förderung. Die Fachstelle sichert seit 2008 zum Beispiel den Austausch und die Zusam­

menarbeit zwischen Land und Bezirken sowie den Akteuren vor Ort.

Das Diskussionspapier steht hier download zur Verfügung unter:

www.berlin.de/sen/statistik/gessoz/

veroeffentlichungen/diskussionspapiere.html Eine umfangreichere Version des Artikels mit weiteren Informationen zur Fachstelle finden Sie unter: www.gesundheitberlin.de.

Rike Hertwig

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Gesundes und aktives Altern in Berlin

Betreuung von Pflegeheimbewohnern verbessern

Projekt care plus

Im Oktober 2009 haben sich Vertreter/innen von Pflegeeinrichtungen, AOK Berlin, IKK Branden­

burg und Berlin sowie Siemens- und Bahn-BKK getroffen, um über die Verbesserung der ärzt­

lichen Versorgung in Pflegeheimen zu dis­

kutieren. Dabei stand das Projekt „care plus – Medizinisch betreute Pflege“ im Mittelpunkt. Im Rahmen der integrierten Versorgung wird mit diesem Projekt an die Rahmenvereinbarung zur ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Betreuung Schwerstkranker in stationären Pflegeeinrichtungen – das „Berliner Projekt – Die Pflege mit dem Plus“ – angeknüpft. Das Berliner Projekt wurde bereits 1998 gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, der Ber­

liner Krankenhausgesellschaft e.V. und dem Verband der Privatkrankenanstalten (VPK) Ber­

lin-Brandenburg e.V. entwickelt. Geschaffen wurde ein bewohner- bzw. patientenorientiertes und gegenüber den bisherigen Strukturen qua­

litativ verbessertes Versorgungsangebot. Ziel ist es, die ärztliche Betreuung von Heimpatienten durch eine/n feste/n Ärzt/in sicherzustellen.

Doch wie können weitere Ärzt/innen für die Teilnahme am Projekt gewonnen werden? Dies war eine zentrale Frage des Treffens: „Um die Versorgungsform allen interessierten Pflege­

heimbewohnern anbieten zu können, brauchen wir das zielgerichtete Engagement von mehr Ärzten“ so Wolfgang Bauer, Leiter des Ge­

schäftsbereiches Pflege der AOK Berlin.

Interessierte Ärzt/innen müssen im Rahmen der hausärztlichen Versorgung tätig sein. Erwartet wird ihre Bereitschaft, im Rahmen ihrer jährli­

chen Fortbildung Seminare zu absolvieren, die auf die Versorgungsbedürfnisse der Projektein­

richtung zugeschnitten sind.

Dazu kommt es zu einem Abschluss eines Ko­

operationsvertrages mit dem Träger einer Pfle­

geeinrichtung. Um die Ärzt/innen zum Mitma­

chen zu gewinnen, sollten Pflegeeinrichtungen, die noch Ärzt/innen suchen, sich überlegen, wie sie den Wünschen der künftigen Projektärzte

entgegenkommen könnten, lautete der Rat­

schlag der projekterfahrenen Pflegeeinrichtun­

gen.

Die neue Versorgungsform sollte zwischen nie­

dergelassenem Projektarzt, Pflegekräften und Therapeut/innen eng abgestimmt sein. Die Versicherer haben dazu mit Trägern von Berliner Pflegeheimen unter anderem vereinbart, dass eine kontinuierliche medizinische Betreuung erfolgt. Damit sollen unnötige und den Pflege­

heimbewohner belastende Krankenhausein­

weisungen und Fahrten zum Arzt so weit wie möglich vermieden werden. Die Einbindung der interessierten Ärzt/innen und Therapeut/innen geschieht durch die Träger der Pflegeeinrich­

tungen. Im Projekt verankerte Standards sind beispielsweise Fallbesprechungen im multi­

professionellen Team, mindestens einmal im Quartal und eine telefonische 24-Stunden-Ruf­

bereitschaft von Ärzt/innen sowie eine min­

destens einmal in der Woche stattfindende Regelvisite.

Von Seiten der teilnehmenden Ärzt/innen wird neben einer besseren Vergütung der Wunsch geäußert, dass sich auch andere Kassen diesem Projektmodell anschließen. Denn die verbesser­

te Versorgung komme auch Bewohner/innen zu Gute, die nicht bei einer der beteiligten Kassen versichert sind.

Weitere Informationen zu dem Projekt unter:

www.aok-gesundheitspartner.de/bln/

pflege/stationaerepflege/careplus/projekt/

index.html

Daniel Zilske

Gesundes Altern: Eine Herausforderung für Städte und Kommunen

Bericht über die Tagung vom 15. Oktober 2009

Die Gestaltungsmöglichkeiten der Städte und Kommunen, Bedingungen für ein gesundes Altern zu schaffen, sind vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ein wichtiges Thema. Rund 200 Interessierte informierten sich darüber auf der Tagung „Gesundheit im Alter fördern – Eine Zukunftsaufgabe der Kom­

munen“, zu der Gesundheit Berlin-Branden­

burg und die Bundeszentrale für gesund­

heitliche Aufklärung (BZgA) am 15. Oktober 2009 in die Urania Berlin eingeladen hatten. In vier Fachforen diskutierten Vertreter/innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis die Hand­

lungsmöglichkeiten und Herausforderungen von Kommunen, Städten und Bezirken, die Bedeutung des gewandelten Bildes vom Alter und Beispiele guter Praxis. Auch die Er­

reichbarkeit einzelner Zielgruppen und die Partizipation älterer Menschen bei der Ge­

staltung von Angeboten im Bereich Gesund­

4

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Gesundes und aktives Altern in Berlin

heitsförderung waren auf der Konferenz wich­

tige Themen.

Die Berliner Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Katrin Lompscher, betonte in ihrem Grußwort an die Teilneh­

mer/innen der Konferenz die positive Verän­

derung des gesellschaftlichen Bildes vom Alter.

„Gut ist, dass die Zeiten, in denen das Alter fast ausschließlich als defizitär wahrgenommen wurde, überwunden sind“, sagte Katrin Lomp­

scher. Das Thema Gesundheit spiele bei die­

sem positiven Bild des Alters eine Schlüs­

selrolle, so die Senatorin. Mit Blick auf das Konzept „Aktives Altern“ der World Health Organisation (WHO) machte die Senatorin deutlich, dass es darum gehen müsse, Kom­

petenzen, Bedürfnisse und Wünsche der Älteren zu kennen, zu stärken und ihnen Raum zu geben. Ihr Fazit: „Das Thema Gesundheits­

förderung für Ältere gehört auf die Tages­

ordnung in allen Kommunen – und das an höherer Stelle als bisher.“

Dem stimmte auch die Leiterin der Bundes- zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Professorin Elisabeth Pott, zu. Pott umriss in ihrem Einführungsvortrag die Herausforde­

rungen des demografischen Wandels und ging auf die Präventionspotenziale in den Bereichen Ernährung und Bewegung ein. Wichtig sei, dass Verhaltens- und Verhältnisprävention ineinan­

der griffen, so die BZgA-Direktorin. Elisabeth Pott betonte die Notwendigkeit einer sekto­

renübergreifenden Zusammenarbeit in der Kommune durch bessere Vernetzung und Infor­

mationstransfer zwischen den Akteuren. Rein­

hard Mann, Leiter des BZgA-Fachreferats Ernährung und Gesundheit älterer Menschen, verdeutlichte dies anhand der Ergebnisse des Projekts „bewegt leben – Mehr vom Leben!“, das in der Modellregion Rhein-Sieg-Kreis durch Vernetzung kommunaler Angebote ältere

Menschen bei einem gesunden Lebensstil unterstützen soll.

Dr. Susanne Kümpers vom Wissenschafts­

zentrum Berlin für Sozialforschung ging auf die Zielgruppe der sozial benachteiligten Älteren ein. Diese Gruppe könne besonders gut über stadtteilbasierte Ansätze der Gesundheits­

förderung erreicht werden, da sich der Ak­

tionsradius Älterer zunehmend auf das nähere Wohnumfeld beschränke. Dr. Josefine Heu­

singer vom Institut für gerontologische For­

schung unterstrich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, Anreize und Orte zu schaf­

fen, die die älteren Bürger/innen bei ihrer Mobilität unterstützten und verwies auf das Beispiel der englischen Stadt Manchester, wo Menschen über 60 beispielsweise kostenlos Schwimmbäder und den öffentlichen Nahver­

kehr nutzen können.

Thomas Altgeld von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen forderte, die sozialen Deter­

minanten wie Einkommen, Wohnen und Bil­

dung mit zu berücksichtigen, wenn es um Gesundheitsförderung bei Älteren geht. „Wenn es gelingt, die Determinanten von Gesundheit zu verbessern, kann man deutlich größere Gesundheitseffekte zeitigen, als das bei einem eingeschränkten Blick auf Gesundheit der Fall ist“, sagte Altgeld. Er betonte, wie wichtig die Partizipation der Zielgruppe sei: Im Rahmen des Projekts „Neues Altern in der Stadt“ in Bruchsal sei es gelungen, die älteren Men­

schen direkt mit in die Projektarbeit einzube­

ziehen, mit der Folge, dass Maßnahmen schnell umgesetzt und gut angenommen würden.

Die Bedeutung des sich wandelnden Ge­

sundheitsbilds für die Praxis diskutierten die Referent/innen im Fachforum „Vielfalt in der Gesundheitsförderung bei älteren Menschen“.

Professorin Christiane Deneke und Dr. Regina Brunnett von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg machten deutlich, dass das vieldiskutierte Diversity-Konzept nicht nur die Verschiedenheit von Menschen in Bezug auf ethnische Herkunft umschreibt, sondern auch andere Dimensionen von Vielfalt erfasst. „Soziale und kulturelle Prägungen, Migrationshintergrund, biografische Erfahrun­

gen, Geschlecht und Sexualität werden erst nach und nach als relevant für professionelle Pflege, Gesundheitsversorgung und Gesund­

heitsförderung anerkannt“, stellten Deneke und Brunnett in ihrem Vortrag fest.

Über die Vielfältigkeit guter Praxis konnten sich die Teilnehmer/innen der Konferenz in verschiedenen Fachforen informieren. Refe­

rent/innen berichteten von Erfahrungen als ehrenamtliche Übungsleiter/innen im Bereich Seniorensport im Land Brandenburg oder von der Arbeit mit Migrant/innen in Berlin- Kreuzberg. In allen Beiträgen wurde deutlich, dass ein gestaffeltes, wohnortnahes und nied­

rigschwelliges Angebot für die unterschied­

lichen Zielgruppen älterer Menschen von größter Bedeutung ist. Katja Sotzmann vom Landessportbund Berlin betonte darüber hinaus die „Win-win-Situation“, die entsteht, wenn mehrere Partner/innen bei der Bereit­

stellung von Sportangeboten miteinander kooperieren.

Die Konferenz veranschaulichte, wie vielfältig die Gestaltungsmöglichkeiten der Städte und Kommunen im Feld der Gesundheitsförderung für ältere Menschen sind – aber auch, dass kommunale Akteure Unterstützung von Part­

ner/innen brauchen. Als „Zukunftsaufgabe“

hat die Diskussion um wirksame Prävention bei Älteren gerade erst begonnen.

Die gedruckte Dokumentation der Veranstal­

tung wird in Kürze erscheinen und kann bei Ge­

sundheit Berlin-Brandenburg kostenfrei be­

stellt werden.

Katharina Zeiher

5

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Kindergesundheit

Kindergesundheit

BLiQ zieht eine erste Zwischenbilanz – Bewegung im Kiez

Kinder in Bewegung bringen – dies ist das Ziel des Projektes BLiQ mit seinen sechs lokalen Aktionsbündnissen in Berlin und Brandenburg.

Seit einem Jahr sind die Aktionsbündnisse zur Bewegungsförderung von Kindern bis sechs Jahren und ihren Eltern unter dem Namen

„BLiQ – Bewegtes Leben im Quartier“ in vier Berliner und zwei Brandenburger Regionen aktiv. Das Projekt hat eine Laufzeit bis März 2011 (vgl. Ausgabe 01/2009, Seite 6).

Die steigenden Teilnehmerzahlen von Kindern und Eltern auf den „Bewegten Winterspiel­

plätzen“ machen deutlich, dass das Projekt den

„richtigen Nerv“ trifft. Der Bedarf an kosten­

losen, angeleiteten Bewegungsangeboten an Wochenenden ist groß. Kinder und Eltern kommen gerne in Familienzentren oder Kitas, um mit ihren Kindern zu spielen und sich mit anderen Eltern auszutauschen. Inzwischen ist auch der lokale „Buschfunk“ in Gang gekom­

men, so dass sich die Nachbarn gegenseitig über das Angebot informieren. Bis zu 50 Kinder und ihre Eltern kommen inzwischen in die von unseren Kooperationspartnern zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten. Eigens dafür ge­

schulte, ehrenamtlich tätige „BLiQ-Trai­

ner/innen“ schaffen einen harmonisch-offenen Rahmen, der zum Wiederkommen einlädt.

Es stimmt uns optimistisch, dass auch die weiteren Maßnahmen, die in diesem Jahr umgesetzt werden, wieder großen Zulauf ha­

ben werden. So ist zum Beispiel Elternarbeit und Elternaktivierung im Kontext des nied­

rigsschwelligen und partizipativen Projektan­

satzes ein angestrebtes Ziel. Eine Heraus­

forderung wird es sein, Eltern zu gewinnen, um sich z.B. als „BLiQ-Trainer/innen“ ausbilden zu lassen.

Zum Frühjahr dieses Jahres planen wir, die

„Bewegten Wege“ einzurichten. Gemeinsam mit der Bildungsinitiative „Wrangelkiez macht Schule“ wird dieses Vorhaben umgesetzt. Alle Kooperationseinrichtungen gestalten dabei die Wege zu ihren Einrichtungen bewegungs­

freundlich. Kinder und Eltern zeigen, welche Wege sie täglich gehen und welche Elemente ihnen Freude an Bewegung vermitteln. Diese Elemente, etwa Bodenmarkierungen in Form von Füßchen oder Hüpfefelder, werden dann gemeinsam aufgemalt. Durch die Verwendung gleicher Farben und Muster oder eines gemeinsamen Logos schaffen wir Identifikation zwischen den Einrichtungen und Wiederer­

kennung im Stadtteil. In Kooperation mit dem Verein BABELUGA, der Bewegungspaten aus­

bildet und adipösen Kindern der Charité- Sprechstunde Spaß an der Bewegung vermit­

telt, werden die „Bewegten Wege“ dann „be­

lebt“.

Im Sommer werden die „Bewegten Winterspiel­

plätze“ auf öffentliche Stadtteilspielplätze übertragen. Der verkehrsberuhigte Bereich und die Spielplätze zwischen der Cuvrystraße und der Falkensteinstraße stehen dabei im Zentrum eines generationsübergreifenden Stadtteilpro­

jektes, in dem BLiQ verschiedene Bewegungs­

elemente umsetzen wird, z.B. die Gestaltung der „Bewegten Spielplätze“ oder das „Spielen mit nix“, bei dem ältere Menschen Kindern Spiele mit Alltagsmaterialien zeigen.

Zu Projektbeginn haben wir über verschiedene Events in den Stadtteilen, wie die Bambiniläufe in Kreuzberg und den Olympischen Tag der Generationen in Marzahn, auf uns aufmerksam gemacht (vgl. Ausgabe 2/2009).

Die Bedarf- und Bedürfnisermittlung der ersten Phase, die vielen Events und der enge Kontakt zu unseren Kooperationspartner/innen ma­

chen den inzwischen an der Resonanz mess­

baren Erfolg des Projektes aus!

Maren Janella

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Kindergesundheit

spruchnahme von Hebammenleistungen sehen die Expert/innen unter anderem in der umfas-

Hebammenarbeit in Berlin

senden Versorgung durch die Familie, in Infor­

mationsdefiziten und Sprachbarrieren, aber

Warum nehmen Frauen mit Migrationshintergrund weniger

auch in kulturellen Unterschieden.

Hebammenleistungen in Anspruch?

Erfahrungswerte zeigen, dass Frauen mit Migrationshintergrund weniger häufig Ange­

bote der Hebammenarbeit nutzen als deutsche Frauen. Die Zusammenarbeit mit Hebammen ist jedoch ein wichtiger Baustein in der Prä­

ventionskette. Sowohl Schwangerschaft, Ge­

burt, als auch die Zeit nach der Geburt (Wo­

chenbett) sind Bereiche, in denen Hebammen Frauen und Familien zur Seite stehen. Sie

gewährleisten durch ihre Arbeit eine frühzeitige Unterstützung in einem neuen Lebensabschnitt und bieten Möglichkeiten zur zielgruppen­

spezifischen Gesundheitsförderung.

In Berlin ist der größte Teil der Frauen mit Migrationshintergrund türkischer Herkunft.

Aus diesem Grund hat die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Gesundheit Berlin-Brandenburg damit beauf­

tragt, die Studie „Ursachen und Auswirkungen der geringen Inanspruchnahme von Hebam­

menleistungen vor, während und nach der Geburt durch Frauen mit türkischem Migra­

tionshintergrund in Berlin“ durchzuführen.

Diese Studie startete im November und bein­

haltete zu Beginn Interviews mit Expert/innen auf Bundesebene. Hypothesen wurden disku­

tiert und von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Mögliche Gründe für eine geringere Inan-

Mit Hilfe dieser Gespräche konnte ein Leitfaden für adäquate Zielgruppengespräche formuliert werden. Diese werden seit Anfang Februar mit 50 türkischstämmigen Frauen aus verschie­

denen Stadtteilen Berlins geführt, die unter­

schiedliche Vorraussetzungen mitbringen. So sollen auf der Suche nach den Gründen für eine geringe Inanspruchnahme sowohl der Bil­

dungsgrad, die Anzahl der Kinder als auch der Migrationsgrad betrachtet werden.

Die qualitativ ausgerichtete Studie ist auf ein halbes Jahr angelegt. Die Bedarfe und Res­

sourcen der Frauen mit türkischem Migra­

tionshintergrund in Bezug auf die Zeit rund um die Geburt sollen besser ausgeleuchtet wer­

den. Nach dem Austausch der Erfahrungen und der Diskussion der Ergebnisse in Fokusgrup­

pen ist das Ziel, Handlungsempfehlungen zu formulieren und die Versorgung dieser Ziel­

gruppe mit Hebammenleistungen zu optimie­

ren.

Danielle Dobberstein

Nase, Bauch und Po tourt durch Berlin

Märchenhafte Sexualerziehung für Kinder

Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren können das einstündige Märchen besuchen, das in der Regel um 9.00 Uhr und um 11.00 Uhr beginnt. Der Eintritt beträgt 2,00 Euro.

Die Kinderliedertour „Nase, Bauch und Po“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt die Körpererfahrung und Sexualerziehung von Kindern. Sie tourt seit Oktober 2003 durch Deutschland und ist im März und April in den drei Berliner Bezirken Spandau, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte unterwegs.

Zusammen mit dem Bühnenstück „Das Mär­

chen von Nase, Bauch und Po“ bietet die BZgA

begleitende Fortbildungsseminare für Erzie­

her/innen und ein umfangreiches Medienpaket für den Kindergarten. „Das Märchen von Nase, Bauch und Po“ ist ein Bühnenstück in Art eines Musicals. In einen Erzählstrang werden Lieder zu den Themen Berührung, Gefühle und Freundschaft eingebunden. Die Kinder sind zum Mitmachen, Singen und Bewegen aufgefordert und unterstützen so die Freunde Nase, Bauch und Po bei ihren Abenteuern.

D

Diiee TTeerrmmiinnee iinn BBeerrlliinn ssiinndd::

1177..0033..22001100, 9.00 und 11.00 Uhr, Kant-Gymnasium Spandau, Bismarckstr. 54, 13585 Berlin 2

233..0033..22001100, 9.00 und 11.00 Uhr, Freie Waldorfschule Kreuzberg, Ritterstr. 78, 10969 Berlin 2

211..0044..22001100, 9.00 und 11.00 Uhr, ATZE Musiktheater, Luxemburger Str. 20, 13353 Berlin

Workshops für Erzieher/innen finden ebenfalls noch im März statt. Über die Termine können Sie sich unter www.kinderliedertour.de/nasebauchpo/index.php?docid=008 informieren.

Das Märchen ist auch als CD erhältlich. Weitere Informationen: www.kinderliedertour.de

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Aktivitäten in Berlin

Aktivitäten in Berlin

Wie steht es um Gesunde Arbeit in Berlin?

BIGA-Konferenz am 17. März 2010 resümiert

Seit über einem Jahr gibt es die Gemein- schaftsinitiative „Berliner Initiative Gesunde Arbeit“ (BIGA), die sich unter dem Dach der Landesgesundheitskonferenz Berlin gegründet hat.

Angetreten ist die Initiative mit dem Ziel, Beispiele guter Praxis für gesunde Arbeits­

bedingungen zu präsentieren und in den Aus­

tausch sowie in die Öffentlichkeit zu bringen.

Einbringen können sich nicht-kommerzielle

Aktivitäten, Angebote und Projekte, welche die Gesundheitsbedingungen von Beschäftigten verbessern wollen.

Inzwischen sind im Rahmen von BIGA 14 Pro­

jekte veröffentlicht. Darunter zum Beispiel das Projekt „Arbeitsschutz-Filmfestival“ der Berli­

ner Stadtreinigung BSR, der Wettbewerb „Po­

tenzial Mitarbeiter – Unternehmen machen Zukunft“ der IHK, der IKKimpuls-Workshop für

Ausbilder/innen „Wie sag ich’s meinem Azubi“

der IKK Brandenburg und Berlin, das Projekt Netzwerkentwicklung für innovatives Gesund­

heitsmanagement – InnoGema der FHTW Ber­

lin, die IKKimpuls Werkstatt der IKK Bran­

denburg und Berlin sowie ein Projekt zur Ver­

besserung des Arbeitsschutzes bei Leiharbeit des Landesamtes für Arbeitsschutz, Gesund­

heitsschutz und Arbeitssicherheit (LAGetSi) u.a.

Auf einer Konferenz am 17. März 2010 nun sollen die bisherigen Aktivitäten mit folgenden Fragen resümiert werden: Hat die Berliner Initiative Gesunde Arbeit ihre ersten Ziele erreicht? Welchen Nutzwert hat BIGA für Un­

ternehmen? Was bringt BIGA den Beschäf­

tigten? Gib es eine Realisierungschance für gesunde Arbeit in Berlin? Die Konferenz findet von 17 bis 20 Uhr im Berliner Rathaus statt.

Geplant sind Vorträge zum Thema Motivation als Schlüssel für gesunde Arbeit, Praxisbei­

spiele werden vorgestellt und eine Podiums­

diskussion bietet die Möglichkeit für Austausch und Diskussion. Es werden etwa 100 Teilneh­

mer/innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik erwartet.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.berlin.de/biga/themen/

konferenz2010.html

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Aktivitäten in Berlin

Gesunde Stadt Berlin

Wie können bezirkliche Gesundheitskonferenzen zu Vernetzung und Partizipation beitragen?

Mehr als 150 Akteure trafen sich am 5. No­

vember 2009 im Roten Rathaus Berlin zu der Fachtagung „Gesunde Stadt Berlin – Be­

zirkliche Gesundheitskonferenzen: Ein Weg zur Vernetzung und Partizipation“. Die Tagung wurde vom Gesunde Städte-Netzwerk Berlin in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz und Gesundheit Berlin-Brandenburg veran­

staltet. Das Gesunde Städte-Netzwerk wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, Gesundheitsförderung in der städtischen Po­

litik besser zu verankern und dabei das Wohl­

befinden unter Beteiligung der Bürger/innen in den Mittelpunkt zu stellen.

Gesundheitskonferenzen stellen auf diesem Weg einen wichtigen Baustein dar. Senatorin Katrin Lompscher betonte, dass diese in manchen Berliner Bezirken schon auf eine längere Geschichte zurückblicken und mitt­

lerweile im gesundheitspolitischen Dialog etabliert sind. Ein weiterer wichtiger Meilen­

stein war die Verabschiedung der Leitlinien für eine Gesunde Stadt Berlin durch den Senat im Jahre 2005. Sie bilden den Handlungsrahmen für eine umfassende Politik und Gestaltung der Gesundheitsförderung auf Senats- und Be­

zirksebene.

Wie gelingt es, die zahlreichen in den Bezirken tätigen Akteure sowie die Bürger/innen in die Planung und Umsetzung gesundheitspoliti­

scher Entscheidungen einzubinden? Diese Fra­

ge stand am 5. November 2009 im Roten Rat­

haus im Mittelpunkt.

Zu Beginn verdeutlichten Thomas Altgeld und Klaus Winkler anhand praktischer Erfahrungen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, was Erfolgsfaktoren gelingender Kooperation sind: So stellte Klaus Winkler am Beispiel der Stadt Herne dar, dass über das Engagement der teilnehmenden Akteure hinaus auch weitere Beteiligte bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen aus der Gesundheits­

konferenz entscheidend sind. Die Veranstalter sollen sich nicht mit der Verabschiedung der Handlungsempfehlungen begnügen, sondern aktiv für die Umsetzung dieser Empfehlungen engagieren, geeignete Projekte initiieren und Fördermittel akquirieren. Denn sonst, so die Patientenbeauftragte Karin Stötzner in der an­

schließenden Podiumsdiskussion, werden vie­

le Themen, die in bezirklichen Gesundheitskon­

ferenzen vorangebracht werden sollten, nicht in die Umsetzung gebracht, was für alle Beteiligten demotivierend wirken könne.

Die zentrale Fragestellung der Tagung war, wie bezirkliche Gesundheitskonferenzen gestaltet werden müssen, damit sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen angesprochen fühlen.

Ulrika Zabel warb dabei um Sensibilität für die

Bedarfe der Menschen, die eingebunden wer­

den sollen. Für die unterschiedlichen Bedürf­

nisse – so ihre These – müssten die jeweils geeigneten Beteiligungsformen entwickelt wer­

den. Michael Wright vom Wissenschaftszen­

trum Berlin unterstützte diese These: „Wir brauchen Mut zum Experimentieren und Mut dazu, uns vom Format einer Fachkonferenz zu lösen. Und wir brauchen Vertrauen in parti­

zipative Prozesse, die oft nicht leicht zu steuern sind, aber letztendlich bessere Resultate brin­

gen.“

In den anschließenden Workshops konnten am Beispiel von drei Bezirken und unterschied­

lichen Themenschwerpunkten – „Gesund auf­

wachsen“ „Gesunde alt werden“ und „Migra­

tion, Integration und Gesundheit“ – konkrete Fragen diskutiert werden.

Wie die Landes- und die Bezirksebene, aber auch die einzelnen Ressorts noch besser Zusammenarbeiten können war Thema in der abschließenden Podiumsdiskussion. Für ver­

besserungswürdig hielten die Teilnehmer/in­

nen die Einbeziehung der Bezirke in die Lan­

desgesundheitskonferenz Berlin, aber auch die Kommunikation über Themen und Ziele der Gesundheitsförderung unter den Bezirksstadt­

räten.

Insgesamt gab die Tagung allen beteiligten Akteuren wertvolle Impulse auf dem Weg zu mehr Bürgerbeteiligung im Gesundheitswesen.

Stefan Pospiech Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter:

www.gesundheitberlin.de

Die Dokumentation wird im März erscheinen und kann ebenfalls über diese Website ab­

gerufen werden.

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Aktivitäten in Berlin

Qualifizierte Sprach- und Kulturmittlung: hoher Bedarf und steigende Nachfrage

Gemeindedolmetschdienst bewährt sich in gemeinnützigen Einrichtungen

Elterngespräche in Kitas, Lehrerkonferenzen oder Elternabende in Schulen, Beratung bei Schuldenproblemen oder Unterstützung für Schwangere: In allen diesen Situationen ist es wichtig, dass sprachliche Verständigung der Beteiligten gut funktioniert. Insbesondere in den Stadtteilen, in denen viele Menschen sehr

unterschiedlicher Herkunft und Sprache leben, funktioniert dies jedoch nicht immer selbst­

verständlich. Hier können sprachliche und kulturelle Barrieren zu Zugangshindernissen werden. Nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle Vermittlung ist hier notwendig und hilfreich: So haben zum Beispiel türkische Eltern häufig andere Erwartungen an die Schule als deutsche Eltern. Dies zu wissen ist ein wichtiger Aspekt für ein gelungenes Eltern­

gespräch.

Um diesem Bedarf ein qualifiziertes Angebot gegenüberzustellen, gibt es seit 2007 im Rah­

men des öffentlich geförderten Beschäfti­

gungssektors einen Gemeindedolmetschdienst für den gemeinnützigen Bereich. 15 Gemein­

dedolmetscher/innen, die zuvor als Langzeit­

arbeitslose Grundsicherung im Rahmen des ALG II bezogen haben, sind im gemeinnützigen, in besonderem Maß bedürftigen Bereich in der Sprachmittlung im Gesundheits-, Sozial und Erziehungswesen tätig. In 12 Sprachen kann gedolmetscht werden: Arabisch, Bosnisch, Englisch, Französisch, Kroatisch, Kurdisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Tür­

kisch und Vietnamesisch.

Mittlerweile wurden Rahmenverträge über die Nutzung dieses Angebots mit 77 Schulen, 72 Kitas und 45 freien Trägern abgeschlossen.

Dabei verzeichnen die Einsätze kontinuierliche Zuwachszahlen: 591 (2007), 1.389 (2008) und 2.544 (2009). Die Einsätze erfolgen außer in Eltern-/Lehrergesprächen in Schul- und Hilfe­

konferenzen auch in individuellen Konfliktklä­

rungsgesprächen, Schuldnerberatungen, bei Info-Veranstaltungen an Schulen, Kitas und Nachbarschaftshäusern oder in gemeinnützi­

gen Projekten bei Mütterkursen zu gesundheit­

lichen Themen, Veranstaltungen zu Erziehungs­

vereinbarungen etc.

Die Qualitätssicherung der Einsätze und des Vermittlungsdienstes hat einen hohen Stellen-

Netzwerk Frauengesundheit Berlin – jetzt mit neuer Geschäftsstelle

Gesundheitsförderung und -versorgung bei Frauen in Berlin verbessern: Dies ist Ziel des seit 2001 existierenden Netzwerkes Frauenge­

sundheit. Seit 1. Januar 2010 wurde nun die Arbeit des Netzwerkes gestärkt und eine hauptamtliche Geschäftsstelle eingerichtet.

Angesiedelt ist die Stelle bei Gesundheit Berlin- Brandenburg, Arbeitsgemeinschaft für Gesund­

heitsförderung in Berlin, gefördert wird sie im Rahmen des Programms zur Stärkung der Fraueninfrastruktur der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen.

Die Themen und die Arbeit des Netzwerkes Frauengesundheit gehen von der Feststellung aus, dass die Gesundheit von Frauen durch drei spezifische Faktoren geprägt wird: (1) spe­

zifische Arbeits- und Lebensbedingungen, die sich zum Beispiel durch Doppelbelastungen auszeichnen, (2) körperlich-biologische Bedin­

gungen sowie (3) ihr Umgang mit Gesundheit, Krankheit und Körperbewusstsein.

Aus Sicht des Netzwerkes werden diese Faktoren in Prävention, Diagnostik, Therapie und Versorgung zu wenig berücksichtigt und

wert. So finden regelmäßig interne Schulungen sowie Supervision für die Gemeindedolmet­

scher/innen statt. Kund/innen füllen Bewer­

tungsbögen aus, in denen sie den Nutzen des Einsatzes (Verbesserung der Verständigung, Zeitersparnis, Neutralität der Dolmetscher/in­

nen, Vermeidung von Missverständnissen usw.) sowie die Qualität der Sprach- und Kul­

turmittlung zurückmelden.

Die interkulturelle Öffnung der Institutionen geht verstärkt einher mit der Notwendigkeit,

„Brückenbauer“ einzusetzen. D.h. Menschen, die nicht nur über Zweisprachigkeit verfügen, sondern qualifiziert sind, kompetente Sprach- und Kulturmittler zu sein, wo es nötig ist.

Die hohe Nachfrage macht deutlich, dass der Gemeindedolmetschdienst hier einen gesell­

schaftlich wichtigen Beitrag zur Integration von Migrant/innen leistet. Er unterstützt sie im Bil­

dungswesen oder erleichtert ihnen den Zugang zu vielfältigen Beratungsleistungen.

Momentan ist die ursprünglich für einen län­

geren Zeitraum geplante Finanzierung jedoch akut gefährdet und somit die Fortführung des Projekts bedroht.

Bis zum 31. März 2010 läuft die aktuelle För­

derphase, die im Rahmen des Öffentlichen Beschäftigungssektors (ÖBS) finanziert wurde und vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg unterstützt wird, das die Räume als Sach­

leistung zur Verfügung stellt.

Ebenso lange haben die Rahmenvereinbarun­

gen mit den Einrichtungen, die den gemein­

nützigen Gemeindedolmetschdienst regelmä­

ßig nutzen, ihre Gültigkeit. Sollte eine Fort­

führung der Finanzierung nicht gegeben sein, würden diese Einrichtungen keine Möglichkeit haben, auf den gemeinnützigen Gemeinde­

dolmetschdienst zurückgreifen zu können.

Rike Hertwig, Sabine Oldag

sind auch in den Strukturen des Gesundheits­

wesens und der Forschung nicht ausreichend verankert. Dadurch kann es zu Fehlbehand­

lungen sowie zu Über- oder Unterversorgung von Frauen kommen. Die Aktivitäten des Netzwerks sind deshalb darauf gerichtet, die spezifischen Faktoren der Frauengesundheit ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und sich für nachhaltige Verbesserungen in der gesund­

heitlichen Förderung und Versorgung von Frauen einzusetzen. Dabei sollen besonders benachteiligte Gruppen, wie zum Beispiel Frauen mit Migrationshintergrund oder Frauen und Mädchen mit Behinderungen, bedarfs­

orientiert unterstützt werden.

Das Netzwerk mobilisiert, bündelt und vernetzt vor diesem Hintergrund die in Berlin vorhan­

denen Ressourcen zum Thema Frauenge­

sundheit. Die derzeit 56 Mitgliedsfrauen sind Fachfrauen aus Senats- und Bezirksver­

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Aktivitäten in Berlin

waltungen, von Einrichtungen und Organisa­

tionen der Frauengesundheitsförderung und –versorgung sowie Wissenschaftlerinnen aus universitären und klinischen Forschungsein­

richtungen. Ihre kontinuierliche fachliche Ko­

operation mit der für Frauen und Gleichstellung zuständigen Senatsverwaltung trägt seit Grün­

dung des Netzwerks wesentlich zu einem ef­

fizienten Handeln der Berliner Akteurinnen im Bereich Frauengesundheit bei.

Diese umfassende Vernetzung ermöglicht einen Verständigungsprozess auf hohem fach­

lichen Niveau über gemeinsame Strategien zur Durchsetzung von Frauengesundheitszielen.

Themen wie Gesundheitspolitik, Brustgesund­

heit, Reproduktive Gesundheit, Gesundheit von Migrantinnen, Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder Gewalt gegen Frauen und Mädchen werden jeweils in eigenen Arbeits­

gruppen innerhalb des Netzwerkes bearbeitet.

Wie gesund ist die Region Berlin-Brandenburg?

Erster länderübergreifender Gesundheitsbericht vorgestellt

Unterschiede zwischen Berlin und Branden­

burg gibt es viele – im Bereich Gesundheit aber sind sich beide Länder ähnlicher als vermutet.

Das zeigt der erste länder- und kassenüber­

greifende Gesundheitsbericht über Arbeitsun­

fähigkeit für Berlin und Brandenburg, den die AOK Berlin-Brandenburg und die BARMER GEK Anfang Januar vorgestellt haben. Für den Gesundheitsbericht 2009 wurden die Krank­

meldungen von rund 620 000 Arbeitneh­

mer/innen in Berlin und Brandenburg anonym ausgewertet, das sind knapp 25 Prozent aller pflicht- und freiwillig Versicherten in der Re­

gion.

Dem Bericht nach sind die regionalen Unter­

schiede der Krankenstände zwischen Berlin und Brandenburg gering. Unterschiede haben in erster Linie mit der Branchenzugehörigkeit und innerhalb der Branchen mit soziode­

mografischen Merkmalen wie Geschlecht und Alter zu tun. Wichtiger als diese Faktoren sind allerdings „Ausbildung und Tätigkeit“, wie es in dem Gesundheitsbericht heißt. So sind Pfle­

gehelfer/innen häufiger krank geschrieben als etwa Krankenschwestern.

Die drei Tätigkeitsgruppen mit den höchsten Krankenständen in 2008 waren die Raum- und Hausratreiniger/innen (6,5 Prozent), die So­

zialarbeiter/innen und Soziapfleger/innen (wo­

runter vor allem Altenpfleger/innen fallen) und die Kindergärtnergärtner/innen und -pfleger/­

innen (5,9 Prozent).

Häufigste Ursachen für die Krankschreibungen der Arbeitnehmer/innen sind Muskel- und Skeletterkrankungen. Auch die psychischen Erkrankungen nehmen weiter an Bedeutung zu. So stieg etwa der Anteil an Arbeitsun­

fähigkeitstagen (AU) wegen psychischer Belastungen bei den Pflicht- und freiwillig Versicherten in Berlin und Brandenburg kon­

tinuierlich von 10,4 auf 12,4 Prozent. Eine noch größere Rolle spielen die psychischen Erkran­

kungen im Gesundheitswesen (17 Prozent AU- Tage-Anteil) und in der öffentlichen Verwaltung (13,5 Prozent AU-Tage-Anteil).

Dem Bericht zufolge ist der Krankenstand in Berlin und Brandenburg seit 2006 kontinuier­

lich angestiegen und lag 2008 bei 4,7 Prozent, deutlich höher als im Bundesdurchschnitt (3,4 Prozent). Als Ursache dafür vermutete Stu­

dienleiter Dr. Gerhard Westermayer von der Gesellschaft für Betriebliche Gesundheitsför­

derung mbH bei der Vorstellung des Berichts, dass der hohe Altersdurchschnitt des Perso­

nals etwa in der Öffentlichen Verwaltung sowie eine zunehmende Arbeitsbelastung dafür mit ausschlaggebend sein könnten.

Die BARMER GEK bietet für Mitarbeiter/innen in der Öffentlichen Verwaltung und im Ge­

sundheitswesen Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung an, aber auch andere Branchen können sich von der Krankenkasse bei ihrem Bestreben, die Mitarbeiter/innen gesünder „zu machen“, unterstützen und beraten lassen. Spezielle Programme der

Informationen über Aktivitäten, Mitglieds­

frauen oder Sitzungen des Netzwerkes finden Sie unter: www.frauengesundheit-berlin.de.

Die Koordinatorin der Geschäftsstelle Rita von Godin erreichen Sie unter Tel.: 030 – 44 31 90 95,

E-Mail: godin@frauengesundheit-berlin.de

BARMER GEK umfassen Themen wie „Gesunde Führung“, „Demographie“, „Gender und Diver­

sity“ und „Work-Life-Balance“, hier mit dem Schwerpunkt psychische Belastungen. Eine langjährige Zusammenarbeit der BARMER GEK besteht mit dem Berliner Hotel Interconti­

nental, das Maßnahmen für die Gesundheit der Mitarbeiter/innen durchführt. Das Hotel wurde für sein Engagement im Rahmen der Mitar­

beitergesundheit im vergangenen Dezember im IHK-Wettbewerb „Potenzial Mitarbeiter – Unternehmen machen Zukunft“ ausgezeichnet.

Für Klein- und Mittelständische Unternehmen engagiert sich die BARMER GEK z.Z. in einem Modellprojekt zur Umsetzung des BGM, das von der BIGA (siehe S. 8) zertifiziert ist.

Auch die AOK Berlin-Brandenburg ist im Be­

reich BGF aktiv. So ist das Resultat eines von der Berliner Initiative Gesunde Arbeit (BIGA) zertifizierten Branchenprojekts für Gebäude- reiniger/innen ein digitaler „Selbstcheck“ auf CD-ROM, den Unternehmen eigenständig in ihrem Betrieb einsetzen können. Erstellt wurde er auf der Grundlage einer Befragung von Mit- arbeiter/innen in 14 Berliner Gebäudereiniger- Betrieben. So wurde ermittelt, welche Gefähr­

dungen in der Arbeit die Gesundheit der Be­

schäftigten beeinträchtigen, aber auch welche positiven Faktoren ihr Wohlbefinden stärken.

Herausgekommen ist ein Kurzfragebogen, der den Firmen eine Datengrundlage bietet, sich mit der Gesamtbranche zu vergleichen und Handlungsbedarfe abzuleiten.

Der repräsentative Bericht wurde gemeinsam mit dem Gesundheitsnetzwerk Health Capital erstellt. Das Netzwerk ist verantwortlich für die Umsetzung des Masterplans Gesundheits­

region Berlin-Brandenburg, den beide Länder 2007 beschlossen haben. „Die Daten sollen die Arbeitgeber sensibilisieren, mehr für die Ge­

sundheit ihrer Mitarbeiter zu tun“, sagte Franz Josef Lünne von Health Capital bei der Prä­

sentation des Berichts. Schließlich lohne sich Betriebliche Gesundheitsförderung für die Arbeitgeber/innen. Nach Berechnungen der beiden Kassen zahlt sich jeder Euro, der in die Gesundheit der Mitarbeiter/innen investiert wird, um das Zwei- bis Zehnfache aus.

Isabel Merchan

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Aktivitäten in Berlin

Qualitätsbericht der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin erschienen

Wie steht es um die Qualität der ambulanten ärztlichen Versorgung in Berlin? Zahlen und Hintergründe dazu liefert der aktuelle Quali­

tätsbericht der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, der im Januar 2010 vorgestellt wurde. Wie die KV Berlin meldet, unterliegen über zwei Drittel aller Kassenleistungen einer Qualitätskontrolle durch die KV. Dabei werde unter anderem geprüft, ob Ärzte und Psy­

chotherapeuten die nötige Ausbildung haben und ob die für die Leistung erforderlichen Apparate den aktuellen technischen Erfor­

dernissen entsprechen. Nur nach erfolgreichem Bestehen dieser Prüfung dürfen die Ärzt/innen diese Leistungen auch abrechnen. Diese Art der Qualitätskontrolle sichere laut Berliner KV eine hoch qualifizierte Versorgung der gesetz­

lich Versicherten im ambulanten Bereich.

Weder für die privatärztliche Behandlung noch für Klinikbehandlungen gebe es eine vergleich­

bare Qualitätskontrolle. Durch die KV werde weiterhin geprüft, ob die Ärzt/innen die Qua­

lität auch nach der Zulassung einhalten. Dies geschieht zum Beispiel durch Fortbildungs-

Berliner Gesundheitspreis 2010 ausgeschrieben

Gesucht werden Projekte, die pflegende Angehörige unterstützen

Verwandte, Nachbarn und Freunde kümmern sich in Deutschland häufig um pflegebedürftige Angehörige. Aber auch diese Helfer/innen brauchen mitunter Hilfe. Der Berliner Gesund­

heitspreis, den AOK-Bundesverband, AOK Berlin-Brandenburg und Ärztekammer Berlin gemeinsam vergeben, sucht deshalb bundes­

weit nach innovativen Projekten, die pflegende Angehörige unterstützen. Bis zum 31. Mai 2010 können sich Institutionen bewerben. Die ge­

suchten Projekte sollten eine gesundheitliche Entlastung für Pflegende bieten und ihnen

nachweise, Hygieneprüfungen oder Praxisbe­

gehungen bis hin zur Prüfung von einzelnen Untersuchungsergebnissen. Jährlich geprüft werden auch medizinische Leistungen wie Akupunktur, Darmspiegelung oder Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, die den bun­

deseinheitlichen Vorgaben entsprechen müs­

sen.

Die KV Berlin hält diese Prüfergebnisse in einem jährlichen Qualitätsbericht fest. Eine Broschüre mit den wichtigsten Ergebnissen liegt für Patient/innen auch in Wartezimmern der Arztpraxen aus. Sowohl die Lang- als auch Kurzfassung des Qualitätsberichts für das Berichtsjahr 2008 ist im Internet unter www.kvberlin.de eingestellt. Die Broschüre (Kurzfassung) kann auch per E-Mail bestellt werden: kvbe@kvberlin.de.

helfen, Pflege, Beruf und soziales Leben besser vereinbaren zu können. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.aok-bv.de/aok/ berlinergesundheitspreis/

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Aus den Bezirken

Aus den Bezirken

Familienbildungsgutschein für Neugeborene in Marzahn-Hellersdorf

Ab sofort erhalten alle Eltern in Marzahn- Hellersdorf anlässlich der Geburt eines Kindes oder der Aufnahme eines Säuglings zu dauernder Pflege oder Adoption einen Gut­

schein für Bildungsangebote. Dies meldete das Bezirksamt im Januar. Mit dem Gutschein sollen Kompetenzen für Erziehung in der Familie gestärkt werden. Er umfasst einen Wert

von 40 Euro, den die Eltern für die Gebühren der jeweiligen Veranstaltung einlösen können.

Der Gutscheinwert für Alleinerziehende und Elternpaare ist gleich.

Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle, der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Ge­

burtsmedizin, Dr. Bodo Müller, und weitere

Fachleute stellten im Januar in der Klinik für Geburtsmedizin und Gynäkologie des Vivantes Klinikums den neuen Familienbildungsgut­

schein vor. Laut Bezirksamt kommen in der größten Geburtsklinik des Bezirks jedes Jahr etwa 1.100 Babys zur Welt. Die Hellersdorfer Geburtsklinik sei im Netzwerk Rund um die Geburt sehr engagiert und unterstützt Eltern auch nach der Geburt. Im Bezirk werden jedes Jahr etwa 2.000 Kinder geboren, so heißt es weiter.

Nach der Geburtsmeldung übersendet der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Bezirksamtes den Eltern den Gutschein. Sie erhalten dazu weitere Informationen, die für das Leben mit Neugeborenen wichtig sind. Die Akteure möchten darüberhinaus die Bildung von Elternnetzwerken anregen.

Der Familienbildungsgutschein soll laut Mel­

dung Schwellenängste von Eltern vor Inan­

spruchnahme außerfamiliärer Hilfen senken, den Stellenwert von Bildungsarbeit zur För­

derung elterlicher Erziehungskompetenz be­

tonen, und die Zusammenarbeit der Bildungs­

einrichtungen mit anderen professionellen Diensten und Angehörigen freier Berufe, die für die Gesundheit der Familien Sorge tragen, Kinder betreuen, erziehen und bilden sowie vor Missbrauch und Gewalt schützen, vertiefen.

Weitere Informationen und Kontakt:

www.berlin.de/marzahn-hellersdorf

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Aus den Bezirken

Auftaktworkshop: Kindergesundheit in Treptow-Köpenick

Den Austausch zwischen Vertreter/innen aus unterschiedlichen Bereichen rund um Kinder­

gesundheit und Kita anzuregen und für das Thema „Intersektorale Zusammenarbeit“ zu sensibilisieren: dies war das Ziel des Auf­

taktworkshops am 27. Januar 2010 im Rathaus Johannisthal. Die Stadträtin für Gesundheit und Soziales, Ines Feierabend, hatte zu der Ver­

anstaltung eingeladen – organisiert wurde sie von den Kolleginnen der Gesundheitsbericht­

erstattung bzw. Gesundheitsförderung im Be­

zirk, Ines Vahlefeld und Sybille Schliemann.

Rund 30 Vertreter/innen aus Kitas, niederge­

lassene Kinder- und Jugendärzt/innen, Kol­

leg/innen des Kinder- und Jugendgesund­

heitsdienstes bzw. Kinder- und Jugendpsy­

chiatrischen Dienstes, des Sozialpädriatischen Zentrums, des Jugendamts und weitere Ak­

teure nahmen an dem Workshop teil.

Der Workshop gliederte sich in drei Themen­

komplexe: Gesundheitsverhalten von Kindern, Gesundheitsrisiken und Förderbedarf. Wichtige Ergebnisse zur gesundheitlichen Lage der Kinder in Treptow-Köpenick erhielten die Teil­

nehmer/innen von Ines Vahlefeld, die die Daten der Einschulungsuntersuchung (ESU) 2008 für den Bezirk detailliert ausgewertet hatte. Trep­

tow-Köpenick zählt zu den Bezirken, in denen

sozial Benachteiligte (etwa 20 Prozent) eher zu einer Minderheit zählen. Der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund ist verschwindend gering, wobei Kinder aus Aussiedlerfamilien aufgrund der deutschen Staatsangehörigkeit nicht separat ausgewiesen werden.

Dennoch wird auch hier der Zusammenhang zwischen sozialer Lage und ungleichen Ge­

sundheitschancen deutlich. Auffällig ist zudem der hohe Anteil an diagnostiziertem Förder­

bedarf Treptow-Köpenicker Einschüler/innen.

Wie sich zeigt, gleichen die Zahlen denen des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf, dessen soziale Struktur ungleich schlechter dasteht.

Die drei Themenkomplexe wurden zunächst eingeleitet mit den Daten der ESU und mit kurzen Inputreferaten von geladenen Ex­

pert/innen, bevor sich eine rege Diskussion unter den Anwesenden entwickelte. Es war das erste Mal, dass Vertreter/innen der genannten Bereiche in dieser Konstellation zu einem Aus­

tausch im Bezirk zusammentrafen. Entspre­

chend rege, an manchen Stellen sehr emo­

tional und dabei immer konstruktiv, wurden die entsprechenden Diskussionen geführt und vom Regionalen Knoten Berlin moderiert. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass sich diesem

LISA-Studie des Bezirksamtes Mitte wird ausgewertet

Ergebnisse werden auf Symposium am 24. März 2010 vorgestellt

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt das Thema „Gesundheit im Alter“ zunehmend an Bedeutung. Ausgehend von gegenwärtigen Prognosen soll der Anteil der Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen bis zum Jahr 2030 gravierend steigen (siehe Artikel in diesem Newletter). Angesichts dieser Entwicklungen wurde am Bezirksamt Berlin- Mitte die LISA-Studie konzipiert. Dabei steht

„LISA“ für Lebensqualität, Interessen und Selbstständigkeit im Alter. Hierbei wurde mit den „Bordmitteln“ einer öffentlichen Verwal­

tung und der personellen Unterstützung von

engagierten Public-Health-Studenten eine an­

spruchsvolle Befragung der über 60-jährigen Bevölkerung im Bezirk durchgeführt.

Zusammensetzung der Stichprobe

Am Ende der zweiten Erhebungsphase lagen Daten für 473 ältere Menschen vor. Ein Ver­

gleich mit der tatsächlichen demografischen Situation in dieser Altersgruppe im Bezirk zeigt, dass die Stichprobe verhältnismäßig repräsen­

tativ war. Die 278 Frauen und 196 Männer in der Stichprobe bildeten die tatsächliche Ge-

Auftaktworkshop weitere themenspezifische Veranstaltungen zur Kindergesundheit im Bezirk anschließen werden und Schnittstellen zwischen Gesundheit, Bildung und Kinder- und Jugendhilfe verbessert werden sollten. Ines Feierabend und auch die Organisatorinnen, die den Austausch konzentriert verfolgten, zeigten sich hochzufrieden mit dem Nachmittag. Stadt­

rätin Ines Feierabend betonte noch einmal, wie wichtig der intersektorale Austausch sei und bedankte sich für die vielen Hinweise und Anregungen für anzugehende Aufgaben. Somit steht das Thema „Kindergesundheit“ in Trep­

tow-Köpenick neben dem Thema „Altern“ fest auf der Agenda der Politikerin.

Andrea Möllmann

schlechterverteilung in dieser Altersgruppe im Bezirk (56 Prozent Frauen 44 Prozent Männer) recht gut ab. Auch die geografische Verteilung im Bezirk korrespondierte fast genau mit der amtlichen Statistik: 240 Befragte wohnten im ehemaligen Bezirk Wedding, 117 in Tiergarten und 116 im alten Bezirk Mitte. Bei der Al­

tersverteilung der Befragten wurde die Gruppe der über 60-jährigen ebenfalls entsprechend abgebildet. 217 waren zwischen 60 und 69 Jahre alt, 170 waren zwischen 70 und 79 und 86 über 80 Jahre alt.

In Anbetracht der Tatsache, dass der Bezirk Mitte inzwischen auch einen hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund innerhalb der älteren Bevölkerung aufweist, wurde gezielt angestrebt, diese Bevölkerungsgruppe in der Stichprobe angemessen zu repräsen­

tieren. Die ist auch gelungen: 308 Befragte waren deutscher Herkunft, 85 türkischer Her­

kunft 28 aus arabischen Ländern, 23 aus der ehemaligen UdSSR, elf aus dem ehemaligen Jugoslawien und 18 aus sonstigen Ländern.

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Aus den Bezirken

Markante Ergebnisse

Die LISA-Studie lieferte eine ganze Reihe von nützlichen Erkenntnissen für die bezirkliche Arbeit im gesundheitlichen und sozialen Be­

reich. Angesichts der breiten Anlage der Studie mit mehreren standardisierten Instrumenten sind eine Reihe der Ergebnisse auch für das interessierte Publikum außerhalb des Bezirkes Mitte von Bedeutung. Insbesondere die aus LISA gewonnenen Erkenntnisse über ältere Menschen mit Migrationshintergrund wurden bislang in dieser Differenzierung in der ge­

sundheitswissenschaftlichen Literatur nur sel­

ten thematisiert. Durch den relativ hohen Anteil von türkischstämmigen Befragten können auch

herkunftsspezifische Auswertungen durchge­

führt werden.

Im Folgenden werden einige interessante Stu­

dienergebnisse vorgestellt. Hinsichtlich des Vorkommens der Anzeichen einer Depression in der älteren Bevölkerung im Bezirk (die Auswertung des standardisierten Instruments HADS) wurde insgesamt ein klarer sozialer Gradient festgestellt – je höher die soziale Schicht desto seltener die Gefahr der De­

pression. Nach Herkunftsgruppen ausge­

wertet, kam eine interessante Korrelation zutage. Insbesondere bei den älteren tür­

kischstämmigen Befragten wurde eine hohe Betroffenheit festgestellt – auch wenn andere relevante Faktoren (z.B. soziale Lage, Wohn-

Gesundheitsziele für Berlin – Mitte

Ergebnisse der bezirklichen Gesundheitkonferenz im November

Bezirkliche Gesundheitsziele waren das Thema der ersten Gesundheitskonferenz des Bezirks Berlin-Mitte am Donnerstag, 26. November 2009 im Rathaus Tiergarten. Im Mittelpunkt stand dabei die Kindergesundheit in den Hand­

lungsfeldern Bewegung, Ernährung, Sprach­

förderung, psychische Auffälligkeiten und Ge­

walterfahrungen. Die Konferenz wurde in Ko­

operation mit der Techniker Krankenkasse durchgeführt. Dabei wurden einem breiten Fachpublikum erste Gesundheitsziele vorge­

stellt, die zuvor in einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe formuliert wurden.

Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke erklärte in seiner Eröffnungsrede, dass gesun­

des Handeln nicht nur individuell zu betrachten sei, sondern im Kontext der sozialen Umge­

bung steht und von dieser abhängig sei. Um Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen im Hinblick auf Gesundheitsförderung zu beein­

flussen, bedürfe es daher vieler Akteure aus unterschiedlichsten Bereichen. Eine Gesund­

heitskonferenz schafft die Rahmenbedingun­

gen, um Akteure zusammenzubringen und ge­

meinsam mit ihnen Ziele zu entwickeln. Dr.

Gudrun Borchardt von der Techniker Kranken­

kasse betonte im Anschluss, inwiefern es wichtig sei, die Krankenkassen in den Ge­

sundheitszieleprozess einzubinden und be­

grüßte die Einbindung auf dieser Gesund­

heitskonferenz. Daten zur gesundheitlichen Lage der Kinder im Bezirk Mitte wurden von Dr.

Susanne Bettge von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz

vorgestellt. So ergaben die Einschulungs­

untersuchungen und die HBSC-Studie (Health Behavior in School-aged Children) beispiels­

weise, dass die gesundheitliche Diskrepanz zwischen den sozialen Schichten in den letzten

Jahren zugenommen habe und somit die soziale Ungleichheit vergrößert wurde. Dass das Wissen über die Ausgangslage wichtig ist, um basierend darauf Gesundheitsziele zu for­

mulieren machte Holger Kilian von Gesundheit Berlin Brandenburg deutlich, indem er dem Publikum kurz den Gesundheitszieleprozess mit seinen einzelnen Schritten vorstellte.

Anschließend fanden drei parallele Arbeits­

gruppen zu den Themen „Bewegung und

situation, usw.) berücksichtigt wurden. Des Weiteren war das Vorkommen von Adipositas in der Studiengruppe interessant. Nach der Kontrolle für andere relevante Faktoren wurde ebenfalls eine wesentlich höhere Betroffenheit bei den weiblichen Befragten festgestellt.

LISA Symposium

Das Bezirksamt Mitte wird die Ergebnisse der LISA-Studie für die Kooperationspartner und die Bevölkerung im März in einem Symposium ausführlicher vorstellen. Die Veranstaltung findet statt am 24. März 2010 von 14 Uhr bis 17 Uhr im BVV-Saal des Bezirkes, Parochial Str. 3.

Jeffrey Butler

Ernährung“, „Sprachförderung“ und „psychi­

sche Auffälligkeiten/Gewalterfahrungen“ statt, in denen die einzelnen Gesundheitsziele dis­

kutiert und um Teilziele ergänzt wurden. So waren sich Referent/innen und Publikum der Arbeitsgruppe zum Thema psychische Auf­

fälligkeiten beispielsweise einig, dass es nicht ausreichend sei, Informationslücken in der Bevölkerung zu schließen, um psychischen Erkrankungen bei Kindern vorzubeugen. Viel­

mehr müsse ein Netzwerk aufgebaut werden, dass im Vorfeld der psychiatrischen Be­

handlung agiert und nicht nur die Kinder erfasst, die bereits psychisch auffällig ge­

worden sind.

Zuletzt wurden auf dem Abschlussplenum der Gesundheitskonferenz die Ergebnisse aus den einzelnen Arbeitsgruppen vorgestellt. Diese werden nun in den Zieleprozess mit einge­

arbeitet. „Das gewährleistet einen breiten Abstimmungsprozess“ äußert Tobias Prey, der den Gesundheitszieleprozess für Mitte betreut.

Zum weiteren Vorgehen erklärt er: „Der Zielentwurf wird demnächst dem bezirklichen Arbeitskreis „Gesunder Bezirk Mitte“ zum Beschluss vorgelegt. Im Anschluss ist geplant einen Beschluss über die Ziele im Bezirksamt herbeizuführen, damit die Ziele dann ihre Aufgabe als ressortübergreifender Handlungs­

rahmen auch erfüllen können.“

Weitere Informationen über den Zielentwurf und die Gesundheitskonferenz unter:

www.berlin.de/ba-mitte/org/

gesplanleit/gk2009.html

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Referenzen

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