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Unruhen und Aufstände in Osteuropa - Krisen und Kriege 1945 bis heute

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Academic year: 2022

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Markus Filzek: Krisen und Kriege – 1945 bis heute © Auer Verlag

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Osteuropa

Am 17. Juni 1953 erlebte die noch junge DDR ihre erste große Erschütterung: Ein Streik der Bau- arbeiter in der Ost-Berliner Stalinallee wuchs sich zum landesweiten Arbeiteraufstand aus. In hun- derten Orten wurde gestreikt und demonstriert. Die DDR-Führung war hilflos und ließ den Protest schließlich von sowjetischen Truppen niederschlagen. Um das Risiko eines Krieges zu vermeiden, griffen die Westmächte nicht ein.

Aufgabe 1

Lies den folgenden Ausschnitt aus einem Zeitungsbericht der SED-Zeitung „Neues Deutschland“

vom 18. Juni 1953.

Wie wird hier von dem Arbeiteraufstand berichtet? Achte besonders darauf, wie die West-Berliner einerseits und die Ost-Berliner andererseits dargestellt werden.

17. Juni 1953 –

„Die Partei hat immer recht!“

Name:

Aufgabe 2

1. Analysiere und interpretiere „Das Lied der Partei“.

2. Vergleiche „Das Lied der Partei“ mit dem Zeitungsbericht aus Aufgabe 1 und stelle einen Zusam- menhang her.

Aufgabe 3

Nimm zu dem Zeitungsbericht (Aufgabe 1) sowie zu dem „Lied der Partei“ (Aufgabe 2) Stellung.

Im Verlauf des 17. Juni 1953 versuchten bezahlte verbrecherische Elemente aus Westberlin die Bevölkerung des demokratischen Sektor[s] [Ost-Berlin] zu Gewalttaten gegen demokratische Einrichtungen, Betriebe, Läden und Geschäftshäuser und gegen die Volkspolizei aufzuhetzen.

Die Westberliner Provokateure zogen plündernd und raubend durch einzelne Straßenzüge, wo- bei sie zu hinterhältigen bewaffneten Überfällen gegen Volkspolizei und fortschrittlich eingestell- te Bevölkerungsteile übergingen [...]. Die Bevölkerung distanzierte sich von den Provokateuren [...] und trug mit zur Festnahme einer großen Anzahl der Täter durch die Volkspolizei bei.

Neues Deutschland, 18.06.1953

Die Partei, die Partei, die hat immer recht!

Und, Genossen, es bleibe dabei, Denn wer kämpft für das Recht, Der hat immer recht.

Gegen Lüge und Ausbeuterei.

Der das Leben beleidigt, Ist dumm oder schlecht.

Wer die Menschheit verteidigt, Hat immer recht.

So, aus Lenin’schem Geist, Wächst, von Stalin geschweißt, Die Partei – die Partei – die Partei.

Das Lied der Partei

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Markus Filzek: Krisen und Kriege – 1945 bis heute © Auer Verlag

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Osteuropa

Der Volksaufstand in Ungarn

Name:

Mit dem Tod des sowjetischen Diktators Stalin 1953 kam es in einigen osteuropäischen Ländern zu Aufständen. Der ausschlaggebende Grund und die Motivation dieser Proteste war die Hoffnung auf mehr Freiheit und Unabhängigkeit.

Aufgabe 1

Warum haben die Demonstranten in Budapest ein Stalin-Denkmal gestürzt? Finde eine Erklärung.

Aufgabe 2

In dem folgenden Text sind 13 Fehler. Finde die Fehler, markiere und korrigiere sie.

Als auf dem XX. Parteitag der SED im Februar 1953 die Herrschaftsmethoden Stalins durch den Parteichef Breschnew verurteilt wurden, löste dies im gesamten Ostblock Hoffnung auf eine Libe- ralisierung aus. Im Juni 1956 kam es dann in der polnischen Stadt Warschau zu Studenten- aufständen. Am 23. Oktober 1956 gingen in Budapest Arbeiter aus Sympathie zu den polnischen Arbeitern auf die Straße. Sie forderten demokratische Freiheiten und die Unabhängigkeit Un- garns. Noch in derselben Nacht weiteten sich die Demonstrationen zu einem Volksaufstand aus.

Armee und Polizei attackierten die Aufständischen. Daraufhin bildete der populäre Reformkom- munist Nikita Chruschtschow eine neue Regierung. Er führte wieder ein Mehrparteiensystem ein und kündigte freie Wahlen an. Am 1. November 1956 trat Ungarn aus der NATO aus und erklärte seine Neutralität. Daraufhin schickte die UdSSR ihre Truppen und in blutigen Kämpfen gelang es ihnen, den Aufstand niederzuschlagen. Ministerpräsident Nagy wurde zu lebenslanger Haft ver- urteilt, im Juni 1958 wurde er begnadigt. Die Bundesrepublik reagierte auf den Einmarsch der sowjetischen Truppen in Ungarn empört – er löste Angst und Schrecken aus. Es wurden Spen- den gesammelt, um die Not der Menschen zu lindern, Flüchtlinge aus Ungarn fanden in der Bun- desrepublik Aufnahme und eine neue Heimat. Die DDR-Regierung verurteilte das Eingreifen Moskaus ausdrücklich als „Unterdrückung der Sozialistischen Freiheit“. Sie untersagte jegliche Kritik an den Vorgängen in Ungarn.

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Osteuropa

Prager Frühling (2)

Name:

4. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 marschierten Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei ein.

S Die Invasion der Truppen war für die Führungskräfte der Reformbewegung eine logische Konsequenz ihrer Handlungen. Sie hatten damit gerechnet.

B Die Führungskräfte der Reformbewegung verurteilten den Einmarsch zwar, verboten aber den eigenen Truppen, Widerstand zu leisten.

C Besonders junge Menschen protestierten gegen die Besatzung und auch im Ausland wurde das Geschehen mit Entsetzen verfolgt.

5. Die Sowjetunion rechtfertigte das Eingreifen mit der sogenannten Breschnew-Doktrin.

W Laut dieser Doktrin konnte sich die Sowjetunion militärisch zur Wehr setzen, wenn sie ihre Staatsgrenzen und ihr Territorium bedroht sah.

V Laut dieser Doktrin hatte allein die Sowjetunion zu entscheiden, welche Entwicklungen in einem Staat akzeptabel waren und welche den Sozialismus bedrohten.

X Laut dieser Doktrin hatten die Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes zu entscheiden, ob sie das Verhalten eines Mitgliedsstaates als Gefährdung für den Pakt sahen und eingegriffen werden musste.

6. Der Prager Frühling war beendet, die Folgen prägten die weitere Entwicklung in allen Ostblockstaaten.

E In der Tschechoslowakei blieben bis 1991 sowjetische Truppen stationiert.

F Es wurde eine komplett neue, Moskau treue Staatsführung eingesetzt.

U Es folgte eine Phase der Restalinisierung, ehemalige Reformer hatten mit Repressalien wie Berufsverbot und Verfolgung zu kämpfen.

Lösungswort 1

H

Lösungswort 2

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Osteuropa

Das Paneuropäische Picknick

Name:

Ausstellungseröffnung

„Das Paneuropäische Picknick in Sopron am 19. August 1989“

Am Donnerstag, dem 24. November 2011 […] findet die Eröffnung der Ausstellung „Der erste Riss im Eisernen Vorhang. Das Paneuropäische Picknick in Sopron am 19. August 1989 in Sopron / Ungarn“ statt.

[…] Nahe der Stadt Sopron kam es am 19. August zu einer symbolischen Grenzöffnung zwischen Ungarn und Österreich, in deren Verlauf über 600 DDR-Flüchtlinge über die Grenze gelangten – eine Folge des Paneuropäischen Picknicks, das ungarische Oppositionelle initiiert hatten. Das Picknick hätte leicht zu einem tragischen Ereignis werden können, aber der Grenzdurchbruch verlief friedlich, und der Test gelang. Die Sowjetunion schwieg, ihre Truppen in Ungarn rührten sich nicht. Der friedliche Verlauf dieser Grenzöffnung in Sopron ist neben den verantwortlichen Organisatoren des Paneuropäischen Picknicks vor allem dem mutigen und couragierten Verhal- ten der Grenz wächter bzw. Grenzsoldaten zu verdanken. Darin gleichen die Ereignisse der Maueröffnung am Abend des 9. November 1989 auf der Bösebrücke im Berliner Bezirk Prenzlau- er Berg. Das Ereignis vom 19. August 1989 hatte eine große beschleunigende Wirkung für den Fall des Eisernen Vorhangs und das Ende des Kalten Krieges. […]

Auszüge aus einer Pressemitteilung der Stadt Berlin vom 16.11.2011

Aufgabe

Beantworte die folgenden Fragen.

1. Wer waren die Organisatoren des Treffens nahe Sopron und wie verhielt sich die ungarische Staatsführung?

2. Wie kam es dazu, dass es an diesem Tag gleichzeitig Hunderten DDR-Bürgern gelang, in Sopron über die Grenze nach Österreich zu fliehen?

3. Welche Folgen hatte dieses Ereignis für den weiteren Verlauf bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November?

4. Warum reagierte die Sowjetunion nicht auf die- ses Ereignis – weder im Vorfeld bei der Planung noch nach der Flucht der Menschen?

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