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chon seit einiger Zeit gibt es Hinweise darauf, dass die Aufnahme von Cholesterin mit der Nahrung, auch in Form der besonders cholesterinrei- chen Eier, gar nicht so ungesund ist wie bisher angenommen.

Ein internationales Forscherteam wertete die Daten aus acht prospekti- ven Studien mit einer Gesamtzahl von über 260 000 herzgesunden Indi- viduen aus, die zwischen 8 und 22 Jahre lang beobachtet wurden. Auch bei einem höheren Konsum von bis zu einem Ei täglich fand man keine signifikante Assoziation zwischen dem Genuss dieses tierischen Pro- duktes und dem späteren Risiko, eine koronare Herzerkrankung oder einen Schlaganfall zu erleiden. Ausnahmen waren Diabetiker; bei dieser Unter- gruppe war aber die Datenbasis nicht groß genug, um eine eindeutige Schlussfolgerung zu erlauben.

Die Fakten Nach wie vor gilt: Hohe Cholesterin- sowie Triglyzeridwerte im Blut sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Schäden. Übersteigt die Konzentration auf Dauer den Cholesterinbedarf des Körpers, kann dies zu Arterioskleroseführen: Die Fette – insbesondere die aus der so genanntenLow Density Lipopro- tein (LDL)-Fraktion – werden oxi- diert und von Fresszellen in den Ge- fäßwänden, den Makrophagen, auf- genommen. Entzündungsprozesse werden ausgelöst und es bilden sich bindegewebsartige Beläge (arterio- sklerotische Plaques), die ins In- nere der Adern ragen und mit fort- schreitender Verengung der Adern die Durchblutung stören. Im weite- ren Verlauf kann es zu Komplikatio- nen wie Herzinfarkt oder Schlagan- fall kommen.

Fettkonsum differenziert be- trachten Der Großteil des Choles- terins wird allerdings vom Körper selbst produziert; nur rund 15 bis 30 Prozent nehmen wir mit der Nah- rung auf. Sofern keine genetische Veranlagung zu einer Fettstoffwech- selstörung vorliegt, reguliert der Or- ganismus die Eigenproduktion in Abhängigkeit von der Zufuhr mit der Nahrung und vom aktuellen Bedarf.

Nicht alle Nahrungsfette wirken sich in gleicher Weise auf die Lipidspiegel im Plasma aus: Während Fette tie- rischer Herkunft(Fleisch, Wurst, Milchprodukte) mit ihren gesättigten Fettsäuren die Konzentration des ge- fährlichen LDL-Cholesterins in die Höhe treiben, beeinflussen ungesät- tigte Fettsäuren, wie sie vorwiegend in Pflanzenfetten vorkommen, die Werte günstig. Insbesondere die ein- fach ungesättigten Fettsäuren (z. B. in Oliven- oder Rapsöl) senken die Cholesterinwerte eher. Trans- fettsäuren, die durch chemische Härtung von Fetten entstehen und hauptsächlich in industriell herge- stellten Lebensmitteln von Margarine bis Keksen, Eis und Pommes frites vorkommen, hat man als besonders schädlich enttarnt.

Und was die „Cholesterinbombe”

Hühnerei betrifft – ein großes Ei kann bis zu 280 Milligramm von dem Stoff enthalten –, so scheint sich diese Nahrungskomponente nur unwe- sentlich auf die Plasmakonzentration des LDL-Cholesterins auszuwirken.

Zwar waren erst letzten August kana- dische Wissenschaftler zu einem an- deren Ergebnis gekommen. Sie un-

PRAXIS CHOLESTERIN

Die Nachricht kommt vor Ostern gerade zur rechten Zeit: Trotz des hohen Gehalts an Cholesterin – auf Eier in seiner Ernährung muss keineswegs verzichten, wer sich gesund ernähren will.

Keine Sünde!

100DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2013 | www.pta-aktuell.de

© Robert Neumann / fotolia.com

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tersuchten über 1250 Probanden, die ihre Gefäßgesundheit an einer Spe- zialklinik kontrollieren ließen. Das Ausmaß der arteriosklerotischen Ge- fäßveränderungen, so zeigte sich, war umso höher, je mehr Eier die Teil-

nehmer regelmäßig verzehrten. Weil jedoch andere Ernähungsfaktoren, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnten (z. B. vermehrter Fleisch- und Fettgenuss etc.), nicht in die Aus- wertung mit eingingen, wird die Aus- sagekraft der Resultate angezweifelt.

Nach Einschätzung der meisten Ex- perten ist das Ei sicherlich kein Haupt- problem unserer Ernährung. Die ent- scheidenden Gefahren für unsere Ge- fäße lauern in fetten Würsten und Käse, Soßen, Fastfood und Gebäck sowie in großzügig verwendetem Brat- und Streichfett.

Unbedenklich oder ungesund?

Das kommt auf den Einzelfall an:

Normalgewichtige, die sich abwechs- lungsreich ernähren und regelmäßig bewegen, können ohne Bedenken ihr Frühstücksei genießen. Weiterhin gilt aber nach internationalen Empfeh-

lungen als Obergrenze für die Auf- nahme von Cholesterin 300 Milli- gramm pro Tag – das in weiteren Le- bensmitteln wie Kuchen oder Soßen enthaltene Cholesterin muss natür- lich mitgerechnet werden. Neben einer generellen Empfehlung zum maßvollen Fettkonsum (Gesamt- menge, inklusive aller „versteckten”

Fette: circa 60 bis 80 Gramm täglich) raten Experten in erster Linie, auf die Fettqualität zu achten, also Fette tie- rischer Herkunft möglichst durch hochwertige pflanzliche Fette zu er- setzen.

Bei Menschen mit Fettstoffwech- selstörungen, Diabetes mellitus oder anderen kardiovaskulären Risi- kofaktoren sind die Vorgaben stren- ger: die maximale Cholesterinzufuhr beträgt 200 Milligramm.

p

Waltraud Paukstadt, Dipl. Biologin LIEFERANT WERT-

VOLLER NÄHRSTOFFE

Eier enthalten hochwertige Proteine, also vom Organismus optimal verwertbare Amino- säuren, viele wichtige Vitamine, darunter zum Beispiel Vitamin B12und hohe Mengen Vitamin D, sowie Spurenelemente wie Eisen und Selen.

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