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Grundelemente der Ausbauplanung nach Variante C2,80 im Bereich zwischen Isarmündung und der geplanten Staustufe bei Aicha

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Academic year: 2022

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Niederalteich

Thundorf

Mühlham Aicha a.d. Donau

Winzer Hengersberg

Altenufer Seebach

Ruckasing Haardorf

Niedermünchsdorf Kuglstatt Forstern

Isarmünd

Isar

Donau

NSG Isarmündung

NSG Staatshaufen

NSG Winzerer Letten Natura 2000 -

Schutzgebiete

NSG Isarmündung

NSG Staatshaufen

NSG Winzerer Letten Niederalteich

Thundorf

Mühlham Aicha a.d. Donau

Hengersberg Seebach

1. Ausgangszustand

2. Stau und Durchstichskanal

Die Donau ist im derzeitigen Zustand zwar reguliert, aber ein dynamisches Gewässer mit Hoch- und Niedrigwasser; der Flusslauf ist auf 70 km Länge für die Fische durch- wanderbar, er besitzt eine gute Ufer- und Sohlstruktur und ist seitlich gut an Altwässer und Zuflüsse angebunden.

Die angrenzende Aue wird bei Hochwasser überströmt. Das Grundwasser in der Aue folgt bis weit ins Landesinnere dem Takt von Hoch- und Niedrigwasser im Fluss. Das Auf und Ab im Grundwasser ist das lebens- notwendige „Atmen der Aue“.

Bedingungen wie zwischen Straubing und Vilshofen finden sich europaweit nur noch selten. Das Gebiet besitzt in der Folge eine überragende Bedeutung für den Natur- und Umweltschutz, große Teile sind als Natur- schutzgebiete oder als Natura 2000 – Schutzgebiete ausgewiesen.

Die Variante C 2,80 sieht als Hauptelement den Bau einer Staustufe bei Aicha vor. Die Mühlhamer Schleife soll mit einem Kanal durchstochen werden.

Die Wirkung des Staus reicht bei Mittelwas- ser etwa bis zur Isarmündung, bei Niedrig- wasser noch ca. 15 km weiter (bis knapp unterhalb Mariaposching). Auch in die Isar wirkt der Rückstau, vor allem bei geringeren Abflüssen.

Mit dem Einstau würde die Donau einen er- heblichen Teil ihrer heutigen Dynamik verlie- ren. Im Stau ginge ausgerechnet das Herz- stück, der wertvollste Abschnitt zwischen Isarmündung und Mühlhamer Schleife mit der hier rasch strömenden Donau als Le- bensraum unter.

Mit einem Kraftwerk im Durchstichskanal würde außerdem die Durchströmung der Mühlhamer Schleife zusammenbrechen: in der Schleife verblieben lediglich geringe Restwassermengen.

Grundelemente der Ausbauplanung nach Variante C2,80

im Bereich zwischen Isarmündung und der geplanten Staustufe bei Aicha

Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Bauernfeindstraße 23 D – 90471 Nürnberg Tel.: ++49 – 911 – 81 87 8-10 lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Seite 1

23.07.2012

(2)

NSG Isarmündung

NSG Staatshaufen

NSG Winzerer Letten Niederalteich

Thundorf

Mühlham Aicha a.d. Donau

Hengersberg Seebach

NSG Isarmündung

NSG Staatshaufen

NSG Winzerer Letten Niederalteich

Thundorf

Mühlham Aicha a.d. Donau

Hengersberg Seebach

3. Seitliche Trenndämme

4. Dichtwand, Abspundung

Sogenannte „Uferaufhöhungen“ sollen die gestaute Donau von den seitlichen Gewäs- sern abtrennen, um so den Dauereinstau der Altwässer mit ihren Röhrichte und Au- wäldern zu verhindern. Diese Lebensräume haben sich in Anpassung an die ständigen Wasserspiegelschwankungen heraus- gebildet.

Betroffen wäre auch das Naturschutzgebiet Staatshaufen, das bedeutendste Altwasser- gebiet im Abschnitt Straubing-Vilshofen.

Hat das Stauwehr zunächst die Längs- durchgängigkeit des Flusses zerstört, so verliert das Gewässersystem nun auch noch die Quervernetzung zwischen Fluss und Altwässern.

Der Stau wirkt nicht nur auf den Fluss, son- dern auch auf den Grundwasserhaushalt der Aue. Auch hier geht die elementare Dynamik verloren. Stattdessen kommt es zur Dauer- vernässung und zu einer deutlichen Anhe- bung der Grundwasserspiegel über das bis- herige Niveau.

Um diese Schäden einzudämmen, sollen auf viele Kilometer Dichtwände am linken und rechten Donauufer entlang errichtet werden.

Letztendlich aber würde lediglich der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben: Die Dicht- wände entkoppeln den Grundwasserhaushalt in der Aue vom gestauten Fluss. Die Donau wird mit einer dichten Wanne von ihrer Um- gebung abgetrennt – und die Landschaft ver- liert ihr wichtigstes Merkmal, die Grundwas- serdynamik.

Auch die Strecke ober- und unterhalb des Staus würde unter Grundwasserstandsände- rungen leiden: die massiven Baggerungen in der Flusssohle führen in der Variante C 2,80 dort zu einem Verfall der Wasserspiegel.

Grundelemente der Ausbauplanung nach Variante C2,80

im Bereich zwischen Isarmündung und der geplanten Staustufe bei Aicha

Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Bauernfeindstraße 23 D – 90471 Nürnberg Tel.: ++49 – 911 – 81 87 8-10 lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Seite 2

23.07.2012

(3)

Naturschutzgebiet Staatshaufen

Naturschutzgebiet Isarmündung

Geplantes Umgehungsgerinne

Geplanter Ausbau Binnenentwässerung (Graben) Sicker-Rohrleitung

Dichtwand, Abspundung bis ins Tertär

Uferaufhöhung, Trenndamm

Geplante Staustufe Aicha (Variante C 2,80)

Luberweiher

Niederalteich

Thundorf

Mühlham

Aicha a.d. Donau Winzer

Hengersberg

Altenufer Isar

Geplanter Durchstichskanal

Kartengrundlage: RMD (2012): „Variante C/C2,80: Technische Planung Schifffahrtsstra- ße u. Hochwasserschutz zur Eingriffsbilanzie- rung, Lageplan, Blatt 5“

(Stand: 29.02.2012), grafisch bearbeitet.

5. Umgehungsgerinne

Als „Ausgleich“ für die Zerstörung der Durchgängigkeit und des Grundwasser- haushaltes ist auf der rechten Donauseite ein Umgehungsgerinne-System geplant. Auf der linken Donauseite soll ein Graben- und Sickerrohrsystem die Binnenentwässerung wieder herstellen.

Für die versprochene „Grundwasserdyna- misierung“ in den Schutzgebieten gibt es jedoch weltweit keine erfolgreichen Vorbil- der. Schon die im Vergleich zur Donau er- heblich geringere Breite der neuen Gräben machen eine ausreichende Wirkung höchst unwahrscheinlich.

Für die Herstellung des Gerinnesystems müssten zudem hunderttausende Kubikme- ter Erdreich gebaggert, transportiert und beseitigt werden. Das neue Umgehungsge- rinne würde außerdem den Charakter der bestehenden Altwässer (u.a. im NSG Staatshaufen) komplett verändern.

In der Summe zeigt sich: Donau und Do- nauaue würden durch den Stau und auch durch die sogenannten „Minimierungs-“ und

„Ausgleichsmaßnahmen“ zu einer künstli- chen und künstlich regulierten Landschaft.

Auch wenn dies von Staubefürwortern im- mer wieder behauptet wird: die Variante C 2,80 würde mitnichten „die Donau näher an ihren historischen Urzustand heranfüh- ren“: in diesem Urzustand gab es weder Stauwehre noch Trenndämme noch Dicht- wände.

Die Wahrheit ist: Mit der Stauvariante C2,80 würde eine für Mitteleuropa bedeutende und einmalige Fluss- und Auelandschaft großflächig und irreversibel verloren gehen.

Bearbeitung: Georg Kestel, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Schiffmeisterweg 7, 94469 Deggendorf

Tel.: ++49 – 991 – 341354, G.Kestel@planwerk-landschaft.de

Gesamtfazit: Zerstörung auf breiter Front

Grundelemente der Ausbauplanung nach Variante C2,80

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