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UNIVERSIT¨ AT KONSTANZ Fachbereich Physik

Prof. Dr. Matthias Fuchs

Raum P 907, Tel. (07531)88-4678 E-mail: matthias.fuchs@uni-konstanz.de

Ubungen zur Statistischen Mechanik ¨ Wintersemester 2007/08

Ubungsblatt 14, Ausgabe 05.02.2008, abzugeben bis 11.02.2008 ¨

Pr¨ asenzaufgaben 70. Die bin¨ are Mischung

Eine bin¨are Legierung (wie z.B. β-Messing) besteht aus N

A

Atomen der Spezies A, und N

B

der Spezies B. Die Atome bilden ein einfach kubisches Gitter, jedes wechselwirkt nur mit seinen sechs n¨achsten Nachbarn. Die Wechselwirkung sei attraktiv −J (J > 0) zwischen Nachbarn der gleichen Spezies (A − A und B − B), aber repulsiv +J f¨ur ein gemischtes Paar A − B.

(a) Wie ist die Konfiguration des Systems mit minimaler Energie, d.h. in welchem Zustand befindet sich das System f¨ur Temperatur T = 0?

(b) Sch¨atzen Sie die gesamte Wechselwirkungsenergie ab, f¨ur den Fall, dass die Atome zuf¨allig auf die N Gitterpl¨atze verteilt sind, also jeder Platz ist unabh¨angig besetzt mit den Wahrscheinlichkeiten p

A

= N

A

/N und p

B

= N

B

/N .

(c) Sch¨atzen Sie auch die Mischungsentropie unter der Annahme unabh¨angiger Besetzungen ab. Es gelte N

A

, N

B

≫ 1 und deshalb die Stirling N¨aherung ln N ! ≈ N ln N − N .

(d) Benutzen Sie die vorherigen Aufgabenteile um einen Ausdruck f¨ur die Freie Energie F (x) zu erhalten, wobei x = (N

A

− N

B

)/N . Entwickeln Sie F (x) um x = 0 bis zur vierten Ordnung und zeigen Sie, dass die Konvexit¨atsbedingung an F (x) unterhalb einer kritischen Temperatur T

c

nicht mehr erf¨ullt ist. Benutzen Sie im Folgenden die Entwicklung von F (x).

(e) Skizzieren Sie F (x) f¨ur T > T

c

, T = T

c

und T < T

c

. F¨ur T < T

c

gibt es einen Bereich der Zusammensetzung x < |x

sp

(T )| in dem F (x) nicht konvex ist, und deshalb die

Zusammensetzung lokal instabil ist. Wie lautet x

sp

(T )?

(f) Die Legierung geht ins globale Minimum der freien Energie ¨uber, indem es in eine A reiche und B reiche Phase separiert ±x

eq

(T ). Bestimmen Sie x

eq

(T )!

(g) Skizzieren Sie in der (T, x) Ebene die Phasenseparationsgrenze ±x

eq

(T ), sowie die sogenannte Spinodale ±x

sp

(T ). Die Spinodale ist die Grenze zur Metastabilit¨at und zu hysteretischem Verhalten.

schriftlich 71. Joule-Thomson Effekt (4 Punkte)

Beim Joule-Thomson Effekt l¨asst man ein reales Gas unter dem Druck p

1

aus einem Beh¨alter 1 durch eine por¨ose Membran in einen Beh¨alter 2 expandieren, in dem der Druck p

2

< p

1

ist.

Bei diesem Vorgang wird keine W¨arme mit der Umgebung ausgetauscht. Nach einer Weile

stellt sich ein station¨arer Zustand ein, der durch p

1

, p

2

, T

1

und T

2

beschrieben wird.

(2)

p

p

1 2

1 2

(a) Mit welchem thermodynamischen Potential wird dieser Prozess am einfachsten beschrieben? Bestimmen Sie dieses thermodynamische Potential als Funktion von Temperatur T und Druck p in Ordnung N/V .

Hinweise: F (T, V, N ) = k

B

T N ln

N λ3T

V e

+ B

2

(T )

NV

,

HN

=

52

k

B

T + p

B

2

− T

∂B∂T2

(b) Der Virialkoeffizient ist gegeben durch B

2

(T ) = −

12

R d

3

r

e

−βu(r)

− 1

. Teilt man das Potential in einen repulsiven und attraktiven Anteil auf, so gilt: B

2

(T ) = b −

kBaT

mit a =

kB2T

R

σ

d

3

r

e

−βu(r)

− 1

≈ −2π R

σ

r

2

u(r) und b =

3

σ

3

. Zeichen Sie mit diesen Ausdr¨ucken f¨ur den Virialkoeffizienten in einem p(T ) Diagramm ein welche Temperatur T

2

man erh¨alt bei gegebenem p

1

, T

1

, p

2

. Wie lautet die Inversionstemperatur T

i

, d.h. die Temperatur unterhalb der T

2

< T

1

ist.

(c) Bestimmen Sie

∂T∂p

|

H

f¨ur diesen Prozess (C

p

= ∂H/∂T |

p

). Was bedeutet also

∂T∂p

|

H

> 0 und < 0 im B

2

(T ) Diagramm?

Der Joule-Thomson Effekt wird industriell bei der Verfl¨ussigung von Gasen angewendet. Siehe auch: http://www.linde-gase.de/produkte/industriegase/produktion verfluessigung.html 72. Fl¨ ussigkristalle (6 Punkte)

Als Fl¨ussigkristall bezeichnet man Phasen eines Systems von anisotropen Molek¨ulen, in der verschiedene Grade von Orientierungsordnung auftreten. W¨ahrend im einfachsten Fall

(genannt nematischer Fl¨ussigkristall) die Schwerpunkte der Molek¨ule ungeordnet wie in einer Fl¨ussigkeit vorliegen, zeigen die Hauptachsen der Molek¨ule im Mittel entlang einer Richtung;

smektische, cholisterische, etc Fl¨ussigkristalle weisen kompliziertere Ordnungen auf. F¨ur die Anwendung in LCDs (Liquid Crystal Displays) sind vor allem Doppelbrechungseigenschaften wichtig. In Anlehnung an das Curie-Weiss Modell des Ferromagnetismus stellten Maier und Saupe 1958 eine Molekularfeldtheorie des Phasen¨uberganges isotrop-nematisch auf.

Betrachtet werden N stabf¨ormige Molek¨ule in der kanonischen Gesamtheit zur Temperatur T , welche ein externes Magnetfeld B sp¨uren. Die Energiefunktion der Teilchen enthalte

diamagnetische Wechselwirkungen:

H = −χ

N

X

i=1

B · Q

i

· B − 1 2

N

X

i,j=1;i6=j

Q

i

: Q

j

J(|r

i

− r

j

|)

= −χ

N

X

i=1

X

α,β

B

α

Q

iαβ

B

β

− 1 2

N

X

i,j=1

X

α,β

Q

iαβ

Q

jαβ

J(|r

i

− r

j

|)

(3)

(a) Erkl¨aren Sie aus der Symmetrie der Teilchen, warum der symmetrische und spurlose Tensor Q

i

gew¨ahlt wird, um die Orientierung des i-ten Molek¨uls zu beschrieben. Er h¨angt mit dem (normierten) Richtungsvektor ν

i

zusammen ¨uber (in

Koordinatenschreibweise, α, β = x, y, z):

Q

iαβ

=

ν

αi

ν

βi

− 1 3 δ

α,β

Wie lautet die kanonische Wahrscheinlichkeitsdichte eines einzelnen Molek¨uls, wie lautet die zugeh¨orige Winkelintegration?

(b) Vernachl¨assigen Sie zuerst die Teilchenwechselwirkungen, d.h. J ≡ 0. Bestimmen Sie die kanonische Zustandssumme und den Mittelwert P

N

i=1

hQ

i

i = N q. Wie lautet q(B = 0)?

Hinweis: Zur Vereinfachung sei angenommen, dass das Magnetfeld in ˆ z-Richtung liege.

Es gen¨ugt explizite Resultate nur f¨ur hohe Temperaturen anzugeben.

(c) Im folgenden sei das externe Magnetfeld ausgeschaltet. Nehmen Sie anstatt dessen an, dass in der nematischen Phase ein Molekularfeld B

= b n in Richtung des

Einheitsvektors n zeige, welches aus den Wechselwirkungen der Molek¨ule untereinander resultiert. Begr¨unden Sie folgenden Ansatz unabh¨angiger Molek¨ule im Molekularfeld

H

MFT

= −χ b

2

N

X

i=1

Q

i

:

nn − 1 3 1

= −χ b

2

N

X

i=1

Q

i

: R

= −χ b

2

N

X

i=1

X

α,β

Q

iαβ

n

α

n

β

− 1 3 δ

α,β

,

(d) Bestimmen Sie nun die Vergleichs-freie Energie F

der Molekularfeldtheorie.

Hinweis: Verwenden Sie, dass die Wechselwirkung J(r) kurzreichweitig ist, so dass ein Molek¨ul nur mit z ≈ 12 Nachbarn mit (zur Vereinfachung) gleicher St¨arke J

0

wechselwirke. Dr¨ucken Sie F

aus mit den Mittelwerten hQ

i

i = q, welche f¨ur alle Molek¨ule gleich seien. Das Ergebnis lautet:

βF

/N = − ln Z

1

+ ǫ q : R − z J

0

2 k

B

T q : q

(e) Stellen Sie die zwei gekoppelten Gleichungen auf, die das Minimum von F

bestimmen.

Hinweis: Verwenden Sie den Zusammenhang zwischen q und Z

1

. (f) Treffen Sie nun eine geschickte Wahl f¨ur die Richtung n, um die

Selbstkonsistenzgleichung im Ordnungsparameter S aufzustellen, der ¨uber q = S R definiert ist.

Hinweis: Das Ergebnis lautet:

S = R

1

0

dµ (

32

µ

2

12

) e

βzJ0S213)

R

1

0

dµ e

βzJ0S213)

Diskutieren Sie graphisch das L¨osungsverhalten dieser Gleichung. Erkl¨aren Sie, welches Kriterium zur Auswahl des ’richtigen’ Wertes von S zur Verf¨ugung steht, wenn mehrere L¨osungen mathematisch m¨oglich sind.

73. Korrelationsfunktion in Molekularfeldn¨ aherung (6 Punkte)

In der Weißschen Molekularfeldn¨aherung des Isingmodelles kann auch eine N¨aherung f¨ur die

Spin–Spin–Korrelationsfunktion und ihre Korrelationsl¨ange bestimmt werden. Dazu

(4)

betrachtet man wie in Aufgabe 29 eine einfache Verallgemeinerung des Modells mit einem ortsabh¨angigen Magnetfeld, B

i

mit i dem Platzindex; wie bisher sei z die Zahl der Nachbarn S

j

im Gitter, mit denen jeder Spin S

i

eine ferromagnetische Kopplung J besitzt.

H = −

N

X

i=1

B

i

S

i

− J 2

X

[i6=j]

S

i

S

j

.

In Molekularfeldn¨aherung wird die kanonische Freie Energie dieses H abgesch¨atzt durch ein Modell unabh¨angiger Spins in effektiven Felder b

i

:

H

MFT

= −

N

X

i=1

b

i

S

i

a) ¨ Uberlegen Sie, weswegen es erstaunlich ist, eine nichttriviale Korrelationsfunktion in Molekularfeldtheorie bestimmen zu k¨onnen. Hierzu startet man von:

G(i, j) = hS

i

S

j

i − hS

i

i hS

j

i = 1 β

∂hS

i

i

∂B

j

B=0

und berechnet hS

i

i in Molekularfeldn¨aherung; T > T

kr

werde betrachtet.

b) Gehen Sie durch die Rechnungen mit konstantem Magnetfeld B, um die

Verallgemeinerung der Selbstkonsistenzgleichung f¨ur den mittleren Spin zu finden. Es sind nun die N gekoppelten Gleichungen:

hS

i

i = tanh

 β

 B

i

+ J X

[j]

hS

j

i

wobei die Summe auf der rechten Seite ¨uber die Nachbarn S

j

von S

i

auszuf¨uhren ist.

c) Die gekoppelten nichtlinearen Gleichungen m¨ussen linearisiert werden zu:

hS

i

i = β

 B

i

+ J X

[j]

hS

j

i

um mittels diskreter Fouriertransformation S ˜

n

= X

j

e

2πiL j·n

S

j

auf Diagonalgestalt gebracht zu werden. Hierbei ist zur Verdeutlichung der

Gitterplatzindex j als d–dimensionaler Vektor j geschrieben, dessen Komponenten von 1 bis L = N

1/d

in jede Gitterrichtung laufen; der Wellenvektor k =

L

n. Die Summe P

[j]

¨

uber die Nachbarn von S

i

ist dann eine Faltung, die nach Fouriertransformation zu einem Produkt wird. F¨uhren Sie in einer eindimensionalen Kette die folgende Fouriertransformation genau durch:

X

l

X

[j]

e

−ilk

hS

j

i = X

l

e

−ilk

(hS

l−1

i + hS

l+1

i)

d) Auf einem d–dimensionalen Gitter, wo z = 2d gilt, folgt also G(k) = 1

β

∂h S ˜

k

i

∂ B ˜

k

B=0

→ 1

1 − βzJ 1 −

12

k

2

f¨ur |k| → 0

Wie lautet also die Korrelationsl¨ange in d = 3? Verwenden Sie, dass 1/ (1 + k

2

) die

Fouriertransformierte ist von

4πr1

e

−r/ξ

.

Referenzen

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