• Keine Ergebnisse gefunden

Naturraumkartierung Oberösterreich

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Naturraumkartierung Oberösterreich"

Copied!
108
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Endbericht

Landschaftserhebung

Gemeinde Steinhaus

Naturraumkartierung Oberösterreich

Naturraumkartierung Oberösterreichraum natur

(2)

Naturraumkartierung Oberösterreich

Landschaftserhebung Gemeinde Steinhaus

Endbericht

Kirchdorf an der Krems, 2007

(3)

11 1 Projektleitung Naturraumkartierung Oberösterreich:

Mag. Günter Dorninger

Projektbetreuung Landschaftserhebungen:

Mag. Günter Dorninger

EDV/GIS-Betreuung Mag. Günter Dorninger Auftragnehmer:

Bearbeiter:

Mag. Renate Gruber, Mag. Senta Geissler

im Auftrag des Landes Oberösterreich,

Naturschutzabteilung – Naturraumkartierung OÖ

Fotos der Titelseite:

Foto links: Kulturlanschaft östlich von Pesendorf Foto rechts: Austufe und Terrassenkante der Traun

Fotonachweis:

alle Fotos TB Lebensraum

Redaktion:

AG Naturraumkartierung

Impressum:

Medieninhaber: Land Oberösterreich Herausgeber:

Amt der O ö. Landesregierung

Naturschutzabteilung – Naturraumkartierung Oberösterreich 4560 Kirchdorf an der Krems

Tel.: +43 7582 685 533 Fax: +43 7582 685 399 E-Mail: biokart.post@ooe.gv.at

Graphische Gestaltung: Mag. Günter Dorninger Herstellung: Eigenvervielfältigung

Kirchdorf a. d. Krems, Juni 2007

© Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung oder Verwertung bleiben dem Land

Oberösterreich vorbehalten

(4)
(5)

33 3

Inhaltsverzeichnis

1 VORBEMERKUNGEN 5

1.1 Allgemeines 5

1.2 Beschreibung des Bearbeitungsgebietes 6

1.2.1 Lage 6

1.2.2 Aktuelle Nutzung 6

1.2.3 Bevölkerung, Siedlung, Wirtschaft und Verkehr 7

1.2.4 Klima 8

1.2.5 Geologie, Landschaftsgenese und Boden 9

1.2.6 Potentielle natürliche Vegetation 10

2 BESCHREIBUNG DER EINZELNEN TEILGEBIETE 12

2.1 Teilgebiet 1: Austufe mit Terrassenkante und Niederterrassenbereich 15 2.2 Teilgebiet 2: Nord-Süd verlaufende Längstäler im Riedelland 16

2.3 Teilgebiet 3: Kulturlandschaft des Riedellandes 17

3 ZUSAMMENFASSENDE BESCHREIBUNG 19

3.1 Ergebnisse der Landschaftserhebung 19

3.2 Naturschutzfachlich wertvolle Bereiche Schutzgebiete 23 3.3 Defizite und Ansatzpunkte für naturschutzfachliche Aufwertung 24

4 VERWENDETE LITERATUR UND QUELLENVERZEICHNIS 26

4.1 Vom Auftraggeber bereitgestellte Datengrundlagen 26

4.2 Literaturverzeichnis 26

4.3 Internet Quellen 27

(6)

44 4

Abb. 2: Übersicht Erhebungsgebiet mit Abgrenzung der Teilgebiete auf Basis von Orthophotos.

Bearbeitung: TB Lebensraum. 14

Abb. 3: Flächenverteilung der erhobenen Bestandestypen in Relation zur Gesamtgemeindefläche (aufgrund der Überlagerung des Bestandestyps „0210 markante, lanschaftsprägende

Geländeböschung“ mit anderen Bestandestypen wurde diese in der Darstellung extra angeführt Bestandestyp 0602 „Abbau geogener Rohstoffe mit aktuelle betrieblicher Nutzung“ wurde aufgrund der Kleinflächigkeit (0,03%) nicht dargestellt). 21

Abb. 4: Flächenverteilung der erhobenen Bestandestypen. 22

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Aktuelle Nutzung in der Gemeinde Steinhaus. 6

Tab. 2 Flächenanteile der erhobenen Bestandestypen bzw. der nicht erhobenen Flächen in Relation zur gesamten Gemeindefläche (aufgrund der Überlagerung des Bestandestyps „0210 markante, lanschaftsprägende Geländeböschung“ mit anderen Bestandestypen , wurde diese bei den

Berechnungen extra angeführt bzw. herausgenommen). 21

Tab. 3 Flächenanteile der erhobenen Bestandestyp-Hauptgruppen in Relation zur kartierten

Gesamtfläche und zur Gesamtgemeindefläche. 22

Tab. 4 Darstellung der Häufigkeit und Flächengrößen der erhobenen Bestandestypen im Vergleich zur

gesamten Gemeindefläche. 23

Anhang 1: Fotodokumentation

Anhang 2: Beschreibung der Einzelflächen Anhang 3: Karten (1:5.000)

(7)

55 5

1 Vorbemerkungen

1.1 Allgemeines

Für das o. a. Gemeindegebiet wurde im Auftrag des Amtes der OÖ Landesregierung/

Naturschutzabteilung – Naturraumkartierung Oberösterreich von Juli 2006 bis Juni 2007 eine Landschaftserhebung gemäß Arbeitsanleitung zur Landschaftserhebung OÖ (Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung - Naturraumkartierung Oberösterreich 2006) durchgeführt.

Ziel der Landschaftserhebung ist es einen Überblick über die in Oberösterreich vorhandene Ausstattung insbesondere der Kulturlandschaft, mit landschaftlich, naturräumlich und naturschutzfachlich relevanten Strukturelementen und Lebensraumtypen zu geben. Es wird dabei nur auf Strukturelemente außerhalb intensiv landwirtschaftlich genutzter Flächen und geschlossenen Siedlungsgebieten eingegangen.

Die Ergebnisse der Landschaftserhebung bieten grundlegende Information für die Erarbeitung der „Natur- und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich“, sowie für verschiedenste

gutachterliche und planende Tätigkeiten von Behörden und sonstigen Planungsträgern. Bei konkreten Projekten können aufbauend auf die Inhalte der Landschaftserhebung,

weiterführende, detaillierte Erhebungen durchgeführt werden.

Grundlage für die Erhebung der naturschutzfachlich relevanten Flächen und Strukturelemente bildet die Auswertung digitaler Farb-Orthophotos. Die Erhebung erfolgt im Maßstab 1 : 5000.

Begehungen werden auf ausgewählte Flächen beschränkt, und dienen insbesondere der Charakterisierung von Grünlandtypen sowie der Ansprache von Gehölzen. Die Verarbeitung der vor Ort erhobenen Daten erfolgt im Geografischen Informationssystem (GIS) und in einer vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Access-Datenbank.

Gegenständlicher Bericht faßt die Ergebnisse der Landschaftserhebung der Gemeinde Steinhaus zusammen. Eine vollständige Auflistung der verwendeten - und teilweise vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten - Unterlagen erfolgt im Kapitel 4 (Verwendete Literatur und

Quellenverzeichnis).

(8)

66 6

1.2.1 Lage

Das Gemeindegebiet von Steinhaus liegt im oberösterreichischen Zentralraum, im politischen Bezirk Wels-Land. Nach der naturschutzfachlichen Raumgliederung Oberösterreichs liegt der Großteil der Gemeinde in der Raumeinheit „Traun-Enns-Riedelland“ (TER, nach Nala), die Austufe der Traun befindet sich in der Raumeinheit „Unteres Trauntal“ (UT, nach Nala).

Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 25,0 km². Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,1 km, von Ost nach West 7,5 km. Der Hauptort Steinhaus liegt auf einer Seehöhe von 378 msm. Die Gesamtkatasterfläche der Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden:

Steinhaus und Oberschauersberg. Neben dem Hauptort Steinhaus gibt es weitere Ortschaften:

Oberschauersberg, Schörgendorf, Taxlberg, Siebmaiern, Matzelsdorf, Pfenningmairhäuser, Helling.

1.2.2 Aktuelle Nutzung

In der Gemeinde Steinhaus überwiegt die landwirtschaftliche Nutzung: 81,1% der

Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt (Vergleich Bundesland Oberösterreich:

49,3%) nur 9,2 % sind bewaldet (Vergleich Bundesland Oberösterreich: 36,9 %), der Anteil an sonstiger Nutzung beträgt 9,6 % der Gemeindefläche (Vergleich Bundesland Oberösterreich:

13,8 %).

Die genaue Flächenverteilung (in km²) der Nutzungsklassen gibt Aufschluß über die Aktuelle Nutzung des Gemeindegebietes:

Nutzung km²

Wald 2,3

Landwirtschaftliche Nutzung 20,2

Baufläche 0,2

Gärten 1,2

Gewässer 0,3

Sonstige Flächen 0,7

Tab. 1: Aktuelle Nutzung in der Gemeinde Steinhaus.

Die Landschaft im Gemeindegebiet von Steinhaus ist von Ackerbau geprägt. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird von der Statistik Austria im Jahr 1999 mit 2076 ha

angegeben. Das bedeutet im Vergleich zu 1990 (2047 ha) eine Zunahme der landw. Nutzfläche um 29 ha.

Haupt – Bewirtschaftungsform ist die „Veredelung“ (von 102 landwirtschaftlichen Betrieben in der Gemeinde sind 72 Veredelungsbetriebe), gefolgt von Marktfruchtbetrieben (18 Betriebe). 9 Betriebe sind „Sonstige Betriebe“ in der Agrarstatistik von 1999 werden keine Futterbaubetriebe angegeben. Insgesamt hat die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1990 um 19

abgenommen.

1999 wurde der Großteil der Betriebe im Haupterwerb (70 Betriebe) bewirtschaftet, die Anzahl an Betrieben die 1999 im Nebenerwerb geführt wurden betrug 31. Die meisten Betriebe (46

(9)

77 7 Betriebe) weisen Betriebsgrößen zwischen 10 und 20 ha auf gefolgt von Betriebsgrößen

zwischen 20 und 50 ha (38 Betriebe). Sämtliche Betriebe befinden sich in der Erschwerniszone 0.

1.2.3 Bevölkerung, Siedlung, Wirtschaft und Verkehr

Bevölkerung

Die Gemeinde Steinhaus zählte bei der Volkszählung 2001 1800 Einwohner, das Ergebnis stellt eine Zunahme um 66 Personen oder ca. 3,7 % gegenüber der Volkszählung 1991 dar.

Aufgrund der geographischen Lage im Einzugsbereich von Wels und Linz, sowie aufgrund der guten Verkehrsanbindung (A8, Anschlussstelle Wels West, A 1, Anschlussstelle Voralpenkreuz, sowie B 138 Richtung Wels und L 567 Richtung Thalheim bei Wels) ist grundsätzlich das Potential zu weiterem Bevölkerungswachstum gegeben und mit weiterem Zuzug zu rechnen.

Siedlung

Das Ortsgebiet von Steinhaus befindet sich am rechten Ufer des Aiterbaches, etwa im Zentrum des Gemeindegebietes. Neben einem kleinen Kernbereich mit Ortsplatz, Gemeindeamt und Kirche befinden sich vorwiegend Einfamiliehäuser im Ortsgebiet von Steinhaus.

Außerhalb dieses Hauptortes gibt es einige Ortschaften mit unterschiedlicher Bebauungsstruktur:

Die Ortschaft Oberschauersberg liegt nördlich von Steinhaus und stellt eine reine Einfamilienhaussiedlung dar. Derzeit sind Oberschauersberg und Steinhaus noch nicht zusammengewachsen. Eine weitere Siedlung mit Einfamilienhäusern befindet sich an der Gemeindegrenze zu Thalheim bei Schauersberg. Siedlungssplitter befinden sich südlich von Helling, bei Hubing und westlich von Großschachinger.

In Taxlberg ist ausgehend von einem Weiler eine kleine Siedlung mit Einfamilienhäusern und einem Gasthaus entstanden, ebenso ist in Pfenningmairhäuser eine Veränderung des ländlichen Siedlungsbildes durch zahlreiche Einfamilienhäuser um die traditionellen Weiler zu

beobachten.

Typische Weiler sind Siebmeiern, Straß und Bergerhäuser.

Im gesamten Gemeindegebiet befinden sich zahlreiche Einzelgehöfte, welche sich meist sehr gut in die Kulturlandschaft fügen.

Insgesamt gesehen ist der Norden des Gemeindegebietes durch einen hohen Siedlungsdruck entlang des Aiterbachtales (zwischen Schauersberg und Steinhaus) und mäßigem bis geringem Siedlungsdruck im übrigen Gemeindegebiet geprägt.

Entlang der B 138 befinden sich zwei Gewerbegebiete.

Mehrere kleine Siedlungssplitter tragen sehr zur Zersiedelung der Landschaft bei. Aufgrund der Nähe zum oberöstereichischen Zentralraum und des damit verbundenen Potentials zum Bevölkerungswachstum besteht die Gefahr von weiterer Zersiedelung.

Wirtschaft

Im Gemeindegebiet von Steinhaus ist kein Industriebetrieb situiert. Zwei Betriebsbaugebiete befinden sich an der B138 bei Oberhart und an der Gemeindestraße von Steinhaus, östlich von Steinhaus an der Kreuzung mit der L1242. Im Ortsgebiet von Steinhaus gibt es einige

Kleingewerbebetriebe von lokaler Bedeutung.

(10)

88 8 (39 %) Auspendler (davon 95 % Tagespendler).

Von den 887 Erwerbstätigen am Wohnort pendeln 69 % aus, nur 3 % sind Nichttages- auspendler. Den 69 % Auspendlern stehen 144 % Einpendler gegenüber! Der Pendlersaldo beträgt damit +75,1%.

Verkehr

Öffentlicher Verkehr:

Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist durch den Anschluß an das Netz der

Bundesbuslinien (z.B.Linie 2447 Wels – Sattledt – Grünau im Almtal und Linie 2442 Wels – Steinerkirchen an der Traun - Lambach) gegeben. Weiters verläuft die Lokalbahn Wels – Grünau durch das Gemeindegebiet von Steinhaus. Im Gemeindegebiet befinden sich 3 Haltestellen der Lokalbahn (Steinhaus, Oberhart und Scheidlberger, an der Gemeindegrenze zu Thalheim). Die Bahnlinie bedeutet für die Gemeinde eine wichtige regionale öffentliche Verbindung, deren Einstellung durch die ÖBB immer wieder diskutiert wird.

Individualverkehr:

Die Straßenanbindung von Steinhaus erfolgt über die Bundesstraße B138 (Pyhrnpass Straße) im Südosten der Gemeinde und über die Landesstraßen L1242, welche durch das Ortszentrum führt und die L567, welche das Gemeindegebiet vom Nordwesten quert und nach Thalheim bzw. Wels führt. Die nächstgelegene Autobahnanbindung zur A1 ist die Anschlussstelle Sattledt bzw. Voralpenkreuz. Über die L567 gelangt man über Wels zur Autobahnanschlussstelle Wels West (A 25).

Die einzelnen Ortschaften der Gemeinde sind durch die Steinhauser Gemeindestraße und durch Güterwege miteinander verbunden.

Als Wegenetz für Fußgänger, und Radfahrer stehen die zahlreichen Güterwege zur Verfügung.

Eigens angeführte Radwege oder Fußwege (zb. zwischen den Ortschaften Steinhaus und Oberschauersberg sind nicht vorhanden. Der Treppelweg entlang der Traun dient besonders nahe den Siedlungsgebieten bei Schauersberg als Naherholungsgebiet.

1.2.4 Klima

Das Gemeindegebiet von Steinhaus liegt im wärmsten und trockensten Teil Oberösterreichs und steht unter dem Einfluß des mitteleuropäischen Buchenklimas (Cfb nach Köppen). Die Jahresmitteltemperatur liegt zwischen 8 und 9°C (8,8°C Messstation Hörsching, 297msm), die Niederschlagssumme zwischen 800 und 900 mm (897mm Messstation Neuhofen an der Krems, 302msm).

Die Anzahl der Eistage ist im Gebiet relativ hoch (schwache Dauerfrostlage), durchschnittlich herrscht an 33 Tagen im Jahr ganztägig Frost. Zwischen Mitte Oktober und Mitte April ist an 62 Tagen mit Frost zu rechnen (an diesen Tagen sinkt die Temperatur zeitweise unter den

Gefrierpunkt). Da im Gebiet oft die vor Frost schützende Schneedecke fehlt, treten immer wieder Frostschäden an Kulturen auf.

Die Vegetationsentwicklung hängt in großem Maße von dem Zeitpunkt ab, zu dem eine Tagesmitteltemperatur von +5°C erreicht oder überschritten wird. Im Gemeindegebiet ist das durchschnittlich vom 23.3 bis 3.11 der Fall. Die Dauer der Tage in denen mit einer

Tagesmitteltemperatur von über 5°C zu rechnen ist beträgt demnach 223 Tage.

(11)

99 9 Die Sonnenscheindauer beträgt im Gemeindegebiet rund 1600 Stunden pro Jahr (Messstelle

Hösching, 297msm). Der sonnenreichste Monat ist der Juli, der sonnenärmste Monat der Dezember. Die tatsächliche Sonnenscheindauer in % der effektiv möglichen Dauer beträgt im Frühling: 42 %, im Sommer: 49 %, im Herbst 36 % und im Winter 22 %. Die Bewölkung ist vor allem im Herbst und Winter ziemlich stark, was in den unterdurchschnittlichen Werten der Sonnenscheindauer zum Ausdruck kommt. Auch die Nebelhäufigkeit ist in den genannten Jahreszeiten groß: an 55 bis 77 Tagen im Jahr tritt zumindest zeitweise Nebel auf, davon an etwa 30 Tagen im Winter.

Die durchschnittliche Jahresniederschlagssumme beträgt etwa 897 mm (Meßstation Neuhofen an der Krems, 302msm). Während der Vegetationsperiode (IV-VIII) fallen rund 55% der

Jahresniederschlagsmenge, an rund 20 Tagen fällt Schnee. An rund 44 Tagen im Jahr bleibt der Schnee liegen und bildet eine Schneedecke.

Die Windverteilung zeigt ein deutliches Überwiegen der Winde aus westlicher Richtung. Nur im Herbst und im Winter treten halb so oft wie Westwinde auch Ostwinde auf.

1.2.5 Geologie, Landschaftsgenese und Boden

Das Gemeindegebiet gehört dem Alpenvorland an, ein Bereich der hauptsächlich durch Vorgänge im Tertiär und im Quartär geprägt wurde: Im Tertiär erstreckte sich zwischen Flyschzone und Böhmischer Masse ein flaches, mit Meerwasser bedecktes Becken, das sog.

Molassemeer. Im Lauf der Zeit wurde eine mächtige Schicht von tonig-feinsandigen

Flachseesedimenten abgelagert, welche mit dem Sammelbegriff „Schlier“ bezeichnet wird. Eine Tiefenbohrung bei Wels ergab eine Mächtigkeit dieser Schicht von ca. 1200 m. Gegen Ende des Tertiärs trocknete das Molassemeer aus, der Schlier wurde während des darauffolgenden

Pleistozäns (Eiszeitperiode) und während des Holozäns (Erdgegenwart) von weiteren Ablagerungen überlagert und tritt nur lokal an Erosionsrändern in Erscheinung.

In dem an das Tertiär anschließende Quartär erfolgte die Prägung des heutigen

Landschaftsbildes durch wiederholten Wechsel aus Kalt- und Warmzeiten und den damit verbundenen Schotteraufschüttungen durch die großen Flüsse Donau und Traun während der Kaltzeiten und Abtragungen und Ausräumungen während der Warmzeiten, in denen sich auch die kleineren Gerinne (z.B. der Aiterbach) in die älteren Ablagerungen einschnitten. Noch während der Kaltzeiten kam es zur Auflagerung von Löß und lehmigen Deckmaterial.

Das heutige Landschaftsbild der Region (der sog. Traun-Enns-Platte, oder Traun-Enns-Riedelland) ist durch die Terrassenlandschaft der Traun mit Aubereich, Niederterrasse, Hochterrasse und anschließendem Hügelbereich gekennzeichnet. Wobei das Gemeindegebiet im Aubereich, auf der Niederterrasse und im Hügelland liegt. Die Niederterrasse tritt nur im Bereich von Gaisberg und Kammerberg entlang des Aiterbachtales zu Tage. Die Trennlinie zwischen Austufe und Hügelbereich ist durch eine markante, bewaldete Terrassenkante ausgeprägt. Die Hochterrasse fehlt im Gemeindegebiet völlig.

Die Böden des Gemeindegebietes:

Decklehm, Deckenschotter, Schlier, Löß, Kolluvial- und Schwemmaterial, sowie grob- und feinkörniges Terrassenmaterial bilden die Ausgangsmaterialien für die Bodenbildung im Gemeindegebiet.

In der Austufe der Traun, tritt vor allem kalkhaltiger Grauer Auboden aus feinem

Schwemmaterial auf. Im Bereich der Siedlung Schauersberg tritt auch verbraunter, kalkhaltiger Grauer Auboden hinzu. Ersterer stellt geringwertiges Acker- und Grünland, zweiterer

mittelwertiges Acker- und Grünland dar. Der Boden besitzt geringe Wasserspeicherkapazität und hohe Druchlässigkeit.

Auf der Niederterrasse im Bereich entlang des auslaufenden Aiterbachtales tritt vorwiegend kalkfreier Typischer Gley auf. Der Typische Gley besitzt hohe Wasserspeicherkraft und mäßige

(12)

1010 10 mittelwertiges Acker- und Grünland dar.

Der Hügelbereich ist durch ein ausgeprägtes Relief gekennzeichnet. Über dem Sockel aus Schlier liegen alteiszeitliche Schotter (Deckenschotter). An der Schotteroberkante befindet sich ein rötliches Verwitterungsprodukt (sog. Pechschotterhorizont) einer Zwischeneiszeit, auf welchem dann noch ein mehr oder weniger mächtiges Paket von Decklehm ruht.

In der Hügelstufe überwiegt an Verebnungen und Flachhängen kalkfreie Lockersediment- braunerde aus lehmig schluffigen Deckschichten. Der Boden besitzt hohe Speicherkraft für Wasser und mäßige Durchlässigkeit. Außer nach Niederschlägen ist der Boden gut zu bearbeiten und stellt hochwertiges Acker- und Grünland dar.

Am schwach geneigten bis hängigen Erosionsrand im Deckenschotterbereich (obere Einhänge zu den Bachtälern) befindet sich kalkhaltige bis kalkfreie Lockersediment-Braunerde aus Deckenschottermaterial. Mäßige Wasser-Speicherkraft und mäßige Durchlässigkeit führen zu oberflächlichem Abfließen des Niederschlagswassers und damit zu mittelmäßigem Acker- und Grünland.

An den Rücken und Kuppen tritt Typischer Pseudogley aus lehmig schluffigen Deckschichten auf. Der Boden besitzt mäßige Wasser-Speicherkraft und geringe Durchlässigkeit und infolge Dichtlagerungen im Unterboden tritt zeitweise Wasserstau auf. Aufgrund dieser Dichtlagerung ist die Bearbeitung oft erschwert, der Boden bietet mittelwertiges Acker- und Grünland.

In den Talbereichen der Bäche (besonders des Aiterbaches) befindet sich Extremer Gley aus kolluvialem Feinmaterial. Die Böden sind feucht bis nass, besitzen hohe Wasserspeicherkraft und geringe Durchlässigkeit. Diese Bereiche sind für die Ackernutzung aufgrund der schlechten Befahrbarkeit und hohen Feuchtigkeit nicht geeignet. Für Grünlandnutzung stellen sie mittel- bis geringwertige Standorte dar. Die hier anzutreffenden Feuchtwiesenstandorte sind meist stark entwässert worden.

1.2.6 Potentielle natürliche Vegetation

Ursprünglich war Österreich zu rund 95% mit Wald bedeckt. Nach Rodungen für Acker- und Viehwirtschaft, Siedlungstätigkeit, Industrie und Bergbau im Laufe der kulturellen Entwicklung blieb in Österreich ein Waldanteil von ca. 44 % übrig. Oberösterreich ist laut Waldinventur 2000/2002 zu 41,2 % bewaldet, mit steigendem Trend. Wegen der insbesondere im

Alpenvorland recht häufig vorhandenen Fichtenreinbestände liegt der Fichtenanteil bei etwa 64%. Von Natur aus wäre Oberösterreich jedoch ein Laubwaldgebiet.

Österreich wird vom Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald in 9 forstliche Wuchsgebiete eingeteilt. Das Gemeindegebiet liegt im forstlichen Wuchsgebiet 7: „nördliches Alpenvorland“, welches wiederum in Teil West und Teil Ost untergliedert wird. Steinhaus liegt im östlichen Teil (Wuchsgebiet 7.2): „nördliches Alpenvorland – Ostteil“.

Von Natur aus überwiegen hier nährstoffreiche, leistungsfähige Laubmischwald-Standorte der kollinen (200 – 300m) und submontanen (300 – 550m) Höhenstufe. Heute sind jedoch verbreitet Ersatzgesellschaften v. a. mit Fichte bzw. Agrarlandschaft und nur wenige natürliche Waldreste zu finden.

Folgende Waldgesellschaften bilden im Gebiet die potentielle natürliche Vegetation:

Die natürliche Vegetation entlang der Traun sind Auwälder: im regelmäßig überschwemmten Bereich, auf Grauem Auboden, sind Weichholzauen natürlich, die wiederum als Weidenau (Purpurweide, Bruch-, Sal- oder Silberweide) oder als Pappelau (Schwarz- und Silberpappel)

(13)

1111 11 ausgebildet sein können. Auf den höheren Erhebungen, über braunem (gereifteren) Auboden ist die Hartholzau die natürliche Vegetation. Die Gebiete werden nicht alljährlich überschwemmt.

In ihrem feuchteren Teil herrschen Esche und Traubenkirsche vor, im trockeneren Bereich treten Feld- und Flatterulme, Stieleiche, Bergahorn und Grauerle hinzu. Die natürlichen

Waldgesellschaften sind Stieleichen-Ulmenwald oder Eschen-Ulmenwald.

Auf den Schotterstandorten (Schotterauen) der Austufe sind natürlicher Weise Kieferwälder oder Eichen-Kiefernwälder zu erwarten, kleinflächig sind diese entlang der Traun noch vorhanden.

Entlang der Bäche (z.B. Aiterbach) sind Eschen-Schwarzerlen-Bachauwälder oder Eschenwälder oder Schwarzereln-Bruchwälder auf Standorten mit hochanstehendem stagnierendem

Grundwasser natürlich.

Die natürliche Vegetation des Riedellandes bilden Eichen-Hainbuchenwälder der mitteleuropäischen Hügelstufe. In den artenreichen, meist mehrstufig ausgebildeten

Laubwäldern kommen neben den namensgebenden Hauptbaumarten Eiche und Hainbuche auch Esche, Linde, Bergahorn und Vogelkirsche zahlreich vor.

(14)

1212 12 Aufgrund der Vorgaben zur Landschafterhebung Oberösterreich wurde eine Unterteilung des

Gemeindegebietes von Steinhaus in 3 Teilgebiete vorgenommen.

Die Gliederung erfolgte einerseits auf Grundlage der Nutzungsstruktur und andererseits aufgrund der geologischen, geomorphologischen Gegebenheiten. Bei der Abgrenzung wurde auf die naturschutzfachliche Raumgliederung Oberösterreichs Bezug genommen.

Teilgebiet 1: Austufe mit Terrassenkante und Niederterrassenbereich

Teilgebiet 1 liegt im Norden bzw. Nordwesten der Gemeinde geologisch gesehen in der Austufe, unmittelbar an die Traun angrenzend. Ein Teil des Teilgebietes reicht in den Niederterrassenbereich entlang des Aiterbaches hinein.

Das Teilgebiet ist reichlich bewaldet, wobei sich der Wald einerseits entlang der Traun befindet, andererseits an der Terrassenböschung zwischen Austufe und Hügelland. Weiters ist das

Teilgebiet intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im Norden befinden sich 2 Siedlungsgebiete.

Ebenfalls im Norden zerschneidet die Autobahn A25 die Kulturlandschaft.

Nach der naturschutzfachlichen Raumgliederung Oberösterreichs liegt das Teilgebiet in der Raumeinheit „Unteres Trauntal“ und in der Raumeinheit „Traun-Enns-Riedelland“.

Teilgebiet 2: Nord-Süd verlaufende Längstäler im Riedelland

Teilgebiet 2 setzt sich aus drei räumlich getrennten Einzelflächen zusammen. Das Teilgebiet umfaßt die nord-süd verlaufenden Bachtäler, welche sich in das Hügelland eingetieft haben, das sind der Aiterbach, der Dambach (Zubringer zum Aiterbach), der Goisbach (Zubringer zur Traun) und der Oberlauf des Thalbaches im Osten der Gemeinde.

Die westexponierten Einhänge der Bäche sind steiler und daher weniger als die ostexponierten Einhänge für die landwirtschaftliche Nutzung urbar gemacht. Waldflächen befinden sich vorwiegend auf den Westböschungen.

Die dichtest besiedelten Bereich des Gemeindegebietes befinden sich ebenfalls in diesem Teilgebiet, und zwar an den westexponierten Talflanken.

Nach der naturschutzfachlichen Raumgliederung Oberösterreichs liegt das Teilgebiet in der Raumeinheit „Traun-Enns-Riedelland“.

Teilgebiet 3: Kulturlandschaft des Riedellandes

Das Teilgebiet 3 besteht aus 2 räumlich getrennten Einzelflächen und stellt die flachkuppige Riedellandschaft zwischen den Bachtälern dar. Geomorphologisch gesehen handelt es sich um das an die Terrassenlandschaft der Traun anschließende Hügelland. Das Teilgebiet zeichnet sich durch intensive agrarische Nutzung aus. Teilweise ist ein gewisses Maß an Strukturreichtum in Form von Hecken, Obstbaumzeilen und Streuobstwiesen erhalten geblieben. Neben den zahlreichen Einzelgehöften stellen ländlich strukturierten Ortschaften und Weiler die

Siedlungsstruktur dar, wobei bereichsweise eine Erweiterung der Ortschaften und Weiler durch Einfamilienhäuser gegeben ist. Im Teilgebiet befinden sich auch die beiden Betriebsbaugebiete der Gemeinde.

Das einzige zusammenhängende Waldgebiet der Hügelstufe befindet sich im Süden des Teilgebietes bei Ober- und Unterhart. Der Wald ist von Fichte dominiert.

(15)

1313 13 Nach der naturschutzfachlichen Raumgliederung Oberösterreichs liegt dieses Teilgebiet in der

Raumeinheit „Traun-Enns-Riedelland“.

Abb. 1: Übersicht Erhebungsgebiet mit Abgrenzung der Teilgebiete auf Basis ÖK50.

Teilgebiet 1: Austufe mit Terrassenkante und Niederterrassenbereich.

Teilgebiet 2: Nord-Süd-verlaufende Längstäler im Riedelland.

Teilgebiet 3: Kulturlandschaft des Riedellandes

(16)

1414 14

Abb. 2: Übersicht Erhebungsgebiet mit Abgrenzung der Teilgebiete auf Basis von Orthophotos.

Teilgebiet 1: Austufe mit Terrassenkante und Niederterrassenbereich.

Teilgebiet 2: Nord-Süd-verlaufende Längstäler im Riedelland.

Teilgebiet 3: Kulturlandschaft des Riedellandes

(17)

1515 15

2.1 Teilgebiet 1: Austufe mit Terrassenkante und Niederterrassenbereich

Struktur-/Nutzungsmerkmal Charakterisierung

Wald naturnaher Laub- und Mischwald entlang der Traun (zwischen Werkskanal und Traun): Teilweise Rotkiefer- Mischwald (mit Siel-Eiche, Winterlinde, Berberitze und Weidenarten), teilweise offene Bereiche mit

Trockenrasenelementen, Teil des Naura2000 Gebietes

„Unteres Trauntal“.

Nturnaher Laubwald an der Terrassenböschung: meist Eschen-dominiert, weitere Arten: Bergulme, Bergahorn, Winterlinde; Teil des Naura2000 Gebietes „Unteres Trauntal“

Landwirtschaftliche Nutzung/

Nutzungsintensität Intensive landwirtschaftliche Nutzflächen in der Austufe und auf der Niederterrasse, ausschließlich Ackerbau.

Strukturelemente Kaum vorhanden, Ufergehölze an Zubringer zur Traun und am Aiterbach.

Ufergehölz der Traun (meist in Wald übergehend)

Landschaftsprägend sind die Terrassenböschungen zwischen Austufe und Hügelbereich und zwischen Austufe und Niederterrasse (bei Schauersberg).

Gewässer Entwässerung des Teilgebietes nach Nordosten.

Traun: landschaftsprägender, regulierter, gestauter Fluß

Kurzes Stück des Aiterbaches: naturnah mit leicht mäandrierendem Verlauf

Zubringer zur Traun (Goisbach): teilweise tief einschnittener, naturnaher Bach.

Teiche: Fischteiche in Austufe (unstrukturiert)

2 neu angelegte Teiche im Zuge des Autobahnbaus, naturnah gestaltet.

Rohstoffabbau / Deponien nicht vorhanden

Siedlungsstruktur Siedlung mit Einfamilienhaus-Bebauung (Schauersberg und kleiner Teil von Oberschauersberg, Siedlung bei Ufermeyer.

Ein Einzelgehöft bei Schauersberg

Gartennutzung im Uferbereich der Traun

Einige Mehrfamilienhäuser zwischen Werkskanal und Traun, sowie die Gebäude welche zum dortigen Kraftwerk Wels gehören.

Relief Höhenlage 320 – 360 msm

Keine Reliefenergie im flachen Aubereich

hohe Reliefenergie an den Geländeböschungen Auffällige Entwicklungsprozesse Zersiedelung durch Einfamilienhaus-Bebauung.

Zerschneidung der Landschaft durch die Autobahn.

Gartennutzung im ufernahen Bereich der Traun bei Schauersberg.

Siedlungsgebiet rückt nahe an Auwaldbereich der Traun heran.

(18)

1616 16

2.2 Teilgebiet 2: Nord-Süd verlaufende Längstäler im Riedelland

Struktur-/Nutzungsmerkmal Charakterisierung

Wald Vorwiegend auf den west-exponierten Talflanken des Dambaches (Zubringer zum Aiterbach) und des Goisbaches (Zubringer zur Traun) im Aiterbachtal kaum Wald an den Taleinhängen.

Mischwald (mit Stieleiche, Esche, Bergahorn, Rotbuche, Winterlinde und teilweise Hainbuche) und Fichtenforst.

Wald im Talboden, besonders im Aiterbachtal: überwiegend standortgerechter Laubwald, mit Eschen und Eschen-

Schwarzerlen lokal Fichtenforste.

Nur eine Aufforstung mit nicht-standortgerechter Fichte im Aiterbachtal.

Landwirtschaftliche Nutzung/

Nutzungsintensität Überwiegend intensive Nutzung, vorwiegend Ackernutzung

Im Talboden zahlreiche, meist nährstoffreiche, entwässerte Feuchtwiesen.

Streuobstbestände lokal in unmittelbarer Nähe der Gehöfte.

Strukturelemente Ufergehölze entlang der Bachläufe sind überwiegend vorhanden, bereichsweise zu Laubwaldbeständen erweitert.

Lokal (va. im Siedlungsgebiet) schmal oder fehlend.

Hecken, besonders im Aiterbachal, senkrecht zum Bachlauf und Feldgehölze relativ zahlreich vorhanden, überwiegend mit standortgerechten Gehölzen.

Gewässer Entwässerung des Teilgebietes Richtung Norden

4 markante Bachläufe liegen im Teilgebiet

Bachläufe überwiegend naturnah

Zahlreiche kleine Zubringer zum Aiterbach (tw. naturnahe Gerinne, tw. Entwässerungsgräben)

Stehende Gewässer: Fischteiche überwiegend naturfern, Teiche in Ausgleichsflächen: naturnah gestaltet.

Rohstoffabbau / Deponien 2 kleine Kiesabbaue im Aiterbachtal.

Siedlungsstruktur Hauptort: Steinhaus liegt im Zentrum des Teilgebietes, rechtsufrig des Aiterbaches an der westexponierten Talflanke.

Überwiegend Siedlungen mit Einfamilienhausbebauung:

Oberschauersberg, Buchhof.

Kaum Weiler und Einzelgehöfte.

Relief Höhenlage von 330 – 380 m

Mittlere Reliefenergie

Mehr oder weniger tief eingeschnittene Täler mit eher flacher westlicher Talflanke und steilerer östlicher Talflanke Auffällige Entwicklungsprozesse /

Landschaftseingriffe Intensivierung der Landwirtschaft

Entwässerung der Talgründe, sowie Überdüngung der derselben.

(19)

1717 17

Zerschneidung durch die Autobahn

Ausdehnung der Siedlungsgebiete

Zahlreiche, naturnahe Ausgleichsflächen entlang des Aiterbaches

2.3 Teilgebiet 3: Kulturlandschaft des Riedellandes

Struktur-/Nutzungsmerkmal Charakterisierung

Wald Nur ein größeres zusammenhängendes Waldgebiet bei

Ober- und Unterhart

Mehrere kleine Waldreste an den Rücken und Kuppen

Überwiegend Nadelwald, oft mit ausgebildetem Laubbaumsaum.

Kaum Aufforstungen (aber zahlreiche Fichtenjungwälder).

Landwirtschaftliche Nutzung/

Nutzungsintensität intensive Nutzung, fast ausschließlich Ackernutzung

Grünlandnutzung fast nur mit Obstbaumbestockung in der Nähe der Gehöfte

Strukturelemente Streuobstbestände und Obstbaumzeilen vorwiegend im Nahbereich der landwirschaftlichen Gehöfte und Weiler dort aber zahlreich vorhanden

Außer zwischen Rading und Pesendorf sind kaum Hecken und Baumreihen zu finden.

Kleinstwaldflächen selten

Gewässer Fließende Gewässer nicht vorhanden

Stehende Gewässer: einige Fisch- oder Löschteiche bei Gehöften, überwiegend nicht naturnah gestaltet.

Rohstoffabbau / Deponien Nicht vorhanden.

Siedlungsstruktur Ein Teil des Hauptortes Steinhaus: Einfamilienhaus- Bebauung

Siedlung: Oberhart

Ortschaften mit ländlicher Siedlungsstruktur Pfenningmairhäuser (Erweiterung mit zahlreichen

Einfamilienhäusern), Schörgendorf (Erweiterung mit einigen Einfamilienhäusern), Siebmaiern

Weiler: zB. Kammerberg, Matzelsdorf.

Einzelgehöfte in Streulage: sehr zahlreich im gesamten Teilgebiet

Siedlungsplitter: südlich von Helling

2 Betribsbaugebiete

Relief Höhenlage von 370 – 400 msm

Geringe - mittlere Reliefenergie

Sanfte Hügel bzw. langgestreckte flache Rücken Auffällige Entwicklungsprozesse /

Landschaftseingriffe Intensivierung der Landwirtschaft

Kaum Grünland vorhanden

Überwiegend wenig bzw. schwach ausgeprägte Strukturen (Hecken, Feldgehölze).

(20)

1818 18

Veränderung der Siedlungsstruktur durch Erweiterung der ländlich geprägten Ortschaften mit Einfamilienhäusern.

Kleine Waldflächen

Wald überwiegend nicht-standortgerechte Fichtenmonokulturen.

Teilweise Aufgabe von hofnahen Gewässern (Löschteichen etc.)

Rodung einer Hecke an der Gemeindegrenze zu Sattledt.

(21)

1919 19

3 Zusammenfassende Beschreibung

3.1 Ergebnisse der Landschaftserhebung

Die etwa 25 km² große Gemeinde Steinhaus liegt im oberösterreichischen Zentralraum und ist von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. In der teilweise ausgeräumten

Agrarlandschaft herrscht in weiten Bereichen Strukturarmut.

Das heutige Landschaftsbild in der Gemeinde entstand durch Sedimentation von sogenanntem Schlier im Tertiär (Erdneuzeit). Durch die nachfolgenden Ablagerungen mächtiger

Schotterauflagen und deren teilweiser Abtragung während der darauffolgenden Eiszeiten, entstand eine charakteristische Terrassenlandschaft mit Austufe und Niederterrasse. Im Süden schließt an die Niederterrasse das sanft wellige Hügelland mit langgezogenen Rücken und eingeschnittenen Nord-Süd Längstälern an.

Neben dem Hauptort Steinhaus gibt es mehrere Ortschaften. Im nördlichen Bereich der Gemeinde überwiegt die Verbauung mit Einfamilienhäusern, ansonsten gibt es mehrere Ortschaften mit ländlicher Siedlungsstruktur (teilweise mit Erweiterung durch Einfamilienhaus- Bebauung. Traditionelle Weiler und Einzelgehöfte in Streulage sind zahlreich vorhanden. Im Gemeindegebiet sind 2 Betriebsbaugebiete vorhanden.

Strukturelemente/Vegetation, Flächenauswertungen

Aufgrund der intensiven ackerbaulichen Nutzung sind wenig Strukturelemente und kaum extensiv genutzte Grünlandflächen vorhanden. Extensives, mageres Grünland beschränkt sich auf Flächen entlang von Güterwegen oder auf Waldränder.

Als mesophiles Grünland (030802) wurde nur eine Fläche im Gemeindegebiet eingestuft: die Fläche mit 0,8 ha befindet sich in Taxlberg an einer steil abfallenden Böschung. Der Rest der Böschung ist mit Gehölzen bestockt oder aufgeforstet.

Bei den aufgenommenen Feuchtwiesen (0307) handelt es sich vorwiegend um nährstoffreiche Feuchtwiesen entlang der Bachläufe vor allem entlang des Aiterbaches. Entlang des Aiterbaches befindet sich eine hochwertige nährstoffärmere Braunseggen-reiche Feuchtfläche. Die

Flächenausdehnung der Feuchtwiesen beträgt etwa 15 ha oder 0,6 % der Gemeindefläche.

Die Flächen mit Großröhricht (0302) befinden sich ebenfalls im Aiterbachtal am Rand von Feuchtwiesen oder im Verlandungsbereich von Teichen, bzw. in ökologischen

Ausgleichsflächen. Ihr Anteil an der Gemeindefläche macht 0,1 % oder 2,5 ha aus.

Sukzessionsflächen des feuchten und nassen Extensivgrünlandes (030301) befinden sich auf nicht mehr genutzten Feuchtwiesen entlang des Aiterbaches. Die Fläche beträgt 1,2 ha (0,05 % der Gesamtgemeindefläche).

Sukzessionsflächen des trockenen Extensivgrünlandes (030302) betragen 0,8 ha oder 0,03 % der Gemeindefläche. Eine Fläche befindet sich am Hangfuß der Terrassenböschung zur Traun hin (trockener Schotterstandort) und eine weitere ebenfalls an einer Geländeböschung.

Von den Sukzessionsflächen auf Intensivgebieten (0304) (7,4 ha oder 0,3 % der

Gemeindefläche) befindet sich eine in der Austufe, dabei handelt es sich um verbrachendes Grünland. Weiters verbrachen Obstwiesen, intensiv genutzte Feuchtwiesen, intensiv genutzte Hangflächen.

(22)

2020 20 feuchte Sukzessionsflächen gestaltet, meist mit Hochstauden, Schilfröhricht, aufkommenden

standortsgerechten Gehölzen, mit naturnahen Teichen und oft weithin sichtbarem stehendem Totholz.

Die Gesamtheit der Sukzessionsflächen im Gemeindegebiet beträgt etwa 7,1 ha ohne Ausgleichsflächen und 17,2 ha mit den ökologischen Ausgleichsflächen.

Die gesamten Strukturelemente nehmen eine Fläche von 99,6 ha ein, das sind etwa 4 % der Gemeindefläche.

Den Ufergehölzen (0202) kommt im Landschaftsbild eine prägende und leitende Wirkung zu.

Sie stellen in der Gemeinde das flächenmäßig größte Strukturelement dar. Ihre Ausdehnung beträgt 43 ha oder 1,7 % Gemeindefläche. Sie sind an den Bachläufen und teilweise auch an stehenden Gewässern vorhanden. Besonders am Aiterbach ist das Uferghölz oft breit und bereichsweise zu einem kleinen Feuchtwald verbreitert. Im Allgemeinen ist der Aufbau der Gehölze strukturiert, die Gehölzarten sind großteils standortgerecht, in der Austufe und auf der Niederterrasse gesellen sich oft die Kanada-Pappel oder Hybrid-Pappeln, als nicht-heimische Arten hinzu.

Weitere landschaftsprägende Strukturelemente sind die Streuobstwiesen (0204) und Obstbaumzeilen (0204). Sie liegen vorwiegend in der Nähe der Siedlungen, Gehöfte und Weiler der Hügelstufe. Manchmal sind auch Obstbaumreihen zwischen den Ackerflächen auf Grundgrenzen anzutreffen. Die Ausdehnung der Streuobstwiesen und Obstbaumzeilen beträgt 35,7 ha oder 1,4 % der Gesamtgemeindefläche.

Hecken (0203) und Baumreihen (0206) machen im Gemeindegebiet einen Anteil von 0,7 % der Gesamtgemeindefläche aus. Ihre landschaftsgliedernde Wirkung ist besonders im Osten der Gemeinde zu erkennen, wo zwischen den landwirtschaftlich genutzten Flächen und entlang von Güterwegen einige Hecken vorhanden sind.

Kleinstwaldflächen (0201) oder Markante Einzelbäume (0207) sind selten anzutreffen. Sie machen nur 0,1 % der Gemeindefläche aus.

Hecken, Baumreihen, Feldgehölze und Einzelbäume haben zusammen eine Flächen- ausdehnung von etwa 20 ha, oder 0,8% der Gemeindefläche.

Stark landschaftsprägend wirken die markanten, steilen Geländeböschungen (0210), zwischen Austufe und Hügelstufe. Sie machen einen Höhenunterschied von etwa 50 m aus und sind großteils bewaldet.

Die Fließgewässer der Gemeinde gliedern die Gemeinde va. in nord-südlicher Richtung. Die Bachläufe bieten vor allem im Oberlauf ein naturnahes Erscheinungsbild, mit weitgehend durchgehendem (teilweise jedoch schmalem) Ufergehölzsaum. An der Gemeindegrenze zu Gunskirchen verläuft der Traunfluss. Die Traun ist in diesem Bereich ein regulierter, gestauter Fluss mit künstlichen Uferböschungen. Das gesamte Gewässernetz der Gemeinde hat eine Länge von 25 km.

Bei den stehenden Gewässern im Gemeindegebiet sind einerseits die zahlreichen, meist naturfern gestalteten Fischteiche mit oft senkrechten Ufern zu erwähnen, andererseits die naturnahen Teiche, die sich meist in den ökologischen Ausgleichsflächen entlang des

Aiterbaches befinden. Die stehenden Gewässer haben eine Ausdehnung von 10,3 ha, das sind 0,4 % der Gemeindefläche.

Das Gemeindegebiet ist zu 8,9 % (224,7 ha) bewaldet, davon entfallen 44 % auf Nadelwald (Fichtenforst). 13 % auf Mischwald und 43 % auf Laubwald. Der erfreulich hohe Anteil an Laubwald ist bedingt durch die naturnahen Wälder an den Terrassenböschungen und in der

(23)

2121 21 Austufe entlang der Traun. Insgesamt der der Waldanteil, wie im gesamten oberösterreichischen Zentralraum sehr gering.

In der Gemeinde gibt es kaum Aufforstungsflächen, eine Fichtenaufforstung befindet sich im Aiterbachtal.

Die folgenden Tabellen und Diagramme geben einen zusammenfassenden Überblick über die prozentuelle Flächenverteilung und Flächengrößen der erhobenen Bestandestypen in Relation zur gesamten Gemeindefläche, bzw. zur gesamten kartierten Fläche.

Fläche in ha %-Anteil an gesamter

Gemeindefläche

Gemeindefläche 2500,00 100,00

Gesamtfläche der erhobenen Bestandestypen (mit 0210 markanter Geländeböschung, vorwiegend Terrassenkanten)

(488,01) (19,52) Gesamtfläche der erhobenen Bestandestypen (ohne 0210 markanter

Geländeböschung, vorwiegend Terrassenkanten)

404,23 16,17

Intensiv genutztes Grünland, Siedlungsgebiet und Verkehrsflächen 2095,77 83,83

Tab. 2 Flächenanteile der erhobenen Bestandestypen bzw. der nicht erhobenen Flächen in Relation zur gesamten Gemeindefläche (aufgrund der Überlagerung des Bestandestyps „0210 markante,

lanschaftsprägende Geländeböschung“ mit anderen Bestandestypen , wurde diese bei den Berechnungen extra angeführt bzw. herausgenommen).

Flächenverteilung der erhobenen Bestandestypen in Relation zur gesamten Gemeindefläche

9,0%

4,7%

1,5%

0,4%

77,1%

3,4%

4,0%

Wald/Forstflächen

Punktförmige, flächenhafte und linienförmige Srukturelemente Markante (landschaftsprägende) Geländeböschung

Grünland Gewässer

Erhebungsfläche unbestimmten Typs

Intensiv genutztes Grünland, Ackerflächen, Siedlungsgebiet und Verkehrsflächen (=nichtkartierte Fläche)

Abb. 3: Flächenverteilung der erhobenen Bestandestypen in Relation zur Gesamtgemeindefläche (aufgrund der Überlagerung des Bestandestyps „0210 markante, lanschaftsprägende Geländeböschung“, mit anderen Bestandestypen wurde diese in der Darstellung extra angeführt Bestandestyp 0602 „Abbau geogener Rohstoffe mit aktuelle betrieblicher Nutzung“ wurde aufgrund der Kleinflächigkeit (0,03%) nicht dargestellt).

(24)

2222 22 BeTyp-

Nr Bestandestyp

Fläche ha

kartierter Fläche

Gemeinde fläche

Gemeindefläche gesamt 2500,00

0100 Wald/Forstflächen 224,72 46,05 8,99

0200

Punktförmige, flächenhafte und linienförmige

Srukturelemente 99,56 20,40 3,98

0300 Grünland 116,37 23,84 4,657

0400 Gewässer 36,39 7,46 1,46

0602

Abbauflächen geogener Rohstoffe mit aktueller betrieblicher

Nutzung 0,83 0,17 0,03

99 Erhebungsfläche unbestimmten Typs 10,14 2,08 0,41

Bestandestypen Gesamt 488,01 100,00 19,52

Tab. 3 Flächenanteile der erhobenen Bestandestyp-Hauptgruppen in Relation zur kartierten Gesamtfläche und zur Gesamtgemeindefläche.

Flächenverteilung der erhobenen Bestandestypen

17,4%

14,7%

20,4%

6,4%

39,3%

1,8%

0,1%

Wald/Forstflächen

Punktförmige, flächenhafte und linienförmige Srukturelemente Markante (landschaftsprägende) Geländeböschung

Grünland Gewässer

Abbauflächen geogener Rohstoffe mit aktueller betrieblicher Nutzung Erhebungsfläche unbestimmten Typs

Abb. 4: Flächenverteilung der erhobenen Bestandestypen.

BeTyp-Nr Bestandestyp Anzahl

Fläche in ha

%-Anteil an

Gemeinde fläche

0102 Nadelwald/Nadelholzforst 35 98,76 3,95

0103 Laub-Nadel-Mischwald/Laub-Nadelholz-Mischforst 15 29,35 1,17

0104 Laubwald/Laubholzforst 53 96,61 3,86

0201

Kleinstwaldfläche ("Feldgehölz"), Gebüsch oder

Baumgruppe unter 1000m² 36 3,01 0,12

0202 Uferbegleitgehölz 39 43,08 1,72

(25)

2323 23

0203 Heckenzug 90 16,67 0,67

0204

Streuobstbestand (Streuobstwiese/-weide,

Obstbaumreihen) 366 35,71 1,43

0206 Baumreihe, Allee 21 0,95 0,04

0207 Markanter Einzelbaum 5 0,14 0,01

0210 Markante (landschaftsprägende) Geländeböschung 17 83,78 3,35

0302 Großröhricht und Schilfröhricht 8 2,45 0,10

030301

Sukzessionsfläche des feuchten und nassen Extensivgrünlandes mit oder ohne jüngerem

Gehölzaufwuchs 2 1,20 0,05

030302

Sukzessionsfläche des trockenen Extensivgrünlandes

mit oder ohne jüngerem Gehölzaufwuchs 2 0,81 0,03

0304 Sukzessionsfläche in ehemaligen Intensivgebieten 8 4,39 0,18 0305

Sukzessionsfläche auf ehemaligen Abbauflächen

geogener Rohstoffe 1 0,70 0,03

0306 Neubewaldung/Aufforstung 1 0,90 0,04

0307 Feuchtes und nasses Extensivgrünland 23 14,93 0,60

030802

Mesophile, "bunte" Fettwiese und die meisten

Magerrasen, -weiden 1 0,08 0,00

0310 Grünland-Sondernutzung 6 7,15 0,29

0401 Stehendes Gewässer 46 10,35 0,41

0402 Fließendes Gewässer 28 26,04 1,04

0602

Abbauflächen geogener Rohstoffe mit aktueller

betrieblicher Nutzung 2 0,83 0,03

99 Erhebungsfläche unbestimmten Typs 14 10,14 0,41

Tab. 4 Darstellung der Häufigkeit und Flächengrößen der erhobenen Bestandestypen im Vergleich zur gesamten Gemeindefläche.

3.2 Naturschutzfachlich wertvolle Bereiche Schutzgebiete

Naturschutzfachlich wertvolle Bereiche

Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung in der Gemeinde Steinhaus ist es zu einer Ausräumung der Landschaft in weiten Bereichen gekommen, daher sind

naturschutzfachlich wertvolle Flächen im Gemeindegebiet selten geworden. Jedoch kommt gerade in der ausgeräumten Kulturlandschaft den wenigen verbindenden Elementen (hier im Besonderen den längeren Heckenzügen, den Ufergehölzen und deren naturnahe Bäche) hohe Bedeutung in der Biotopvernetzung zu. Eine wichtige Funktion als Trittsteinbiotope erfüllen die kurzen Heckenzüge und die Feldgehölze, sowie die naturnahen Teiche.

Lebensraum für verschiedene Kleinsäuger, Vögel und Insekten bieten die zahlreichen Obstbaumwiesen, besonders jene in denen ein Anteil an Altbäumen (Höhlenbäume etc.) erhalten bleibt.

Naturschutzfachlich wertvoll sind die naturnahen Waldbestände entlang der Traun, an den Terrassenkanten, sowie weitere naturnahe Laub- und Mischwaldbestände, wie z.B. an den Hängen zu den Bächen hin. Entlang des Aiterbaches sind Eschen-, bzw. Eschen-Schwarzerlen- Feuchtwälder vorhanden. Von naturschutzfachlicher Bedeutung sind natürlich auch die neu geschaffenen ökologischen Ausgleichsflächen, welche weitgehend ungestörten Lebensraum für Säugetiere, Vögel und Amphibien bieten.

(26)

2424 24 bis mäßig gedüngte Grünlandflächen erhalten bleiben oder wieder bewirtschaftet werden.

Erhaltenswert sind jedenfalls die relativ zahlreich vorhandenen Feuchtwiesen entlang des Aiterbaches, wobei ein Seggenried mit Braunsegge, Schnabelsegge, Fieberklee u. a. Arten der Seggenrieder besonders erwähnenswert und unbedingt erhaltenswert ist.

Naturschutzfachlich wertvoll sind auch die Bestände von naturnahen trockenen Laubwäldern und Laubmischwäldern mit der dazwischen befindlichen Halbtrockenrasenvegetaion im Natura2000-Gebiet im Nordosten der Gemeinde.

Strukturelemente, wie Obstbaumzeilen, Streuobstwiesen, Baumreihen, Hecken, sowie

Ufergehölze sind von hohem landschaftsästhetischen Wert. Sie sind die gliedernden Elemente in der oft eintönigen Kulturlandschaft, werten das Landschaftserleben auf und bieten dem Betrachter Abwechslung.

Gesetzlicher Schutz:

Gemäß § 10 des OÖ Natur- und Landschaftschutzgesetzes 2001 sind Eingriffe in Natur und Landschaftshaushalt entlang der Fließgewässer bewilligungspflichtig („Natur- und

Landschaftsschutz im Bereich übriger Gewässer“).

Gemäß § 5 Abs. 12 des OÖ Natur- und Landschaftsschutzgesetzes 2001 sind Vorhaben, wie die [...] Drainagierung von Feuchtwiesen [...] bewilligungspflichtig; Reparatur- und

Instandhaltungsmaßnahmen an zulässigerweise durchgeführten Drainagierungen bedürfen keiner Bewilligung.

Nach Abs. 14 ist die Rodung von Busch- und Gehölzgruppen, von Heckenzügen, [...]

bwilligungspflichtig.

Weiters sind nach Abs. 18 die Bodenabtragung, die Aufschüttung, die Düngung [...] die

Neuaufforstung und das Pflanzen von standortsfremden Gewächsen in [...] Feuchtwiesen, sowie Trocken- und Halbtrockenrasen bewilligungspflichtig. („Bewilligungspflichtige Vorhaben im Grünland“).

Schutzgebiete

Teil des Naturschutzgebiet: Fischlhamer Au Teil des Natura2000 Gebietes „Unteres Trauntal“.

3.3 Defizite und Ansatzpunkte für naturschutzfachliche Aufwertung

Im Großteil des Gemeindegebietes besteht hinsichtlich der Strukturelemente ein Defizit, die vorhanden Ufergehölze und längeren Heckenzüge (im Osten der Gemeinde) zeigen, wie wichtig ihre landschaftsästhetische Funktion ist: sie gliedern die eintönige Agrarlandschaft, bieten jahreszeitlichen Wechsel und erfüllen eine wichtige Funktion als Vernetzung und Lebensraum für wildlebende Tiere. In der Gemeinde sind diese Strukturen durchaus

verbesserungsfähig. Eine Erweiterung der Ufergehölze würde ihre Funktion auch hinsichtlich der Pufferfunktion gegenüber der intensiven Landwirtschaft verbessern. Damit würde auch den

(27)

2525 25 Fließgewässern, die zwar vielfach ein naturnahes Erscheinungsbild bieten, aber sicher nicht

ihrem natürlichen, ursprünglichen Verlauf folgen, wieder mehr Platz für eventuelle

Aufweitungen zukommen. Das würde nicht nur naturschutzfachliche Defizite mindern, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Hochwasserschutz, im Sinne von Überflutungsbereichen bieten.

Ebenso besteht bei den Hecken und Feldgehölzen hinsichtlich ihrer Anzahl und ihrer Ausprägung ein Defizit. Eine Stärkung der Heckenzüge (in Länge und Breite) würde ihre Funktion als verbindende Elemente verbessern und Lebensraum, sowie Nahrung für

wildlebende Tiere bieten. Auch die Neuanlage von Hecken im gesamten Gemeindegebet ist naturschutzfachlich wünschenswert, dabei sollte auf die Vernetzung bestehender Biotope, sowie auf die Verwendung von standortgerechten Baum- und Straucharten geachtet werden.

Auch Feldgehölze bieten Rückzugsgebiete und Nahrungsplätze für Wildtiere. Hecken und Feldgehölze haben in waldarmen Gebieten große Bedeutung als Ersatzstandorte für Wald- und Waldrandpflanzen, welche in der ausgeräumten Kulturlandschaft sonst kaum mehr Platz finden.

Das große Defizit an Grünland in der Gemeinde sollte durch die Pflege der bestehenden Grünlandflächen und der Erhaltung der Obstwiesen nicht noch verschlechtert werden. Eine Aufforstung dieser Flächen sollte unbedingt unterlassen werden. Die noch bestehenden Reste von Magerwiesen sollten durch Managementmaßnahmen in ihrem Fortbestand gesichert werden.

In Bezug auf die Streuobstwiesen sollte auch darauf bedacht genommen werden, daß der Baumbestand nicht überaltert und daß heimische Obstbaumsorten wieder nachgepflanzt

werden, andererseits aber einige Altholzbäume oder Totholz erhalten bleibt und, daß heimische Obstbaumsorten wieder nachgepflanzt werden.

Bei Neuaufforstungen ist nach naturschutzfachlichen Erkenntnissen den Anpflanzungen mit einheimischen und standortgerechten Baumarten der Vorzug zu geben. Fichtenmonokulturen sind aus naturschutzfachlicher Sicht abzulehnen und langfristig in naturnahe Waldbestände umzuwandeln. Aufgrund der allgemeinen „Unterbewaldung“ im oberöstereichischen

Zentralraum, wo der Wald auch eine wichtige Wohlfahrtsfunktion erfüllt, sollte der Anteil an Waldfläche nicht noch weiter zurückgedrängt werden und in seinem Aufbau aus

standortgerechten Baumarten bestehen. Um den Waldbestand zu erhöhen, sollten bestehende Waldreste durch standortgerechte Neuaufforstungen verbunden werden.

Die stehenden Gewässer (Fischteiche), welche unstrukturiert, mit senkrechten Ufern gestaltet sind, stellen für wildlebende Tiere (Amphibien) meist keine idealen Lebensräume dar. Eine Umgestaltung einiger Teiche, ohne dabei auf die Fischzucht zu verzichten, würde ein Aufwertung dieses Biotoptyps bedeuten.

Straßen, davon im Besonderen die Autobahn bewirken ein Zerschneiden der Landschaft.

Straßenzüge und Bahntrassen stellen Barrieren für wildlebende Tiere (.B. Frösche, Kröten, Igel, Hasen usw.) dar. Ihre Wanderwege werden verbaut und ihre Bewegungsräume eingeengt. Die Populationen von Arten werden isoliert.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Erlen-Eschen-Galeriewald mit Salix caprea, Prunus padus, Tilia cordata, Acer pseudoplatanus, Cornus sanguinea, Corylus avellana, Urtica dioica, Rubus ideaus, Galium

Relativ breiter Ufergehölzsaum am Katzenbach, mit: Quercus robur, Fraxinus excelsior, Picea abies, Corylus avellana, Tilia cordata, Alnus glutinosa..

Fraxinus excelsior, Salix alba, Salix fragilis, Ulmus glabra, Acer pseudoplatanus, Quercus robur, Cornus sanguinea, Corylus avellana.

Alnus glutinosa, Prunus padus, Sambucus nigra, Cornus sanguinea, Sx alba, Quercus robur, Fraxinus excelsior, Acer platanoides; Rubus sp., Urtica dioica, Galium aparine; Gewässer

Baumhecke entlang einer Geländemulde mit Fraxinus excelsior, Prunus padus, Sambucus nigra, Betula pendula, Populus tremula, Aluns glutinosa, Quercus robur, Viburnum opulus,

Gehölz in Gewerbegebiet: Quercus robur, Picea abies, Prunus spinosa, Prunus padus, Fraxinus excelsior, Cornus sanguinea, Ligustrum vulgare, Sambucus nigra, Acer campestre,

Häufigste Arten sind: Eiche (Quercus robur), Esche (Fraxinus excelsior), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Hasel (Corylus avellana) und Holunder (Sambucus nigra).

Ufergehölz entlang einer Teichkette mit Salix fragilis (tw. Kopfweiden), Alnus glutinosa, Fraxinus excelsior, Sambucus nigra, Corylus avellana, Prunus padus, randlich