• Keine Ergebnisse gefunden

Luftmassen und Fronten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Luftmassen und Fronten"

Copied!
22
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Luftmassen und Fronten

Einführung in die Meteorologie Teil I

Luftmassen und Fronten

¾ Eine Gruppe von skandinavischen Meteorologen untersuchte Anfang der 20er Jahre das Verhalten von Tiefdruckgebieten in Europa.

¾ Die Ergebnisse dieser Forschung verwendet man immer noch im praktischen Wetterdienst.

¾ Damals wurden z.B. die Begriffe „Luftmasse“ und „Front“

eingeführt, um den Aufbau der Troposphäre in mittleren und hohen Breiten zu beschreiben.

(2)

Luftmassen und Fronten 2

¾ Die täglichen Wetterbeobachtungen zeigen, dass die Temperatur vom Äquator zum Pol nicht gleichmäßig abnimmt.

¾ Es gibt große Gebiete mit nahezu einheitlichen Verhältnissen - sogenannte Luftmassen.

¾ Diese Luftmassen sind durch schmale Zonen getrennt, in denen sich auf geringe Entfernung die Temperatur stark ändert - sogenannte Fronten.

¾ Die Analyse der Fronten und Luftmassenverteilungen sowie ihre Darstellung in Karten bildet heute die Grundlage für eine Wettervorhersage.

Luftmassen und Fronten 3

¾ Innerhalb einer Luftmasse ändern sich Temperatur, Feuchte, Stabilität und Staubkonzentration nur wenig.

¾ Heute wird die Entstehung dieser Eigenschaften wie auch die Umwandlung der Luftmasse auf ihren Transportweg erläutert.

¾ Temperatur und Feuchte in den höheren Luftschichten lassen sich am besten in einem thermodynamischen Diagramm untersuchen.

(3)

Fronten

¾ Zwischen zwei verschiedenen Luftmassen bildet sich eine geneigte Grenzfläche (Frontfläche) an, der die schwere Kaltluft unter die leichtere Warmluft schiebt.

Τ1

Τ1 Frontfläche

Kalt

Warm

Kaltfront über Coburg

(4)

Kaltfront über Munich

Southerly Buster über Sydney

(5)

Polarfront

¾ In einer vereinfachten Vorstellung von der allgemeinen Zirkulation in der Atmosphäre werden die tropische Luft und die Polarluft durch eine einzige Front getrennt - die sogenannte „Polarfront“.

¾ Die Polarfront umschließt nach dieser Vorstellung praktisch die ganze Hemisphäre.

(6)

Ungestörte Polarfront

¾Kalt und Warmluft liegen am Boden eng beieinander und werden durch die Polarfront getrennt. Die Kaltluft befindet sich dabei keilförmig unter der Warmluft.

¾Beide Luftmassen befinden sich zunächst im GG.

¾Energielieferant in der Höhe ist der Polarfront-Jet. Er verläuft zunächst geradlinig.

Ungestörte Polarfront

(7)

Wellenstörung

¾Geringere Impulse genügen, um das nicht sehr stabile GG zwischen Kalt- und Warmluft zu stören (z. B. Massenverlagerung in der Höhe im Strahlstrombereich oder der Einfluss von Gebirge).

¾Es bilden sich Druckfallgebiete an der Polarfront aus, die bei genügend Intensität einen zunächst flachen Tiefdruckwirbel zur Folge haben.

¾Es entsteht eine wellenförmige Ausbuchtungen der Polarfront, die sich bei fortschreitender Entwicklung des Tiefs immer mehr vergrößert.

¾Infolge der unterschiedlichen Dichte der Kalt- und Warmluft spielen sich die Vorgänge an der Vorderseite des Tiefs grundlegend anders ab.

Wellenstörung

(8)

Idealzyklone

Idealzyklone

¾Höhepunkt der Entwicklung eines Tiefdruckgebietes.

¾Im Bodendruckfeld hat sich das Tiefdruckzentrum ausgebildet, das jetzt von einer Anzahl in sich geschlossener und nahezu kreis- oder ellipsenförmiger Isobaren umgeben ist.

¾Die Isobaren haben einen geringeren Abstand voneinander. Die Folge davon sind hohe Windgeschwindigkeiten.

¾In der Bodenwetterkarte erkennt man einen gut ausgebildeten Warmluftsektor.

¾Warm- und Kaltfront verlagern sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die Zuggeschwindigkeit der Warmfront beträgt etwa 60 bis 70% der Geschwindigkeit des Gradientwindes, die der Kaltfront dagegen 80 bis 90%.

(9)

Okkludierende Zyklone

•Die Kaltfront bewegt sich schneller als die Warmfront und holt sie vom Tiefzentrum her allmählich ein

Okkludierte Zyklone

(10)

Querschnitt durch ein Tiefdruckgebiet über Amerika

(11)

Kaltfront

Warmfront

(12)

¾ In den unteren Troposphäre und nur an einigen Stellen ist der Temperaturgradient an der Front häufig viel stärker.

¾ Dazwischen liegen größere Gebiete, in denen die Polarfront fehlt. Hierfür gibt es zwei Gründe:

1. Im Bereich von Tiefdruck- und Hochdruckgebieten der mittleren Breiten entstehen Luftmassen, deren Temperaturen zwischen denen von tropischer und polarer Luft liegen. Die Polarfront wird dadurch in mehrere Teile aufgespaltet.

2. Kontinente können weniger Wärme speichern als Ozeane.

Wo kalte kontinentale Luftmassen auf warme maritime Luftmassen treffen (z.B. an den Ostküsten von Nordamerika und Asien), ist deshalb der Temperaturgegensatz in der Atmosphäre besonders hoch.

¾ Zunächst soll das Augenmerk auf die Gebiete zwischen den Fronten gerichtet sein - d.h. auf die Luftmassen.

(13)

Entstehung und Transformation von Luftmassen

¾ Die Luft erhält bestimmte spezifische Eigenschaften, wenn über mehrere Tage die gleichen physikalischen Einflüsse (solche Einflüsse sind z.B. Strahlung, turbulenter und konvektiver Austausch und Verdunstung vom jeweiligen Untergrund her) auf sie einwirken.

¾ Ursprünglich unterschied man nur zwei Luftmassen, die Polarluft (P) und die Tropikluft (T). Diese Luftmassen sind durch die Polarfront getrennt.

¾ Die Situation ist aber wesentlich komplizierter.

¾ Das nächstes Bild zeigt ein Nord-Süd-Querschnitt der mittleren Luftbewegungen in der Atmosphäre.

Es ist klar, dass die Einteilung noch ergänzt werden mu!

(14)

Zonal mean meridional circulation

The three-cell meridional circulation pattern

Hadley cell Ferrel

cell

(after Rossby, 1950)

mean meridional circulation

The mean meridional circulation and main surface wind regimes.

(after Defant, 1958)

(15)
(16)

Entstehung und Transformation von Luftmassen 2

¾ Reine Tropikluft kann bis in mittleren Breiten nur sehr selten vorstoßen, da der subtropische Hochdruckgürtel ihre Ausbreitung nach Norden verhindert.

¾ Auch stammt die Polarluft oft nicht direkt aus den Polargebieten (arktische Polarluft), sondern häufig aus Grönland oder Skandinavien.

¾ Die Polarfront trennt also meist subtropische von subpolarer Luft.

¾ In mittleren Breiten werden durch die rasche Verlagerung von Hochdruck - und Tiefdruckgebieten mit ständiger Änderung von Windgeschwindigkeit und Windrichtung die Luftmassen vermischt und umgewandelt - gemäßigte Luft.

¾ Es lassen sich somit 5 Hauptluftmassen unterscheiden.

Hauptluftmassen

Das nächstes Bild zeigt die Verteilung dieser Hauptluftmassen auf der Nordhalbkugel.

Tropikluft (T).

subtropische Luft (T

s

) gemäßigte Luft (N)

Subpolarluft (P

s

)

arktische Polarluft (P)

(17)

subtropische Luft tropische Luft

arktische polare Luft

subtropische Luft subarktische (subpolare) Luft

gemäßigte Luft

subtropische Luft

tropische Luft

tropische Luft

subarktische (subpolare) Luft

arktische polare Luft

gemäßigte Luft tropische Luft

tropische Luft subtropische Luft

(18)

Transformation von Luftmassen

¾ Eine längere Verweildauer der Luft in einem bestimmten Gebiet setzt geringe horizontale und vertikale Luftbewegung voraus.

¾ Diese Bedingung ist in ausgedehnten, nahezu ortsfesten Hochdruckgebieten erfüllt, z.B. Subtropenhoch über den Azoren, Kältehoch über Sibirien, und in sich auflösenden, windschwachen Tiefdruckzonen.

¾ Diese Gebiete werden Entstehungsgebiete oder Quellgebiete genannt.

¾ Auf Grund der atmosphärischen Zirkulation strömen die Luftmassen von ihren Entstehungsgebieten auch in anderen Regionen (z.B. Polarluft über warmes Meerwasser).

Transformation von Luftmassen

¾ Bei weitem Transportweg führen die neuen Untergrund- und Strahlungsbedingungen zu einer Umwandlung (Transformation).

¾ Diese Veränderungen haben großen Einfluss auf die Wetterverhältnisse in der Luftmasse.

¾ Es gibt verschiedene Mechanismen für Luftmassen- transformation.

¾ Einige dieser Mechanismen werden im nächsten Bild gezeigt.

(19)

Erwärmung durch Einstrahlung

Abkühlung und Ausstrahlung

(20)

Labilisierung über warmen Untergrund

Absinken

warm

kalt Kata-warm-Front

Föhn

(21)

Hebung

warm

kalt Ana-warm-Front

Erzwungen

Ende

(22)

low p

high p

low p

high p

Schematic representation of a translating cold frontand a translating warm frontas they might be drawn on a mean sea levelsynoptic chart for the northern hemisphere. Note the sharp cyclonic change in wind direction reflected in the discontinuous slope of the isobars.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Um sich nicht erneut nur mit Verspre- chungen abspeisen zu lassen, forderten vie- le Nichtkernwaffenstaaten während der NPT-Überprüfungskonferenz 2010 einen konkreten Zeitplan

Die Wahl der 50%-Isosome zur Abgrenzung der aerosomatischen Räume läßt sich durch zwei Überlegungen begründen: erstens wird eine Luftmasse mit 50%-igem Auftreten gegenüber einer

Denn einige Zeit nach dem Tod der Mutter vor über 20 Jahren er- öffnete Lillys Ehemann ihr, seiner Schwägerin, dass Lilly nunmehr wieder Anne-Marie heiße und nicht mehr

Zwar ist immer noch nicht bekannt, woher er diese riesige Summe nehmen will, noch wofür diese kon- kret verwendet werden soll, doch angesichts der neuesten

Ginge es nach der PKV, würden mit der GOÄ-Reform nicht nur die Abrechnungsziffern aktualisiert und über- arbeitet, sondern auch die Privatbehandlung für Selek- tivverträge

Pilar zeigte sich da- mals davon überzeugt, „dass die Risi- ken, denen die humanitären Organisa- tionen heute im Irak ausgesetzt sind, auch damit zu tun haben, dass sie immer mehr

Zudem bestätigte ein Sprecher von Wettbewerbskommis- sarin Nellie Kroes, dass die Kommis- sion einschreiten werde, falls sich Anhaltspunkte ergeben, dass eine Einrichtung nicht mit

Schließlich ergibt sich auch für den Zusammenhang zwischen Frontogenese und Zyklo- genese eine Änderung, nämlich die, daß die Entwick- lung im allgemeinen umgekehrt (zu