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mω j 2 , j = 1, 2, 3

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(1)

Der harmonishe Oszillator

DasEinzigewasSierehnenkönnen,isteinKastenpotential,derTunneleekt,

das Wasserstoatom und vor allem der harmonishe Oszillator. Wenn Sie so

einen haben, freuen Sie sih. Wenn niht, nähern Sie so lange, bis Sie einen

haben.

aus: Die besten Sprühe vonProfessoren

In diesem Kapitel werden wir das nahdem freien Teilhen einfahste physikalishe Sys-

tem, den harmonishen Oszillator, untersuhen. Ein gutes Verständnis des quantisierten

Oszillatorsistunabdingbarbeider Untersuhung vonkomplizierterenQuantensystemen.

Viele Näherungen in der Festkörperphysik, Quantenfeldtheorie usw. beruhen in tiefster

Ordnung auf der Lösung für den harmonishen Oszillator. Die Maxwellgleihungen im

Vakuum führen nah einer Fouriertransformation auf ein System von unendlih vielen

ungekoppelten harmonishen Oszillatoren.

WirwerdendieShrödingergleihungfürden

3

-dimensionalenOszillatormitMasse

m

und Federkonstanten

j 2 , j = 1, 2, 3

,und Hamilton-Operator

H =

3

X

j=1

H j (p j , x j ),

mit

H j (p, x) = 1

2m p 2 + m

2 ω j 2 x 2

(7.1)

untersuhen.

H

ist zeitunabhängig und wir dürfen die Zeitabhängigkeit der Wellenfunk- tionen abspalten,

ψ(t,

x

) = e −iEt/ ~ ψ(

x

).

(7.2)

(2)

Die zeitunabhängige Funktion

ψ(

x

)

erfülltdie stationäre Shrödingergleihung

Eψ(

x

) = Hψ(

x

) = X

j

H j (p j , x j )ψ(

x

)

(7.3)

mitEnergie

E

. Bei der Lösungdieser Eigenwertgleihung fordern wir, dass

ψ(

x

)

quadra-

tintegrierbar ist.Nur quadratintegrierbare

ψ

beshreiben gebundene Zustände.

DerHamiltonoperatoristdieSummevondreikommutierendeneindimensionalenOpe-

ratoren.Diesekönnengleihzeitigdiagonalisiertwerden.Esfolgt,dassdieEigenfunktionen

faktorisieren

ψ(

x

) = ψ 1 (x 1 )ψ 2 (x 2 )ψ 3 (x 3 )

. Deshalb genügt es, diestationäre Shrödinger- gleihung für den eindimensionalen harmonishen Oszillator,

Eψ(x) = − ~ 2

2m ψ ′′ (x) + mω 2

2 x 2 ψ(x),

zu lösen. Dies wird uns im nähsten Abshnitt mitalgebraishen Methoden gelingen.

Aus Masse und Kreisfrequenz des Oszillatorssowie der Naturkonstanten

~

kann man eine Länge bilden,

α = r ~

mω .

(7.4)

Misstman dieMasse inKilogrammund dieKreisfrequenz in Sekunden, dann ergibtsih

α[

m

] ≈ 10 −17 (mω) −1/2 .

(7.5)

Selbst für makroskopishe Oszillatorenist

α

mikroskopishklein.

7.1 Auf- und Absteigeoperatoren

Umfortzufahren, isteshilfreih,dendimensionslosen Absteigeoperator

a

und seinAdjun-

giertes,den Aufsteigeoperator

a

, einzuführen:

a = 1

√ 2 x

α + iαp

~

, a = 1

√ 2 x

α − iαp

~

.

(7.6)

Oft nennt man

a

auh Vernihtungsoperator und

a

Erzeugungsoperator. Die Namen für diese Operatoren werden im Verlauf der folgenden Untersuhungen einen Sinn erhalten.

DaOrts-undImpulsoperatornihtkommutieren,

[x, p] = i ~

,kommutierenauhAbsteige-

(3)

und Aufsteigeoperator niht:

[a, a ] = [αx + i p

2 ~ α , αx − i p

2 ~ α ] = 1

2 ~ ( − i[x, p] + i[p, x]) = 1.

Natürlihvertaushen

a

und

a

mitsih selbst.Wir fassen diewihtigenVertaushungre- lationenfür Absteige- und Aufsteigeoperator zusammen,

[a, a] = [a , a ] = 0 , [a, a ] = 1.

(7.7)

Da weiterhin

a a =

αx − ip

2 ~ α αx + ip 2 ~ α

= α 2 x 2 + p 2

(2 ~ α) 2 + i 2 ~ [x, p]

= mω

2 ~ x 2 + 1

2mω ~ p 2 − 1 2

gilt,kann der Hamilton-Operatordurh

a a

ausgedrükt werden

H = ~ ω a a + 1 2

≡ ~ ω N + 1 2

.

(7.8)

Der Operator

N = a a

heiÿt Besetzungszahloperator. Oensihtlih ist er hermitsh und niht-negativ,

0 ≤ h aψ | aψ i = h ψ | N | ψ i .

ImfolgendenwerdenwirdieEigenwerteundEigenfunktionenvon

N

,unddamitauhvon

H

, mitalgebraishen Methoden bestimmen.

7.1.1 Energien und Eigenfunktionen

Wir wollen das Spektrum (die möglihen Eigenwerte

E n

von

H

) nur mit Hilfe der alge-

braishen Beziehungen (7.7) und (7.8) nden, ohne dabei die spezielle Darstellung (7.6)

zu benutzen.Löstman sihnämlihvondieserDarstellung,dannkannmandiefolgenden

ResultatezumBeispielaufdieErzeugungundVernihtungvonPhononen oderPhotonen

übertragen.

Der Zustand mit kleinster Energie, der Grundzustand des harmonishen Oszillators,

muÿ oensihtlih minimales

N

haben. Nehmen wir nun an

| n i

sei Eigenzustand des hermiteshen und niht-negativen Operators

N

,

N | n i = a n | n i ,

wobei

a n ≥ 0

sein muÿ.

(4)

Die Eigenwerte des Besetzungszahloperators

N

nennt man Besetzungszahlen. Also hat

| n i

die Besetzungszahl

a n

. Wegen

[ N, a ] = a aa − a a a = a [a, a ] = a

[N, a] = a aa − aa a = [a , a]a = − a

(7.9)

haben

a | n i

und

a | n i

dieBesetzungszahlen

a n + 1

und

a n − 1

:

Na | n i = a (N + 1) | n i = (a n + 1)a | n i

Na | n i = a (N − 1) | n i = (a n − 1)a | n i .

a

erhöht und

a

erniedrigt die Besetzungszahl um Eins. Entsprehend ndet man, dass

a †p

dieBesetzungszahl um

p

erhöht und

a p

sie um

p

erniedrigt.

WirwollenzuerstdieFragenahdem kleinstenEigenwert von

N

beantworten. Wegen

h an | an i = h n | N | n i = a n h n | n i

istfür

a n 6 = 0

mit

| n i

auh

a | n i

ungleihdemNullvektor.Deshalbistmit

a n 6 = 0

auh

a n − 1

Eigenwert von

N

. Da dieEigenwerte von

N

aber niht negativ sind,muÿ

a n ∈

N

0

gelten

und deshalbistder kleinsteEigenwert von

N

gleih

0

ist.Der entsprehendeEigenvektor

| 0 i

wird von

a

annihiliert,

N | 0 i = 0 ⇐⇒ a | 0 i = 0.

(7.10)

Damitwäregezeigt,dass

| n i ∼ a †n | 0 i

derEigenzustandvon

N

mitBesetzungszahl

a n = n

ist.Die Eigenwerte von

N

sind also dienatürlihen ZahlenN

0

.

Es habe nun

| n − 1 i

dieNorm

1

. Wirwollen den Koezienten

β

in

| n i = βa | n − 1 i

so bestimmen, dass auh

| n i

aufEins normiertist:

1 = ! h n | n i = | β | 2

n − 1 | aa | n − 1

= | β | 2 h n − 1 | (N +

1

) | n − 1 i = n | β | 2 .

Ist der Grundzustand

| 0 i

auf Eins normiert, dann sind die angeregtenZustände

| n i = 1

√ n a | n − 1 i = 1

p n(n − 1) a †2 | n − 2 i = . . . = 1

√ n! a †n | 0 i

(7.11)

ebenfallsauf Eins normiert. Insbesondere sind die Eigenwerte

n = 0, 1, 2, . . .

von

N

nah

obenunbeshränkt.DieseEigenwertekönnenniht entartet sein.Wäre

n

nämlihentartet,

(5)

so gäbe es mindestenszwei unabhängigeZustände

| n i = 1

√ n! a †n | 0 i

und

| n ˜ i = 1

√ n! a †n | ˜0 i ,

dieaus zwei vershiedenen Zuständen mitBesetzungszahl

0

durh

n

-maligeWirkung des

Erzeugungsoperators gewonnen würden. Wirhaben aber bereits gezeigt,dass

a | 0 i = 0

und

a | ˜0 i = 0

gelten muÿ. Wir werden unten beweisen, dass es nur einen Zustand

| 0 i

gibt, der von

a

annihiliertwird. Alsosind die Eigenwerte von

N

niht entartet. Wir fassen zusammen:

DieEigenwerte von

N

sind

{ 0, 1, 2, . . . }

und siesindnihtentartet.Die zugehörigen orthonormierten Eigenfunktionen können nah (7.11) durh mehrfahes Anwenden

von

a

auf den Zustand

| 0 i

mit Besetzungszahl

0

erzeugt werden.

Mit dem Spektrum des Besetzungszahloperators kennen wir mit(7.8) auh die Energie-

eigenwerte

H | n i = E n | n i , E n = ~ ω n + 1 2

.

(7.12)

DieOperatoren

a

und

a

erhöhen underniedrigendieEnergieum jeeine Einheit

~ ω

.Das

SpektrumdesharmonishenOszillatorsistäquidistantund

a

steigtimSpektrumaufund

a

steigt ab.

Zur expliziten Konstruktion der Eigenfunktion im Ortsraum,

ψ n (x) = h x | n i

kehren

wir zur Ortsdarstellung (7.6) für den Absteige- und Aufsteigeoperator zurük. In dieser

Darstellung ist

p = ~ i ∂ x

und dieGleihung

aψ 0 = 0

für den Grundzustand lautet

aψ 0 =

αx + 1 2α ∂ x

ψ 0 = 0.

Die Lösung dieser Dierentialgleihung erster Ordnung isteine Gauÿshe Funktion

ψ 0 (x) = 2α 2

π 1/4

e −α

2

x

2

, α 2 = mω

2 ~ ,

(7.13)

unddieEindeutigkeitderLösungimpliziert,dassderGrundzustand

| 0 i

desharmonishen Oszillatorseindeutig ist.Die angeregten Zustände können aus

ψ n (x) = 1

√ n! (a ) n ψ 0 (x) = 1

√ n!

mω π ~

1/4

αx − 1 2α ∂ x

n

e −α

2

x

2

(6)

berehnet werden. Zum Beispielndet man für den ersten angeregtenZustand

ψ 1 (x) =

r 2mω

~ · x · ψ 0 (x).

Die höheren angeregten Zustände

ψ n

sind proportional zum Grundzustand, multipliziert mitdem Hermite-Polynom

H n (ξ)

vomGrade

n

,

ψ n (x) = mω π ~

1/4 1

√ 2 n n! H n √ 2αx

· e −α

2

x

2

.

(7.14)

Die Hermite-Polynome

H n

der

niedrigsten Ordnungen lauten

H 0 (ξ) = 1 H 1 (ξ) = 2ξ H 2 (ξ) = 4ξ 2 − 2 H 3 (ξ) = 8ξ 3 − 12ξ

H 4 (ξ) = 16ξ 4 − 48ξ 2 + 12 H 5 (ξ) = 32ξ 5 − 160ξ 3 + 120ξ

| ψ n | 2

x n = 0

n = 1 n = 2

In der Abbildungsind dieWahrsheinlihkeitsdihten

w n (x) = | ψ n (x) | 2 = 1

√ π 1

2 n n! H n 2 (x)e −x

2

für die Zustände mit den

3

kleinsten Energien geplottet. Als angepasste Längeneinheit wurde dieWurzel von

~ /mω

gewählt. Nah Konstruktion bilden die

ψ n

ein vollständiges orthonormiertes Funktionensystem,

(ψ n , ψ m ) = δ nm .

Es ist kein Zufall, dass

ψ n

für (un)gerades

n

eine (un)gerade Funktion ist. Wir werden

diesen Sahverhalt später für dieallgemeine Shrödingergleihung diskutieren.

Die Lösungen des dreidimensionalen Oszillators (7.3) sind nun einfah Produkte der

Lösungen (7.14) des eindimensionalen Oszillatoren,

ψ n

1

,n

2

,n

3

(

x

) = ψ n

1

(x 1 )ψ n

2

(x 2 )ψ n

3

(x 3 ),

(7)

mit den Eigenfunktionenen

ψ n

i

(x )

in (7.14), wobei allerdings die Ersetzungen

n → n i , x → x i , ω → ω i

vorzunehmensind.DiezugehörigenEnergieeigenwertesinddieSumme der entsprehenden Energien der drei

1

-dimensionalenOszillatoren,

E n

1

,n

2

,n

3

= ~

3

X

i=1

ω i (n i + 1 2 ).

7.1.2 Interpretationen

In diesemAbshnitt werden wir diegewonnen Resultateinterpretieren undweiter ergän-

zen.Zuerstinvertierenwir dieBeziehungen(7.6)umden Orts-undImpulsoperatordurh

den Auf- und den Absteigeoperator auszudrüken,

x = 1

2α a + a)

und

p = i ~ α a − a

.

(7.15)

Damit lassen sih die Erwartungswerte von Ort und Impuls in den Energie-Eigenzu-

ständen

| n i

ineinfaher Weise bestimmen.Dazuwollenwirunsetwasgenauer anshauen,

wieAuf- undAbsteigeoperatoraufdienormierten

| n i

wirken. In(7.11)habenwir bereits

a | n i = √

n + 1 | n + 1 i

abgeleitet. Um die Wirkung von

a

auf

| n i

zu berehnen, multiplizieren wir beide Seiten dieserGleihung(wobeiwir

n

durh

n − 1

ersetzen)mitdemAbsteigeoperator:

aa | n − 1 i =

√ n a | n i .

Da

aa = a a + 1 = N + 1

ist, führtdiese Relationauf

a | n i = √

n | n − 1 i .

Also noh einmalzusammengefasst:

a | n i = √

n + 1 | n + 1 i

und

a | n i = √

n | n − 1 i .

(7.16)

Da Ort und Impuls linearvon

a

und

a

abhängen, sind

x | n i

und

p | n i

Linearkombinatio- nen von

| n − 1 i

und

| n + 1 i

. Die Eigenzustände

| n i

bilden ein Orthonormalsystem und deshalb stehen

x | n i

und

p | n i

senkreht auf

| n i

. Mit anderen Worten, in allen Energie-

EigenzuständensitztruhtderOszillatorimMittelamUrsprungundhateinenvershwin-

denden mittleren Impuls,

h n | x | n i = h n | p | n i = 0

. Nun wollen wir noh die mittleren

Shwankungen vonOrt und Impuls bestimmen. Wegen

x 2 = ~

2mω a a + aa + a a + aa

(8)

p 2 = − mω

2 a a + aa − a a − aa

nden wir folgendenErwartungswert für

x 2

im

n

'ten angeregten Zustand,

h n | x 2 | n i = ~

2mω h n | (a a + aa ) | n i

= ~

2mω h n | (2N + 1) | n i = ~

mω n + 1 2

und ganz analog

h n | p 2 | n i = ~ mω

2 h n | (aa + aa ) | n i = ~ mω n + 1 2 .

Da dieMittelwertevon

x

und

p

vershwinden, sind dies genau dieShwankungsquadrate vonOrts- und Impulsoperatorim Zustand

| n i

. Ihr Produkt ist

h n | (∆x) 2 | n ih n | (∆p) 2 | n i = ~ 2 n + 1 2 2

≥ ~ 2

4 , n = 0, 1, 2, . . .

(7.17)

ImGrundzustandhatder OszillatorsdasnahderUnshärferelationkleinstmöglihePro-

dukt der Unshärfen,

∆x · ∆p = ~ /2

. Mit wahsender Energie des Zustandes nimmt das

Produkt der Unshärfen jedoh zu, für groÿe Energienproportionalzu

n

.

Uminterpretation: Im harmonishen Potential haben zwei benahbarte Energiewer-

te den Abstand

~ ω

, wobei

ω

die Kreisfrequenz der klassishen Shwingungsbewegung ist. Deswegen können wir das System im Zustand

| n i

als Anregung von

n

gleihartigen Shwingungsquanten, jedes mit Energie

~ ω

, interpretieren. Dann wird

N

zum Teilhen-

zahloperator,daerdieQuanten zählt.Wegen

a | n i ∼ | n + 1 i

erzeugt

a

einen Quantund

wegen

a | n i ∼ | n − 1 i

vernihtet

a

einenQuant.Deshalbwerden

a

und

a

auhErzeugungs- und Vernihtungsoperatoren genannt.

Diese Interpretation wird benutzt zur Beshreibung der Shwingungsbewegung der

atomaren Bausteine in Molekülen, der Gitteratome in Kristallen und bei der Quantisie-

rung des freien elektromagnetishen Feldes. In allen drei Fällenbasiert die Beshreibung

auf Systemen ungekoppelter, eindimensionaler harmonisher Oszillatoren, die im Allge-

meinenvershiedeneFrequenzenhaben.BeiderDiskussionderHohlraumstrahlunghaben

wir dies explizit gesehen. Die durh

a , a

erzeugten bzw. vernihteten Quanten sind die Molekül-Shwingungsquanten, diePhononen und beimStrahlungsfeld diePhotonen.

(9)

Nützlihe Formeln: Folgende Formeln sind bei der Behandlung von harmonishen

Oszillatoren hilfreih:

[N, a p ] = − pa p , [N, a p ] = pa p , [a, a n ] = na (n−1) .

Siekönnenmühelosaus

[a, a ] = 1

undderDenition

N = a a

induktivbewiesenwerden.

7.2 Kohärente Zustände

Durh Überlagerung von Eigenfunktionen können Zustände konstruiert werden, für die

der mittlere Ort und Impuls die klassishe Bewegung des Oszillators vollführen. Solhe

kohärentenZustände bildendieBrükezwishen derklassishenMehanik undder Quan-

tenmehanik. Sie wurden bereits von E. Shrödinger zu Beginn der Wellenmehanik

eingeführt [45℄. In der zitierten Arbeit untersuhte er niht-zerieÿende Wellenpakete.

Kohärente Zustände haben diese interessante Eigenshaft.

Wirhabengesehen,dassimGrundzustanddasProduktausOrts-undImpulsunshärfe

minimal ist. Dies gilt auh, wenn wir die Wellenfunktion im Ortsraum vershieben, d.h.

für

ψ ξ (x) = ψ 0 (x − x 0 ) , ξ = αx 0 =

r mω

2 ~ x 0 .

(7.18)

Die Zustände

ψ ξ

nennt man kohärent, und die Eigenshaften dieser Zustände wollen wir nun untersuhen. Nah der Formel(3.54)vershiebt der unitäreOperator

exp(iηp/ ~ )

das

Argument einer Wellenfunktion um

η

, und wir können deshalbshreiben

ψ ξ (x) = e −ix

0

p/ ~ ψ 0 (x) (7.15) = e ξa

−ξa ψ 0 (x).

(7.19)

WirbenutzendieBaker-Campbell-Hausdor-Formel 1

zurUmformungdesaufdenGrund-

zustand wirkendenunitären Operators.Wegen

[a, a ] =

1 giltnämlih

e ξa

−ξa = e −ξ

2

/2 e ξa

e −ξa ,

und da

a

den Grundzustand annihiliert, ist

exp( − ξa)ψ 0 = ψ 0

und (7.19) vereinfaht sih

zu

ψ ξ (x) = e −ξ

2

/2 e ξa

ψ 0 (x).

1

siehez.B.meinMehanikSkript

(10)

Wirlösenuns nunvonderOrtsdarstellungundwehselnzur DirashenShreibweise.Die

kohärenten Zustände werden mit

| ξ i

bezeihnet und haben die Ortsdarstellung

h x | ξ i = ψ ξ (x)

.Erlauben wir noh komplexeParameter

ξ

inden kohärenten Zuständen, so lauten

diese

| ξ i = e −|ξ|

2

/2 e ξa

| 0 i .

(7.20)

Diese Zustände sind Eigenzustände des niht-hermiteshen Absteigeoperators.Dies zeigt

man amshnellsten mitHilfe der Formel

e −ηa

ae ηa

= a − η[a , a] + η 2

2 [a , [a , a]] + . . . = a + η

(7.21)

wie folgt,

a | ξ i = e −|ξ|

2

/2 e ξa

(a + ξ) | 0 i = ξ | ξ i .

(7.22)

DerEigenwertvon

| ξ i

istalsogleihdemParameter

ξ

.EntwikelnwirnundieExponenti-

alfunktion in(7.20) und mahen Gebrauhvonder Darstellung(7.11)für dieangeregten

Zustände des Oszillators,so erhalten wir

| ξ i = e −|ξ|

2

/2

X

n=0

ξ n

√ n! | n i .

(7.23)

DiekohärentenZuständesindeine Überlagerungunendlih vielerEnergie-Eigenzustände.

Nun ist es relativeinfah, diejenige Lösung der zeitabhängigen Shrödingergleihung

anzugeben, die zur Zeit

t = 0

gleih dem kohärenten Zustand

| ξ i

ist. Wir brauhen nur

diebekannte Zeitabhängigkeit der Energie-Eigenzustände in(7.23) einzusetzen,

| ξ i (t) = e −|ξ|

2

/2

X

n=0

ξ n

√ n! e −iE

n

t/ ~ | n i = e −iωt/2

e −|ξ|

2

/2 X (ξe −iωt ) n

√ n! | n i

.

Der Ausdruk zwishen den Klammern ist oensihtlih wieder ein kohärenter Zustand,

allerdingsmitzeitabhängigem Parameter

ξ(t) = e −iωt ξ(t)

. Ein anfänglih kohärenter Zu-

stand bleibt alsozu allen Zeiten kohärent,

| ξ i (t) = e −iωt/2 ξ(t)

, ξ(t) = e −iωt ξ.

(7.24)

Die Wellenfunktion und zugehörige Wahrsheinlihkeitsdihte imOrtsraum haben damit

(11)

diefolgende Zeitentwiklung,

ψ ξ (t, x) = h x | ξ(t) i = e −iωt/2 ψ 0 x − e −iωt x 0

ψ ξ (t, x)

2 =

ψ 0 x − x(t)

2 , x(t) = x 0 cos ωt.

Diese lässt eine einfahe Deutung zu: das anfänglihvershobene Gauÿshe Wellenpaket

shwingt harmonishum den Koordinatenursprung.

7.2.1 Erwartungswerte und Unshärfen

Beider Berehnung vonErwartungswerten imkohärenten Zustand

| ξ i

benutzt man,dass

a | ξ i = ξ | ξ i

gilt.Deshalb ndetman für den mittlerenOrt des Oszillators

h x i ξ ≡ h ξ | x | ξ i (7.15) = 1

2α h ξ | (a + a) | ξ i = 1 α ℜ ξ,

und für den mittlerenImpuls

h p i ξ = h ξ | p | ξ i (7.15) = i ~ α h ξ | (a − a) | ξ i = mω α ℑ ξ.

Im letzten Shritt setzten wir für

α

die Denition (7.6) ein. Ein anfänglih kohärenter

Zustand mit Parameter

ξ

entwikelt sih mit der Zeit in einen kohärenten Zustand mit

Parameter

ξ(t)

in(7.24)und wir ndenfür dieZeitabhängigkeitdes mittlerenOrtes und Impulses

h x i ξ (t) = x(t) = x 0 cos ωt

und

h p i ξ (t) = − mωx 0 sin ωt = m x(t). ˙

(7.25)

Nihtunerwartet ist der mittlereOrt gleihdem Maximum der Wahrsheinlihkeitdihte

imOrtsraum.ErbeshreibtdieklassisheShwingungsbewegungdes harmonishenOszil-

latorsmitAmplitude

x 0

undKreisfrequenz

ω

.Analog berehnen sihnunmit

aa + a a = 2a a + 1

dieErwartungswerte von

x 2

und

p 2

imkohärenten Zustand,

h x 2 i ξ = 1 4α 2

a †2 + 2a a + a 2 + 1

ξ = 1

(2α) 2 + x 2

ξ

h p 2 i ξ = − ( ~ α) 2

a †2 − 2a a + a 2 − 1

ξ = ( ~ α) 2 + p 2

ξ .

(7.26)

Die Zeitentwiklung dieser Erwartungswerte erhält man wieder, wenn man

ξ

durh

ξ(t)

aus (7.24) ersetzt. Insbesondere sind für die Erwartungswerte rehts das Quadrat der

Mittelwerte (7.25)einzusetzen.

(12)

ImGegensatzzummittlerenOrtundmittlerenImpulssindOrts-undImpulsunshärfe

zeitunabhängig,

(∆x) 2

ξ = 1

2 = ⇒ ∆x = r ~

2mw (∆p) 2

ξ = ~ 2 α 2 = ⇒ ∆p =

r m ~ ω

2

(7.27)

DiekohärentenZuständezerieÿenalsowederimOrts-nohimImpulsraum.DasProdukt

derOrts-undImpulsunshärfeistsoklein,wieesnahderUnshärferelationnurseinkann,

h (∆x) 2 i ξ · h (∆p) 2 i ξ = ~ 2

4 .

(7.28)

Zusammenfassend haben unsere Rehnungen gezeigt, dass die Wellenfunktion

ψ ξ

ei-

ne Shwingung mitKreisfrequenz

ω

und Amplitude

x 0

um den Ursprung beshreibt und

dass sih dabei dieOrts- und Impulsunshärfen niht ändern. Der Zustand ist das quan-

tenmehanishe Analogon des shwingenden Massenpunktes der klassishen Mehanik.

Der zusammengesetzte Zustand

| ξ i

verdient in der Tat den Namen kohärenter Zustand.

Betrahten wir zum Beispiel einen makroskopishen Oszillator mit

m = 1

kg und einer

Shwingungsdauer von

T = 0.63

s. Dies entspriht etwa der Periode eines Pendels der

Länge

10

m imErdfeld. Der Oszillatorhat

α ∼ 2 · 10 15

m

−1

und

∆x ∼ 2 · 10 −18

m sowie

∆p ∼ 2 · 10 −17

kgm/s

.

SeineOrtsunshärfeistalsoetwadrei Gröÿenordnungenkleineralseindurhshnittliher

Kerndurhmesser. Auf eine derartigeGenauigkeitkann man keine makroskopishe Länge

messen. Für die Beshreibung eines makroskopishen Oszillators sind die Gesetze der

klassishen Mehanik also mehr alsausreihend.

Jeder kohärente Zustand ist eine Superposition von unendlihvielen Eigenzuständen

| n i

. Daher ist weder die Teilhenzahl

N

noh die Energie in einem kohärenten Zustand

sharf. Die Wahrsheinlihkeit, mit der man den Zustand

| n i

im kohärenten Zustand

antrit, ist durh das Betragsquadrat der Koezienten

α n

in der Entwiklung (7.23)

gegeben,

| α n | 2 = |h n | ξ i| 2 = | ξ | 2n

n! e −|ξ|

2

= ⇒ X

| α n | 2 = 1.

Diese Gleihung zeigt, dass der Anteil des Zustandes

| n i

mit

n

Quanten im kohärenten

(13)

h x i t

t

x

| ψ t | 2 | ψ 0 | 2

∆x

Abbildung7.1:DieBewegungdesWellenpakets kannmitderZeitabhängigkeitdesErwar-

tungswertes der Koordinatesamtihrer Unshärfe veranshauliht werden. Für kohärente

Zustände ist dieUnshärfezeitunabhängig.

Zustand

| ξ i

durh eine Poisson-Verteilung gegeben ist.Aus der erzeugenden Funktion

F (z) ≡ h e zN i ξ = X

| α n | 2 e zn = e ξξ ¯ X ( ¯ ξξ) n

n! e zn = exp ¯ ξξe z exp ¯ ξξ

ndet man diemittlereBesetzungszahl als erste Ableitungnah dem Parameter

z

,

h N i ξ = X

n | α n | 2 = F (0) = ¯ ξξ.

Das mittlereQuadrat der Besetzungszahl istgleihder zweiten Ableitung amUrsprung,

h N 2 i ξ = F ′′ (0) = ¯ ξξ + ( ¯ ξξ) 2 = h N i ξ + h N i 2 ξ .

Die Unshärfeder Besetzungszahl

N

im kohärenten Zustand

| ξ i

istnah Denition

∆N = q

h N 2 i ξ − h N i 2 ξ = q

h N i ξ = | ξ | ,

(7.29)

(14)

und ist äquivalent zu folgender Energieunshärfe

∆E = ~ ω∆N = ~ ω q h N i ξ .

Aus (7.27,7.29)entnehmen wir, dass

∆N · ∆x = 1

2 x 0

und

∆x x 0

= 1

2 h N i −1/2 ξ ,

gelten, eine für kohärente Zustände harakteristishe Form der Unshärferelationen. Um

das Teilhen imOrtsraum zu lokalisieren, brauht man groÿe Besetzungszahlen.

Zwei kohärenteZustände sind niemalsorthogonal,

h ξ | ξ i =

Z ψ ¯ 0 (x − x 0 )ψ 0 (x − x 0 ) = e −(ξ−ξ

)

2

/2 , ξ = αx 0 , ξ = αx 0 .

Für eine groÿe Dierenz der Parameter

ξ

und

ξ

wird der Überlapp aber beliebig klein.

Dann sind dieentsprehenden kohärenten Zustände in guter Näherungorthogonal.

Die kohärenten Zustände

| ξ i

sind ein Spezialfall der allgemeineren gequetshten Zu- stände. Zur Zeit

t = 0

hat die Wellenfunktion eines gequetshten Zustandes

| ξ, β i

im

Ortsraum ebenfallseine Gauÿshe Form,

ψ ξ,β (0, x) = h x | ξ, β i = ∼ e −βα

2

(x−x

0

)

2

.

Ähnlihwiefür kohärenteZustände kann mandieLösungen

ψ ξ,β (t, x)

derzeitabhängigen Shrödingergleihung explizit berehnen. Wie für die kohärenten Zustände ist

∆x∆p =

~ /2

minimal.Allerdingssind

∆x

und

∆p

zeitabhängig.ZugewissenZeitenistdieOrtsun- shärfesehr klein(und entsprehend dieImpulsunshärfegroÿ)und zu anderen Zeitenist

die Impulsunshärfe sehr klein (und entsprehend die Ortsunshärfe groÿ). Gequetshte

Zustände nden sih zuerst in den Arbeiten [44℄. Für eine ausführlihe Diskussion die-

ser interessanten Zustände des harmonishen Oszillators verweise ih auf [46℄ oder die

Lehrbüher über Quantenoptik.

Abbildung

Abbildung 7.1: Die Bewegung des Wellenpakets kann mit der Zeitabhängigkeit des Erwar-

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