Funktionen der Atmosphäre
• Schutz vor Strahlung aus dem Weltall
Absorption von energiereicher Partikelstrahlung (Kernreaktionen), Röntgen- und UV-Strahlung (Strahlung im Bereich von 400 - 40 nm Wellenlänge)
UV-A λ = 400 - 320 nm UV-B λ = 320 - 280 nm UV-C λ = 280 - 40 nm
• Wärmepuffer (Durchlässigkeit für Sonnenlicht, Rückhaltung von Wärmestrahlung)
- Ausgleich zwischen Tag und Nacht
- “hebt” durchschnittliche Temperatur von -18°C auf +15°C
• Wärmetransport (aus Äquatorgegenden in gemäßigtere Breiten)
• Wassertransport
• “Stickstoff-, CO2 - und Sauerstoffspeicher“
• Schutz vor kleinen bis mittleren Meteoriten
• “Atmosphärenchemie" (Photolyse, Radikalreaktionen, Oxidation)
• Verteilung und Abbau von Schadstoffe
Mittlere Zusammensetzung von trockener Luft in der Troposphäre
Bestandteil Volumenanteil / %
Stickstoff 78,08
Sauerstoff 20,95
Argon 0,934
Neon 0,001 8
Helium 0,000 5
Krypton 0,000 1
Xenon 0,000 009
Kohlenstoffdioxid 0,035
Methan 0,000 17
Distickstoffmonooxid 0,000 03
Kohlenstoffmonooxid 0,000 02
Wasserstoff 0,000 05
Ozon * 0,000 001
* zeigen starke zeitliche Fluktuationen
Schwebstoffe
Seesalzkerne Wasser
Sand (in Nebel, Wolken)
Ruß (in Rauch)
feste flüssige
Teilchendurchmesser einiger Partikel
Klima
Als Klima wird der mittlere Zustand der Atmosphäre an einem Ort bezeichnet.
Das Klima ist charakterisiert durch Lufttemperatur, Windrichtung und -stärke, Niederschlag usw.
Ursachen für Klimaschwankungen:
- veränderte Strahlungsverhältnisse der Sonne - Änderung der Erdoberfläche
- Änderung der Erdlaufbahn - Änderung der Erdachse
- Zusammensetzung der Atmosphäre
Folge:
- Warm- und Kaltzeiten
bodennahe Temperaturen zwischen 9oC und 16oC - Auswirkungen auf Ökosysteme
z.B. Meeresspiegel während der letzten Eiszeit vor
ca. 15.000 Jahren etwa 170 m unter dem heutigen Niveau
Klimatrends
Probleme bei der Vorhersage:
- Messfehler bei Temperaturmessungen
- kaum Standardisierung für Messungen in verschiedenen Regionen - kaum klimarelevante Daten aus der Vergangenheit
(kein Bezug zu Bewölkung, Bodenbesetzung)
- fehlende Messpunkte in Meeresgebieten (auch Strömungen) - fehlende Kenntnisse zu Wechselwirkungen zwischen Chemie
und Biologie
- Rückkopplungsmechanismen nicht vollständig erfassbar
- Effekt des Ozons:
* „positives“ Ozon
* „negatives“ Ozon
- Treibhauseffekt:
* natürlicher Treibhauseffekt:
* anthropogener Treibhauseffekt:
Einfluss des Treibhauseffektes und Ozons
Temperatur-Treibhauseffekt der wichtigsten
klimawirksamen Spurengase
Natürlicher Treibhauseffekt:
- eine Bedingung für irdisches Leben
- durch den Eintrag von CO2 , Methan, Ozon, Stickoxiden, Wasserdampf wird die Abstrahlung langwelliger Strahlung verhindert
Anthropogener Treibhauseffekt
- über das natürliche Maß hinausgehender Eintrag von Treibhausgasen
Anthropogener Treibhauseffekt – II
Konsequenzen:
- Luftverschmutzung, Eintrag klimarelevanter Gase;
entspricht einer zusätzlichen Energiezufuhr von ca. 2,5 W/m2
-> Folge: Erwärmung der Oberflächentemperatur in den letzten 100 Jahren um 0,5-0,6o
-> Gegenmaßnahmen:
- Reduktion der Luftverschmutzung durch Aerosole und Stäube (Energiereduktion auf ca. 2,0 W/m2)
- sofortige Verringerung des Eintrages klimarelevanter Treibhausgase aber: - starke zeitliche Verzögerung der Wirkung macht sofortiges Handeln
erforderlich (neues GGW bei N2 O, CO2 : mehrere hundert Jahre;
CH4 : etwa 30 Jahre)
- Stabilisierung des Gehalts an klimarelevanten Spurengasen auf heutigem Niveau erfordert:
* Senkung der CH4 -Emission um 10-15%
* Senkung der N2 O-Emission um 85%
* Senkung der anthropogenen CO2 -Emission um 55%
Eigenschaften des Ozons (O
3)
- farbloses Gas
- Siedepunkt - 1120C
- Ozonmolekül: 3 Sauerstoffatome im Winkel von 116,70,
Bindungslänge 0.1278 nm, stark delokalisierte Π - Bindung - starkes Oxidationsmittel
- stark endotherme Verbindung
- absorbiert Strahlung im UV und IR-Bereich
(in großen Höhen Absorption der harten UV-Strahlung der Sonne 242 – 310 nm)
-kann photolytisch gebildet und auch zersetzt werden (O + O2 Î O3 , <242 nm , M / O3 + OÎ 2 O2 , < 360 nm)
Eigenschaften des Ozons (O
3)
- farbloses Gas
- Siedepunkt - 1120C
- Ozonmolekül: 3 Sauerstoffatome im Winkel von 116,70,
Bindungslänge 0.1278 nm, stark delokalisierte Π - Bindung - starkes Oxidationsmittel
- stark endotherme Verbindung
- absorbiert Strahlung im UV und IR-Bereich
(in großen Höhen Absorption der harten UV-Strahlung der Sonne 242 – 310 nm)
-kann photolytisch gebildet und auch zersetzt werden (O + O2 Î O3 , λ<242 nm , M / O3 + OÎ 2 O2 , λ< 360 nm)
- Effekt des Ozons:
Störung der Atmosphärenchemie, Ozonbildung und –zersetzung führt zu Absorption der UV-C-Strahlung, Störung dieses
Gleichgewichtes durch anthropogene Emissionen (FCKW, N2 O),
Eindringtiefe schädlicher Strahlung
bei Absorption durch Gase in der Atmosphäre
Ozonbildung
- 90% des atmosphärischen Ozons befinden sich in der Stratosphäre - maximale O3 -Konzentration bei etwa 25 km Höhe
- maximale Konzentration: 1013 Moleküle/cm3
≡ 770 μg/m3
≡ 359 ppb
- zwischen Bildung und Zersetzung besteht ein sensibles Gleichgewicht, das durch anthropogene Emissionen (z.B. FCKW, NO2, u.a.) gestört wird - Dobson-Einheit (Dobson-Unit, D.U.)
Stratosphärenchemie - Ozonschicht
= Bereich oberhalb der Tropopause (8 - 17 km Höhe) - charakteristisch: energiereiche UV-C-Strahlung
- wesentliche Reaktionen:
- Ozonbildung und Ozonzersetzung
- Bildung des sehr reaktionsfähigen „Singulettsauerstoffs“, O(1D) - UV-Adsorption führt zur Erwärmung der Stratosphäre
Photoreaktor Stratosphäre: Ozonabbau
Ozonabbau
- natürlicher Ozonabbau infolge UV-Strahlung - katalytische Zersetzung
- große Rolle spielen organische Halogenverbindungen - HCl lagert sich an Eiskristalle (Stratosphärenwolken!!) an
und wird langsam in die Troposphäre transportiert - radikalischer Rest •R reagiert zu unterschiedlichen
Verbindungen weiter
Ozonloch
- extreme Kälte der Südpolarregionen, sehr geringer Luftaustausch, keine Sonneneinstrahlung im Polarwinter ⇒ Herausbildung
„polarer stratosphärischer Wolken“ (HNO3 /H2 O-Aerosole)
- Anlagerung der wenig aktiven Verbindungen HCl und ClONO2 und Umwandlung in Cl2 und HOCl (hypochlorige Säure)
- im Polarfrühling Spaltung in Chloratome
Troposphärischer Kreislauf des OH-Radikals
O3
•O• (3P)
HO2 •
H•
•OH
•O• (1D)
•NO NO2 •
O2
CO2
RH
H2 O
O2 O2
Licht
+ H2 O
Oxidation von Kohlenstoff- verbindungen
= reaktive Zwischenstufe = stabile Verbindungen
Licht
F| Cl–C–Cl
| Cl
F| Cl–C–F
| Cl
H| Cl–C–F
| F F F
| | Cl–C–C–F
| | Cl Cl
F F
| | Cl–C–C–Cl
| | F F H H
| | F–C–C–Cl
| | F H CF3 –CF2 Cl
R 11 R 12 R 22
R 113 R 114
R 115 R 142b
Nomenklatur FCKW
FCKW: R 113 C
2F
3Cl
3Anzahl der F-Atome im Molekül Anzahl der H-Atome im Molekül + 1 Anzahl der C-Atome im Molekül - 1,
restliche Atome sind Cl
Vergleich Zusammensetzung Uratmosphäre / Atmosphäre heute
Uratmosphäre heutige Atmosphäre
ca. 80% Wasserdampf 5% Wasserdampf ca. 10% Kohlendioxid 0,033% Kohlendioxid
0,026% vorindustriell
ca. 5-7% Schwefelwasserstoff - Schwefelwasserstoff ca. 0,5-1% Stickstoff 78,1% Stickstoff*
ca. 0,5-1% Kohlenmonoxid 2⋅10-5% Kohlenmonoxid - Sauerstoff 20,9% Sauerstoff
* trockene Luft
Vergleich:
Gasfreisetzung und Änderung der Atmosphäre
natürlich:
Zunahme O
2ca. 2,0 Mill. Jahre ca. 21%:
200.000-300.000 Jahre 0.1% pro Jahr
anthropogen:
Zunahme CO
2ca. 21%: 200-300 Jahre 0,1 % pro Jahr
rein quantitativ N>A, bei erdgeschichtlicher Betrachtung;
bei menschheitsgeschichtlicher N<A
Wasserressourcen I
• Wasserverbrauch in der Neuzeit stark gestiegen Industrie, Hygiene
(pro Kopf-Verbrauch/Tag: vorindustriell: 10...30 L 1950: 85 L 2000: 325 L
• Gesamtwasservorräte der Erde sind konstant - 1,38 Mrd km3, davon 97,4 % Meerwasser - nur 2,6 % Süßwasser
- nur 0,3 % zur Trinkwassergewinnung geeignet
• ca 1/7 der Gesamtwassermenge befindet sich im Wasserkreislauf aus Verdunstung und Niederschlag
- Wasserkreislauf wird durch Sonneneinstrahlung in Gang gehalten - Verdunstung auf Landgebieten wird durch Pflanzen bestimmt
durchschnittlicher Niederschlag (D): 800 L/m3 /a Regen, Schnee
Wasserressourcen II
• Wasserbilanz des Festlandes wird durch Klimazonen bestimmt humid ⇒ Niederschlagsmengen sind größer als die
Verdunstung (z.B. Tropen)
arid ⇒ es verdunstet mehr Wasser als durch Niederschläge abgeregnet wird (Wüsten)
niveal ⇒ Dauerfrostregion
• Niederschlagsmenge wird durch Luftströmungen und Temperatur gesteuert
Bundesrepublik: jährlich ca. 300 Mrd. m3 Niederschlag
Funktionen des Wassers
• wichtige Rolle bei der Entstehung des Lebens
• Funktionen im Ökosystem
Stofftransport, Wärmepuffer, Wärmetransport, „Gaswäsche“ etc.
• Bedeutung für Lebewesen: Transportmittel, Energieerzeugung (Photosynthese !!)
Wasser
Molekül Bindung
Dipolmoment Wasserstoffbrückenbindungen
Anomalien des Wassers
starke Unterschiede in den chemisch-physikalischen Eigenschaften analog aufgebauter Verbindungen in gleicher PSE-Gruppe
H2 O / H2 S / H2 Se / H2 Te
* Wasser flüssig
* aus Extrapolation Fp. – 100 0C, Sdp: - 80 0C
Siede/Schmelzpunkte Dichteanomalie
Dichteeigenschaften und thermische Eigenschaften werden auf Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen zurückgeführt
Physikalische Eigenschaften von Wasser und deren Bedeutung für die Umwelt
Eigenschaft Erläuterung Umweltrelevanz
--- Dichte größte Dichte 4oC, Seen frieren von der Oberfläche zu,
Volumenausdehnung bei Gefrieren Sprengung von Gesteinen (Verwitterung) Schmelz- und relativ hoch Existenz von flüssigem Wasser auf Erde Siedepunkt
Wärmekapazität größte WK aller Flüssigkeiten Pufferung extremer Temperaturschwankungen, Speicherung großer Wärmemengen
Wärmeleitfähigkeit gering vergl. mit Metallen erschwert vollständiges Zufrieren von Gewässern Verdampfungsenthalpie größte VE aller Flüssigkeiten kühlender Effekt der Transpiration bei Pflanzen,
Tieren, Menschen
Schmelzenthalpie 6,01 kJ/mol geringe Gefrierpunktserniedrigung bei salzhaltigem Wasser
Oberflächenspannung größte OS aller Flüssigkeiten Tropfenbildung in Wolken und Regen ,außer Hg
Dipolmoment/ hohes Dipolmoment, Lösungsmittel, Adsorption, Transport Dielektrizitätskonstante hohe Dielektrizitätskonstante
Lichtabsorption hoch in Bereichen des IR, Photosynthese, natürlicher Treibhauseffekt gering im Sichtbaren 180-780 nm
Gesamtwasserbedarf (D):
- 66% Elektrizitäts- und Wärmekraftwerke - 22% Industrie
- 3% Landwirtschaft
- 9% Kleingewerbe, Haushalt
Abhängigkeit der Wasseraufbereitungstechnologie
- wozu soll Wasser genutzt werden (Trink-oder Brauchwasser) - Anteil organischer und anorganischer Schadstoffe
- Salzkonzentration des Wassers
- Anteil an Schwebstoffen und Kolloiden - bei Grund- und Quellwässern:
* Abhängigkeit von durchströmten Formationen (Zusammensetzung der Gesteine und Minerale)
* von der Verweilzeit im Boden, Bodenarten, Korngröße, Acidität, Gehalt an organischem Material (Huminstoffe, DOC)
Methoden der Trinkwasseraufbereitung
Aufbereitung ist notwendig wegen
- Stoffen, die gesundheitsschädigend sind
- Stoffen, die geruchs- oder geschmacksverändernd sind - Stoffen, die zu technischen Störungen führen
Arbeitsschritte der Aufbereitung von Grundwässern:
- Entfernung von Schweb- und Trübstoffen - Belüftung zum Sauerstoffeintrag
- Enteisenung, Entmanganung - Einstellung des pH-Wertes - Entzug von Calciumionen
- Entfernung gelöster organischer Stoffe
- Desinfektion (Zugabe von Chlor, Chlordioxid u.a.)
Technologische Trinkwasseraufbreitung
Wasserbelastung
• 3/4 des Abwassers ist Kühlwasser ⇒ „thermische Verschmutzung“
• Salzfrachten in Gewässern
⇒ Sulfate, Chloride, Nitrate, Phosphate
⇒ Quellen: Salzbergbau
Weser: 27 g Salz pro Liter Flußwasser ⇒ salziger als die Ostsee, entspricht 5,5 Mio. t Salz im Jahr ⇒ Kalibergbau
⇒ Phosphat-, Nitrateintrag ⇒ Nährstoffüberangebot
⇒ „Algenblüte“ - „Eutropierung der Gewässer“
• Schwermetallbelastungen
⇒ Quecksilber, Cadmium, Blei
⇒ Rückgang in den letzten Jahren durch strenge Gesetzgebung
⇒ relativ schnelle Anreicherung in Klärschlämmen
Belastung des Wassers durch Chemikalien in Waschmitteln
- Phosphate, Phosphatersatzstoffe (Bindung der Kalziumionen) - Natriumperborat (Bleichmittel)
- Magnesiumsilicat, EDTA (Bleichmittelstabilisatoren) - Tenside: anionische, kationische, (Reinigungsmittel) - Silikone, Trialkylmelamin-Derivate (Schaumregulatoren) - Carboxymethylcellulose (Vergrauungsinhibitoren)
- Cumarin, Furan-, Stilben- oder Triazofarbstoffe (Optische Aufheller) - Enzyme (Beseitigung z.B. von Blutflecken)
Zusammenwirken einiger für die
Bodenentwicklung bedeutsamer Faktoren
Bodenbestandteile
Boden
Oberste, belebte Schicht der Erdoberfläche, die durch Gesteins- verwitterung entsteht.
feste Bestandteile: SiO2 (gemittelter Anteil: 58 %), Al2 O3 (16 %), Eisenoxide (7 %), CaO (5,2 %), MgO (3,8 %), Na2 O (3,9 %), K2 O (3,1 %),
Spurenelemente (3,0 %), Organika
Eigenschaften von Böden werden bestimmt durch:
- das Ausgangsgestein,
- die Art der Verwitterungsvorgänge,
- ablaufende biologische Prozesse (Mikrobiologie, Pflanzenanbau),
- Klima (Temperatur, Niederschlag)
- eingetragene Kontaminationen
Gesteine und Minerale
Minerale: Festkörper mit definierter chemischer Zusammensetzung 2500 bekannte Minerale, davon 150 für Gesteinsbildung wichtig, davon 40 Hauptbestandteile
Gesteine: Mineralgemenge
Magmatische Gesteine: erstarrte Magma Basalt, Granit
Sedimentgesteine: Resultat der phys.-chem. Einwirkung Schiefer, Sandstein, Kalkstein u.a.
Metamorphe Gesteine: Bildung durch hohen Druck und hohe Temperatur auf magmatische und Sedimentgesteine
Muskovit KAl2 (AlSi3 O10 ), Gneis, Marmor u.a.
Verwitterungsprozesse
Verwitterung:
Umwandlung von Gesteinen in der Erdkruste durch
Wechselwirkung mit Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosystemen
- Physikalische Verwitterung
Rasche, große Temperaturunterschiede- unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten, Druckzunahme durch Kristallisation von Eis
- Biologische Verwitterung
Ausscheidungs- und Zersetzungsprodukte biologischer Systeme (Mensch, Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen)
- Chemische Verwitterung
Hydrolyse, Carbonisierung, Reduktion, Oxidation, Auflösung, Kristallisation
Boden als Puffer
Carbonatpuffer:
CO32- + H+ → HCO3-
HCO3- + H+ → CO2 + H2 O Austauscherpuffer:
Tonmineral - O- Me+ + H+ → Tonmineral- O- H+ + Me+ [Al6 (OH)15 ]3+ + 15 H+ + 21 H2 O → 6 [Al(H2 O)6 ]3+
Eisenpuffer:
FeOOH + 3 H+ + 4 H2 O → [Fe(H2 O)6 ]3+
Tongestein I
Bezeichnung für Sedimente (oft auch für Bodenarten),
die sowohl plastisch verformbare Tone, als auch harte Tonsteine enthalten, in einem Korngrößenbereich von Ø < 2 μm
Summenformel für Tonminerale
Al
1,55Fe
0,20Mg
0,25(OH)
2Si
3,5Al
0,5O
10x K
0,8x Me
0,17(H
2O)
nProzesse der Tonbildung:
- Zerkleinerung der primären Gesteine und Minerale - Transport und Sedimentation
- Selektions- und Differenzierungsprozesse
- Neu- und Umbildungen im wässrigen Verwitterungs- und Sedimentationsmilieu
Tongesteine II
Eigenschaften:
- Aufnahme von mehr als 80 Vol.% Wasser, nach Wasseraufnahme sinkt Permeabilität faktisch auf 0
Wasser wird immobilisiert, effektive Barrieren zur Schadstoffeingrenzung - bei Wasseraufnahme Volumenzunahme,
- bei Wasserentzug Bildung von Trockenrissen, - Plastizität der Tone,
- Härte und Festigkeit ausgetrockneter Tone - Sorbent: Ionenadsorption / Ionenaustausch
Huminsäuren
• Postmortale Substanzen (Humine; Fulvin- und Huminsäuren)
• ubiquitäres Auftreten (Aquifer, Oberflächenwässer, Böden)
• unterschiedliche Strukturen und Funktionalitäten
• Polyelektrolyte
• Komplexierung von Schwermetallen
Strukturvorschlag nach H.R. Schulten, M. Schnitzer, Naturwissenschaften 80 (1993), 29.
Huminstoffe
Humine
MM: > 50.000
Löslichkeit: unlöslich
Fulvinsäuren Huminsäuren
(Fulvosäuren)
MM: MM:
800 – 9.000 9.000 – 50.000
Löslichkeit Löslichkeit:
im sauren und basischen Bereich im basischen Bereich
- finger- print:
* Ladung/Masse Verhältnis
* Gehalt an Aromaten/Aliphaten
* Art und Gehalt an Anorganika, insbesondere Eisen
* Art und Gehalt an funktionellen Gruppen
* Einbau und Gehalt an Heteroatomen N, S
* Protonenaustauschkapazität
* Strukturänderung bei pH-Änderung
Düngung
- Organischer Dünger:
Stallmist, Stroh- und Ernterückstände, Jauche, Gülle, Knochenmehl, Guano, Klärschlamm
- Anorganischer Dünger, Mineraldünger:
Superphosphat
Ca3 (PO4 )2 + 2H2 SO4 + 4H2 O Ca(H2 PO4 )2 + 2CaSO4 • 2H2 O Phosphorit
Thomasmehl Ca5 (PO4 )2 • SiO4
entsteht bei der Stahlproduktion aus P und CaO Chilesalpeter NaNO3
Ammoniumnitrat NH4 NO3 Vorsicht Explosiv!!
Harnstoff (NH2 )2 CO
(NH2 )2 CO + 2H2 O (NH4 )2 CO3 Kaliumnitrat KNO3
Biozide
Stoffe, die Pflanzen während ihres Wachstums vor Krankheiten und tierischem Schädlingsbefall schützen, die Konkurrenz anderer Pflanzen um Licht und Nährstoffe unterbinden und die eingebrachten Erntemengen vor Verlusten schützen sollen.
- oft wird verallgemeinernd die Bezeichnung Pestizide verwendet
Biozide / Pestizide
- Herbizide - Insektizide - Sterilantien - Fungizide - Akarizide
- Molluskizide - Rodentizide - Ovizide
- Repellents
Ablagerung von Anorganika und Organika in Böden und Sedimenten
- Böden und Sedimente sind temporäre Senken für Schwermetalle und Organika, aber keine Endlager
- Löslichkeit bestimmt wesentlich den Transport oder die Abscheidung - Kolloidbildung beachten
Prozesse der Ausscheidung aus Wasser
- Fällung - Mitfällung
- Sorption (Absorption, Adsorption, Chemisorption) - Ionenaustausch (siehe Tonminerale z.B.)
- Komplexbildung durch am Sediment sorbierte Organika
- Abbau von Organika nach Sorption durch anaerobe Mikroorganismen
Beziehung zwischen dem Mobilitätsstatus von Schwer- metallen und gebräuchlichen Extraktionslösungen
Gesamtgehalte langfristig verfügbar
Totalaufschluss mittelfristig verfügbar Königswasser
HCl kurzfristig verfügbar HNO3
(hochmolar) EDTA
DTPA NH4 OAc
NH4 NO3 MgCl2 CaCl2 Bodensättigungsextrakt