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Wir bringen Farbe. nach Münster

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Academic year: 2022

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20 21 /2 2

SPIELZEIT

(2)

Wir bringen Farbe

nach Münster

Aus unserer Verbundenheit mit Münster und dem Münster- land ist es uns wichtig, verschiedenste Projekte in Sport, Kunst und Kultur zu unterstützen. Damit gestalten wir die Welt ein wenig bunter und leisten so einen Beitrag zu unserer lebenswerten Region.

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Wir bringen Farbe

nach Münster

Aus unserer Verbundenheit mit Münster und dem Münster- land ist es uns wichtig, verschiedenste Projekte in Sport, Kunst und Kultur zu unterstützen. Damit gestalten wir die Welt ein wenig bunter und leisten so einen Beitrag zu unserer lebenswerten Region.

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PREMIEREN 4

MUSIKTHEATER 8

SCHAUSPIEL 28

TANZTHEATER 52

JUNGES THEATER 66

SINFONIEORCHESTER MÜNSTER 86

THEATER EXTRA 94

VOR, AUF UND HINTER DER BÜHNE 104

TICKETS & SERVICE 114

KONTAKT & IMPRESSUM 124 SAALPLÄNE & PREISE 128

SPIELZEIT

2021/22

(4)
(5)

DR. ULRICH PETERS

Generalintendant

LIEBES THEATERPUBLIKUM,

Schnell sind sie vergangen, meine Jahre als Intendant am Theater Münster und dieses Vorschauheft läutet meine letzte, die zehnte Spielzeit ein. Ich hatte immer gesagt, zehn Jahre sind für einen Intendanten an einem Ort genug, dann muss es Wechsel geben, denn Kunst lebt vom Wechsel. Nun kommt dieser Wechsel sogar noch ein klein wenig früher als gedacht und unerwartet steht mir eine noch größere Aufgabe bevor, aber so ist das Theaterleben: ein Vagabundenleben, abwechslungsreich und unstet…

Es hat mir – nein, es hat uns, denn ich darf sicher auch für alle meine Mitarbeiter sprechen – sehr viel Freude gemacht, für Sie, liebes Publikum, für »meine« Münstera- ner und Münsterländer Theater zu machen – auch wenn wir uns die zurückliegenden eineinhalb Jahre wahrlich anders vorgestellt hatten.

Nun liegt auf jeden Fall noch ein hoffentlich »normales« und entsprechend kreatives gemeinsames Jahr vor uns, in das wir einiges schon Geplante verschoben haben, das aber auch bewusst für meine letzte Spielzeit konzipierte Produktionen bringt. Lassen Sie sich überraschen.

Allemal ist nun Zeit, zurückzublicken auf die Jahre in Münster und Bilanz zu ziehen, aber die steht natürlich nicht mir zu, sondern Ihnen – und ich kann nur hoffen und wünschen, sie fällt positiv aus.

Vieles, denke ich, war gelungen, manches ist auch schiefgegangen, manches kam bei Ihnen gut an, obwohl wir Sorge hatten, anderes kam nicht so gut an, obwohl wir so sicher waren – aber das ist das Wesen von Theater, von Kunst: Sie birgt immer ein Risi- ko und somit Stoff zu Diskussion und Auseinandersetzung und wer sie – wie vor nicht allzu langer Zeit geschehen – in einem Atemzug mit Spielhallen und Bordellen nennt, hat sehr, sehr vieles nicht verstanden.

Kunst in jeder seiner Formen und Ausprägungen bereichert unser Leben und gibt uns Denkanstöße, sie liefert unserer Gesellschaft nichts weniger als die Substanz. Wir haben dies umso mehr in der zukunftslosen Gegenwart festgestellt, in der wir immer noch gefangen sind. Eine Gesellschaft ohne Kunst ist eine Gesellschaft ohne Geschichte – und ohne Zukunft.

Ich bin überzeugt, dass wir bald wieder eine Zukunft haben und Dinge, auf die wir uns freuen können und nicht nur bestenfalls Dinge an denen wir uns erfreuen können…

Es war eine schöne Zeit mit Ihnen, es war eine schöne Zeit in Münster. Es war das Ringen um Qualität unter oftmals nicht einfachen Umständen und ich wünsche meiner geschätzten Nachfolgerin, dass Sie dem Theater Münster auch in Zukunft so gewogen sind, wie Sie es in der Vergangenheit waren.

(6)

YOLIMBA

6 | SPIELZEIT 2021 / 22 | PREMIEREN

(7)

PR EM IE R EN

(8)

CANDIDE 13

Comic Operetta von Leonard Bernstein

Nach Voltaires satirischem Roman

»Candide ou l‘optimisme«

4. September 2021 | GH

KRIXLKRAXL XXL � UA 69

Eine Abenteuerreise mit Linien, Farben, Formen und Kreaturen Für alle ab 2 Jahren

4. September 2021 | Oberes Foyer

DER GELDKOMPLEX � UA 34

Schauspiel von Felicia Zeller 15. September 2021 | KH

FAUST. DER TRAGÖDIE 35 ERSTER TEIL

von Johann Wolfgang von Goethe 25. September 2021 | GH

LÖWENHERZEN 70

Jugendstück von Nino Haratischwili

Für alle ab 10 Jahren / 5. Klasse 3. Oktober 2021 | KH

DER KLEINE PRINZ � NF 58

Tanzstück von Hans Henning Paar nach Antoine de Saint-Exupéry mit Musik von Erik Satie 15. Oktober 2021 | KH

DER MANN VON LA MANCHA 14 (MAN OF LA MANCHA)

Musical | In deutscher und englischer Sprache mit Übertiteln

16. Oktober 2021 | GH

WAS IHR WOLLT 36

Komödie von William Shakespeare 5. November 2021 | KH

TRIUMPH DER LIEBE 37

Musical von James Magruder, Jeffrey Stock & Susan Birkenhead 13. November 2021 | GH

ROBIN HOOD 72

Nach einer wahren Legende Familienstück von John von Düffel Für alle ab 6 Jahren / 1. Klasse 21. November 2021 | GH

SWATTE KUMELGE 41

� NIEDERDEUTSCHE BÜHNE

nach der KOMÖDIE IM DUNKELN von Peter Shaffer, Münsterländisches Platt von Hannes Demming

26. November 2021 | KH

LAST PARADISE LOST � UA 15

Rockoper von Günther Werno, Andy Kuntz, Stephan Lill und Johannes Reitmeier

11. Dezember 2021 | GH

VOR SONNENAUFGANG 42

Schauspiel von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann

6. Januar 2022 | KH

PASSION � UA 59

Tanzabend von Hans Henning Paar zu Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion

15. Januar 2022 | GH

FRANKENSTEIN 73

nach Mary Shelley In einer Bühnenfassung von Mathias Spaan

Für alle ab 14 Jahren / 8. Klasse 4. Februar 2022 | KH

IDOMENEO 16

Dramma per musica in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart 5. Februar 2022 | GH

ÜBER LEBEN 43

ἈΤΛΑΝΤIΣ ΝῆΣΟΣ (INSEL DES ATLAS)

Schauspiel von

Annalena & Konstantin Küspert 18. Februar 2022 | KH

PREMIEREN

8 | SPIELZEIT 2021 / 22

(9)

GH=Großes Haus, KH=Kleines Haus, UA=Uraufführung, NF=Neufassung

ALTE MEISTER 50

Schauspiel von Thomas Bernhard für die Bühne bearbeitet

von Frank Behnke Termin in Planung | KH

MARLENI 50

(PREUSSISCHE DIVEN BLOND WIE STAHL) Komödie von Thea Dorn

Termin in Planung | KH

WER HAT MEINEN 50 VATER UMGEBRACHT

Nach dem Roman von Édouard Louis Termin in Planung | KH

SEELE ESSEN ANGST AUF 51

Ein Doppelpass-Projekt mit dem Performance-Kollektiv SKART featuring Mobile Albania Oktober 2021 | Gastspiel in Gießen

JUDAS 51

Schauspiel von Lot Vekemans mobile Produktion

DAS GESETZ 81

DER SCHWERKRAFT

Jugendstück von Olivier Sylvestre Für alle ab 12 Jahren / 7. Klasse 5. September 2021 | KH

NAME: SOPHIE SCHOLL 81

Monolog von Rike Reiniger Für alle ab 14 Jahren / 8. Klasse Mobil in Schulen

MUSENSTAUB & 81 MUSENKUSS � UA

Monooper für Grundschulen Für alle ab 6 Jahren / 1. Klasse Mobil in Schulen

WIEDERAUFNAHMEN

DER VETTER AUS DINGSDA 20

Operette von Eduard Künneke 19. März 2022 | GH

WILD! 77

Kinderstück von Evan Placey Für alle ab 8 Jahren / 3. Klasse 20. März 2022 | KH

SOMMERGÄSTE 45

Schauspiel von Maxim Gorki 23. April 2022 | GH

FAME – DAS MUSICAL 78

TheaterJugendOrchester-Projekt Für alle ab 14 Jahren / 8. Klasse 24. April 2022 | KH

DAS SCHRILLSTE BLAU � UA 79

Auftragswerk von Sergej Gößner Für alle ab 4 Jahren

5. Mai 2022 | U2

MARIA MAGDA � UA 46

Schauspiel von Svenja Viola Bungarten 13. Mai 2022 | KH

GALEN � UA 23

Oper von Thorsten Schmid-Kapfenburg 14. Mai 2022 | GH

VERWANDLUNG/ 62 FR MDKÖRP R � UA

Tanzabend von Maura Morales zu Musik von Michio Woirgardt 25. Mai 2022 | KH

DANCE LAB � UA 64

Choreografien von

Mitgliedern des Tanztheaters Termine in Planung | Ballettsaal

PLAYGROUND � UA 64

Spartenübergreifende Improvisationen

Termine in Planung | Ballettsaal

E E

Bedingt durch die aktuelle Situation sind alle Angaben unter Vorbehalt.

Bitte achten Sie auf die Website sowie den Monats­

leporello, dort finden Sie aktuelle Termine!

SPIELZEIT 2021 / 22 | 9

(10)

DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN

CA N DI DE D ER M A N N V O N L A M A N CH A LAS T P AR AD IS E L O ST ID OM EN EO D ER V ET TE R A U S D IN G SD A GA LE N

(UA

) MUSIK

10 | MUSIKTHEATER

(11)

MUSIK

THEA TER

(12)

*Gast

12 | MUSIKTHEATER

E N S E M B L E

Christoph Stegemann Tanja Kuhn

Kathrin Filip

Garrie Davislim

Mark Watson Williams

(13)

MUSIKTHEATER | 13

E N S E M B L E

Nana Dzidziguri*

Youn-Seong Shim Marielle Murphy

Gregor Dalal

(14)

14 | MUSIKTHEATER

EN SEMBLE

Frederik Wittenberg

Dramaturg für Konzert &

Musiktheater

Ronny Scholz Operndirektor &

Leitender Musiktheaterdramaturg

Gäste:

Eva Bauchmüller Jonas Böhm Randy Diamond Amber-Chiara Eul Milica Jovanović Stephan Klemm Andras Kowalewitz Andy Kuntz Saskia Kunze Frank Kühfuß Suzanne McLeod Robert Nippoldt Thomas Peters Stefan Sbonnik Edward R. Serban Dorothea I. Spilger Günter Werno David Zimmer

(15)

PREMIERE 4. September 2021 | Großes Haus

Musikalische Leitung Stefan Veselka Live-Illustration Robert Nippoldt ErzählerThomas Peters Choreinstudierung Inna Batyuk

Einrichtung & Dramaturgie Ronny Scholz

Robert Nippoldt studierte Grafik und Illustration in Münster. Sein Diplombuch GANGSTER. DIE BOSSE VON CHICAGO fand gleich einen Verleger und Nippoldt konzentrierte sich fortan auf die Buchkunst. Passend zum Berlinbuch ES WIRD NACHT IM BERLIN DER WILDEN ZWANZIGER (2017) entwickelte er zusammen mit dem TRIO GRÖßENWAHN die begleitende Show EIN RÄTSELHAFTER SCHIMMER – ein Bühnenprogramm mit Live-Zeichnungen und Live-Musik.

CANDIDE IE B ES TE A LL ER M Ö G LIC H EN W EL TEN »D «

Comic Operetta von Leonard Bernstein

Nach Voltaires satirischem Roman »Candide ou l‘optimisme«

Gesangstexte von Richard Wilbur, Stephen Sondheim, John La Touche, Lillian Hellman, Dorothy Parker und Leonard Bernstein

Konzertante Aufführung mit Zwischentexten von Loriot In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Im beschaulichen Westfalen wachsen Candide, seine heimliche Liebe Cunegonde, deren Bruder Maximilian und die Kammerzofe Paquette mit der optimistischen Lebensphilosophie ihres Lehrers Dr. Pangloss von der besten aller Welten auf. Doch Krieg zerstört die heimische Idylle und zerstreut die fünf in alle Winde. Auf der Suche nach der »idealen Welt« überschatten Erdbeben, Inquisition, Schiffbruch und ande- re Katastrophen ihre Reiseeindrücke. Nur mit Mühe entkommen sie dem Tod und müssen am eigenen Leib feststellen, dass die beste aller möglichen Welten nur in der Philosophie existiert. Desillusioniert treffen alle zu guter Letzt wieder in Westfalen ein und realisieren, dass allein Gartenarbeit das ist, was den Menschen glücklich macht.

Voltaires Roman CANDIDE – ein grelles Gemisch aus Abenteuer geschichte, Märchen und Satire – erschien 1759, vier Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon und mitten im Siebenjährigen Krieg – in einer Zeit also, die genügend Anlass bot, Leibniz‘ schöne Theodizee von der gottgewollten Zweckmäßigkeit die- ser »besten aller Welten« kritisch in Frage zu stellen. Der Roman wurde schließ- lich verboten, auf den Index gesetzt und öffentlich verbrannt. Die schonungslose Attacke auf den Optimismus beflügelte Bernstein zu seiner schillerndsten Kompo- sition für das Musiktheater. Er selbst nannte die Musik zu CANDIDE eine Liebes- erklärung an Europa. In der Partitur tauchen Tanzformen wie Gavotte, Mazurka, Polka oder Walzer auf, und die Konventionen der europäischen Oper werden auf liebenswürdigste Weise verballhornt.

MUSIKTHEATER | PREMIEREN | 15

(16)

PREMIERE 16. Oktober 2021 | Großes Haus

Musikalische Leitung Golo Berg Inszenierung Philipp Kochheim Bühne & Kostüme Uta Fink Dramaturgie Ronny Scholz

Philipp Kochheim inszeniert seit 1998 Oper, Musical und Schauspiel u. a. an den Staats theatern Darm stadt, Oldenburg, Kassel und Meiningen, am Nationaltheater Mannheim und am Theater Münster. Einige seiner Inszenierungen erhielten Nominierungen als »Inszenierung des Jahres« durch die Zeitschrift Opernwelt.

Seit 2017 ist er Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Dänischen Nationaloper in Aarhus.

» T O D R EA M T H E I M PO SS IB LE D R EA M «

DER MANN VON LA MANCHA, basierend auf Miguel de Cervantes (1547 – 1616) epischem Roman DON QUIJOTE, ist ein ergreifendes Musical, das als eines der ersten Werke am Broadway ein Stück historischer Literatur musikalisch adaptierte.

Im Kontext der spanischen Inquisition wird der MANN VON LA MANCHA als Spiel im Spiel präsentiert: Wir begegnen dem Autor Cervantes im Gefängnis und war- ten auf seinen Prozess durch die Inquisition. Als seine Mitgefangenen versuchen, ihm seine Habseligkeiten, einschließlich seines Manuskripts, abzunehmen, schlägt Cervantes vor, die Qualität seines Romans durch eine Nachstellung zu beweisen und seine Mitgefangenen als Charaktere in das Stück einzubeziehen. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte des alten Alonso Quijana, der sich für einen edlen Rit- ter hält, sich Don Quijote nennt und eine obsessive Suche nach einem unmögli- chen Traum verfolgt. Trotz aller Widrigkeiten machen sich Quijote und sein treuer Knappe Sancho Panza auf den Weg und suchen das Gute und Unschuldige in einer Welt voller Dunkelheit und Verzweiflung. Der verrückte Don Quijote mag zwar eine Windmühle für einen Riesen und eine Taverne für ein Schloss halten, doch er beweist, dass allein die Vorstellungskraft ihn wirklich zum Ritter machen kann.

Das 1965 uraufgeführte Musical DER MANN VON LA MANCHA wurde mit fünf Tony Awards (u. a. als Bestes Musical) ausgezeichnet und bietet mitreißende Songs wie »Dulcinea« und den mittlerweile berühmten Standard »Quest« – bes- ser bekannt als »The Impossible Dream«.

DER MANN VON LA MANCHA

(MAN OF LA MANCHA)

Musical

Buch von Dale Wasserman | Musik von Mitch Leigh Gesangstexte von Joe Darion

In deutscher und englischer Sprache | mit Übertiteln 16 | MUSIKTHEATER | PREMIEREN

(17)

URAUFFÜHRUNG 11. Dezember 2021 | Großes Haus

Musikalische Leitung Thorsten Schmid-Kapfenburg Inszenierung Johannes Reitmeier Bühne Thomas Dörfler Kostüme Michael D. Zimmermann Dramaturgie Ronny Scholz

Johannes Reitmeier ist seit 2012 Intendant des Tiroler Landestheaters. Als freiberuflicher Regisseur für Musik- wie Sprech theater arbeitete er u. a. an den Theatern Darmstadt, Münster, Regensburg, Coburg, Landshut, Passau, Meiningen, Hof, Hildes heim, Trier und dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen sowie an zahlrei- chen Freilichtbühnen wie den Opernfestspielen in Zwingenberg und den Burgenfestspielen Niederbayern.

LAST

PARADISE LOST

» V O R I H N EN L AG D IE G RO SS E, W EIT E W EL T, W O S IE D EN R U H EP LA TZ S IC H W Ä H LE N K O N N TE N, D IE V O R SE H U N G D ES H ER R N A LS F Ü H R ER IN

Rockoper von Günther Werno, Andy Kuntz, Stephan Lill und Johannes Reitmeier Nach John Miltons Gedicht PARADISE LOST

Szenenfolge und Textfassung von Andy Kuntz und Johannes Reitmeier Koproduktion mit dem Pfalz theater Kaiserslautern und dem Tiroler Landestheater Innsbruck

Mit der Prog Metal-Band VANDEN PLAS und dem Sinfonieorchester Münster John Miltons sprachgewaltiges Versepos PARADISE LOST – DAS VERLORENE PARADIES aus dem Jahr 1667 erzählt vom Höllensturz der gefallenen Engel, von der Auflehnung Satans gegen Gottes Ordnung, davon, wie die Sünde in die Welt kam, und der Versuchung Adam und Evas und ihrer Vertreibung aus dem Garten Eden. In seinem Text bezieht sich Milton auf verschiedene biblische Quellen sowohl aus dem Alten als auch dem Neuen Testament, er greift aber auch Motive aus antiken Texten etwa von Homer und Vergil auf.

In seiner Zeit wurde das Werk als Gleichnis auf den englischen Bürgerkrieg Mit- te des 17. Jahrhunderts gelesen, in späteren Epochen sah und sieht man in dem Text eine Darstellung des moralischen Dilemmas des Menschen, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können.

Nach dem Rockmysterium EVERYMAN (2015) bringen die VANDEN PLAS- Musiker Günter Werno, Andy Kuntz und Stephan Lill zusammen mit Johannes Reitmeier wieder ein großes Bühnenwerk im Stil eines mittelalterlichen Morali- tätenspiels als Rockoper zur Uraufführung. Die hymnisch-opulente Klanggewalt von Deutschlands führender Prog Metal-Band VANDEN PLAS scheint geradezu prädestiniert dazu, Miltons Epos mit seinen kraftvollen Bildern zwischen Himmel, Paradies und Hölle in Musik zu fassen.

MUSIKTHEATER | PREMIEREN | 17

(18)

PREMIERE 5. Februar 2022 | Großes Haus

Musikalische Leitung N. N. Inszenierung & Bühne Verena von Kerssenbrock Bühne & Kostüme Christl Wein Choreinstudierung Inna Batyuk

Dramaturgie Frederik Wittenberg

Verena von Kerssenbrock studierte am Mozarteum Salzburg und ist Absolventin der Actors Working Academy und der Audition Class Vancouver. Seitdem arbeitet sie als Bühnenbildnerin, Schau spielerin und Regisseurin, vor allem beim Opernfestival Gut Immling, aber auch am Prinzregenten theater München und dem Nord- harzer Städtebundtheater. Mit IDOMENEO debütiert sie am Theater Münster.

» W A N N W ER D EN J E A LL D IE S CH IC KS A LS SC H G E E N D EN

Dramma per musica in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Giambattista Varesco

Nach Antoine Danchets Textbuch zur Tragédie en musique Idoménée von André Campra

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Vom trojanischen Krieg heimkehrend, gerät der kretische König Idomeneo in Seenot. Um zu überleben, schwört er dem Meeresgott Neptun, ihm den ersten Menschen zu opfern, der ihm nach seiner Rettung begegnen wird. Nach geglück- ter Überfahrt ist Idomeneo entsetzt: Ausgerechnet sein Sohn Idamante ist der erste, den er nach seiner Rettung antrifft. Idomeneo, der die Opferung seines Sohnes selbst vornehmen soll, will die Tötung um alles in der Welt verhindern…

IDOMENEO leitet die Reihe der großen Meisteropern Mozarts ein. Kurz vor der Loslösung aus Salzburger Diensten und mit eben diesem Ziel für den Münchner Hof komponiert, zieht der 24 jährige Komponist alle Register seines Könnens.

Mozart überformte mit seiner dritten Opera seria den traditionellen Rahmen des Genre und erneuerte die totgeglaubte Form radikal, indem er den Fokus auf das Innenleben der Protagonist*innen legte. Die großen Chöre nach dem Vor- bild Glucks und die virtuose Behandlung des Orchesters machen IDOMENEO zu Mozarts farbenreichster Partitur – er hielt sie zeitlebens für seine beste Oper. Als politisches Drama des Widerstreits zwischen der Pflicht gegenüber den Göttern und der Treue zu den Menschen konzipiert, gehört IDOMENEO zu Mozarts inno- vativsten Musiktheaterwerken.

IDOMENEO

18 | MUSIKTHEATER | PREMIEREN

(19)

DER UNTERGANG DES HAUSES USHER

(20)

Erhältlich an der Theaterkasse oder im Ticketshop unter

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ANGELS

IN AMERICA &

(21)

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YOLIMBA

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PREMIERE 19. März 2022 | Großes Haus

Musikalische Leitung Thorsten Schmid-Kapfenburg Inszenierung Ulrich Peters Choreografie Andrea Danae Kingston Bühne Bernd Franke Kostüme Bernhard Niechotz Dramaturgie Frederik Wittenberg

Ulrich Peters ist seit 2012 General intendant am Theater Münster. Davor leitete er das Staatstheater am Gärtnerplatz in München und das Theater Augsburg. Als Regisseur zeichnet er mittlerweile für mehr als 100 Inszenierungen verantwortlich. In den letzten Jahren entdeckte er neben der intensiven Beschäftigung mit Verdi immer mehr sein Herz für Musical und vor allem für Operette.

DER VETTER AUS DINGSDA

» O N KE L U N D T A N TE , J A D A S S IN D V ER W A N D TE , D IE M A N A M L IE BS TE N N U R V O N H IN TE N S IE H

T!«

Für die schöne, reiche und fast volljährige Julia soll ein Ehemann gefunden werden. Ihr Onkel Josse, gleichzeitig ihr Vormund, hat da klare Vorstellun- gen: Sein Neffe August soll es werden, damit das üppige Erbe in der Familie bleibt. Julia aber sehnt sich nach ihrem Roderich, dem sie vor sieben Jahren die Treue geschworen hat. Der weilt allerdings seitdem in »Dingsda«, genau- er gesagt in Batavia. Dann taucht auf einmal ein ebenso geheimnisvoller wie attraktiver Fremder auf. Ist das der lang erwartete Roderich, der von seinem exotischen Ausflug heimgekehrt ist?

Eduard Künnekes (1885 – 1953) Erfolgsoperette DER VETTER AUS DINGS­

DA entstand in der Blütezeit der Berliner Operette. Mit den neuesten Tän- zen wie Foxtrott, Paso Doble und Tango huldigt Künneke der Tanzwut der Goldenen Zwanziger Jahre ebenso wie mit dem unverzichtbaren Walzer. Das Spießbürgertum des 20. Jahrhunderts wird hier mit viel Wortwitz und Situa- tionskomik augenzwinkernd aufs Korn genommen, so dass Text und Musik für beste Unterhaltung sorgen.

Operette in drei Akten von Eduard Künneke Libretto von Herman Haller und Fritz Oliven Nach einem Lustspiel von Max Kempner-Hochstädt 22 | MUSIKTHEATER | PREMIEREN

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LE NOZZE DI FIGARO

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URAUFFÜHRUNG 14. Mai 2022 | Großes Haus

Musikalische Leitung Golo Berg Inszenierung Holger Pototzki

Bühne & Kostüme Andreas Becker Video Sven Stratmann Choreinstudierung Inna Batyuk Dramaturgie Ronny Scholz

Thorsten Schmid-Kapfenburg ist seit der Spielzeit 2004/05 als Kapellmeister am Theater Münster und seit 2007 als Chefdirigent der Alten Philharmonie Münster tätig. Als Komponist ist er bisher u. a. mit der Kammeroper HADALY für das »Junge Forum Musiktheater Hamburg«, EIN WEST-ÖSTLICHER DIVAN (Konzertsuite für Orchester) oder dem interkulturell-integrativen Musiktheater GLORIA (Auftragswerk des Theater Münster) in Erscheinung getreten.

Stefan Moster lebt als Autor, Übersetzer, Lektor und Herausgeber in Helsinki und Berlin. Unter anderem über- trug er Werke von Petri Tamminen, Rosa Liksom, Selja Ahava und Daniel Katz vom Finnischen ins Deutsche.

2012 nahm Moster am Wettbewerb um den Bachmannpreis teil. Es erschienen Romane wie LIEBEN SICH ZWEI (2011), DIE FRAU DES BOTSCHAFTERS (2013) und NERINGA (2016). Für seinen Roman ALLEINGANG (2019) wurde der Autor mit dem Martha-Saalfeld-Preis ausgezeichnet.

GALEN IR S IN » W

D A M BO SS U N D N IC H T H A M M ER . W EN N E R H IN R EIC H EN D Z Ä H , F ES T, H A RT I ST , D A N N H Ä LT M EI ST EN S D ER A M BO SS L Ä N G ER A LS D ER H A M M ER

Oper von Thorsten Schmid-Kapfenburg

Libretto von Stefan Moster | Auftragswerk des Theater Münster

Clemens August Graf von Galen (1878 – 1946) ist eine singuläre Erscheinung, weil er sich als einziger katholischer Würdenträger öffentlich gegen den Nationalsozialismus stellte. Er wird darum verehrt und ist 2005 sogar seliggesprochen worden. Allerdings wurden gerade im Zusammenhang mit der Seligsprechung auch kritische Stimmen laut, die mit schweren Vorwürfen gegen Galen aufwarteten. Er sei ein Befürworter des Krieges gewesen, er habe mit den nationalsozialistischen Machthabern den Hass auf den Bolschewismus geteilt, und er habe sich nicht für die verfolgten Juden eingesetzt. Der Zwiespalt zwischen Verehrung und Kritik ist im Fall Galen so groß, dass er einen neuen, aktuellen Blick auf die historische Person verdient.

GALEN ist eine Oper in zwanzig Szenen für ein großes Ensemble und Chor. Sie zeigt den inneren Konflikt des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen unter dem zunehmenden Druck, dem die katholische Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus ausgesetzt war. Dieser veranlasste Galen dazu, die »Flucht in die Öffentlichkeit« zu wagen und sich in drei Epoche machenden Predigten von der Kanzel aus gegen die nationalsozialistischen Machthaber zu wenden, und zwar insbesondere anlässlich des so genannten »Klostersturms« und der Euthanasie- maßnahmen. Die Oper belässt es nicht bei dem biografischen Abriss. Indem Galens Wirken von einer Person aus der Gegenwart beleuchtet wird, kommt unsere Sicht auf einen prominenten Protagonisten der Geschichte mit ins Bild.

MUSIKTHEATER | PREMIEREN | 25

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OPERETTENCAFÉ

Konzept und Moderation von Christian-Kai Sander Flotte Melodien bei Kaffee und Kuchen

Die Operette ist vielfältig! Sie kann sehr festlich daherkommen oder frech, mythisch, satirisch und gesellschaftskritisch. Und überhaupt: Wo ist der Übergang zwischen Operette und Musical?

Mit dem Garanten für fröhliche Melodien und schmissige Ensembles laden wir Sie ein, sich in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen zusammen mit dem Musiktheater Münster der Liebe zur Operette zu widmen. Verbringen Sie eine ohrwurmverdächtige musikalische Stunde im Foyer des Großen Hauses mit unserem Ensemble! Wir freuen uns auf Sie!

LIEDERABENDE

ALS ALLE KNOSPEN SPRANGEN…

PREMIERE 6. November 2021 | Kleines Haus

Mit

Kathrin Filip, Sopran Mark Watson Williams, Tenor N. N., Klavier

Robert Schumann (1810 – 1856) FRAUENLIEBE UND -LEBEN op. 42 DICHTERLIEBE op. 48

ICH HÖRT' EIN BÄCHLEIN RAUSCHEN

PREMIERE 24. September 2021 | Kleines Haus

Mit

Youn-Seong Shim, Tenor Boris Cepeda, Klavier Franz Schubert (1797 – 1828)

DIE SCHÖNE MÜLLERIN

Liederzyklus nach der gleichnamigen Gedichtsammlung von Wilhelm Müller

26 | MUSIKTHEATER | LIEDERABENDE | OPERETTENCAFÉ

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(27)

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(28)

Megumi Bakin Barbara Bräckelmann Katarzyna Grabosz Christina Holzinger Ute Hopp

Nino Jachvadze Ana Kirova**

Simona Maestrini Katarina Michaeli Margarita Partzova Melanie Spitau**

Eva Trummer Enrique Bernardo

Katharina Aretz

Dorothee Bremer-Ringsdorff Martin Flügel

Katharina Gläsmann Tanja Heinze Carsten Jaehner Christoph Karla Jiyoung Kim Henning Kischkel Gabi Kramp

Frank Göbel Lars Hübel

Juan Sebastián Hurtado Ramírez Jin-Chul Jung

Andriy Kulinich Kiyotaka Mizuno Ki-Hwan Nam Jae-Joon Pak Alexandre Partzov Valmar Saar Christian-Kai Sander Jaroslaw Sielicki Hansol Yoo

** in Elternzeit Eva-Lina Neu

Luisa Neurath Uschi Schepers Raimund Schulte Katrin Tent Danijel Tropčić Jörg von Wensierski

OPERNCHOR

Chordirektorin Dr. Inna Batyuk

Koordination Extrachor Henning Kischkel

EXTRACHOR

28 | MUSIKTHEATER | CHOR

(29)

OPERNCHOR

Dieses Foto entstand vor der Covid-19-Pandemie.

(30)

DE R G EL DK O M PL EX

(UA

) FA U ST . D ER T R A G Ö D IE E R ST ER T EIL W A S I H R W O LL T TR IU M PH D ER L IE BE SWA TT E K U M EL G E

L D ES A TL A (INSE Ü BE R L EB EN / ἈΤ ΛΑ Ν ΤIΣ Ν ῆ ΣΟ Σ VO R S O N N EN AU FG A N G (N DB )

S) (UA

) SO M M ERG Ä ST E MA R IA MA G D A

(UA

)

30 | SCHAUSPIEL

MASS FÜR MASS

(31)

SC H AU SP IE L

(32)

32 | SCHAUSPIEL

E N S E M B L E

Ulrike Knobloch

Ilja Harjes Jonas Riemer

Regine Andratschke Joachim Foerster

(33)

SCHAUSPIEL | 33

E N S E M B L E

Rose Lohmann

Frank-Peter Dettmann Julian Karl Kluge

Marlene Goksch

Gerhard Mohr

(34)

34 | SCHAUSPIEL

E N S E M B L E

Paul Maximilian Schulze Lea Ostrovskiy

Christoph Rinke Christian Bo Salle

Carola von Seckendorff

(35)

SCHAUSPIEL | 35

E N S E M B L E

Gäste:

Yana Robin la Baume Katharina Behrens Daniel Fries Katrin Merkl Isa Weiß Johann Zumbült

Astrid Reibstein Schauspieldramaturgin Schauspielleiterin Sabrina Toyen

Schauspieldramaturgin Wilhelm Schlotterer

Cornelia von Schwerin Schauspieldramaturgin

Schauspielleiterin

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URAUFFÜHRUNG 15. September 2021 | Kleines Haus Inszenierung Max Claessen Bühne & Kostüme Ilka Meier Dramaturgie Barbara Bily / Cornelia von Schwerin

Max Claessen studierte in Erlangen Theater- und Medienwissenschaft sowie Literatur- und Kunstgeschichte.

Eine seiner ersten Regiearbeiten am Experimentier theater Erlangen, SAMURAI von Dea Loher, wurde zu den internationalen Festivals ISTROPOLITANA in Bratislava und FIST in Belgrad eingeladen. Max Claessen arbeitet als freier Regisseur u. a. am Schauspielhaus Hamburg, Thalia Theater Hamburg, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und Schauspielhaus Salzburg. Am Theater Münster inszenierte er u. a. JE SUIS FASSBINDER von Falk Richter und ANNA KARENINA nach L. Tolstoi. Für die Uraufführung von Felicia Zellers Stück kehrt er nach Münster zurück.

DER

GELDKOMPLEX

Schauspiel von Felicia Zeller

Im Rahmen der Förderung »NEUE WEGE« schreibt eine der bekanntesten Auto- rinnen der Gegenwart und selbsternannte Wirtschaftsdramatikerin, Felicia Zeller, erstmalig ein Auftragsstück für das Theater Münster. Sie untersucht in ihrem The- atertext unser Verhältnis zum Geld und verwendet dazu Motive aus dem Roman DER GELDKOMPLEX (1916) von Franziska zu Reventlow.

Schriftstellerin Fanni ist pleite, die Wohnung gekündigt, die Möbel gepf ändet und die wachsende Anzahl Gläubiger verlangen vehement ihr Geld zurück. Nach jahrelanger kunstvoll prekärer Existenz ergreift der Gedanke an Geld völlig von ihr Besitz. Ein befreundeter Psychiater attestiert ihr sogar einen »Geldkomplex«

und verhilft ihr zu einem Aufenthalt in einem Sanatorium, zur Flucht vor ihren Gläubigern. In der Nervenheilanstalt befreundet sie sich mit anderen zerrütteten Existenzen, die sie mit ihrem »Geldkomplex« ansteckt. Es entsteht eine kleine Not-Gemeinschaft, deren Mitglieder anfangen, ihre Neurosen unter der Prämisse ihres jeweiligen Verhältnisses zum Geld zu betrachten. Man diskutiert Geschäfte und spekuliert, was das Zeug hält, bis ein Bankenkrach das Stück beendet. Pech für Fanni. Das ganze Stück über hat sie auf eine Erbschaft gewartet, die ihr am Ende endlich ausbezahlt werden soll. Jetzt wird sie selbst zur Gläubigerin der ban- krottgegangenen Bank.

gefördert im Programm »Neue Wege«

36 | SCHAUSPIEL | PREMIEREN

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PREMIERE 25. September 2021 | Großes Haus

Inszenierung Christoph Mehler Bühne & Kostüme Jennifer Hörr Musik David Rimsky-Korsakow Dramaturgie Astrid Reibstein

Christoph Mehler leitete von 2006 – 2009 die Spielstätte »Box und Bar« am Deutschen Theater in Berlin. Von 2011 – 2014 war er Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt. Inszenierungen führten ihn u. a. an das Deutsche Nationaltheater Weimar, an die Staatstheater Nürnberg, Augsburg, Braunschweig, Darmstadt, Mainz und Saarbrücken sowie an das Schauspielhaus Wien. FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL ist seine erste Arbeit am Theater Münster.

FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL

»IH R S EID W O H L V IE L A LL EIN

Eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe

»Nichts!« Das ist die einzige Erkenntnis, die Doktor Faust umtreibt und den vor- läufigen Endpunkt seiner jahrelangen Suche danach markiert, »was die Welt im Innersten zusammenhält«. Faust beschwört einen Geist, auf dass dieser ihn die Welt und einen Sinn erkennen lässt. Von dessen Antwort »Du gleichst dem Geist, den du begreifst, Nicht mir!« wird Faust enttäuscht und auf sein Menschsein zurückgeworfen. »Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst.«, so spricht Gott zu Mephisto, der Faust mit einer Wette um seine Seele bringen will. Doch was mit Wein, Liedern und Liebe beginnt, wandelt sich bald in eine Suche nach dem Unmöglichen jenseits von Raum und Zeit, deren Preis eine junge Frau mit ihrem Leben bezahlen wird.

Goethes FAUST ist nicht nur das bedeutendste und meistgespielte Theater- stück im deutschsprachigen Raum, sondern womöglich die Tragödie des moder- nen Menschen schlechthin, mit seiner rastlosen Jagd nach Lebensgenuss und Erkenntnisgewinn. Goethe hat über sechzig Jahre damit verbracht, das Drama eines Wissenschaftlers niederzuschreiben, der in satanischem Rausch die äußeren Grenzen menschlichen Lebens sprengt. »Je suis Faust?« – so wird das Faustische im Spiegel gesellschaftlicher Debatten um die Endlichkeit natürlicher Ressour- cen, Machtmissbrauch und Fake News zur Lebensstrategie erhoben. »Des Pudels Kern« bedeutet mithin der Kampf um die Menschenwürde und die Frage danach, wie wir leben wollen.

SCHAUSPIEL | PREMIEREN | 37

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PREMIERE 5. November 2021 | Kleines Haus

Inszenierung Julia Prechsl Bühne Valentin Baumeister Kostüme Miriam Waldenspuhl Musik Finck von Finckenstein Dramaturgie Cornelia von Schwerin

Julia Prechsl studierte Regie für Schauspiel und Musiktheater an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Seit 2016 arbeitet sie als freischaffende Theaterregisseurin, u. a. am Staatstheater Nürnberg, dem Staatstheater Saarbrücken, dem Theater Regensburg, dem Deutschen Theater Göttin- gen und dem Staatstheater Darmstadt. Ihre Arbeiten gastierten bei den Bayerischen Theatertagen in Bamberg (2015), Hof (2017) und Fürth (2018). Mit der Inszenierung von Peter Richters Roman »89/90«

feierte Julia Prechsl in der Spielzeit 2019/20 am Theater Münster Premiere.

WAS IHR WOLLT

» L IE BE , D IE M A N S U CH T, I ST G U T, D O CH L IE BE , D IE M A N F IN D ET , N O CH V IE L B ES SE R

Komödie von William Shakespeare

Die Zwillinge Viola und Sebastian werden durch ein Schiffsunglück getrennt und stranden an der Küste Illyriens, wo Herzog Orsino um die reiche und gewitzte Lady Olivia wirbt. Als sich Viola als Mann ausgibt und in die Diens- te des Herzogs tritt, verliebt sich Olivia in den scheinbaren Jüngling, der ihr immer neue Liebesschwüre ihres/ seines Herren überbringt. Dabei hat Viola selbst ein Auge auf Herzog Orsino geworfen. Zeitgleich treiben Sir Toby – Lady Olivias Onkel – und die Dienerschaft ihres Haushalts wüste Streiche mit dem Haushofmeister Malvolio. Das Auftauchen des verschwundenen Zwillingsbru- ders bringt schließlich noch mehr Verwirrung in Shakespeares Wechselspiel.

Dessen Originaltitel TWELFTH NIGHT bezieht sich auf die Raunächte, die zwölf Tage zwischen Weihnachten und dem 6. Januar, und das römische Fest

»Saturnalien«, an welchem die Standesunterschiede zwischen Herren und Sklaven aufgehoben oder gar vertauscht wurden.

William Shakespeare wirbelt jedoch nicht nur Machtverhältnisse und Geschlechteridentitäten durcheinander. In WAS IHR WOLLT wechselt er auch mit großer Leichtigkeit zwischen der Tragik unerwiderter Liebe, philo- sophischen Fragen zur Konstruktion von Identität und urkomischen Sprach- gefechten, die vor Wortwitz strotzen.

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PREMIERE 13. November 2021 | Großes Haus

Musikalische Leitung Boris Cepeda Inszenierung Achim Lenz Bühne & Kostüme Bernhard Niechotz Dramaturgie Astrid Reibstein

Achim Lenz schloss sein Regiestudium an der Folkwang Universität der Künste in Essen ab. Die während seiner Ausbildung erarbeitete Inszenierung T-A-N-N-Ö-D wurde 2008 mit dem Max-Reinhardt-Preis ausgezeichnet und seine Abschlussinszenierung ALKESTIS wurde im gleichen Jahr zum Körber-Studio für junge Regie ein- geladen. Als freier Regisseur arbeitet Achim Lenz an renommierten Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er ist seit 2009 Dozent für Musiktheater, Schauspiel und Regie an der Folkwang Universität der Künste und seit 2017 Intendant der Gandersheimer Domfestspiele.

TRIUMPH DER LIEBE

Musical

Buch von James Magruder | Musik von Jeffrey Stock

Liedtexte von Susan Birkenhead, Deutsche Übersetzung von Wolfgang Adenberg Basierend auf dem Lustspiel LE TRIOMPHE DE L‘AMOUR des französischen Barockdichters Pierre de Marivaux führt das Musical TRIUMPH OF LOVE in bes- ter Shakespeare-Tradition in ein imaginäres antikes Sparta. Schauplatz der Hand- lung ist aber tatsächlich ein französisches Gartenlabyrinth, das der Verwirrung der Gefühle entspricht, der alle Personen im Laufe des Stückes ausgesetzt sind.

Der strenge und asketische Philosoph Hermokrates und seine altjüngferliche Schwester Hesione tragen eine ernüchternde Lebenserfahrung in sich: Liebe ruiniert alles! Mit diesem Credo halten sie ihren Neffen Prinz Agis von allen Liebesdingen fern. Lieber soll er die unrechtmäßige Prinzessin von Sparta, Leonide, töten und den Thron zurückerobern. Doch Prinzessin Leonide ist unsterblich in Agis verliebt und dringt mit ihrer Vertrauten Corine in den labyrinthischen Garten ein. Um Agis zu erobern, sieht sie sich gezwungen, mehrfach Geschlecht und Identität zu wechseln und alle erliegen in kürzester Zeit ihrem Charme. Am Ende findet sie selbst kaum mehr einen Ausweg aus dem Labyrinth der Gefühlsverwirrungen, das sie erzeugt hat. Da nützt nur noch radikale Ehrlichkeit, um die Liebe zum Triumph zu führen.

Die Autoren verwandelten die Komödie des meisterhaften Psychologen Mari- vaux in ein feinfühliges Kammer-Musical, das überaus erfolgreich 1997 am Broad- way uraufgeführt wurde. In Deutschland ist das ungewöhnliche Werk mit seiner extrem farbenreichen Musik und der von Humor und Sinnesfreude bestimmten Handlung so gut wie unbekannt.

»S TA R K W IE D ER T O D I ST D IE L IE BE «

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MEIN VATER UND SEINE SCHATTEN

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WER HAT ANGST VOR VIRGINA WOOLF?

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PREMIERE 26. November 2021 | Kleines Haus

Inszenierung Hermann Fischer Bühne & Kostüme Christian Klein Dramaturgie Sabrina Toyen

Hermann Fischer wurde 1956 in Epe geboren. Seit über 40 Jahren ist er Darsteller und Regisseur bei verschiedenen Theatern und freien Gruppen. Seit 2008 spielt und inszeniert er bei der NDB am Theater Münster. Unter seine Regie fielen etwa LADYKILLERS (2012), die Urauf führung TIED TO LIÄWEN (2015) oder ACHT FRAULÜÜ (2016). In der Spielzeit 2019/20 spielte er den Sit (Zettel) in Shakespeares EN MIDSUMMERNACHTSDRAUM.

SWATTE KUMELGE A N S D » K

U K IE N L EC H T A N M A KE N ? M ’ B R Ä K S IK J Ä A LL E BU TT EN A N D Ü SS E V ER FL Ö Ö K TEN M LK PU LL EN

nach der KOMÖDIE IM DUNKELN von Peter Shaffer Münsterländisches Platt von Hannes Demming

Diese Farce des britischen Autors Peter Shaffer lebt davon, dass das Publi- kum mehr sieht als die Figuren auf der Bühne. Das Stück beginnt in völliger Dunkelheit, bis es nach wenigen Minuten bei einem »Kurzschluss« hell wird – allerdings nur für das Publikum. Auf der Bühne wird aber gespielt, als wäre es dunkel, was den Titel der Farce erklärt. In dieser »swatten Kumelge« pas- siert einiges: Möbel werden verrückt, eine ehemalige Geliebte taucht auf, Getränke werden verwechselt, ein Stadtwerke-Mitarbeiter wird für einen Kunstsammler gehalten und die Dunkelheit hat für einige auf der Bühne nicht nur Nachteile… Diese Zutaten versprechen einen unterhaltsamen The- aterabend. An die Premiere in London erinnert sich der Autor Peter Shaffer in einem Interview jedenfalls wie folgt: »Vor mir saß ein unglaublich dicker Mann, plötzlich begann er zu lachen, als ob ein Vulkan ausbräche, er rutschte aus seinem Sitz in den Gang und kroch auf allen Vieren zur Bühne, und rief den Schauspielern zu: ›Aufhören, bitte aufhören, ich halt’s nicht aus.‹ Das war wahrscheinlich die schönste Sache, die ich je als Autor erlebt habe – die schiere Freude des Mannes, der sich den Bauch hielt und nur rief: ›Aufhören, bitte aufhören‹. Es war herrlich. Das war Black Comedy.«

� PRODUKTION DER NIEDERDEUTSCHEN BÜHNE

NIEDERDEUTSCHE BÜHNE | PREMIERE | 43

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PREMIERE 6. Januar 2022 | Kleines Haus

Inszenierung Alexander Nerlich Bühne & Kostüme Žana BoŠnjak Musik Malte Preuß Dramaturgie Sabrina Toyen

Alexander Nerlich studierte an der Bayerischen Theaterakademie Regie. Von 2007 bis 2009 war er Haus- regisseur am Residenztheater München. Viele seiner Regiearbeiten entstanden am Hans Otto Theater Potsdam.

Er inszenierte auch an den Staatstheatern Darmstadt und Mainz. Nach Camus` CALIGULA in der Spielzeit 2018/19 im Kleinen Haus wird er sich nun Palmetshofers Überschreibung des Gerhart Hauptmann-Stoffes VOR SONNENAUFGANG widmen.

VOR

SONNENAUFGANG

Schauspiel von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann

Gerhart Hauptmanns erstes Stück VOR SONNENAUFGANG aus dem Jahr 1889 wird in der vielbeachteten Überschreibung von Ewald Palmets hofer zum berüh- renden Psychogramm einer auseinanderdriftenden Gesellschaft.

Der linksliberale Hauptstadtjournalist Alfred Loth trifft bei einer Recherchereise in der Provinz zufällig auf seinen Kommilitonen Thomas Hoffmann. Die beiden haben sich seit vielen Jahren nicht gesehen und ihre Lebensentwürfe könnten nicht unterschiedlicher sein. Hoffmann hat in ein mittelständisches Unternehmen eingeheiratet, inzwischen die Geschäfte übernommen und tendiert politisch nach rechts. Er wohnt im Haus seiner Schwiegereltern, das in Erwartung eines Kindes gerade umgebaut wird. Martha, Hoffmanns Frau, ist hochschwanger und schwankt zwischen Freude auf das Kind und Depression. Ihre Single-Schwester Helene ist seit kurzem zur Familie zurückgekehrt. Da steht plötzlich Loth vor der Tür. Während die beiden Freunde am Küchentisch ihre ideologischen Grabenkämpfe ausfechten, steht im oberen Stockwerk die Geburt des Kindes ins Haus und Helene verliebt sich in den Überraschungsgast. Bis zum Sonnenaufgang tänzeln die Figuren auf schmalem Grat dem Abgrund entgegen…

Messerscharf analysiert Palmetshofer anhand seiner intensiv gezeichneten Figuren die Ängste und Brüche einer tief verunsicherten Mittelschicht.

» M EIN W O H N ZIM M ER IS T N EUE R D IN G S EIN S TA M M TIS CH DE R P A RT

EI.«

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URAUFFÜHRUNG 18. Februar 2022 | Kleines Haus

Inszenierung Ronny Jakubaschk Bühne Marina Stefan Kostüme Anne Buffetrille Musik Jörg Kunze Dramaturgie Sabrina Toyen

Ronny Jakubaschk studierte Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig. Seit 2009 arbeitet er als freier Regisseur. Er inszenierte u. a. an den Staatstheatern Mainz, Cottbus, Braunschweig, Saarbrücken und Karlsruhe sowie am Theater Magdeburg, Theater Aachen, am Deutschen Theater Berlin und dem Maxim Gorki Theater. Seit der Spielzeit 2018/19 arbeitet Ronny Jakubaschk als fester Regisseur im Ensemble des Neuen Theater Halle. In Münster stellte er sich bereits in der Spielzeit 2019/20 mit der Produktion MASS FÜR MASS vor.

ÜBER LEBEN /

ἈΤΛΑΝΤIΣ ΝῆΣΟΣ

(INSEL DES ATLAS)

Schauspiel von Annalena & Konstantin Küspert

Wie die Menschen, aus denen sie bestehen, sind auch Gesellschaften sterblich.

Technologien verschwinden. Wissen geht verloren. Zivilisationen verwehen. Und auch wenn tief im Berg »Schauinsland« die Originalschrift unseres Grundgeset- zes im Stahlzylinder konserviert bleibt, werden irgendwann auch unter der einge- stürzten Kuppel des Reichstags die Rehe weiden. Aber muss das immer so sein?

Muss denn alles, was ein Gemeinwesen ausmacht, zerfallen wie die Körper seiner Bürgerinnen? In einer Zeit, die unsere Generation fordert wie noch nie, entsteht ein Theaterstück über das Fortbestehen.

Geschichten vom Überleben, Schlaglichter einer neuen Erzählung des Weiter- gehens. Und damit auch neue Utopien für die zahlreichen Aufgaben der nahen Zukunft. In ihrer bereits dritten Arbeit für das Theater Münster erforschen Anna- lena und Konstantin Küspert, was übrig geblieben ist von vorherigen Gesellschaf- ten, was von unserer übrig bleiben wird und was wir tun können, um doch noch in Vergessenheit zu geraten.

gefördert im Programm »Neue Wege«

SCHAUSPIEL | PREMIEREN | 45

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Wir liefern die Energie für ganz große Emotionen.

Bühne frei für gute Unter haltung – powered by Westenergie

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PREMIERE 23. April 2022 | Großes Haus Inszenierung & Bühne Andreas Kriegenburg

Kostüme Andrea Schraad Dramaturgie Cornelia von Schwerin

Andreas Kriegenburg war als Hausregisseur u. a. an der Volksbühne Berlin und dem Wiener Burg theater tätig. Er inszeniert regelmäßig an den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Frankfurt und am Staatsschauspiel Dresden. Andreas Kriegenburg wurde mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen und sowohl mit dem Faust-, als auch dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. Mit Kostümbildnerin Andrea Schraad verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.

SOMMERGÄSTE

Schauspiel von Maxim Gorki

Im Ferienhaus des Juristen Bassow gibt sich eine gut situierte Urlaubsgesell- schaft dem sommerlichen Müßiggang hin. Doch zwischen Bootsausflügen und Picknicks offenbaren sich komplexe Beziehungsgeflechte. Alte Konflikte brechen auf und neue Träume werden gesponnen: Warwara, die Frau des Gastgebers, wird heftig von dem Schriftsteller Schalimow umworben, wäh- rend der Ingenieur Suslow und seine Frau Julija nur noch Verachtung fürein- ander empfinden. Die Ärztin Marja hingegen argumentiert unermüdlich für eine gerechtere Gesellschaft, doch die Sommergäste sind sich selbst und der Welt längst fremd geworden. Gorki zeichnet in seinem 1904 uraufgeführten Ensemblestück eine beeindruckende Menschenlandschaft, die kurz davor steht von einem Unwetter aus Revolution und Krieg davon gespült zu wer- den. Angesichts der sozialen Umbrüche sind sich die Figuren ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit in der neuen Weltordnung sogar bewusst, doch wie soll es gelingen, das Reden über Veränderung in Taten umzusetzen? Wer wagt den Ausbruch aus der lähmenden Sommerfrische?

» D ER M EN SC H W IL L V ER G ESS EN , A U SR U H EN FR IED EN W IL L D ER M EN SC H

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URAUFFÜHRUNG 13. Mai 2022 | Kleines Haus

Inszenierung Theresa Thomasberger Bühne & Kostüme Mirjam Schaal Soundesign Oskar Mayböck Dramaturgie Barbary Bily

Theresa Thomasberger studierte zunächst Philosophie in Wien, anschließend Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin.

Ab 2017 studierte sie Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin und inszenierte MÄNNERPHANTASIEN nach Klaus Theweleit an der Volksbühne Berlin. Sie ist Mitbegrün- derin der Kollektive Philosophy Unbound und HfS Ultras.

MARIA MAGDA

»M A R IA . D U B IS T D ER A N FA N G U N D D A S E N D

Schauspiel von Svenja Viola Bungarten

In Bungartens drittem Stück MARIA MAGDA trifft Horror auf Diskurs. Maria ist eine Schläferin und wird von ihren verzweifelten Eltern auf ein Kloster-In- ternat für schwer erziehbare Mädchen geschickt. Es heißt im Kloster der Mag- dalenerinnen sei einst der Hexenjäger Heinrich Kramer bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Es heißt sein Geist geht um. Oder ist es doch der heilige Geist höchstpersönlich? Erst vor zwei Monaten ist ein Mädchen verschwun- den. Das Mädchen, in dessen Bett nun Maria schlafen soll. Was verheimlicht ihre neue Zimmernachbarin Magda, welche verborgenen Kräfte schlummern in ihrer Freundin Hildie und was summt die Oberschwester Mutter Väterin nachts allein auf dem Gang vor sich hin? Wer ist hier Hexe und wer ist Nonne?

War die unbefleckte Empfängnis in Wirklichkeit eine Vergewaltigung? Und ist Gott eigentlich ein Hund namens Chayenne? In MARIA MAGDA dekonstru- iert Bungarten schonungslos misogyne, antifeministische und ausbeutende Erzählungen von Weiblichkeit und Sexualität. Dieses Stück ist ein Gewaltakt und eine Persiflage auf das Patriarchat.

Nach der Streamingpremiere im Juni 2021 zeigen wir Theresa Thomasber- gers Inszenierung ein Jahr später endlich live vor Publikum im Kleinen Haus.

gefördert im Programm »Neue Wege«

48 | SCHAUSPIEL | PREMIEREN

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DEUTSCHE FEIERN

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DRAMENLABOR MÜNSTER

Das DRAMENLABOR ist ein Festival für Neue Dramatik, das 2021 am Thea- ter Münster seine Premiere feierte. Die intensive Beschäftigung mit Gegen- wartsdramatik bildet seit mehreren Jahren eine auch überregional beachtete Kontur im Spielplan des Schauspiels und im Profil des Theater Münster. Die Zusammenarbeit mit (jungen) Autor*innen wie Svenja Viola Bungarten, Anna- lena und Konstantin Küspert und Martin Heckmanns fand eine Öffentlichkeit in zahlreichen Uraufführungen, darunter BONN IST EINE STADT IM MEER, DER BUNDESBÜRGER und MEIN VATER UND SEINE SCHATTEN.

Das Festival DRAMENLABOR ist ein Schmelztiegel unterschiedlicher Thea- tersprachen und -formen. Im Mittelpunkt stehen junge Autor*innen und deren Narrative sowie die gemeinsame Entwicklung einer szenischen Lesung oder Inszenierung mit dem Ensemble.

gefördert im Programm »Neue Wege«

50 | SCHAUSPIEL

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gefördert im Programm »Neue Wege«

STADTENSEMBLE

Im Herbst 2018 zog das von Carola von Seckendorff und Cornelia Kup- ferschmid initiierte Stadtprojekt 24 STUNDEN MÜNSTER unter Betei- ligung verschiedenster Künstler*innen durch die Münsteraner Theater- landschaft. Diese vielbeachtete Produktion markiert die Geburtsstunde für das STADTENSEMBLE. Münsteraner Kulturschaffende verschiedener Professionen realisieren unter diesem Label seither Stadtspaziergänge, Lesungen, Installationen und andere Projekte in immer neuen Kons- tellationen und Räumen innerhalb der Stadt. Mit der Förderung des NRW-Kultursekretariats »Neue Wege« realisierten STADTENSEMBLE und Theater Münster bereits in der Vergangenheit gemeinsame Projek- te an der Schnittstelle von Freier Szene und Stadttheater. So waren zu Beginn letzter Spielzeit zahlreiche Künstler*innen des Stadt ensembles und des Theaters Münster in lebendigen Installationen im Stadtraum, wie DER MENSCH IST EINE INSEL und (GE)DICHT AUF ABSTAND – GRAND TOUR, zu sehen.

FESTIVAL DER DEMOKRATIE

Auch in dieser Spielzeit werden wir uns gemeinsam auf die Suche nach solidarischen Visionen städtischer Kulturarbeit begeben. Leucht- turmprojekt ist in diesem Jahr das »Festival der Demokratie« vom 2. bis 10. Oktober 2021. Das mehrtägige Festival lädt mit Aufführungen und partizipativen Formaten dazu ein, sich als Stadtgesellschaft mit dem Thema Demokratie auseinander zu setzen. Weitere Informatio- nen und alle Projekte finden Sie auf der Website des Theater Münster und auf »stadtensemble.de«.

SCHAUSPIEL | STADTENSEMBLE | 51

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ALTE MEISTER

Schauspiel von Thomas Bernhard | für die Bühne bearbeitet von Frank Behnke

WER HAT MEINEN VATER UMGEBRACHT

Nach dem Roman von Édouard Louis

MARLENI  (PREUSSISCHE DIVEN BLOND WIE STAHL)

Komödie von Thea Dorn

Seit nunmehr dreißig Jahren sitzt der Musikkritiker Reger jeden zweiten Tag im Kunsthistorischen Museum Wien und starrt das Bildnis WEISSBÄRTIGER MANN von Tintoretto an. Dabei verachtet Reger Museumsbesuche und besonders die

»alten Meister«. Aber hier im Bordone-Saal hat Reger seine kürzlich verstorbe- ne Frau kennen gelernt und hier trifft er seit vielen Jahren immer wieder den Privatgelehrten Atzbacher, der ihm neben dem Museumswärter Irrsigler zum wichtigsten Menschen geworden ist. In ebenso komisch wie grotesk monströser Prosa zerlegt Autor Thomas Bernhard in ALTE MEISTER Kunst und Kunstkritik.

In seinem autobiographischen Roman WER HAT MEINEN VATER UMGE­

BRACHT berichtet Édouard Louis von der Rückkehr in seine Heimat in der nordfranzösischen Provinz. Der Gesundheitszustand seines Vaters, mit dem Louis vor Jahren brach, ist inzwischen so erschreckend desolat wie das poli- tische System Frankreichs. Die schonungslose Abrechnung des Autors mit den regierenden Eliten und ihrer neoliberalen Politik ist provozierende Sys- temkritik und aufwühlendes Vater-Sohn Drama zugleich.

Um sie als Hauptdarstellerin für ihren letzten Film PENTHESILEA zu gewin- nen, sucht Leni Riefenstahl die zurückgezogen lebende Grande Dame Mar- lene Dietrich in ihrer Pariser Wohnung auf. Autorin Thea Dorn imaginiert die Begegnung zwischen antifaschistischem Engel und Naziregisseurin, femme fatale und asexuellem Naturkind als einen theatralen Kampf zweier Diven.

Dabei ringen die beiden Frauen nicht nur miteinander, sondern auch um die Bedeutung ihres Lebens für das kollektive Gedächtnis und um die großen Wahrheiten des vergangenen Jahrhunderts.

WIEDERAUFNAHMEN

Termin in Planung Kleines Haus Inszenierung Frank Behnke

Termin in Planung Kleines Haus Inszenierung Michael Letmathe Termin in Planung Kleines Haus Inszenierung Jan Holtappels

gefördert im Programm »Neue Wege«

52 | SCHAUSPIEL | WIEDERAUFNAHMEN

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SEELE ESSEN ANGST AUF

Ein Doppelpass-Projekt mit dem Performance-Kollektiv SKART featuring Mobile Albania Gastspiel in Gießen Oktober 2021

JUDAS

Schauspiel von Lot Vekemans

Gefördert im Fonds Doppelpass der

Gemeinsam mit »SKART featuring Mobile Albania« und dem Stadttheater Gießen begeben wir uns auf eine künstlerische Suche nach der GERMAN ANGST, nach dem »germanischen Kaninchen vor der Schlange«, nach dem Krieg in den Köpfen. Diese Suche ist eine radikale Bestandsaufnahme von Angstbildern zwischen gesellschaftlichen Großängsten und individu- eller Sorge, aktuell präsenter denn je. Wovor hat Münster Angst? Nach einer performativen Befragung der Münsteraner*innen im Sommer 2020 begeben wir uns nun auf eine Reise – im Gepäck eine bildgewaltige Kosmologie der Albträume und Sorgen. In einem Reigen der Ängste geben wir den Schrecken Gestalt und stellen uns der Frage: Wie begegnen wir Angst heute?

Wir laden ein zu einer Fahrt ins Ungewisse.

Judas Iskarioth: Ein Name, der wie kein anderer für Verrat steht: Mit einem Kuss verriet er Jesus an die Hohepriester – die übrige Geschichte ist bekannt. Nicht aber die Geschichte aus Sicht des Mannes, der als Sündenbock des christlichen Abendlandes schlechthin gilt: Judas. Lot Vekemans gleichnamiger Monolog ist zugleich Selbstoffenbarung und minutiöser Bericht des weltbekannten Verrats, der das Bild des Apostels Judas seit 2000 Jahren prägt.

WIEDERAUFNAHMEN

Termin in Planung mobile Produktion Inszenierung Jan Holtappels SCHAUSPIEL | WIEDERAUFNAHMEN | 53

„Die schönste Sehenswürdigkeit ist die

Welt – sieh sie Dir an!“

– Kurt Tucholsky – Lust, mit uns auf Reisen zu gehen? Rufen Sie an,

wir beraten Sie gern!

Tel. 05401 44168 www.lfw-studienreisen.de

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DER TURM

D ER K LE IN E P R IN Z (NF ) PA SS IO N (UA ) VE RW A ND LUN G / FR M D KÖ R P R (UA ) D A N CE L A B (UA ) PL AY GR OU N D (UA ) A BS CH IE DS -T AN ZG AL A E E

54 | TANZTHEATER

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TANZ THEA

TER

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56 | TANZTHEATER

E N S E M B L E

Matteo Mersi

Raffaele Scicchitano Leander Veizi

Tarah Malaika Pfeiffer

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TANZTHEATER | 57

E N S E M B L E

Adrián Plá Cerdán

Ilario Frigione Eleonora Fabrizi

María Bayarri Pérez

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58 | TANZTHEATER

E N S E M B L E

Charla Tuncdoruk Fátima López García

Marieke Engelhardt

Enrique Sáez Martínez

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TANZTHEATER | 59

E N S E M B L E

László Nyakas Stellv. Künstlerischer Leiter,

Assistent & Trainingsleiter

Hans Henning Paar Künstlerischer Leiter &

Chefchoreograf

Esther von der Fuhr Dramaturgin & Managerin

Gäste:

Chiara Bonciani Enzo Convert

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Hans Henning Paar ist seit der Spielzeit 2012/13 Künstlerischer Leiter und Chefchoreograf des Tanz TheaterMünster. Nach seiner Tanzkarriere choreografierte er für das Ballett Schindowski, das Teatro Guaira Curitiba in Brasilien und für das Landestheater Detmold. 1996 übernahm er die Ballett- direktion des Stadttheaters Nord hausen, es folgten die Staatstheater in Kassel, Braunschweig und das Gärtnerplatztheater in München.

» M A N S IE H T N U R M IT D EM H ER ZE N G U

T.«

Tanzstück von Hans Henning Paar

nach Antoine de Saint-Exupérys LE PETIT PRINCE zu Musik von Erik Satie u. a.

Antoine de Saint-Exupérys DER KLEINE PRINZ – eine der schönsten Geschich- ten um Freundschaft und Liebe – ist ein Märchen für Kinder und auch für Erwachsene.

Ein in der Wüste notgelandeter Flieger trifft auf einen kleinen Jungen, der ihm in vielen Gesprächen von seiner Reise erzählt, die ihn von seinem Heimatplaneten auf die Erde geführt hat. Die Suche nach sich selbst und die Neugier des kleinen Prinzen auf Unbekanntes, seine Reise zu den sieben Planeten und die Begegnungen mit deren Bewohnern, ihren Sorgen und Sehnsüchten, führten zu der Erkenntnis, dass Freundschaft auch immer mit Vertrauen, Treue und Verantwortung zu tun hat.

In poetischen Bildern erzählt Hans Henning Paar von dem stets neu zu ergründenden Geheimnis von Freundschaft und Liebe. Und welche Musik wäre geeigneter der klaren und hellsichtigen Poesie der Vorlage Saint-Exu- pérys Ausdruck und Raum zu verschaffen, als die impressionistischen Stücke des französischen Komponisten Erik Satie.

NEUFASSUNG 15. Oktober 2021 | Kleines Haus

Choreografie Hans Henning Paar Bühne Hanna Zimmermann Kostüme Isabel Kork Choreografische Assistenz László Nyakas Dramaturgie Esther von der Fuhr

DER

KLEINE PRINZ

60 | TANZTHEATER | PREMIEREN

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