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PULSSCHLAG SPURWECHSEL ZEIT FÜR EINEN. Vorhofflimmern begleitet von weiteren Erkrankungen Seite 3. Besser leben mit Vorhofflimmern

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Academic year: 2022

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(1)

PULSSCHLAG Besser leben mit Vorhofflimmern

Heft 16/2021

HOCKERGYMNASTIK

Herzschonend zu mehr Fitness

Seite 8

INTERVIEW

Vorhofflimmern – nicht nur das Herz im

Blick behalten

Seite 6

BEITRAG

Welche

Konsequenzen hat die Corona-Pandemie?

Seite 4

Vorhofflimmern begleitet von weiteren Erkrankungen Seite 3

SPURWECHSEL EINEN

ZEIT FÜR

(2)

UNSER TIPP:

Checken Sie regelmäßig Ihren Puls und informieren Sie den Arzt bei Unregelmäßigkeiten. Denn rund ein Drittel der Menschen mit Vorhof- flimmern spürt die Herzrhythmus- störung nicht.

Quelle: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/

nierenschwaeche-chronisch/erste-anzeichen-symptome.html Quelle: gesund.bund.de, https://gesund.bund.de/vorhofflimmern?pk_campaign=ghp#behandlung

B

eim Vorhofflimmern sind die Signale, die den Herz- schlag steuern, gestört. Das Herz läuft praktisch nicht

„in der richtigen Spur“. Es schlägt oft zu schnell und unregelmäßig, was sich mit Herzklopfen und Herzstolpern bemerkbar machen kann.

Die Signale für den Herzschlag entstehen in der Wand des rechten Herzvorhofs im sogenannten Sinusknoten und werden von dort über Reizleitungsbahnen an die Herz- kammern geleitet, die auf das Signal hin kontrahieren und somit Blut in die Blutbahn pumpen. Der Sinusknoten wird daher oft auch als „natürlicher Herzschrittmacher“ bezeich- net. Er gibt den normalen Rhythmus des Herzschlags, den sogenannten Sinusrhythmus, vor.

Bei Menschen mit Vorhofflimmern breiten sich die elek- trischen Signale unregelmäßig in den Vorhöfen aus und es kommt nicht mehr zu einer geregelten Kontraktion, die Herzvorhöfe „flimmern“. Die Herzkammern pumpen weiter- hin Blut in den Körper, allerdings unregelmäßig, und die Herzleistung nimmt ab.

Das Vorhofflimmern ist nicht per se lebensbedrohlich. Es kann jedoch gefährliche Komplikationen bedingen, wenn sich im Herzen kleine Blutgerinnsel bilden. Gelangen sie ins Gehirn, können sie einen Schlaganfall auslösen. Deshalb muss das Vorhofflimmern unbedingt ernst genommen werden. Beson- ders hoch ist das Schlaganfallrisiko, wenn gleichzeitig weitere Erkrankungen wie ein Diabetes und/oder eine Nierenschwäche vorliegen. Grund genug also, das Herz beim Vorhofflimmern durch eine adäquate Behandlung wieder in die „richtige Spur“

zu bringen.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herz- rhythmusstörung. Das Risiko, sie zeitweise oder dauerhaft zu entwickeln, steigt mit dem Lebensalter. Betroffen sind somit vor allem ältere Menschen. Sie haben oft gleichzeitig mit anderen Krankheiten zu kämpfen. Beispiele sind der Blut- hochdruck, ein Diabetes oder auch eine Nierenschwäche, Erkrankungen, die ebenfalls häufiger im höheren Lebens- alter auftreten.

Mit dem neuen Virus SARS-CoV-2 und der Erkrankung Covid-19 bekommen diese Krankheiten einen besonderen Stellen- wert. Denn sie erhöhen im Fall einer Corona-Infektion das Risiko für einen schweren Verlauf. Die Virusinfektion

kann sich umgekehrt auch auf Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen auswirken und das Vorhofflimmern verschlimmern. Davon abgesehen, haben Erkrankungen wie die Nierenschwäche oder ein Diabetes per se auch Konsequenzen für die Behandlung, wenn sich ein Vorhofflimmern entwickelt.

Warum Begleiterkrankungen bei Men- schen mit Vorhofflimmern ernst zu neh- men sind, was bei der Behandlung zu beachten ist und warum ein „Spurwech- sel“ wichtig ist, wird auf den folgenden Seiten dargestellt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der neuen Ausgabe von PULSSCHLAG.

Ihr Bayer Vital Team

Sprechstunde

Nierenschwäche

Ähnlich wie das Vorhofflimmern bleibt auch eine Nierenschwäche oft lange Zeit unbemerkt. Das ist nicht unproblematisch, denn wenn die Nieren nicht mehr gut funktionieren, steigt die Wahrscheinlich- keit für gesundheitliche Komplikationen.

Es kommt zu Störungen des Wasser- und des Elektrolythaushalts und des Säure- Basen-Gleichgewichts. Außerdem kann eine Nierenschwäche Störungen in verschiedenen Organsystemen – ein- schließlich des Herz-Kreislauf-Systems – den Weg bahnen.

Frühe Symptome einer Nierenschwäche sind oft eine vermehrte Ausscheidung von wenig gefärbtem, hellem Urin, ein erhöhter Blutdruck, Wassereinlagerun- gen (Ödeme) an den Beinen, um die Augen herum oder am ganzen Körper sowie rötlich gefärbter Urin.

Kommt es zu solchen Symptomen, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, damit die Nierenfunktion überprüft wird.

Vorhofflimmern und

Vorhofflimmern und begleitende Erkrankungenbegleitende Erkrankungen SCHWERPUNKT

UNSER TITELTHEMA

Inhalt

3 6 12

3 4

8 10

14

SCHWERPUNKT Zeit für einen

Spurwechsel

SPRECHSTUNDE Nierenschwäche

VORHOFFLIMMERN UND COVID-19 Welche Konsequenzen hat die Corona-Pandemie?

5-FRAGEN-INTERVIEW Vorhofflimmern – nicht nur das Herz im Blick behalten

SERIE HOCKERGYMNASTIK Herzschonend zu mehr Fitness

HERZHAFT GENIESSEN Gesund essen – vital leben

MEDIPEDIA Gut zu wissen

KREUZ & QUER Rätsel für Knobelfans

Liebe Patientin, lieber Patient,

„Zeit für einen

„Zeit für einen Spurwechsel“

Spurwechsel“

(3)

VORHOFFLIMMERN UND DAS NEUE VIRUS SARS-COV-2

Welche Konsequenzen hat die Corona-Pandemie?

Begleiterkrankungen berücksichtigen

Das kann problematisch sein, da sich das Vorhofflimmern meist im höheren Lebensalter ent- wickelt. Dann liegen oft schon weitere Erkrankungen wie Dia- betes und/oder Nierenschwäche vor, die ihrerseits das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 erhöhen.

Umso wichtiger ist es, die allge- meinen Maßnahmen zum Schutz

vor einer Infektion mit dem Corona-Virus konsequent zu beherzigen und die Chancen der Impfung zu nutzen.

Allerdings dürfen nicht aus Angst vor der Infektion anste- hende medizinische Untersu- chungen oder Behandlungen vermieden werden. Auch wenn immer wieder empfohlen wird, möglichst zu Hause zu bleiben, sind die anberaumten Kontroll- untersuchungen beim Arzt

wahrzunehmen, wobei sich vorab telefo-

nisch klären lässt, ob der Termin zwingend erforderlich ist, mög- licherweise verschoben oder per Videosprechstunde erfolgen kann.

Medikation nicht eigenmächtig ändern

Das gilt selbstverständlich nicht, wenn akute Probleme auftreten wie etwa Unwohlsein, Schmer- zen in der Brustregion, Luftnot oder Hinweise auf einen mög- lichen Schlaganfall wie Seh- oder Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen2

(siehe Apropos). In solchen Fällen ist unverzüglich der Arzt und gegebenenfalls der Notdienst zu konsultieren.

Keinesfalls sollte zudem die verordnete Medikation eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Arzt verändert werden. Denn jede Änderung der Medi- kamenteneinnahme, die nicht vom behandelnden Arzt empfohlen wurde, kann unter Umständen die Herzerkrankung und die mit ihr einhergehenden gesundheitlichen Risiken wie etwa das Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern verschlimmern1. Das Virus SARS-CoV-2 und die dadurch verursachte Infektionskrankheit Covid-19

beherrschen seit dem vergangenen Jahr die Schlagzeilen. Besonders gefährdet sind vor allem Personen mit Vorerkrankungen. Was bedeutet

das Virus für Menschen mit Vorhofflimmern?

APROPOS:

Folgende plötzlich einset- zende Symptome können auf einen Schlaganfall hinweisen2:

• Sehstörungen

• Sprachstörungen

• Sprachverständnisstörungen

• Schwindel mit Gangunsicherheit

• Sehr starker Kopfschmerz

• Lähmungen

• Taubheitsgefühle

Quellen:

1 Europäische Gesellschaft für Kardiologie, https://www.

escardio.org/static-file/Escardio/Education-General/Topic

%20pages/Covid-19/Patient%20Q_A-a4-German-BD.pdf 2 Deutsche Schlaganfall-Hilfe, https://www.schlaganfall- hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/schlaganfall-erkennen/

symptome

Insbesondere Personen mit

Vorerkrankungen müssen sich gut schützen.

rell ist die Infektionsgefahr bei Vorhofflimmern nicht höher als bei Gesunden, erläutert die

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie1. Allerdings ist im Fall einer Infektion die Wahrscheinlichkeit, Symp- tome oder einen schwereren Verlauf der Erkrankung zu entwickeln, bei Menschen mit Herzerkrankungen gegenüber Gesunden erhöht1.

Zusätzliche Belastung für das Herz

Die meisten Erkrankten zeigen einen milden Krankheitsverlauf mit Halsreizung, Husten, Glie- derschmerzen und Fieber.

Etwa fünf Prozent der Infizier- ten entwickeln allerdings eine Lungenentzündung. Es gilt als

wahrscheinlich, dass dieses Risiko bei Menschen mit

Herzerkrankung erhöht ist, ähnlich wie es bei anderen Infektionen wie etwa Grippe der Fall ist1.

W

er unter Vorhof- flimmern leidet, weiß in aller Regel, dass durch die Herzrhythmus- störung ein erhöhtes Schlaganfallrisiko besteht.

Deshalb wird den Betroffe- nen ein sogenannter Gerin- nungshemmer verordnet. Das Medikament hemmt die Blutgerinnung und senkt damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Herzen Blutgerinnsel bilden, die mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen können.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn zusätzlich weitere Erkran- kungen wie beispielsweise ein Diabetes oder eine Nieren- schwäche vorliegen (siehe Interview Seite 6). Seit dem vergangenen Jahr ist zudem das Risiko, sich mit dem neuen Virus SARS-CoV-2 zu infizie- ren, zu beachten. Gene-

Denn die Viren gelangen bei der Infektion üblicherweise in die Lunge und rufen eine Entzün-

dungsreaktion hervor, die das Herz-Kreislauf-System auf zweierlei Weise belastet. Zum

einen sinkt durch die Infek- tion der Lunge der Sauer-

stoffspiegel im Blut, zum anderen senken die Ent- zündungsreaktionen den Blutdruck, wie die Experten mitteilen. Dadurch muss das Herz schneller und stärker arbeiten, um den Sauerstoffbe- darf der großen Organsysteme zu decken. Kommt es zu einer schweren Entzündungsreak- tion, so kann dies zudem Herzrhythmusstörungen verstärken oder Vorhofflim- mern hervorrufen. Die akute Entzündungsreaktion auf das Virus kann außerdem die Herz- wie auch die Nierenfunk- tion beeinträchtigen1.

(4)

Vorhofflimmern – nicht nur das Herz im Blick behalten

FÜNF FRAGEN ZUM THEMA VORHOFFLIMMERN

Im Gespräch: Dr. Gunther Claus, Kardiologe am Marienkrankenhaus Kassel

1 Herr Dr. Claus, welche Rolle spielen begleitende Erkrankun-

gen beim Vorhofflimmern?

Dr. Claus: Das Risiko für Vorhofflimmern steigt mit zunehmendem Lebensalter. So sind nur rund ein Prozent der unter 60-Jähri- gen von dieser Herzrhythmusstörung betrof- fen, aber rund 10 Prozent der Frauen und sogar 15 Prozent der Männer über 80 Jahre.

In diesem Alter liegen meist zugleich auch andere Erkrankungen vor wie zum Beispiel eine koronare Herzerkrankung oder eine chronische Nierenschwäche. Das Vorhofflim- mern bildet sich zudem oft vor dem Hinter- grund eines langjährigen Bluthochdrucks, der häufig eine Vergrößerung der Herzvor- höfe zur Folge hat. Oftmals liegt auch ein deutliches Übergewicht vor und nicht selten auch ein Diabetes mellitus.

2 Welche Konsequenzen hat es, wenn begleitende Erkrankun-

gen vorliegen?

Dr. Claus: Das hängt von der Begleiterkran- kung ab. Wir finden zum Beispiel bei rund einem Drittel der Patienten mit Vorhofflim- mern zugleich eine eingeschränkte Nieren- funktion. Eine solche Situation erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Verordnung der Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen. Die Gerinnungs- hemmer sind für Patienten mit Vorhofflim- mern sehr wichtig, um die Gefahr eines Schlaganfalls zu bannen. Wenn gleichzeitig eine eingeschränkte Nierenfunktion besteht, müssen wir sehr genau prüfen, welches Medikament in welcher Dosierung gegeben werden kann.

3 Sind die Begleiterkrankungen als zusätzliche Risikofaktoren

anzusehen?

Dr. Claus: Ja, durchaus. Bleiben wir beim Beispiel der Nierenschwäche. Liegt neben dem Vorhofflimmern eine eingeschränkte Nierenfunktion vor, so besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Blutungen unter der Gerinnungshemmung. Gleichzeitig besteht aber auch ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten von Thrombosen und Embolien. Deshalb müssen wir die jeweiligen Medikamente sehr gut auswählen und die Dosierung dem Grad der Nieren- schwäche anpassen, um die Patienten opti- mal vor Komplikationen zu schützen.

4 Gilt das nur für die einge- schränkte Nierenfunktion?

Dr. Claus: Nein, auch wenn begleitend zum Vorhofflimmern ein Diabetes vorliegt, ist von einer erhöhten Thromboemboliegefahr aus- zugehen. Umso wichtiger ist die regelmäßige Einnahme eines gerinnungshemmenden Medi- kaments. Patienten mit Diabetes profitieren in besonderem Maße von einer solchen Behand- lung und sollten diese Chance deshalb unbe- dingt nutzen. Bei zunehmendem Nierenfunk- tionsverlust mit und ohne Diabetes steigert sich das Thromboembolierisiko der Patienten erheblich. Je kränker zum Beispiel die Niere, umso größer ist die Gefahr für das Auftreten einer Thromboembolie und eines Schlagan- falls. Umso wichtiger ist die Einnahme von Gerinnungshemmern, also von Antikoagulan- zien, wie wir Mediziner sagen. Die Wirkstoffe mindern das Risiko für Thromboembolien und damit auch das Schlaganfallrisiko. Dieses liegt ansonsten bei acht bis zwölf Prozent pro Jahr.

5 Sind alle Antikoagulanzien gleichwertig?

Dr. Claus: Die Substanzen wirken grundsätz- lich alle gleich, indem sie die Blutgerinnung effektiv hemmen. Damit sinkt die Gefahr des Auftretens eines Schlaganfalls, allerdings steigt das Blutungsrisiko etwas an. Ich emp- fehle deshalb den Patienten, regelmäßig ihren Stuhl und auch ihren Urin auf Auffäl- ligkeiten zu kontrollieren. Denn Blutauflage- rungen auf dem Stuhl und eine rötliche Färbung des Urins können auf eine Blutung hinweisen. Diese sollte selbstverständlich frühzeitig behandelt werden. Die Wirkstoffe unterscheiden sich aber in ihrem Wirkprofil, wenn neben dem Vorhofflimmern ein Diabetes oder eine Nierenschwäche vorliegt.

Der Arzt wird deshalb den verordneten Wirkstoff in einem solchen Fall sorgfältig auswählen. Wenn man als Patient Bedenken hat, einen Gerinnungshemmer einzunehmen, oder Schwierigkeiten hat, daran zu denken, sollte man dies eingehend mit seinem Arzt besprechen. Und wer Probleme hat, die Medikamente regelmäßig einzunehmen, kann sich über sein Handy und eine entspre- chende App an die Einnahme erinnern lassen. Es kann zudem hilfreich sein, sich die Medikamente von einem Angehörigen in einer speziellen Box für die ganze Woche vorbereiten zu lassen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn Begleiterkrankungen vorlie- gen und man mehrere Tabletten täglich einnehmen muss.

Herr Dr. Claus, haben Sie

vielen Dank für das Gespräch.

(5)

SERIE HOCKERGYMNASTIK

Herzschonend zu mehr Fitness

TEIL 2:

TRAINING DES RUMPFS

Rumpfbeugung und -streckung

ÜBUNG 2 ÜBUNG 1

So geht’s: Mit zunehmendem Alter wird es immer wichtiger, auch die oft vernachlässigte Rotation des Rumpfs zu trainieren. Sofern dem keine medizinischen Gründe entgegenstehen, sollte daher die Rumpfrotation geübt werden, um die Bewegungsabläufe im Alltag zu erleichtern.

Dazu im aufrechten Sitz auf einem Stuhl oder Hocker Platz nehmen und in gestreckter Haltung den Oberkörper zunächst zur rechten und dann zur linken Seite rotieren. Dabei am besten die Arme vor der Brust kreuzen, um die Rotation wirklich nur im Rumpf stattfinden zu lassen.

Bei der Rotation sollte man sich nur bis zur natürlichen Bewegungsgrenze drehen und bei Schmerzen die Bewegung sofort abbrechen.

Patienten ohne Rückenleiden können die Rota- tion in Kombination mit einer Rumpfbeugung durchführen. Dabei jedoch nicht den Kopf unter Herzhöhe absenken.

Die Übung sollte je nach Leistungsfähig- keit bis zu 10 Mal je Seite durchgeführt werden und kann nach einer Pause von zwei bis drei Minuten in bis zu zwei weite- ren Serien wiederholt werden.

So geht‘s: Im aufrechten Sitz die Arme locker links und rechts neben dem Körper herab- hängen lassen. Den Bauchnabel leicht einziehen, um die Bauchmuskulatur zu stabilisieren. Nun den Oberkörper langsam und ohne Rotation zuerst zu einer Seite neigen, sich wieder aufrichten und anschließend lang- sam zur anderen Seite neigen.

Zur Steigerung der Intensität kann man ein Widerstandsband (Theraband®) benutzen.

Dieses mit dem Fuß fixieren, eng mit der Hand greifen und die andere Körperseite neigen. Dadurch wird das Band auf Span- nung gebracht und die Seitneigung kann gegen einen Widerstand trainiert werden.

Die Übung sollte je nach Leistungsfähigkeit bis zu 10 Mal je Seite durchgeführt werden und kann nach einer Pause von zwei bis drei Minuten in bis zu zwei weiteren Serien wiederholt werden.

So geht’s: Mitten auf der Sitzfläche des Hockers oder Stuhls Platz nehmen und nach vorne beugen – so als wolle man sich die Schuhe zu- binden. Der Kopf sollte jedoch nicht bis unter Herzhöhe gebeugt werden, da sonst leicht Blut vermehrt in den Kopf steigen kann. Nach dem Vorbeugen wieder aufrichten und nach oben strecken.

Die Übung lässt sich intensivieren, indem die Schultern beim Vorbeugen mit nach innen und beim Strecken nach außen rotieren.

Die Übung sollte je nach Leistungsfähigkeit 10 bis 20 Mal durchgeführt werden und kann nach einer Pause von zwei bis drei Minuten in bis zu zwei weiteren Serien wiederholt werden.

Wer unter Vorhofflimmern leidet, ist in seiner Leistungsfähigkeit oftmals eingeschränkt.

Umso wichtiger ist ein regelmäßiges körper- liches Training, damit die Fitness trotz der Herzrhythmusstörung soweit als möglich erhalten bleibt. Dass die körperliche Leis- tungsfähigkeit durchaus auch herzschonend zu trainieren ist, zeigt der Düsseldorfer Physiotherapeut Christian Neuwahl in dieser kleinen Serie zur Hockergymnastik. Er hat Übungen zusammengestellt, die im Sitzen auf einem Hocker absolviert werden können und damit auch für Menschen mit Herzpro- blemen in aller Regel gut durchzuführen sind.

Nachdem im ersten Teil der Serie (siehe PULSSCHLAG Ausgabe 15) Übungen zum Training des unteren Körperbereichs vor- gestellt wurden, geht es in diesem Teil der Serie um das Training des Rumpfbereichs.

Bei den Rumpfübungen sollte man aufrecht sitzen, die Schultern sollten leicht zurückge- zogen und die Brust vorgestreckt sein. Es ist beim Training des Rumpfbereichs darauf zu achten, dass bei den Übungen keine Schmer- zen auftreten. Patienten, die Rückenbeschwer- den haben, sollten zuvor ihren Orthopäden konsultieren. Zudem sollte man generell vor Aufnahme des Trainings mit seinem Hausarzt oder Kardiologen besprechen, ob die Übun- gen aus medizinischer Sicht im individuellen Fall möglich und ratsam sind.

TEIL 2

Seitneigung Rumpfrotation

ÜBUNG 3

Christian Neuwahl ist staatlich geprüfter Physiotherapeut.

Er arbeitet als Dozent zum Thema Bewegungserziehung für Physiotherapiestudenten an der Hochschule Fresenius und behandelt als selbstständiger Physiotherapeut unter ande- rem Patienten mit verschiedensten Herzerkrankungen.

(6)

Pflanzen „mit Stumpf und Stiel“ verarbeiten – das entspricht dem Konzept der Nachhaltigkeit beim Kochen. Dass bei vielen Pflanzen die Blätter, Stiele und der Strunk, die wir oftmals wegwerfen, mit ein wenig Kreativität bei der Nahrungszubereitung zu schmackhaften Gerichten verarbeitet werden können, zeigen die nachstehenden Rezepte.

Die vorgestellten Rezepte sind dem Buch „Die ganze Pflanze“

von Susann Kreihe entnommen. Neben den Rezepten bietet das Buch in einem einleitenden Teil einen Überblick, welche Pflanzenteile genießbar und zu schmackhaften Gerichten zu verarbeiten sind, aber auch, wo die Grenzen der Verwertbarkeit von Pflanzenteilen liegen.

Verlag: Christian Verlag München, Kosten: 24,99 Euro, ISBN: 978-3-95961-411-5, Bildnachweis: Amalija Andersone

1

Den Apfel waschen, halbieren und entkernen.

Den Feldsalat waschen, trocken- tupfen und verlesen. Den Chico- réestrunk waschen und putzen.

2

Den Apfel, den Feldsalat und

den Chicorée zusammen mit den Gurkenschalen und den Wal- nusskernen in einen Hochleis- tungsmixer geben. Etwa 300 ml

kaltes Wasser aufgießen und die Mischung auf höchster Stufe etwa 1 Minute fein pürieren.

3

Zum Schluss das Trauben-

kernöl untermischen. Den fertigen Smoothie auf zwei Gläser verteilt sofort servieren.

1

Die Kohlrabiblätter waschen und abtropfen lassen. Die Bohnen mit dem Öl, 2 Prisen Salz, dem Apfelessig, den Chiliflocken und der Gemüse- brühe fein pürieren.

2

Den Apfel waschen, halbie-

ren, entkernen und in Streifen schneiden. Die Karotte waschen und mit dem Spar- schäler längs in dünne Streifen hobeln.

3

Dann die Kohlrabiblätter

mit der Bohnencreme sowie den Apfel- und Karotten- streifen füllen. Zum Schluss die Sprossen und die Hanfsamen daraufstreuen.

4

Die Blätter oben zusammen-

schlagen und als Wraps servieren.

Gurkenschalen- Smoothie mit Chicoréestrunk

Kohlrabiblätter-Wraps

mit weißer Bohnencreme

1 kleiner Apfel

(alternativ 2 Aprikosen) 1 Handvoll Feldsalat 1 Chicoréestrunk

Schalen von 1 Salatgurke, gesäubert und verlesen 2 Walnusskerne

2 TL Traubenkernöl Zutaten

Herzhaft genießen

Gesund essen – vital leben Sollten die Blät- UNSER TIPP ter des Kohlrabis

zu klein zum Rollen sein, die Bohnencreme als Dip verwenden und mit Hanfsa-

men und Spros- sen bestreut zu den Blättern servieren.

11

Zutaten

6 große Kohlrabiblätter 400 g weiße Bohnen, gegart

(260 g Abtropfgewicht) 2 EL Rapskernöl

Salz

2 EL Apfelessig 1 Prise Chiliflocken 1–2 EL Gemüsebrühe

(nach Bedarf) 1 säuerlicher Apfel 1 Karotte

1 Handvoll Sprossen (z. B.

Rote Bete, Leinsamen, Brokkoli, Radieschen) 1 EL Hanfsamen

(7)

Auch in der Medizin ist ganzheitliches Denken gefragt. Bestes Beispiel ist das Vorhofflimmern. Denn Menschen mit dieser Herzrhythmusstörung haben oft begleitende Erkrankungen. Das ist bei der Diagnostik und Therapie zu beachten und auch bei der Einnahme der erforderlichen Medikamente.

MEDIPEDIA

GUT ZU WISSEN

Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, ist gut beraten, sich über das jeweilige Arzneimittel zu informieren, die Regeln der Anwendung zu kennen und über potenzielle Nebenwirkungen Bescheid zu wissen.

Allerdings ist der Beipackzettel in der Medikamentenschachtel in aller Regel komplex und wenig einladend, sich mit dem verordneten Wirk- stoff eingehender zu beschäftigen. Abhilfe schafft nun die sogenannte

„Gebrauchsinformation 4.0“ mit Informationen zu einer Vielzahl von Medikamenten unterschiedlicher Hersteller. Zu finden sind die Infor- mationen im Internet unter www.gebrauchsinformation4-0.de oder via App (siehe unten) durch einfaches Scannen eines Codes auf der

Arzneimittelpackung (Barcode oder 2D-Matrix-Code) oder durch Eingabe des Medikamentennamens. Die Angaben sind

per Stichwortsuche aufzufinden, die Texte sind tagesaktuell, verlässlich und behördlich genehmigt und das Angebot ist

werbefrei. Aktuell sind Informationen zu rund 6.000 Arznei- mitteln verfügbar. Das Angebot wird ausgebaut.

Vorhofflimmern ist keine unmittelbar lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung. Allerdings besteht ein erhöhtes Schlaganfallrisi- ko. Deshalb wird Menschen, die unter Vorhofflimmern leiden, in aller Regel ein

Medikament verordnet, das die Blutgerinnung hemmt (Gerinnungshemmer) und somit die Bildung von gefährlichen

Blutgerinnseln (Thromben) unterbindet. Denn diese könnten ansonsten mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen.

Damit die Schutzwirkung sich entfalten kann, ist eine regelmäßige Einnahme des jeweiligen Wirkstoffs entsprechend der ärztlichen Verordnung unbedingt erforderlich.

Digitale

Gebrauchsinformation Gerinnungs- hemmer

regelmäßig einnehmen

Kardioversion bei Vorhofflimmern:

erst abwarten

Bei Patienten mit Vorhofflim- mern muss nicht zwingend sofort eine Kardioversion erfolgen, um den normalen Herzrhythmus wieder herzu- stellen. Denn oftmals kehrt das Herz spontan in den sogenannten Sinusrhythmus zurück. Das hat eine Studie niederländischer Mediziner bei 437 Patienten ergeben, die aufgrund von Symptomen mit Vorhofflimmern die Notfallam- bulanz aufsuchten. Die Studie zeigt, dass eine abwartende Strategie, in der die Patienten allerdings Medikamente erhielten, ebenso wie eine

frühzeitige Kardiover- sion in mehr als 90 Prozent der Fälle innerhalb von vier Wochen zum Sinusrhythmus führte.

… dass sich Menschen mit Vorhofflimmern

oft unwohl, schwach und unruhig fühlen?

… dass der Puls bei Vorhofflimmern beschleunigt und unregelmäßig zu fühlen ist?

… dass Vorhofflimmern oft zunächst anfallsartig auftritt und mit der Zeit dann in eine dauerhafte Rhythmus- störung übergeht?

… dass bei Vorhofflimmern ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall besteht?

… dass sich Vorhofflim- mern vor allem mit Herz- stolpern und Herzrasen bemerkbar macht?

… dass nur jeder zweite Betroffene Vorhofflimmern spürt?

Quelle: Deutsche Herzstiftung, https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzrhythmusstoerungen/vorhofflimmern/vorhofflimmern-symptome

WUSSTEN SIE SCHON ...

?

Schlägt das Herz aufgrund einer Erkrankung mehr als 100 x pro Minute, wird dies oft als „Herz- rasen“ bezeichnet.

mal pro Minute

www.schlaganfall-hilfe.de

05241-9770-0

Die Stiftung Deutsche Schlag- anfall-Hilfe hält für Sie alle Kontaktdaten zu Selbsthilfe- gruppen in Ihrer Nähe bereit.

Fragen Sie einfach nach:

Hilfe suchen – Hilfe finden

Quelle: gi gesundheitsinformation.de,

https://www.gesundheitsinformation.de/herzrasen- bei-anfallsartiger-vorhoftachykardie.3375.de.html

100

>

Android iOS

Quelle: Pluymaekers N. et al., New Engl J Med 2019; 380: 1499-1508

12 13

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Bayer Vital GmbH

c/o JuP Dialog Marketing GmbH Stichwort: PULSSCHLAG Postfach 63

70813 Korntal-Münchingen

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UNSERE THEMEN:

SCHWERPUNKT

Vom Vorhofflimmern wieder in den Sinusrhythmus

WISSENSWERT Informationen zur Covid-19-Impfung

SERIE HOCKERGYMNASTIK Übungen für den Oberkörper ERNÄHRUNG

Vegane Heimatküche MEDIPEDIA

Wissenswertes rund um das Vorhofflimmern

KREUZ & QUER

Der Rätselspaß für Knobelfans Einer fällt aus der Reihe. Welches

der Herzen von A bis H ist nicht identisch mit den

anderen und fällt aus der Reihe?

Der Rätselspaß für Knobelfans

© Zimmer / DEIKE

Lösung „Einer fällt aus der Reihe“: D – Die weißen Punkte im grünen Herz haben einen

größer en Abstand.

A

E

D F

B H

C

G & Quer Kreuz

(9)

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Impressum Herausgeber Bayer Vital GmbH Gebäude K56 51368 Leverkusen Tel. 0214-30-1 www.antithrombose.de Redaktion

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Informationen

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8 – 18 Uhr an Werktagen

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