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Brunnen der Plaza Alemania beschädigt Metalldiebe stehlen sieben Bronze-Wappen

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Buenos Aires (AT/wvg) – Wo einst die Landeswappen der deutschen Bundesländer den „Deutschen Brunnen“

im Buenos Aires-Stadtteil Palermo zierten, klaffen seit ei- nigen Tagen unschöne Lücken. Der Grund: Mutmaßliche Metalldiebe haben sieben der Bronzeschilde abmontiert und mitgenommen. Derartige Diebstähle sind in Bue-nos Aires kein neues Phänomen. Bereits seit Jahren werden immer wieder Bestandteile öffentlicher Denkmäler ge- stohlen.

Von den 16 an der Rückseite des Brunnens angebrach- ten Bronzewappen sind insgesamt sieben verschwunden.

Betroffen sind die Wappen der Bundesländer Hamburg, Bremen, Berlin, Nordrhein-Westfahlen, Sachsen, Bran- denburg und Niedersachsen. Jedes der Wappen wiegt ca.

150 kg. Darüber hinaus wurden im gleichen Zeitraum noch drei weitere Bronzeelemente eines von Frankreich gestifteten Denkmals im Stadtteil Recoleta mit je 250 kg Gewicht gestohlen. Zusammengerechnet verschwanden so innerhalb kurzer Zeit 1,8 Tonnen Bronze.

Der Verband der Deutsch-Argentinischen Vereini-

Brunnen der Plaza Alemania beschädigt

Metalldiebe stehlen sieben Bronze-Wappen

Von den gestohlenen Bronzeschilden fehlt bisher jede Spur.

cld

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Lateinamerika

Wieder am Anfang ...6

132. Jahrgang Nr. 32.361 Freitag, 3. September 2021

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Titelseite

gungen (FAAG) reagierte bestürzt auf den Diebstahl.

Die Stadtverwaltung müsse sich fragen, wozu es ein Git- ter um die Plaza gebe, so der Verband in einer Mitteilung zum bevorstehenden Tag des Einwanderers am 4. Septem- ber. Tatsächlich ist der Platz um den Brunnen von einem hohen Zaun umgeben und zudem videoüberwacht. In der Vergangenheit wurde der Platz häufig von deutschstäm- migen Vereinigungen für Veranstaltungen genutzt.

Die 1914 eingeweihte Plaza Alemania liegt im nörd- lichen Teil von Palermo, gleich neben der exklusiven Avenida Libertador und in unmittelbarer Nachbarschaft zum japanischen Garten. Ihren heutigen Namen trägt sie seit 1964. Zentraler Blickfang des von Carlos Thays gestalteten Platzes ist der nun beschädigte Brunnen „Fu- ente Riqueza agropecuaria argentina“ (dt. etwa: Brunnen des landwirtschaftlichen Reichtums Argentiniens). Der aus Marmor und Bronzeelementen bestehende Brunnen zeigt Darstellungen, welche die reichhaltigen Erträge der argentinischen Landwirtschaft thematisieren. Das 1918 eingeweihte Monument war ein Geschenk der deutschen Gemeinschaft zur 100-Jahr-Feier Argentiniens und wird gemeinhin auch „Deutscher Brunnen“ genannt.

Der Diebstahl ist Teil einer langen Serie von Metall- diebstählen in Buenos Aires. Laut einem Bericht der Zeitung „La Nación“ gehen Ermittler davon aus, dass hinter den Diebstählen organisierte Strukturen, teils mit Verbindungen ins Ausland stecken. In den letzten Jahren

seien demnach über 30 Tonnen künstlerisch verarbeitete Bronze verschwunden. Teilweise handelte es sich dabei um historisch wertvolle Objekte wie beispielsweise die Köpfe einer Statuengruppe an der Costanera Sur. Häufiger wer- den jedoch Alltagsgegenstände wie Türklinken, Geländer oder Telefonkabel gestohlen. Da viele Schrotthändler nicht nach der Herkunft der Metalle fragen, landet das meiste Diebesgut früher oder später im Schmelztiegel.

Auch in Deutschland ist Metalldiebstahl ein zuneh- mendes Problem. So wurde beispielsweise im Februar einer Frankfurter Statue Karls des Großen die metal- lene Schwertklinge entwendet. Darüber hinaus sind es insbesondere Baustellen und Bahnanlagen, die mit dem Phänomen zu kämpfen haben. Dort werden bevorzugt Kupferkabel gestohlen. Die Täter profitieren dabei von steigenden Rohstoffpreisen.

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Lateinamerika

Caracas (dpa) - Nach meh- reren Boykotten strebt Vene- zuelas Opposition rund um den selbsternannten Über- gangspräsidenten Juan Gu- aidó eine Teilnahme an den Regionalwahlen in dem süd- amerikanischen Krisenstaat am 21. November an. «Wir haben diese Entscheidung nach einem schwierigen Pro- zess interner Überlegungen getroffen», hieß es in einer Mitteilung der «Platafor- ma Unitaria» am Dienstag (Ortszeit).

Präsident Nicolás Maduro gratulierte der Opposition zu ihrer Entscheidung. «Ich werde mich in meinen Sessel setzen, mit eingeschaltetem

Fernseher, mit meinem Popcorn, um Juan Guaidó am 21.

November wählen zu sehen», sagte der autoritäre Staats- chef im Sender «VTV». «Und da werde ich applaudieren, weil wir es geschafft haben, ihn wieder in die Demokratie aufzunehmen.»

In der Gruppe um Guaidó befinden sich verschiedene venezolanische Oppositionsparteien wie «Primero Justi- cia» und «Voluntad Popular». In wenigen Tagen wollen Regierung und Opposition im seit Jahren andauernden Konflikt ihren Mitte August eingeläuteten Dialog in Mexiko wieder aufnehmen. Die Opposition fordert freie Wahlen und die Freilassung der politischen Gefangenen, die sozialistische Regierung strebt eine Lockerung der internationalen Sanktionen an. An der Präsidentschafts-

wahl 2018 etwa, aus der der autoritäre Staatschef Maduro erneut als Sieger hervorgegangen war, hatte die Opposition mit dem Argument nicht teilgenommen, dass diese nicht frei und fair sei.

Venezuela steckt in einer tiefen politischen, wirtschaft- lichen und humanitären Krise. Oppositionsführer Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten erklärt und versucht seitdem, Maduro aus dem Amt zu drängen.

Zwar erhielt er viel Unterstützung aus dem Ausland, konnte sich aber in Venezuela selbst nicht durchsetzen.

Angesichts von Armut und Gewalt haben rund 5,6 Mil- lionen Venezolaner ihre Heimat verlassen.

Venezolanische Opposition

will an Regionalwahlen teilnehmen

Juan Guaido, Oppositionsführer,

spricht auf einer Pressekonferenz inmitten der Corona-Pandemie.

dpa-Archivbild

US-Truppenabzug beendet

Letzte Soldaten verlassen Afghanistan

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Lateinamerika

PERU Busunglück

Nach einem schweren Busunglück im Zentrum von Peru ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 33 gestiegen.

Vier Leichen seien unter dem Reisebus entdeckt worden, sagte der Leiter der Autobahnpolizei, Elías Lozada, in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) dem Radiosender RPP. Rund 20 weitere Menschen wurden verletzt, als ein Reisebus in der Nähe der Ortschaft Chosica von der Landstraße abkam und rund 200 Meter in die Tie- fe stürzte. Der Bus war auf dem Weg von Huánuco in den Anden in die Hauptstadt Lima an der Pazifikküste.

Offenbar war der Fahrer auf der kurvigen Landstraße viel zu schnell unterwegs. Ersten Ermittlungen zufolge fuhr er mit über 90 Kilometern pro Stunde in einem Abschnitt, in dem nur 35 Kilometer pro Stunde erlaubt sind, wie die Straßenverkehrsbehörde mitteilte. In Peru kommt es immer wieder zu schweren Busunfällen. Die Straßenverhältnisse sind oft schwierig und die Busse nicht immer in einem guten Zustand.

BRASILIEN Überfälle

Araçatuba - Bei Banküberfällen schwer bewaffneter Krimineller in Araçatuba im Südosten Brasiliens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handelte es sich unter anderem um einen Ein- wohner der Stadt im Bundesstaat São Paulo und einen der Verbrecher, wie am Montag etwa das Nachrichten- portal „G1“ unter Berufung auf die Polizei berichtete.

Mindestens vier Menschen wurden demnach verletzt, drei Verdächtige festgenommen. Rund 20 Kriminelle hatten den Berichten zufolge drei Banken überfallen.

Auf der Flucht nahmen sie Geiseln; in Videos im Internet war zu sehen, wie Menschen als lebende Schutzschilde auf Autos gebunden waren. Um die Sicherheitskräfte zu behindern, lösten die Angreifer Explosionen aus und steckten Fahrzeuge in Brand.

(dpa)

Kontinent in Kürze

Ein historischer Schritt

Rückblick auf ein Jahr Staatsbürgerschaft für Nachkommen von NS-Verfolgten / Buch geplant

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Internationale Politik

New York/New Orleans (dpa) - Extreme Unwetter nach Hurrikan „Ida“ haben in der Millionenmetropole New York nie da gewese- ne Überschwemmungen ausgelöst und auch anders- wo im Nordosten der USA Verwüstungen angerichtet.

Bürgermeister Bill de Blasio rief am späten Mittwoch- abend den Notstand aus.

Der Nationale Wetterdienst (NWS) erklärte angesichts der lebensbedrohlichen Lage erstmals für die Stadt und die Umgebung einen Sturz- flut-Notfall. Medien berich- teten von mindestens sieben

Toten nach den Unwettern in New York.

Während der Rekordregen New York lahmlegte und auch den Spielplan der US-Open im Tennis störte, sorg- ten in New Jersey Überflutungen und ein Tornado für Chaos. Auch in New Jersey sowie im Bundesstaat New York galt der Notstand.

Straßen und Wohnungen standen teilweise etwa einen Meter unter Wasser, der U-Bahnverkehr kam komplett zum Erliegen. Auf Videos war zu sehen, wie die Wasser- massen U-Bahnstationen überfluteten.

„Ida“ war am Sonntag als gefährlicher Hurrikan der Stärke vier von fünf südwestlich von New Orleans auf die Küste des südlichen Bundesstaates Louisiana ge- troffen. Danach schwächte sich der Sturm ab und zog weiter nach Nordosten. Wegen der massiven Strom- ausfälle hat die Großstadt New Orleans vorübergehend eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Die Polizei begründete den Schritt mit der öffentlichen Sicherheit.

Es sei derzeit nachts auf den Straßen nicht sicher, hieß es.

Außerdem wolle die Polizei Plünderungen verhindern.

Der Blackout trifft die Stadt ausgerechnet während der Sommerhitze, in der die meisten der rund 400.000 Einwohner auf elektrische Klimaanlagen angewiesen sind. In der Stadt wurden Temperaturen um die 30 Grad erwartet, wegen der großen Feuchtigkeit könne sich das aber wie 40 Grad anfühlen, hieß es. An verschiedenen Standorten und in geparkten klimatisierten Bussen könnten sich Bürger abkühlen. In ganz Louisiana waren weiter rund eine Million Haushalte wegen der Sturm- schäden ohne Strom.

Bislang wurden in Louisiana und im benachbarten Bundesstaat Mississippi vier Tote infolge des Sturms gemeldet. Angesichts der großen Schäden befürchteten die Behörden aber, dass die Opferzahl steigen könnte.

Land unter in New York

Hurrikan „Ida“ zieht nach Nordosten

Überschwemmungen im südlichen Louisiana. (Foto: dpa)

dpa

Die Polarisierung

Von Juan E. Alemann

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(6)

Internationale Politik

Washington (dpa) - US- Präsident George W. Bush wollte die Nation aus ihrer Schockstarre erlösen, als er neun Tage nach den An- schlägen vom 11. Septem- ber 2001 vor dem Kongress sprach. „Unsere Trauer hat sich in Zorn verwandelt und der Zorn in Entschlos- senheit“, sagte Bush da- mals. „Unser Krieg gegen den Terror beginnt mit Al- Kaida, aber er endet nicht dort. Er wird erst enden, wenn jede Terrorgruppe von globaler Reichweite gefunden, gestoppt und besiegt worden ist.“ Von einem Ende der internati- onalen Terrorbedrohung kann auch 20 Jahre später

keine Rede sein. Und auf dem ersten Schlachtfeld in diesem Krieg - Afghanistan - ist der Westen gerade gescheitert.

Nachdem die Taliban sich weigerten, Al-Kaida-Chef

Wieder am Anfang

Amerikas Krieg gegen den Terror und das Scheitern in Afghanistan

Aus dem zerstörten World Trade Center steigt weiterhin Rauch auf. US-Präsident George W.

Bush erklärte, die Vereinigten Staaten befänden sich “im Krieg” gegen die “Barbaren”, die die Terroranschläge auf New York und Washington verübt hätten, darunter der Mann,

den er als “Hauptverdächtigen” bezeichnete: Osama bin Laden.

dpa-Archivbild

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(7)

Internationale Politik

Osama bin Laden auszuliefern, begann am 7. Oktober 2001 der US-geführte Angriff auf Afghanistan. Bush machte damals deutlich, dass sich der Kampf der USA ausdrück- lich auch gegen jene Regierungen richte, die Terroristen Schutz böten. Das Taliban-Regime stürzte Ende 2001, eine Zeit lang schien es, als wäre Afghanistan auf einem guten Weg. Bei einem Besuch des afghanischen Übergangsprä- sidenten Hamid Karsai im Weißen Haus sprach Bush im Juni 2004 vom „ersten Sieg im Krieg gegen den Terror“.

Es war eine von vielen katastrophalen Fehleinschätzun- gen der USA. Spätestens die Abzugspläne von US-Präsident Donald Trump und seinem Nachfolger Joe Biden setzten in Afghanistan eine Dynamik in Gang, die zur erneuten Machtübernahme der Taliban geführt hat. Ursprünglich hatte Biden angekündigt, den US-Truppenabzug bis zum 11. September dieses Jahres abzuschließen. Am 20. Jahres- tag der Anschläge weht nun wieder die weiße Flagge der Islamisten in Kabul. Die Nato-geführten Truppen sind im Chaos abgezogen, die afghanischen Sicherheitskräfte kollabiert. Die Taliban haben den Krieg in Afghanistan gewonnen.

Biden argumentiert, das wichtigste Ziel des Einsatzes sei dennoch erreicht worden - und zwar schon im Mai 2011, als US-Spezialkräfte Al-Kaida-Chef Osama bin Laden in Pakistan töteten. Richtig ist, dass die USA seit dem 11.

September 2001 nie wieder zum Ziel eines vergleichbaren Terrorangriffs wurden. Die Gefahr ist aber nicht gebannt.

In ihrem jüngsten Bericht zur Bedrohungslage schreiben die US-Geheimdienste, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Al-Kaida und der Iran mit seinen militanten Verbün- deten „planen weiterhin Terroranschläge gegen Personen und Interessen der USA, einschließlich in unterschiedli- chem Ausmaß in den Vereinigten Staaten“.

„Wir müssen aus unseren Fehlern lernen“, sagte Biden nach dem Ende des Einsatzes. „Bei dieser Entscheidung über Afghanistan geht es nicht nur um Afghanistan.

Es geht darum, eine Ära großer Militäroperationen zur Umgestaltung anderer Länder zu beenden.“ Die Schaf- fung demokratischer Strukturen könne nicht Ziel von Anti-Terror-Einsätzen sein. Biden argumentiert, für die Terrorismusbekämpfung müssten keine amerikanischen

Bodentruppen in fernen Ländern stationiert werden - dafür hätten sich bereits jetzt andere Mittel wie etwa Drohnen bewährt.

Dass ein großangelegter Einsatz von Bodentruppen schwieriger zu beenden als zu beginnen ist, hat sich nicht erst in Afghanistan gezeigt. Bush nutzte den Krieg gegen den Terrorismus auch als Vorwand, um im März 2003 den Irak anzugreifen. Ende 2011 zogen die USA ihre Truppen aus dem Land ab. Keine drei Jahre später mussten sie zurückkehren, um die irakischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Die Terrormiliz ist trotz ihrer militärischen Niederlage weiter im Irak und im benachbarten Syrien aktiv.

Auch in Afghanistan unterstützten die US-Truppen die einheimischen Sicherheitskräfte, und noch eine Parallele ist im Irak zu erkennen: Eine funktionierende Demokratie, wie sie die USA nach ihrer Irak-Invasion 2003 in dem Land etablieren wollten, ist dort niemals entstanden.

Das politische Chaos im Irak nutzte auch der IS, um 2014 große Teile des Landes unter Kontrolle zu bringen.

In seinen Reihen fanden sich nicht zuletzt viele Sunniten wieder, die früher in Saddams Armee gedient hatten. Als die USA nach dessen Sturz das Militär auflösten, fühlten sich viele Soldaten gedemütigt - und sannen auf Rache.

Auf die USA wächst der Druck, ihre Soldaten auch aus dem Irak abzuziehen. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Raketenangriffen auf Einrichtun- gen, die von Amerikanern genutzt werden. Washington sieht schiitische Milizen am Werk. Doch ein Abzug hätte weitreichende Konsequenzen: „Der Iran übernimmt dann den Irak“, prophezeit Guido Steinberg, Irak-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Und auch der IS dürfte sich im Aufwind sehen.

Das würde erst recht gelten, wenn die Biden-Regierung auch den von Trump begonnenen Abzug aus Syrien voll- enden sollte. Dort unterstützen die US-Truppen die Kur- den im Kampf gegen den IS. Ohne Washingtons Hilfe wäre es kaum vorstellbar, dass sie die von ihnen kontrollierten Gebiete im Norden und Osten Syriens halten könnten.

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(8)

Internationale Politik

Weltnachrichten

USA

Gnade für Kennedy-Mörder

San Diego - Nach mehr als fünf Jahrzehnten in Haft könnte der Mörder des US-Politikers Robert F. Kennedy bald aus dem Gefängnis entlassen werden. Ein Bewäh- rungsausschuss in Kalifornien habe sich vergangenen Freitag für die Freilassung des 77-jährigen Palästinensers Sirhan Sirhan ausgesprochen, berichteten der Sender CNN. Sirhan sitzt seit 53 Jahren im Gefängnis und hatte sein mittlerweile 16. Gnadengesuch gestellt. Die Entscheidung der Kommission muss nun von einer wei- teren Stelle geprüft werden, bevor sie dem kalifornischen Gouverneur vorgelegt wird. Der könnte die Freilassung noch blockieren. Sirhan, ein in Jerusalem geborener Pa- lästinenser, hatte Kennedy am 5. Juni 1968 in Los Angeles erschossen - nur wenige Stunden, nachdem dieser die Vorwahlen in Kalifornien zur Kür des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten gewonnen hatte. Die US-Justiz ging von Kennedys pro-israelischer Haltung als Motiv des damals 24 Jahre alten Täters aus. Fünf Jahre zuvor war Kennedys Bruder, US-Präsident John F.

Kennedy, in Dallas (Texas) erschossen worden. Sirhan wurde 1969 zum Tode verurteilt. Nach Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien im Jahr 1972 wurde die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Für seine Freilassung

sprachen sich auch zwei der Söhne Kennedys aus.

ESTLAND

Neuer Staatspräsident

Tallinn - Estland hat den Wissenschaftler Alar Karis zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Der 63 Jahre alte bishe- rige Direktor des Estnischen Nationalmuseum erzielte am Dienstag im zweiten Wahlgang die nötige Zwei-Drittel- Mehrheit im Parlament in Tallinn. In der Volksvertretung Riigikogu votierten 72 der insgesamt 101 Abgeordneten für Karis, der als einziger Kandidat bei der geheimen Ab- stimmung nominiert war. Er löst die bisherige Präsidentin Kersti Kaljulaid an der Spitze des baltischen EU- und Nato-Landes ab. Karis‘ Einführung in das höchste Staats- amt Estlands mit vorwiegend repräsentativen Aufgaben ist für den 11. Oktober geplant.

USA

Biden ehrt Opfer

Washington - US-Präsident Joe Biden hat sich mit Hin- terbliebenen der 13 bei dem Terroranschlag in Kabul getöteten US-Soldaten getroffen. Im Anschluss wohnten Biden, First Lady Jill Biden, Außenminister Antony Blin-

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(9)

Internationale Politik

ken, Verteidigungsminister Lloyd Austin und ranghohe Vertreter der Streitkräfte am Sonntag der Ankunft der Särge der getöteten Soldatinnen und Soldaten, zwischen 20 und 31 Jahre alt waren. Unter den Opfern waren laut Verteidigungsministerium elf Marineinfanteristen und je ein Soldat des Heeres und der Marine. Fünf der Ma- rineinfanteristen waren gerade mal 20 Jahre alt. Unter den Opfern waren auch eine 23 sowie eine 25 Jahre alte Soldatin. Der Anschlag vom Donnerstag vergangener Woche, bei dem auch Dutzende Zivilisten getötet wurden, markierte für das US-Militär den schwersten Verlust in Afghanistan seit einem Jahrzehnt.

ITALIEN

Bootsflüchtlinge

Lampedusa - Auf der italienischen Mittelmeer-Insel Lam- pedusa sind 539 Migranten in einem Holzboot angekom- men. Das sei „eine der größten Anlandungen der letzten Zeit“, sagte Bürgermeister Totò Martello. Die Migranten waren zuvor knapp 15 Kilometer vor der Küste in einem völlig überfüllten Fischerboot hilflos auf dem Mittelmeer treibend von italienischen Patrouillenschiffen entdeckt und gerettet worden. Unter den Migranten auf dem Holz- boot waren den ersten amtlichen Angaben zufolge min- destens 3 Frauen sowie 29 unbegleitete Minderjährige. Die Geretteten stammten vorwiegend aus Ländern Nord- und Westafrikas sowie aus Bangladesch und Syrien, sagte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration.

Sie trügen „Zeichen der grausamen und unerträglichen Gewalt“, die Migranten im Abfahrtsland Libyen erlitten.

NAHOST

Israel beschießt Gaza

Gaza/Tel Aviv - Nach neuen Angriffen militanter Pa- lästinenser mit Brandballons und Konfrontationen an der Grenze zum Gazastreifen hat Israels Luftwaffe Ziele in dem Küstenstreifen angegriffen. In der Nacht zum Sonntag sei eine militärische Anlage der im Gazastreifen herrschenden Hamas beschossen worden, die zur Her- stellung von Waffen und zum Training diente, teilte die israelische Armee mit. Außerdem sei „der Eingang eines Terror-Tunnels“ im Norden des Palästinensergebiets an- gegriffen worden. Die Konfrontationen an der Grenze zu dem blockierten Gebiet hatten sich zuletzt wieder deutlich verschärft.

JEMEN

Tote nach Raketenangriff

Sanaa - Bei einem Raketenangriff im Jemen sind medizi- nischen Kreisen zufolge mindestens 30 Menschen getö- tet worden. 40 weitere seien verletzt worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Kreisen eines Krankenhauses in der südlichen Provinz Lahidsch. Laut Augenzeugen schlugen drei Raketen auf dem Luftwaf- fenstützpunkt Al-Anad ein, der von Regierungstruppen genutzt wird. Die meisten Opfer seien Soldaten einer regierungsnahen Brigade, berichtete die Nachrichtenseite Adan al-Ghad unter Berufung auf Militärkreise.

(dpa)

Weltnachrichten

Wolfsburg hält Platz eins

Leverkusen, Bayern und Freiburg folgen

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(10)

Wirtschaft

Google wird in den kommenden Jahren eine Milliar- de Euro in den Bau von zwei neuen Rechenzentren in Hanau und im Großraum Berlin sowie in den Ausbau erneuerbarer Energie in Deutschland investieren. Der Investitionsplan reicht bis ins Jahr 2030.

Die Cloud-Anlage in Hanau sei nur 20 km vom welt- größten Internetknoten DE-CIX entfernt, sagte Philipp Justus, Googles Zentraleuropa-Chef. Das vierstöckige Gebäude mit einer Nutzungsfläche von rund 10 000 qm werde im kommenden Jahr voll betriebsbereit sein. Google passt damit die Frankfurter Cloud-Region an die wach- sende Nachfrage nach Cloud-Diensten in Deutschland an. Parallel dazu wird Google eine neue Cloud-Region Berlin-Brandenburg einrichten. Der genaue Standort der Server wurde nicht mitgeteilt.

Die verschiedenen Cloud-Regionen dienen vor allem dem Zweck, mit den eigenen Dienstleistungen räumlich näher an die Kundschaft zu rücken. Dadurch reduzieren sich beispielsweise Datenlaufzeiten (Latenz) im Vergleich zu einer trans-atlantischen Datenverbindung erheblich.

Für die Kunden gibt es aber auch rechtliche und regula- torische Gründe, besser auf Cloud-Rechnern zu arbeiten, die in Deutschland stehen, statt Anlangen in den USA zu verwenden.

Ein erheblicher Teil des Google-Investments fließt in die Produktion erneuerbarer Energie in Deutschland, denn die Rechenzentren sind auch riesige Stromverbraucher. Seit 2017 gleicht Google bereits seinen weltweiten jährlichen Stromverbrauch durch den Einkauf von Öko-Strom aus.

Google kündigte nun an, dass der lokale Energiepartner Engie Deutschland aus Köln in den kommenden Jahren mehr als 140 Megawatt (MW) an Solar- und Windenergie in das deutsche Netz einspeisen wird. Dazu gehörten eine neue 39-MW-Photovoltaikanlage und die Erhaltung von 22 Windparks. Damit soll sichergestellt werden, dass „ab 2022 zu jeder Stunde rund 80 Prozent der an die Google- Infrastruktur gelieferten Energie aus CO2-freien Quellen stammt“. (dpa)

Google investiert E 1 Mrd. in Deutschland

Die Diskussion über die Staatsschuld

Von Juan E. Alemann

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Wirtschaft

Easy

Diese Kette von grossen Verkaufsläden, in denen Austattun- gen für Küche und den Haushalt im algemeinen, sowie für den Wohnugnsbau angeboten werden, die zum Cencosud- Konzern gehört (der die Supermärkte Jumbo, Disco und VEA betreibt) , hat die Öffnung von sechs weiteren Verkaufsge- schäften in diese Jahr bekanntgegeben, was eine Investiton von $ 750 Mio. darstellt. Die Zahl der Easy.Geschäft wird damita uf 50 steigen. Zu Easy kommt noch Blaisten, die auch zum Konzern gehört und teilweise den gleichen Bereich wie Easy deckt. Die neuen Geschäfte von Easy werden in den Vororten der Bundeshaupstadt Lanús und Monte Grande, in Rio Cuarto, Córdoba (in Unicenter) Santa Fé, Chaco, Men- doza. Tucumán, Neuquén , Santaigo del Estero, La Rioja, und auch in der Bundeshaupstadt und der Provinz Buenos Aires eröffnet. Abgesehen von der Eröffnung neuer Verkaufsstel- len werden die bestehenden für $ 300 Mio. ernuert und um insgesmt 97.000 Qm. erweitert. Die Gesamtinvestition des Programmes beläuft sich somit auf $ 1 Mrd.

Quilmes Brauerei

Die nationale Kommission für Verteidigung der Konkur- renz hat die Firma “Cervecería y Maltería Quilmes” mit einer Busse von $ 150 Mio. wegen unzulässiger Nutzung ihrer dominanten Marktposition bestraft. Die Klage war von den Brauereiunternehmen Compañía Cervecerías Unidas (CCU), Compañía Industrial Cervecera und Otro Mundo Brewing Company eingereicht worden. Die ersten zwei sind Filialen chilenischer Firmen, die in Argentinien mit den Marken Schneider, Heineken, Imperial, Amstel, Sol, und Bieckert auftreten. Otro Mundo ist führend bei frischem Bier. Die Klage wurde 2018 eingereicht, und bezieht sich auf die Strategie von Quilmes, um die Treue der Kunden zu erhalten, was diese zwingt, andere Mar- ken auszuschließen. Quilmes wurde auch verpflichtet, den Vertrieb anderer Getränke nicht an den von Bier zu koppeln.

Geschäftsnachrichten

Energiepolitik im Zeichen des Klimawandels

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