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7.2 Anwendung des Drallsatzes auf Strömungsmaschinen Drall am Beispiel einer axialen Strömungsmaschine

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Academic year: 2022

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(1)

7.1 Drallerhaltung

7.2 Anwendung des Drallsatzes auf Strömungsmaschinen 7.2.1 Drall am Beispiel einer axialen Strömungsmaschine 7.2.2 Drall am Beispiel einer radialen Strömungsmaschine

(2)

Linearer Impuls 𝑰⃗

 Produkt eines Massepunktes der Masse m und seiner Geschwindigkeit 𝑐⃗

𝐼⃗ 𝑚 ∙ 𝑐⃗

Drall oder Drehimpuls 𝑳

 Produkt eines Massepunktes der Masse m mit dem Kreuzprodukt aus  Ortsvektor 𝑟⃗ und seiner Geschwindigkeit 𝑐⃗

𝐿 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝑐⃗ 𝑟⃗ 𝐼⃗

(3)

Translatorisch durchströmtes System

 Zeitliche Änderung des Impulses ergibt eine Kraft 𝐹⃗ 𝑑𝐼⃗

𝑑𝑡 Rotorisch durchströmtes System

 Zeitliche Änderung des Dralls ergibt ein Moment

𝑀 𝑑𝐿

𝑑𝑡

(4)

Starrer Körper in Rotation

 Rotiert ein Massepunkt m mit der Winkelgeschwindigkeit 𝜔 um eine feste  Achse, so gilt für die Geschwindigkeit 𝑐⃗ des Massepunkts

𝑐⃗ 𝜔 𝑟⃗

 Drehimpuls des Massepunkts

𝐿 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝑐⃗ 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝜔 𝑟⃗

x

(O) y m

z

𝑐⃗

𝜔

𝑟⃗

(5)

Gesamtdrehimpuls des starren Körpers 

 Homogene Masseverteilung, Teilmassen mi

𝐿 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝑐⃗ 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝜔 𝑟⃗

 Rotation um die z‐Achse

𝜔 0

0 𝜔

𝜔 𝑟⃗ 0

0 𝜔

𝑥 𝑦 𝑧

𝜔 ∙ 𝑦 𝜔 ∙ 𝑥

0

𝑟⃗ 𝜔 𝑟⃗

𝑥 𝑦 𝑧

𝜔 ∙ 𝑦 𝜔 ∙ 𝑥

0

𝜔 ∙ 𝑥 ∙ 𝑧 𝜔 ∙ 𝑦 ∙ 𝑧

𝜔 ∙ 𝑥 𝑦

(6)

Gesamtdrehimpuls des starren Körpers 

 Mit dem Abstand 𝑟, des Masseelements mi zur Drehachse gilt für den  Drehimpuls des gesamten Körpers

𝐿 𝑚 ∙ 𝑟, 2 ∙ 𝜔

 Massenträgheitsmoment des starren Körpers 𝐽 𝑚 ∙ 𝑟, 2

 Drehimpuls 

𝐿 𝑚 ∙ 𝑟, 2 ∙ 𝜔 𝐽 ∙ 𝜔

(7)

Analogie zwischen Impuls und Drehimpuls

Ableitung des Drehimpulses nach der Zeit 𝑑𝐿

𝑑𝑡 𝑟⃗ 𝐼⃗ 𝑟⃗ 𝐼⃗

wegen

𝐼⃗ 𝑚 ∙ 𝑐⃗ 𝑚 ∙ 𝑟⃗

folgt

𝑟⃗ ∥ 𝐼⃗

Impuls‐ und Geschwindigkeitsvektor verlaufen parallel, somit ergibt das  Kreuzprodukt

𝑟⃗ 𝐼⃗ 0

(8)

Analogie zwischen Impuls und Drehimpuls

Impuls‐ und Geschwindigkeitsvektor verlaufen parallel, somit ergibt das  Kreuzprodukt

𝑟⃗ 𝐼⃗ 0 und es gilt

𝑑𝐿

𝑑𝑡 𝑟⃗ 𝐼⃗ 𝑟⃗ 𝐼⃗ 𝑟⃗ 𝐼⃗

Mit 𝐹⃗ 𝐼⃗ ergibt sich aus der zeitlichen Änderung des Drehimpulses ein  Drehmoment

𝑑𝐿

𝑑𝑡 𝑟⃗ 𝐼⃗ 𝑟⃗ 𝐹⃗ 𝑀

(9)

Analogie zwischen Impuls und Drehimpuls

 Kraft bewirkt zeitliche Änderung des Impulses

 Impulsstrom = Kraft

𝐹⃗ 𝑑𝐼⃗

𝑑𝑡 𝐼⃗

 Drehmoment bewirkt zeitliche Änderung des Drehimpulses

 Drallstrom = Moment

𝑀 𝑑𝐿

𝑑𝑡 𝐿

 Drallstrom entspricht Drehenergie der Fluidmasse um einen Bezugspunkt

(10)

 Differenz zwischen aus‐ und eintretendem Drallstrom in einen 

Kontrollraum entspricht der Summe aller im Kontrollraum auf das Fluid  wirkenden Momente

𝐿 𝐿 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝑐⃗ 𝑟⃗ 𝑐⃗ 𝑀

oder

𝑀 𝐿 𝑑𝐿

𝑑𝑡 𝑚 ∙ 𝑟⃗ 𝑐⃗

bzw.

𝑀 𝑀 𝑀 𝑀 𝑀 𝑀

(11)

𝑀 𝑀 𝑀 𝑀 𝑀 𝑀

 𝑀 und 𝑀 Momente an den Ein‐ und Austrittsflächen

 𝑀 Moment infolge von Reibung

 𝑀 Moment infolge von Stützkräfte auf Einbauten

 𝑀 Moment infolge der Gewichtskraft

(12)

 Relevant ist das Drehmoment um die Bezugsachse

 Beiträge können nur diejenigen Geschwindigkeitskomponenten liefern, die  senkrecht auf einem Radius zur Drehachse vorliegen

𝑀 𝑚 ∙ 𝑟 ∙ 𝑐 𝑟 ∙ 𝑐

 Im reibungsfreien Fall verschwindet das Moment und es gilt M = 0 𝑟 ∙ 𝑐 𝑟 ∙ 𝑐

oder

𝑐 𝑐 ∙ 𝑟

𝑟

(13)

 Solange keine äußeren Momente auf das System wirken, bleibt auch der  Drehimpuls des Systems konstant

Aus

𝑀 0

folgt

𝑑𝐿

𝑑𝑡 0 bzw.

𝐿 𝑐𝑜𝑛𝑠𝑡.

(14)

 Drehimpuls = Masseträgheitsmoment x Winkelgeschwindigkeit

 Drehimpulserhaltung bedeutet

𝐿 𝐽⃗ 𝜔 𝑐𝑜𝑛𝑠𝑡.

 Rotation um eine einzige Achse

𝐿 𝐽 ∙ 𝜔 𝑐𝑜𝑛𝑠𝑡.

 Masseträgheitsmoment ergibt sich aus der Masseverteilung des Körpers zur  Drehachse

 Je näher der Schwerpunkt zur Drehachse wandert, umso kleiner wird das  Trägheitsmoment

 Je weiter der Schwerpunkt sich von der Drehachse entfernt, umso größer  wird das Trägheitsmoment

(15)

Forderung nach einem konstanten Gesamtdrehimpuls 𝐽 ∙ 𝜔 𝐽 ∙ 𝜔 𝑐𝑜𝑛𝑠𝑡.

bzw.

𝐽 𝐽 ⇒ 𝜔 𝜔

Kreisbahn Schwerpunktbahn

Reckstange

(1)

(2) Körperschwerpunkt

(16)

a) Rad rotiert parallel zur z‐Achse  b) Rad rotiert parallel zur y‐Achse

y

y

x

z

y

z

(17)

Einfluss der Drehimpulserhaltung bei Wetterphänomenen – Tornado Voraussetzung für die Entstehung eines Tornados

 Zusammentreffen einer trocken‐kalten Luftmasse mit einer feucht‐warmen  Luftmasse

 Kalte Luft schiebt sich trotz ihrer größeren Dichte über die warme  Luftmasse

 Instabile Schichtung mit großem vertikalem Temperaturunterschied

 Kalte Luft hat eine wesentlich geringere Fähigkeit Feuchtigkeit  aufzunehmen als warme Luft

 Kondensation des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes

 Bildung von Wolken mit starkem Niederschlag

 Kondensation setzt zusätzliche Wärme frei

 Ausbildung einer nach oben gerichteten Luftbewegung

(18)

Einfluss der Drehimpulserhaltung bei Wetterphänomenen – Tornado

 Frei werdende Energie entspricht der Verdampfungsenthalpie, die zuvor für  den Phasenwechsel des Wassers aufgewendet wurde

 Am Boden bildet die horizontal nachströmende Luft infolge der Corioliskraft  auf der Nordhalbkugel einen linksdrehenden Wirbel 

 Auf der Südhalbkugel bildet sich entsprechend ein rechtsdrehender Wirbel

 Große Rotationsgeschwindigkeit im Wirbelkern ergibt sich aufgrund der  Drehimpulserhaltung

 Hohe Drehgeschwindigkeiten bewirken Zentrifugalkräfte und hohe  Unterdrücke im Zentrum des Wirbels

 Oben liegende Kaltluft wird jetzt, infolge des Unterdrucks im Wirbelkern  und ihrer größeren Dichte als die der unten liegenden Warmluft, nach  unten gesaugt

 Auskondensierte Feuchte aus der feucht‐warmen Luft bewirkt „dunklen  Rüssels“ des Tornados von der Gewitterwolke auf den Erdboden

(19)

Drallentstehung

 Umlenkung der Strömung an einem Leitblech oder einer Schaufel

 Fluid erhält zur translatorischen noch eine rotatorische Bewegung Anwendung – Strömungsmaschinen

 Maschinen, die einer Strömung Energie zuführen (Kompressor)

 Maschinen, die aus einer Strömung Energie abführen (Turbine)

(20)

Unterteilung in Abhängigkeit von der Bauform

 Axial durchströmte Maschinen

‐ Hohe Strömungsgeschwindigkeiten

‐ Hohe Masseströme

‐ Geringe Druckänderungen

 Radial durchströmte Maschinen

‐ Hohe Druckänderungen

‐ Relativ geringe Strömungsgeschwindigkeiten

(21)

A

(1) (2) (3)

A

Laufrad Leitrad Laufrad Leitrad

(1) (2) (3)

Gehäuse

𝑤 𝑐⃗

𝑐⃗ 𝑐⃗

𝑢 𝑤 𝑢

𝑐⃗

𝑐⃗ 𝑐⃗

a) Schnitt durch eine Stufe b) Abwicklung des koaxialen Schnitts

a) b)

(22)

 Strömung bewegt sich mit der axialen Geschwindigkeit c1 in der Ebene (1)  auf das Laufrad zu, das sich mit der Umfangsgeschwindigkeit u1 dreht

 Damit ergibt sich für die Strömung die Relativgeschwindigkeit w1 zum  Laufrad, das unter dem Winkel 1 angeströmt wird

 Strömung hat nun zusätzlich zur translatorischen Geschwindigkeit eine  rotatorische Komponente, also einen Drall

 Stromabwärts des Laufrads, in der Ebene (2), wird die Strömung um den  Winkel 2 umgelenkt und hat zum Laufrad die Relativgeschwindigkeit w2

 Feststehende Leitrad hat die Aufgabe die Strömung wieder in axialer  Richtung umzulenken

 Axiale Geschwindigkeitskomponente ca bleibt in allen drei Ebenen konstant

 Druckanstieg ergibt sich im Wesentlichen durch das Laufrad, da hier die  Relativgeschwindigkeit von w1 auf w2 verzögert

 Die anschließende Umlenkung in radialer Richtung durch das Leitrad 

bewirkt weitere Verzögerung der Relativgeschwindigkeit und damit einen  zusätzlichen Druckanstieg in Strömungsrichtung

(23)

(1) (2) (1)

(2)

r1 r2

(1) (2)

Gehäuse

Laufrad

rm1 rm2

𝑐⃗

𝑐⃗

𝑐⃗ 𝑐⃗

𝑢 𝑢

𝑐⃗ 𝑐⃗

𝑤

Laufrad eines Radialverdichters

𝑐⃗ 𝑐⃗ 𝑤

(24)

 Vom Laufrad auf das Fluid übertragene Leistung P12 ergibt sich aus  mittlerem Radius rm der Stromfläche

 Stromfläche A berechnet sich aus den Radien r1 und r2 entsprechend 𝐴 𝜋 ∙ 𝑟 𝜋 ∙ 𝑟 𝜋 ∙ 𝑟

mit

𝑟 𝑟 𝑟

 Mit der Umfangsgeschwindigkeit 𝑢 𝑟 ∙ 𝜔ergibt sich für die auf das mit  rotierende Laufrad übertragene Leistung

𝑃 𝑀 ∙ 𝜔 𝑚 ∙ 𝑟 ∙ 𝑐 𝑟 ∙ 𝑐 ∙ 𝜔 𝑚 ∙ 𝑢 ∙ 𝑐 𝑢 ∙ 𝑐

 Auf den Massestrom  bezogene Leistung = spezifische technische Arbeit  wt,12 oder auch Y

𝑃

𝑚 𝑤 𝑢 ∙ 𝑐 𝑢 ∙ 𝑐 𝑌

(25)

Für das skizzierte Laufrad einer einstufigen Pumpe gilt

Zu‐ und Abströmgeschwindigkeit: c1 = 20 m/s, c2 = 40 m/s Strömungswinkel: 1 = 75°, 2 = 25°

Laufradabmessungen: rm,1 = 0,07 m, rm,2 = 0,1 m

Massenstrom: 𝑚 = 50 kg/s

Drehzahl: n = 1200 min‐1

Gesamtwirkungsgrad: P = 65%

1. Berechnen Sie das Moment M, das das Laufrad auf die Strömung ausübt 2. Berechnen Sie die aufgenommene Leistung Pgesder Pumpe

3. Berechnen Sie die spezifische technische Arbeit wt,12, die die Pumpe an die  Strömung abgibt

(26)

(1) (2) (1)

(2)

r1 r2

(1) (2)

Gehäuse

Laufrad

rm1 rm2

𝑐⃗

𝑐⃗

𝑐⃗ 𝑐⃗

𝑢 𝑢

𝑐⃗ 𝑐⃗

𝑤

Laufrad eines Radialverdichters

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