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Formale Methoden 1

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Formale Methoden 1

Gerhard J¨ager

Gerhard.Jaeger@uni-bielefeld.de

Uni Bielefeld, WS 2007/2008

14. November 2007

(2)

Komposition von Relationen und Funktionen

seien R⊆A×B und S ⊆B×C Relationen

neue Relation S◦R⊆A×C wird gebildet durch S◦R .

={hx, yi|es gibt einz mitR(x, z) undS(z, y)}

Wenn R undS Funktionen sind, ist S◦Rauch eine Funktion.

(3)

Die Identit¨ atsfunktion

Funktion F :A7→A heißt Identit¨atsfunktiongdw.

F ={hx, xi ∈A×A|x∈A}

Notation:F =idA

Komposition einer RelationR mit einer Identit¨atsfunktion mit dem richtigen Definitionsbereich ergibt wieder R:

WennRA×B, dann

idBR=R

RidA=R

Wenn F :A7→B ein injektive Funktion ist, dann:

FF−1idB

F−1F =idA

Allgemein gilt:

idΠ0(R)R−1R

idΠ1(R)RR−1

(4)

Eigenschaften von Relationen

Viele Relationen, die in linguistischen Anwendungen auftreten, haben bestimmte strukturelle Eigenschaften. Die wichtigsten seien kurz vorgestellt; sie gelten f¨ur Relationen ¨uber einen bestimmten Gegenstandsbereich, alsoR⊆A×A.

Reflexivit¨at

R⊆A×A istreflexiv gdw. f¨ur alle x∈A gilt dass R(x, x).

(5)

Reflexivit¨ at

Beispiel

A={1,2,3}

R1={h1,1i,h2,2i,h3,3i,h3,1i}

R2={h1,1i,h2,2i}

R1 ist reflexiv, R2 jedoch nicht (weilh3,3i 6∈R2).

R⊆A×A ist reflexiv gdw. idA⊆R.

Weitere Beispiele:

”endet auf die selbe Ziffer wie“

”hat am selben Tag Geburtstag wie“

”gr¨oßer oder gleich“

(6)

Irreflexivit¨ at

Relation, die nicht reflexiv ist, heißt non-reflexiv.

Relation, dienie ein Objekt mit sich selbst verbindet, heißt irreflexiv

Irreflexivit¨at

R ist irreflexiv gdw. es kein Objektx gibt mitR(x, x).

In anderen Worten:R ist irreflexiv gdw.R∩idA=∅.

Beispiele

R3={h1,2i,h3,2i}

R4={ha, bi ∈N×N|a < b}

(7)

Symmetrie

Symmetrie

Eine RelationR istsymmetrisch gdw. f¨ur allex, y mitR(x, y) gilt, dassR(y, x).

I.a.W.:R ist symmetrisch gdw.R=R−1. Beispiele

”verheiratet mit“

”teilerfremd“

”geschah im selben Jahr wie“

”Cousin oder Cousine von“

{h1,2i,h2,1i,h3,2i,h2,3i}

{h1,3i,h3,1i}

{h2,2i}

(8)

Asymmetrie

Asymmetrie

Eine RelationR istasymmetrisch gdw. niemals sowohlR(x, y) als auchR(y, x).

Jede asymmetrische Relation muss irreflexiv sein.

Beispiele:

{h2,3i,h1,2i}

{h1,3i,h2,3i,h1,2i}

{h1,2i}

(9)

Anti-Symmetrie

Anti-Symmetrie

Eine RelationR istanti-symmetrisch gdw. immer dann, wenn sowohlR(x, y) als auchR(y, x), gilt, dassx=y.

R muss nicht reflexiv sein, wenn es anti-symmetrisch ist!

Jede asymmetrische Relation ist auch anti-symmetrisch.

Wenn Ranti-symmetrisch ist, dann ist R−idA asymmetrisch.

(10)

Anti-Symmetrie

Beispiele f¨ur anti-symmetrische Relation

”gr¨oßer als oder gleich“

”ist teilbar durch“

”ist Teilmenge von“

{h2,3i,h1,1i}

{h1,1i,h2,2i}

{h1,2i,h2,3i}

(11)

Transitivit¨ at

Transitivit¨at

Eine RelationR isttransitiv gdw. immer dann, wennR(x, y) und R(y, z), auch gilt, dass R(x, z).

Beispiele:

¨alter als“

reicher als“

gr¨oßer als“

Vorfahre von“

Gleichheit

{h2,2i}

{h1,2i,h2,3i,h1,3i}

{h1,2i,h2,1i,h1,1i,h2,2i}

{h1,2i,h2,3i,h1,3i,h3,2i,h2,1i,h3,1i,h1,1i,h2,2i,h3,3i}

R ist transitiv genau dann wennR◦R⊆R.

(12)

Trichotomie

Trichotomie

Eine RelationR ⊆A×A isttrichotomisch(eng.connected) gdw.

f¨ur allex, y∈Amitx6=y gilt:R(x, y) oderR(y, x)(oder beides).

Der Name erkl¨art sich daraus, dass f¨ur jedes Paar von Objekten x, yim Definitionsbereich gilt: R(x, y) oderx=y oder R(y, x).

Beispiele

”gr¨oßer als“ (bezogen auf die nat¨urlichen Zahlen)

{h1,2i,h3,1i,h3,2i}

{h1,1i,h2,3i,h1,2i,h3,1i,h2,2i}

(13)

Eigenschaften der Inversen und des Komplements

R (6=∅) R−1 R0

reflexiv reflexiv irreflexiv

irreflexiv irreflexiv reflexiv symmetrisch symmetrisch symmetrisch asymmetrisch asymmetrisch nicht symmetrisch anti-symmetrisch anti-symmetrisch h¨angt vonR ab transitiv transitiv h¨angt vonR ab trichotomisch trichotomisch h¨angt vonR ab

(14)

Aquivalenz-Relationen und Partitionen ¨

Aquivalenz-Relationen¨

Eine RelationR ist eine Aquivalenz-Relation¨ gdw. R reflexiv, transitiv und symmetrisch ist.

Beispiele:

Gleichheit

hat die selbe Haarfarbe wie“

hat das selbe Alter wie“

asst bei der Division durch 10 den selben Teiler“

Notation:

[[a]]R .

={x|R(a, x)}

[[a]]Rist die Menge aller Objekte, die von aaus durch R erreichbar sind.

(15)

Aquivalenz-Relationen und Partitionen ¨

Partition

SeiA eine Menge. Die MengeP ⊆℘(A) ist eine Partition von A gdw.

S

P =A, und

f¨ur alle X, Y ∈P mitX6=Y:X∩Y =∅.

Beispiele: Sei A={a, b, c, d, e}

Folgende Mengen sind Partitionen vonA:

P1={{a, c, d},{b, e}}

P2={{a},{b},{c},{d},{e}}

P3={{a, b, c, d, e}}

folgende Mengen sind keine Partitionen vonA:

C={{a, b, c},{b, d},{e}}

D={{a},{b, e},{c}}

(16)

Aquivalenz-Relationen und Partitionen ¨

Zwischen ¨Aquivalenz-Relationen und Partitionen gibt es einen enge Korrespondenz.

Sei R⊆A×Aeine ¨Aquivalenz-Relation. Dann ist die folgende Menge eine Partition von Π0(R):

PR={x∈℘(A)|es gibt einy∈A so dassx= [[y]]R}

Sei P eine Partition von A. Dann ist die folgende Relation eine ¨Aquivalenz-Relation:

RP ={hx, yi ∈A×A|es gibt einX∈P mitx∈X und y∈X}

(Statt RP(a, b) schreibt man auch a≡P b.)

(17)

Aquivalenz-Relationen und Partitionen ¨

Beispiel:

A={1,2,3,4,5}

R = {h1,1i,h1,3i,h3,1i,h3,3i,h2,2i,h2,4i, h4,2i,h4,5i,h4,4i,h5,2i,h5,4i,h5,5i,h2,5i}

Die zugeh¨orige Partition ist:

PR={{1,3},{2,4,5}}

Aufgabe: Sei

R = {h1,1i,h1,2i,h2,1i,h2,2i,h3,3i,h3,5i h5,3i,h5,5i,h4,4i}

Was ist die zugeh¨orige PartitionPR?

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