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Da aus den Vorschriften über die udakasätikä eindeutig hervorgeht, daß es sich um eine Badebekleidung handelt*, bereitet allein die Bedeutungsbestimmung von sarnkacchika Schwierigkeiten

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(1)

Kulturgeschichtliches aus

dem Bhiksuni-Vinaya: die samkaksikä

Von Oskab von Hinübee, Mainz

Bei der Aufnahme in den Orden werden einer buddliistischen Nonne

zusammen mit der Almosenschale fünf Gewänder übergeben: ayan te

patto ayam sämghäti ayam uttaräsango ayam antaraväsako idam sanikacchi-

kam ayam udakasätikä Vin II 272.10ff.! 'dies ist deine Almosenschale,

dies die sämghäti, dies der uttaräsanga, dies der antaraväsaka, dies das

sarnkacchika, dies die Badebekleidung'. Entsprechend lautet die Formu¬

herung im Bhiksurßkarmaväcanä : ... aham evannämikä idarn civararn

sarnghätim adhitisthämi ... evam uttaräsangam antarväsah kusülakarn,

sarnkaksikä adhisthätavyä 15alf.* 'ich, N.N., eigne mir dies Gewand,

eine sarnghäti, an ... ebenso muß man sich uttaräsanga, antarväsa,

hasülaka und sarnkaksikä aneignen.'

Während die drei Gewänder sarnghäti, antarväsa und uttaräsanga von

Mönchen und Nonnen getragen werden*, sind sarnkacchika und udakasä¬

tikä nur für Nonnen vorgeschrieben. Da aus den Vorschriften über die

udakasätikä eindeutig hervorgeht, daß es sich um eine Badebekleidung

handelt*, bereitet allein die Bedeutungsbestimmung von sarnkacchika

Schwierigkeiten. Wörterbücher und Übersetzungen schwanken zwischen

'belt, waist-cloth*', 'vest*', 'undershirt, shift''.

1 Das hier verwendete Abkürzungssystem folgt V. Tbenckneb-D. Andeb¬

sen: A Critical Päli Dietionary (CPD). Vol. 1. Kopenhagen 1924—1948,

Epilegomena.

2 C. M. Ridding-L. de La Vallee Poussin : A Fragment of the Sanskrit-

Vinaya. Bhiksunikarmaväcanä. In: BSOS 1 (1917/1920), S. 123—143.

* Wie die Gewänder getragen werden beschreibt I. B. Hoeneb : The Book

of Discipline (Vinaya-Pitaka) . Vol. 2. London 1957, S. 1, Anm. 2.

« Päcittiya XXI, XXII (Vin IV 278f ) verbieten den Nonnen, nackt zu

baden.

* The Päli Text Society's Päli-English Dietionary (PED). Ed. by T. W.

Bhys Davids and W. Stede. London 1921—1925 mit der Bemerkung

'the c. expln. is incorrect,' was sich auf Vin IV 345. 15f. bezieht.

« T. W. Rhys Davids-H. Oldenbebg: Vinaya-Texts. Vol. 3. London

1885, S. 351, I. B. Hoenee: Book of Discipline. Vol. 5. London 1963, S. 376 und CPD s.v. asarnkacchikä.

' F. Edoebton: Bvddhist Hybrid Sanskrit Dietionary (BHSD). New

Haven 1953 s.v. sarnkaksikä, der zurecht sich gegen die Bedeutung 'belt' des PED wendet.

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134 Oskab von Hinüber

Vom Vinaya- Vibhanga des Päli-Kanons ausgehend samkacchikan nänia

adhakkhakam ubbhanäbhi tassa paticchädanatthäya Vin IV 345, 15f. 'ein

sarnkacchika dient zur Bedeckung (des Körpers) unterhalb des Schlüssel¬

beins und oberhalb des Nabels', und unter Heranziehung von I-Tsing»,

der S. 78 f. die samkaksikä behandelt, hat M. E. Lulius van Gooe' p. 34f.

die Auffassung vertreten, daß das samkacchika eine unterhalb der Achseln befestigtes, den Oberkörper bedeckendes Gewand seii".

Wenn I-Tsing nun ganz verschiedene Kleidungsstücke als samkaksikä

anspricht, und wenn die tibetischen und chinesischen Übersetzer der

Mahävyutpatti 8936 rnul-gzan 'Schweißkleid(?)'!! und yen-i-i (t^ M ~ii.Y^

'die Achselhöhlen bedeckendes Kleid' sagen, so deutet dies darauf hin,

daß die genaue Bedeutung des Wortes im 7./8. Jh. n. Ch. bereits unbe¬

kannt war.

Seit uns nun durch die Ausgabe von G. Roth das Sanskritoriginal des

Bhiksuni-Vinaya (BhiVin)!* zugänglich geworden ist, läßt sich genauer

erkennen, welchem Zweck eine samkaksikä diente. Mit Hilfe von Skulp¬

turen und Malereien aus Indien läßt sich schließlich sogar das Aussehen

einer samkaksikä ungefähr bestimmen.

Im Gegensatz zum VäM-Vinaya, der im XCVI Päcittya der Nonnen

nur vorschreibt, daß eine Nonne nicht ohne sarnkacchika ein Dorf betreten dürfe (Vin IV 345.12 f.), gibt es im Bhiksurjblprakirnaka der Mahäsarn-

ghikalokottaravädin ein eigenes samkaksikäpratisamyuktarn: Bhagavän

Brävastiyam viliarati. aparä däni bhiksurjÄ, präsädikä darsaniyä. täye däni pinehi stanehi gacchantiya civararn ulksipiyati. sä dänijanena uccagghiyati.

etarn prakarai^arn bhiksunihi sruiarn. peyälarn. yävad äma bhagavan.

bhagavän äha tena sarnkaksikä näma kartavyä. sarnkaksikärn prävarantiya

tathä prävararUavyam yathä däni stanä piditä bhavanti^* BhiVin 306.3—8

8 A record of ihe Buddhist religion as practised in India and the Malay

Archipelago. By I-Tsing. Trsl. by J. Takakusu. London 1896.

» De buddhistische non. Leiden 1915, S. 35f.

1° In den aanteekeningen S. 229 besehreibt van Goob die Kleidung einer

kleinen Holzfigur, die eine Nonne aus Birma darstellt. Hier ist das 'sarnkac¬

chika' ein langärmeliges Hemd.

11 Nach BHSD s.v. sarnkaksikä; Jäschke: A Tibetan-English Dietionary.

London 1881 s.v. gzan 'napkin(?)'.

12 Die chinesischen Prätimoksasütra der Nonnen haben das von I-Tsing

S. 79 als Abkürzung erwähnte ch'i-chih (^Jt ji,): E. Waldschmidt:

Bruchstücke des Bhiksuni-Prätimoksa der Sarvästivädins. Leipzig 1926.

(Kgl. Preuß. Turfan-Expeditionen. Kleinere Sanskrit-Texte. Heft 3), S. 157.

1' Bhiksuni- Vinaya including Bhiksuni-Prakirnaka and a summary of the

Bhiksu-Prakirnaka of the Ärya-Mahäsarnghika-Loleottaravädin. Patna 1970.

(Tibetan Sanskrit Works Series. Vol. 12), hier zitiert nach Seite und Zeile der Ausgabe.

1* Zur Konstruktion des Satzes vgl. Verf.: Studien zur Kasussyntax des

Päli, besonders des Vinaya-Pifaka. München 1968. (MSS. Beihefte. NF 2. § 4.)

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Kulturgeschichtliches aus dem Bhiksuni-Vinaya: die samkaksikä 135

'der Erhabene weilte in Srävasti. Es gab nun eine freundliche, schöne

Nonne. Wenn sie ging, wurde ihr Gewand durch ihre voUen Brüste auf¬

geworfen. Sie wurde von den Leuten verspottet. Die Nonnen hörten

diese Angelegenheit ... usw.^* bis: ,,Ja, Erhabener". Der Erhabene

sprach: „Deshalb nämhch muß eine samkaksikä angefertigt werden.

Wenn man eine samkaksikä anlegt, ist sie so anzulegen, daß die Brüste

gedrückt werden".'

In unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Abschnitt steht das

gandapraii(xhädanMpratisamyuktam: Bhagavän Brävastiyam viharati.

Sthülanandä näma bhiksuni vihärasyäkäsatalake ekasarnkaksikäya carn-

kramati. täye däni. stanä väddäs camkramantiya utpatanti. janena uccag-

ghäyati^^ pasyatha bharje sramar),ikä aläbatumbakena viya nadirn taratiti.

etam prakararium bhiksuryihi srutarn. peyälarn. yävad bhagavän äha. tena

hi garidapraticchädanan näma kartavyam. garjdapraticchädanapratisarn- yuktarn. sarnkaksikäye uparito" osärayitavyo yathä gaijdä praticchannä

bhavernsuh. sä esä bhiksurVi garjdapraticchädanarn patarn na prävarati

vinayätikramam äsädayati BhiVin 313.2—10 'der Erhabene weilte in

Srävasti. Die Nonne Sthülanandä ging auf der Dachterrasse des vihära

allein mit einer sarnkaksikä (bekleidet) auf und ab. Beim Aufundabgehen

wogte ihr voller Busen. Sie wurde von den Leuten verspottet: „Seht,

Freunde, die Asketin überquert gleichsam mit einem aläbu- oder tumbaka-

Kürbis!» einen Fluß"! Die Nonnen hörten diese Angelegenheit ... usw,

bis: Der Erhabene sprach: ,, Daher muß eine Bedeckung der Wölbung

(des Busens) gemacht werden." Der Abschnitt über die Bedeckung der

Wölbung (des Busens). Über die sarnkaksikä ist (ein Tuchi») herabzu¬

ziehen, so daß die Wölbungen bedeckt werden. Wenn eine Nonne das

Tuch, das die Wölbung bedeckt, nicht anlegt, begeht sie eine Über¬

schreitung der Ordensregeln.'

Aus diesen Regeln geht hervor, daß eine sarnkaksikä nicht den ganzen

Busen bedeckt; ihre Aufgabe ist es, ihm Halt zu geben: stanä piditä

16 Ein leicht abweichender Text ist BhiVin. 302.7 f. ausgeschrieben.

1« So hest hier die Hs. gegen uccagghiyati 306.5, vgl. ferner ticcagghayikä

BhiVin. 297.7. Nach den BHSD s.v. uccagghati gesammelten Belegen ist

V uccagghäyati ein Fehler für uccagghiyati, vgl. auch CPD s.v. ujjagghati und

I' ZDMG 119 (1969), S. 121, Anm. 84. — Unerklärt bleibt der Wechsel ucc-,

ujj-: M. Maybhofeb: Studia Indologica. Festschrift W. Kirfel. Boim 1955,

S. 230.

! 1' Ausgabe uparito: Druckfehler?

18 Frauen, die mit einer ähnlichen Schwimmhilfe einen Fluß überqueren,

sind um 1790 abgebildet auf einer Miniatur aus der Ram Gopal Sammlung:

W. G. Abcheb : Garhwal Painting. London 1954, Plate 7: '. . . empty,

upturned pitchers plugged with straw — a device still used in Northern India'.

18 Das Maskulinum osärayitavyo legt die Ergänzung pafo nahe.

JHH

(4)

136 Oskab von Hinübbb

bhavanti, was nicht mit G. Roth, BhiVin. 306 § 263 Anm. 4 in stanä

apiditä zu zerlegen ist. Ein solches Kleidungsstück, daß der Besclireibung einer sarnkaksikä genau entspricht, trägt die Frau des Paares aus Ajantä

auf Abb. 1*". Das stanapidana ist deutUch zu erkennen; ein TeU des

Busens bleibt unbekleidet. Daher wurde ein zusätzhches Tuch zur Be¬

deckung des Busens vorgeschrieben, soweit das Brustband (sarnkaksikä)

diese Aufgabe nicht erfüUte. In der Vorgeschichte, die zum Erlaß dieser

Vorschrift führt, wird die Nonne Sthülanandä als besonders voUbusig

geschildert : denn dies bedeutet gegen G. Roth stanä väddäs, wenn man

vadda, nicht avadda abtrennt, was erst der Geschichte ihren Sinn

gibt*!.

Die AbbUdung der Frau mit dem Brustband aus Ajantä erinnert nun

sogleich an die übliche DarsteUung der Göttin Laksmi, die ebenfalls ein

einer sarnkaksikä entsprechendes Kleidungsstück trägt. Aus den Texten

über die visnuitische Ikonographie** läßt sich ermitteln, daß dies Brust¬

band kancuka heißt: stanau samunnatau käryau kancukenävagurithitau

Hayas'irsasamAitä, Ädikända 18.11 'die Brüste sind hoch zu machen und

mit einem kancuka (Brustband) zu verhüUen', und (vircdaksmirn) ...

''ghanastanimlvicitrakancukenädhyäm lövarasamhitä (längere Rezension)

7.55 f. 'Viralaksml mit festen Brüsten, mit einem geschmückten Brust¬

band versehen'.

Da die Sanskrit- und Prakrit-Wörterbücher (PW, pw, Monieb-

WniiAMS, Apte, Sheth) die Bedeutung 'Brustband' für kancuka nicht

angeben, sei hier, ohne eine voUständige Untersuchung des Materials

vorzulegen**, auf zwei weitere SteUen hingewiesen, an denen kancuka

möghcherweise 'Brustband' heißt:

2" Nach H. Mode: Die Frau in der indischen Kunst. Wien-München 1970,

Abb. 13. — Ähnhche Kleidungsstücke kommen auch sonst auf Malereien

aus Ajantä vor: J. B. Bhushan: The costumes and textiles of India. Bom¬

bay 1958, Abb. 30, No. 3 und 6 und G. S. Ghubye: Indian Costume.

"Bombay 1966, Abb. 255, wo das Kleidungsstück S. 123 'perhaps ... a short ghäghri' genannt wird.

21 Zu vadda BHSD s.v. — ävadda wird von G. Roth p. 313 § 277 Anm. 2

zu Päli ävata 'bedeckt' gestellt, was lautlich schwierig und sachlich nicht gereehtfertigt ist.

22 Zitiert nach H. Daniel Smith: A sourcebook of Vaisnava iconography according to Päncaräträgama texts. Madras 1969. Zu vergleichen sind auch die

dort gegenüber S. 179 und S. 181 beigefügten Abbildungen. — T. A. Gopi¬

natha Rao: Elements of Hindu iconography. Madras 1914, der sein Material

vor allem aus den sivaitischen ägama (Bd. 1 Introduction S. 55) schöpft, bat statt kancuka den Terminus kucabandha (Bd. 1, 1 Definition and description of terms S. 23).

2* Vgl. die Materialsammlung by Ghubye S. 247—253.

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Kulturgeschichtliches aus dem Bhiksurii-Vinaya: die samkaksikä 137

ajjäi nila-kamcua-bhari-uvvariam vihäi thaifavattam

jala-hharia-jalahar'-arrdara-dar'-uggaam mmda-vimvam va

Häla, Sattasai 395**

[äryäyä nilakancukabhrtorvaritam vibhäti stanaprstham

jalabhrtajaladharäntaradarodgatarn candrabirnham iva]

'Die Busenrundung des Mädchens, die ein dunkles Brustband trägt und

(doch) entblößt** wird, scheint wie die Mondscheibe, die ein wenig hinter

den wassergefüUten Wolken hervorgekommen ist'.

Im Saduktikaniämrta^^ heißt es in der Beschreibung der Kleidung der

Frauen im Sommer: sadyascampakakancukä kucatati vaikaksake mallikäh

1265 (= 2.790) 'wenn der Busen (bedeckt ist) mit einem Brustband,

an dem täghch campaka-Blumen sind, wenn auf dem vaikaksaka mallika-

Blumen sind ...'. Die Wortwahl kucatati deutet auf die Bedeutung

'Brustband' und läßt 'Bluse' weniger wahrscheinlich erscheinen.

Über das hier genannte vaikaksaka hat C. Sivabamamueti*' gehandelt,

der auf Syämilaka's Päddtäditaka^^ Vers 51 hinweist: viracitakucabhärä

haimavaikaksyakena 'ihre vollen Brüste waren mit einem goldenen

vaikaksyaka versehen', und p. 56 Abb. 9 eine Frau, die dies Kleidungs¬

stück trägt, abbildet**. Ein vaikaksa(ka) wird also nach übereinstim¬

mender Aussage von bildhchen DarsteUungen und Koäas: vaikaksakarn

tu tatjyat tiryak ksiptam urasi Amarakosa 2.6.3.38 quer über die Brust

gelegt*". VieUeicht büdet somit das Begriffspaar kancuka : vaikaksaka

eine genaue Entsprechung zu sarnkaksikä : gar^dapraticchädana der

Mahäsarnghikalokottaravädin. Ob bei einem gandapraticchädana pata

unbedingt an ein vaikaksaka zu denken ist, bleibt allerdings offen, da

auch ein Kleidungsstück, wie das der Flußgöttinnen Gangä und Yamunä

2« A. Weber: Das Sapia^atakam des Häla. Leipzig 1881 (AKM. 7, 4.) und

The Qäthäsapta&ati of Sätavähana with the comm,entary of Oangädharabhatfa.

Ed. by DüBGÄPRASÄD and K. P. Parab. Bombay 1889. (Kävyamälä. 21.)

2» Weber 'Busenfläche' wohl nach der chäyä-."prstham. Doch kann vaffa

kaum eine andere Entsprechung als vrtta haben. — uvvaria 'entblößt' naeh

Weber S. 155, Anm. 1, dessen Ubersetzung 'voll durchfurchend' für

hhariuvvaria wohl eine Verlegenheitslösung ist.

26 Hg. von S. C. Bannerji. Calcutta 1965.

2' Sanskrit Literature and Art — Mirrors of Indian Culture. Delhi 1970

(Nachdr.) (Memoirs of the Archeological Survey of India. 73.), S. 64.

28 Die Belege des Wortes vaikaksaka, das auch einen wie ein yajnopavita über die Schulter getragenen Kranz bezeichnen kann, sind zusammengestellt bei G. H. Schokker : The Pädatäditaka of Syämilaka. A text-critical edition.

Part 1. Den Haag 1966, S. 218f.

2» Vgl. auch J. B. Bhushan: Costume Abb. 31, No. 4, die eine Frau aus

Ajantä mit oinem vaikaksaka zeigt.

2» Die von C. Sivaramamurti, S. 51 Abb. 7 abgebildete Frau trägt daher

entgegen der Bildunterschrift kein vaikaksaka, sondern eine Art kurzärme¬

liger Jacke.

(8)

138 Oskab von Hinübeb

aus Ahicchaträ (Abb. 2)*i die Funktion eines gandapraticchädana erfüUen

würde.

Wie sieh nach Prüfung von Texten und Abbildungen ergeben hat, ist

die samkaksikä ein vergleichsweise schmales Band. Das steht jedoch im

Widerspruch zum 74. Päcittika des BhiVin., in dem die Maße einer

sarnkaksikä mit vier Sugata-Spannen Länge und zwei Sugata-Spannen

Breite angegeben werden (BhiVin. 203.31). Dieselben Maße haben nach

dem BhiVin. auch ein antarväsa (BhiVin. 202.17) und die udakasätikä

(BhiVin. 211.13). Da nun nach dem 'P&\i-Vinaya zwei mal vier Sugata-

Spannen auch eine kandupaticchädi mißt, die zugleich den Körper

adhonäbhi ubbhajänumandalarn Vin IV 172.15 'unterhalb des Nabels und

oberhalb der Kniescheibe' bedeckt, muß dieses Maß für eine sarnkaksikä,

die ja noch durch ein gaifdapraticchädana ergänzt werden soll, zu groß

sein. Nach der bereits zitierten Stelle Vin IV 345. 15f. bedeckt auch nach

dem Päli- Vinaya das sarnkacchika den Körper vom Schlüsselbein bis zum

Nabel, was ebenfalls ein gandapraticchädana, das im V&li-Vinaya nicht

erscheint, überflüssig macht. Nimmt man die Notiz von I-Tsmo S. 55

hinzu, der sarnkaksikä mit 'side-covering cloth' übersetzt, was genau

garfdapraticchädana entspricht, so läßt sich folgende Entwicklung er¬

schließen: Ursprünghch gab es, wie im Bhiksuniprakirnaka beschrieben,

zwei Kleidungsstücke, von denen eines, die samkaksikä, außer Gebrauch

kaum unter gleichzeitiger Übertragung des Wortes auf das garfdapratic¬

chädana. Dieser Vorgang muß relativ früh eingesetzt werden, da bereits

zur Zeit der Abfassung des Vibhanga-Kommentars des Vsli-Vinaya

sarnkacchika für gandapraticchädana stand, und da im BhiVin. noch eine

zusätzliche, nur diesem Vinaya bekannte Päcittika-Regel nach dem

Vorbild der Regeln über den antarväsa und die udakasätikä eingefügt

werden konnte.

Wie auch Ja V 96. II"* suvaniiasarnkacchadharä ... khattiyakannä 'die

Ksatriya-Mädchen, die goldene Brustbänder** tragen', der einzige Beleg

dieses Wortes im Päli außerhalb des Vinaya, zeigt, gehört sarnkacchaj

sarnkacchikä dem ältesten, östlichen Wortschatz des Buddhismus an. Das

rückt samkacchikajsarnkaksikä in die Nähe des Vedischen, das eine Reihe

von meist auf diese Sprachschicht beschränkten Komposita zu kaksyä

'Gurt'** kennt. Man kann daher sarnkaksikä verstehen als '(Gewand) mit

*i Naoh H. Mode: Die Frau in der indischen Kunat Abb. 11.

'2 Ct. Ja V 97.4 ekaccälamkära 'eine Art Schmuck' : danach J. Dutoit

'Schmuck'. — Überliefert ist einhellig sarnkacca, was jedoch mit dem PED

in sarnkaccha zu korrigieren ist.

*' Zu diesen Komposita K. Hoffmann: JB. vanäkaksäh. In: IIJ 9 (1966),

S. 201. — upakaksa lebt als upakaccha im Päli weiter: PED und Sadd

Index s.v.

(9)

Kulturgeschichtliches aus dem Bhiksuni-Vinaya: die samkaksikä 139

zusammengebundenem Gm-f und vaikaksaka: *vikaksya 'mit los¬

gebundenem Gurt'. Während nun samkaksiJcä das Schicksal der übrigen

Komposita auf "kaksa teilt und im Sanskrit ersetzt wird, in diesem Fall

durch kancuka, ist vaikaksaka auf das klassische Sanskrit beschränkt,

ohne daß seine vedischen Vorläufer belegt sind.

(10)

Eine Steininschrift vom Kloster

Phan Tao (Ghiang Mai)

Von Hans Penth, Chiang Mai

Das buddhistische Kloster Phan Tao^, im Zentrum der Stadt Chiang

Mai in Nordthailand, besitzt den hnken oberen Teil einer Inschriftplatte

aus rötlichem Sandstein. Das Bruchstück hat eine größte Länge von

36 cm, eine größte Breite von 18,5 cm und ist 5 cm dick. Oben zeigt es

die linke Hälfte eines Kosmogramms und darunter die ersten Hälften

von 6 Zeilen Inschrift. Offensichtlich ist der ursprüngliche Inschriftstein

recht genau in seiner Mitte vertikal gebrochen, dazu noch mindestens

einmal horizontal ; die Symmetrie des Bruches läßt an absichtliche Zer¬

störung der Platte denken. Nach Auskunft des Abtes, welcher (1974) 65

Jahre alt ist und seit seiner Kindheit in Kloster Phan Tao lebt, befindet

sich das Bruchstück dort, soweit er zurückdenken kann.

Die Sprache der Inschrift ist klassisches Yuan*, die Buchstaben sind

vom Fak Kiam-Typ*, und die Zahlen gehören zur Tham-Gruppe*.

1 ,, Kloster des Beamten Tao, der den Rang Eintausend hat". Tausend (Phan) ist ein mittlerer Beamtengrad früherer Zeit. Die Klosternamen Nord¬

thailands enthalten manchmal Hinweise auf den Namen desjenigen, der

das Kloster stiftete oder dort umfangreiche Arbeiten durchführen ließ.

2 Die Yuan sind ein Thai-Volk, das seit spätestens 1296, mit Gründung der

Hauptstadt Chiang Mai, Träger des Staatenkonglomerates Län Nä Thai war.

Sie verloren 1558 ihre Unabhängigkeit an die Birmanen, erlangten 1774/75

mit Hilfe der Siamesen, eines anderen Thai-Volkes aus der Gegend um

Sukhöthai, Ayuthayä, Bangkok, einen Teil ihrer alten Unabhängigkeit wieder

und sclilossen sich im 19. Jahrhundert nolens volens mit Siam zu einem

Staat zusammen, der zunächst weiterhin Siam hieß, aber im 20. Jahrhundert

Thailand genannt wurde, weil er, obwohl die Siamesen zahlenmäßig und

politisch die Überhand hatten, von mehreren Thai-Völkern gebildet wurde.

Im Laufe der Entstehung des modernen Thailand setzten die Siamesen ihren

Dialekt und ihre Schrift (die Ende des 13. Jahrhunderts in Sukhöthai unter

Anlehnung an die Khmer-Sohrift entstanden war und seither einige Ver¬

änderungen erfahren hatte), als amtliche Sprache und Schrift Thailands

durch; beide werden heute meist kurz als Thai-Sprache und Thai-Schrift

bezeichnet. — Die eigene Schrift der Yuan geht vermutlich auf die Schrift

der Mon von Hariphunchai (Lamphün) im 13. Jahrhundert zurück (vgl.

Hans Penth: Notizen zur Oeschichte der Yuan-Schrift. In: AO 35 (1973),

S. 161—165). Sie benutzten diese Schrift ohne große Veränderungen bis ins

20. Jahrhundert; selbst heute wird sie bei manchen religiösen Gelegenheiten

noeh verwendet, doch kann die Allgemeinheit sie nicht mehr lesen. Der aus-

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