Lineare Algebra 2 3. Tutorium
Prof. Dr. A. Kollross Fachbereich Mathematik
K. Schwieger, T. Felber 4. Mai 2010
Lösung 1 Beispielklassen Lösung 1.1 Lineare Wirkungen
Es gibt zwei Bahnen dieser Wirkung:{0}undV\ {0}.
Lösung 1.2 Translationen
Für je zwei Elementeh1,h2∈Ggilt(h2h−11 ).h1=h2h−11 h1=h2. Die Wirkung ist also transitiv.
Istg∈Gein Element der StandgruppeGheines Elementesh∈G, so giltgh=g.h=h. Durch Multiplikation von rechts mith−1folgt darausg=1.
Lösung 1.3 Basistransformation
Die Bahnen dieser Wirkungen heißen Ähnlichkeitsklassen. Zwei Endomorphismenϕ,ψ∈End(V)bzw. zwei Matrizen A,B∈Mn(R)liegen genau dann in einer Bahn, wennϕundψbzw.AundBzueinander ähnlich sind.
Die Wirkung ist nicht transitiv, weil die Bahn der Nullabbildung bzw. der Nullmatrix nur aus der Nullabbildung bzw.
Nullmatrix besteht.
Lösung 2 Bahngleichung
c) Die Abbildung f :[1]→[g],h7→ ghist tatsächlich wohldefiniert, weil aush.x=x auch(gh).x=g.(h.x) =g.x folgt. Völlig analog ist die Abbildung g :[g] → [1], h7→ g−1hwohldefiniert. Man sieht sofort, dass f und g zueinander inverse Abbildungen sind.
d) Wir müssen zeigen, dass das Elementg.xnicht von der Wahl des Repräsentantengvon[g]abhängt. Fürg˜∈[g]
gilt aber bereitsg.x=g.x˜ nach Konstruktion von∼. Die Abbildung ist also wohldefiniert.
Weiter ist die Abbildung injektiv, denng1.x=g2.xheißt nach Konstruktiong1∼g2, also[g1] = [g2].
Die Abbildung ist auch trivialerweise surjektiv, denn für jedes Element yin der BahnG.xgibt es ein Elementg∈G mitg.x=y.
e) Weil∼eine Äquivalenzrelation ist, bilden die Äquivalenzklassen eine Partition der MengeG, d.h.Gist die disjunkte Vereinigung aller (endlich vielen) Äquivalenzklassen
G= [g1]∪[g2]∪ · · · ∪[gn]
mit Elementeng1, . . . ,gn∈G mit[gi]∩[gj] =;für allei6= j. Die Zahlnist dabei die Anzahl der verschiedenen Äquivalenzklassen. Für die Anzahl der Elemente gilt also
|G|= [g1]
+· · ·+ [gn]
.
Wir haben gezeigt, dass jede Äquivalenzklasse genau so viele Elemente wie die StandgruppeGxhat, d.h.
[g1] =
· · ·= [gn]
=
Gx
. Weiter haben wir gezeigt, dass die Anzahl der Äquivalenzklassenn gleich der Anzahl der Elemente der Bahn vonxist, d.h.n=|G.x|. Zusammen folgt
|G|= [g1]
+· · ·+ [gn]
=n· Gx
=|G.x| · Gx
.
1
0 0.5 1 1.5 2
0 0.5 1 1.5 2
Abbildung 1:Bahnen vonγ1
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4
Abbildung 2:Bahnen vonγi
Lösung 3 Konkrete Beispiele
a) Die Bahn der Null0∈Cbesteht nur aus Null selbst. Für jeden anderen Punkt06=z∈Cbesteht die Bahn aus dem Strahl ohne Null, der von Null aus durch den Punktzgeht. Siehe Abbildung 1.
Die Standgruppe von0∈Cbesteht aus ganzR. Für jeden anderen Punkt06=z∈Cbesteht die Standgruppe nur aus1∈R.
b) Die Bahn eines Punktes z ∈C ist der Kreis im Komplexen, auf demz liegt, d.h. der Kreis mit Radius|z|. Siehe Abbildung 2.
c) Für rein reelles und rein imaginäreλ haben wir die Wirkung bereits untersucht. Wir betrachten deshalb hier komplexeλmit nicht verschwindendem Real- und Imaginärteil. Durch Multiplikation mit1/zreicht es auch, sich die Bahnen fürz=1klarzumachen. Die Bahn der Null besteht (wieder) nur aus der Null selbst. Die Bahn eines Punktes06=z∈Cist eine Spirale vom Null-Punkt ausgehend (ohne Null selbst) durch den Punktz. In Abbildung 3 sind die Bahnen vonz=1für verschiedene Werte vonλzu sehen.
-10 -5 0 5 10
-15 -10 -5 0 5 10 15
λ= 1 +i λ= 1 + 3i λ= 1 + 5i λ= 2 +i λ= 3 +i
Abbildung 3:Bahnen vonz=1der Wirkungγλ
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