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Corona-PandemieWas Kitas jetzt und nach der Krise brauchen

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Academic year: 2022

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bildung und wissenschaft –

Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg

Rechtschreibleistungen Referendariat in Fernunterricht

Corona-Pandemie

Was Kitas jetzt und nach der Krise brauchen

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Liebe Kolleg*innen, liebe Leser*innen, der Koalitionsvertrag ist von beiden beteilig- ten Parteien verabschiedet worden, die neue Landesregierung vereidigt und jetzt kann es endlich richtig losgehen. Kann es das? Leider stehen alle Inhalte im neuen Koalitionsver- trag unter Finanzierungsvorbehalt und die Schuldenbremse hängt drohend über allem.

Die Koalitionsparteien haben sich auf Inhalte geeinigt, die sie in den nächsten fünf Jahren umsetzen wollen. Viele Vorhaben aus dem Bildungsbereich sind in unserem Sinne und entsprechen Forderungen, die wir auch in Gesprächen begleitend zu den Koalitionsver- handlungen eingespeist haben. Blöd nur, dass eigentlich alles etwas kosten wird. In der Bil- dung ist keine Neuerung umsonst zu haben, weil gute Bildung Geld kostet. Wenn wir wol- len, dass unsere Kinder und Jugendlichen möglichst gute Startchancen ins Leben haben, dann muss uns das auch etwas wert sein.

Der enorme Fachkräftemangel im Bildungsbe- reich muss endlich angegangen werden. Unse- re immer wieder wiederholte Forderung nach der gleichwertigen Bezahlung aller wissen- schaftlichen Lehrkräfte mindestens nach A13/

E13 hat auch im neuen Koalitionsvertrag kei- nen Niederschlag gefunden. In der Hälfte aller Bundesländer ist diese Forderung mittlerweile umgesetzt, im reichen Baden-Württemberg noch nicht. Auch hier werden wir noch dicke Bretter bohren müssen. Dass die Bildungsge- rechtigkeit erwähnt wird, ist sehr erfreulich.

Der Begriff muss aber noch mit konkreten Maßnahmen von der frühkindlichen Bildung über die Schulen bis zu den Hochschulen und zur Weiterbildung gefüllt werden. Die Drittelfi- nanzierung der Schulsozialarbeit steht im Koa- litionsvertrag. Das ist großartig. Aber: alle Vor- haben stehen unter Finanzierungsvorbehalt.

So kann diese Landesregierung die gesteckten Ziele nicht erreichen.

Im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren ändert sich etwas Entscheidendes: Die Minis- terin für Kultus, Jugend und Sport hat ein grünes Parteibuch. Theresa Schopper war bis- her Staatsministerin, mit ihr hatte ich in den letzten Monaten schon einige Begegnungen.

Ich erlebe sie als empathische und durchset- zungsstarke Person, die sehr genau weiß, was sie will. Für ihre neue Aufgabe wird sie diese Eigenschaften sehr gut brauchen können.

Ich hoffe, dass die Empathie, die sie spüren ließ, auch die Beschäftigten mit einschließen wird. Empathie für Kinder und Jugendliche ist als Kultusministerin enorm wichtig. Aber die Fürsorge für die Landesbeschäftigten und Arbeitnehmer*innen und die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen darf keinesfalls feh- len. Sonst werden es weitere harte fünf Jahre für die Beschäftigten in Kitas und Schulen und die Qualität der Bildung in Baden-Würt- temberg. Ich wünsche der neuen Kultusminis- terin starke Schultern und ein gutes Durch- setzungsvermögen in den Verhandlungen innerhalb des Kabinetts und mit dem neuen Finanz minister Danyal Bayaz, der ebenfalls ein Grüner ist. Wenn für die sinnvollen Vor- haben aus dem Koalitionsvertrag, für die The- resa Schopper sich eingesetzt hat, kein Geld übrig sind, ist der Vertrag nicht einmal seine Druckkosten wert.

Herzliche Grüße Ihre

Die neue grün-schwarze Koalition steht

Monika Stein, Landesvorsitzende

Foto: Felix Groteloh

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GEW setzt sich für Entlastungen ein

8 S.12 Titelthema

Corona-Pandemie

Was Kitas jetzt und nach der Krise brauchen

32

Verteilungskonflikt steht bevor

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In dieser Ausgabe

Titelbild: Westend61 / imago

Redaktionsschluss für die nächste b&w-Ausgabe:

17. Mai 2021

Foto: Westend61 / imago

Titelthema

Corona-Krise in Kitas

12 Zwischen Routine und Frust 17 Coroana Kita-Studie:

Infektionsgeschehen in Kitas 20 Corona-Pandemie: Was Kitas

jetzt und nach der Krise brauchen

Arbeitsplatz Schule / Kindertageseinrichtung

7 Corona-Rückblick April / Mai 2021 8 Corona-Pandemie:

GEW setzt sich für Entlastungen ein 24 Lehrkräfte-Austauschverfahren:

Wer Baden-Württemberg verlassen will, hat schlechte Chancen 25 Brief aus dem Homeoffice 26 Fernunterricht:

Genau hinschauen, wie es den anderen geht

37 Entwicklung der Rechtschreibleistungen : Machen Schüler*innen

heute mehr Fehler?

Aus-, Fort- und Weiterbildung Hochschule

28 Referendariat in Coronazeiten:

Chancen und Hindernisse 30 Digitalisierung von Schulen:

Kreismedienzentrum.

Mehr als man denkt.

Aus der Arbeit der GEW 32 Tarifrunde der Länder:

Verteilungskonflikt in einer auslaufenden Pandemie steht bevor 34 40. Ausgabe des GEW-Jahrbuchs „Auf unsere Auskünfte

können sich die Lehrkräfte verlassen.“

Rubriken 3 Editorial 6 Aktuell 10 Glosse 40 Kurz berichtet 43 Jubilare 43 Impressum 43 Termine 44 Totentafel 45 Leserbriefe

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DER TAG DER ARBEIT IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Solidarität ist Zukunft

„Solidarität ist Zukunft“ lautete das Motto der DGB-Gewerkschaften zum diesjähri- gen Tag der Arbeit. Der DGB-Kreisver- band Böblingen veranstaltete am 1. Mai eine Kundgebung unter freiem Himmel, die unter strengen Hygieneauflagen in Sindelfingen stattfand. 300 Personen waren angemeldet und 300 kamen auch, darunter zahlreiche GEWler*innen.

Die GEW-Vorsitzende Monika Stein war Hauptrednerin auf dem Marktplatz. Sie wies auf verschiedene Probleme in Wirt- schaft und Gesellschaft hin. Für die neu gewählte Landesregierung hatte sie einen konkreten Vorschlag: „Wenn die künfti- ge Landesregierung es ernst meint mit

Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen und der in den letzten Mona- ten so viel beschworenen Bildungsgerech-

tigkeit, dann wird sie für diesen Bereich Geld in die Hand nehmen müssen.“

b&w

UMFRAGE ZUR UNTERRICHTSPRAXIS

Viele wertvolle Anregungen

Acht Mal im Jahr erscheint in der Mitte der b&w die Unterrichtspraxis (UP). Auf acht Seiten geht es um Themen, die Anre- gungen für den Unterricht und die Arbeit von GEW-Kolleg*innen geben können.

Nun denkt die Redaktion über Verände- rungen nach. Deshalb stellten wir unse- ren Mitgliedern im aktiven Schuldienst drei Fragen:

1. Kennst du die Unterrichtspraxis als Beilage in der b&w?

2. Liest du die Unterrichtspraxis?

3. Hast du durch die Unterrichtspraxis schon Anregungen für deinen Unterricht oder deine Arbeit erhalten?

Die Resonanz der Online-Umfrage hat unsere Erwartungen weit übertroffen.

Von Mitte Februar bis Ende April 2021 haben sich 3.247 Kolleg*innen beteiligt, was einem Rücklauf von fast 12 Prozent entspricht. Auch die Antworten auf die Fragen waren erfreulich: 85 Prozent kennen die Beilage in der b&w, 5 Pro- zent lesen sie immer, 27 Prozent oft, 48 selten und 20 nie. 35 Prozent erhielten Anregungen aus der UP.

Bemerkenswert viele Kolleginnen und Kollegen haben zusätzlich Kommentare geschrieben. Darin gab es viel Lob: Die UP sei fundiert und gut aufbereitet, man finde immer wieder was Interessantes.

„Die Beiträge bieten immer wieder gute

Anregungen für den Unterricht, selbst wenn sie nicht das eigene Fach betref- fen! Mehr davon.“ Oder „Ich finde lei- der oft nicht die Zeit, mir immer alles genau anzuschauen. Aber zu erfahren, wie Kolleg*innen an anderen Schulen ihren Unterricht angehen, ist immer sehr berei- chernd und gibt mir oft Bestätigung für das eigene Tun.“ Oder „Für mich ist die Diversität interessant, so dass für Kollegin- nen und Kollegen der unterschiedlichen

Schulformen Anregungen gegeben wer- den. Außerdem öffnet es mir als Gymna- siallehrer den Blick für die Arbeitsweise von Kolleg*innen anderer Schulformen.“

Auch viele Anregungen für Verbesse- rungen waren dabei: Weniger Ausgaben, lieber online, mehr Bilder, kleinere Ein- heiten und nicht ganze Unterrichtsent- würfe, weniger Theorie, weniger Text, mehr Praxis. Vermisst werden Fächer wie Religion, Musik, Bildende Kunst, Sport, Psychologie. Gewünscht werden Themen für SBBZ, berufliche Schulen oder Gym- nasien, auch übergeordnete Themen zu Medienbildung, Fernunterricht, Nachhal- tigkeit, Inklusion oder Überlebenstipps.

Natürlich gehen die Meinungen auch aus- einander. Was den einen zu viel, ist ande- ren zu wenig. Sekundarstufenlehrkräf- te finden zu viel für Grundschulen und umgekehrt. Manche finden die UP unnö- tig, weil es Praxisbeispiele auch woanders gebe oder halten sie für eine „sinnlose Ver- schwendung von Mitgliedsbeiträgen.“

Die Redaktion wertet nun die vielen Anregungen aus und nutzt sie für eine Weiterentwicklung.

Maria Jeggle UP online: www.gew-bw.de/

unterrichtspraxis

FRÜHKINDLICHE BILDUNG

Qualitätsentwicklung in der Kita – ein Erfahrungsbericht

Der Kindergarten St. Franziskus im Kirchtal in Benningen meisterte in den letzten drei Jahren viele Herausforde- rungen, entwickelte die Teamprozesse und die pädagogische Arbeit, sodass sich einige Qualitätsdimensionen im Kindergarten verbesserten und sich die Einrichtung enorm weiterentwickelte. Die Belohnung für diese Arbeit:

der zweite Platz beim deutschen Kitapreis.

Ausgangspunkt Dieser Beitrag ist eine subjektive Be ­ trachtung aus der Sicht der Leiterin der Einrichtung, um Interessierten einen Blick in die Entwicklung zu einem von der Reggio­Pädagogik inspirierten Kin­

dergarten zu ermöglichen. Andere Ein­

richtungen werden andere Wege gehen und arbeiten ebenfalls erfolgreich.

Alles begann vor rund 10 Jahren, als ich mich auf die Leitungsstelle für den katholischen Kindergarten „Im Kirch­

tal“ in Benningen bewarb. Zuvor war ich abends das erste Mal nach Bennin­

gen gefahren, um mir den Kindergar­

ten von außen anzusehen und schon da wusste ich: Hier will ich arbeiten!

Und auch meinen ersten Schritt in die Einrichtung werde ich nie vergessen;

mit großen Augen stand ich in der Eingangshalle und war sofort verliebt.

Ganz wie Malaguzzi (1984) sagte –

„Ein Kind lernt nur dann erfolgreich, wenn es verliebt ist in den Gegenstand!“

Durch meinen Rückblick auf meine bisherige Amtszeit im Kindergarten wurde mir an meinem eigenen Beispiel Beilage zu „bildung und wissenschaft“

der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg

unterrichts praxis

Heft Nr. 3 | 23.04.2021 | 54. Jahrgang | ISSN 0178-0786

Foto: imago

Meine Kita unter der Lupe

Fotos: Hans Maziol

GEW-Vorsitzende Monika Stein spricht in Sindelfingen.

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Im Gegensatz zur Ankündigung soll Testpflicht in Schulen unabhängig von Inzidenzwert gelten. Keine Testpflicht für Geimpfte und Genesene. Fernunterricht ab Inzidenz 200, Notbetreuung wie bisher.

Je nach Inzidenzwert öffnen Schulen mit Wechselunterricht für alle, z. B. im LK Karls- ruhe und Ludwigsburg. Geschlossen blei- ben sie z. B. in Stuttgart und im Kreis Göppingen.

Im Zweifel entscheiden Schulleitungen.

19. April

Über 60-Jährige können

Impftermine vereinbaren.

Gibt aber zu wenig Impfdosen.

CORONA

RÜCKBLICK

3. Mai

Vor allem in Südbaden sinkt der Inzidenzwert unter 165. Dort startet wieder Wechselunterricht.

Mai April

27. April

Neue Informationen des KM zu den Testungen während der Abschluss prüfungen im Mai.

Getestete und nicht-getestete Schüler*innen sollen getrennt Prüfungen schreiben.

Diskussion, welche Rechte Geimpfte zurückerhalten sollen.

16. April

Nächtliche Ausgangssperren fast überall in BW.

In Stuttgart gibt es mittlerweile 68 Teststellen, Apotheken nicht mitgerechnet. Sozialminister Lucha lädt zum Impfgipfel ein.

Kitas und Schulen nur noch Notbetreuung, wenn die Inzidenz höher als 165 ist. Präsenz-Unterricht in SBBZ und Schulkindergärten GENT und KMENT.

Wechselunterricht ist verpflichtend ab Inzidenz von 100, und zwingend 2 Tests pro Woche.

Lockerungen gibt es für Sportunterricht.

Grippewelle ist in dieser Saison ausgeblieben.

Grippeviren zirku lieren weltweit kaum noch messbar.

22. April

Bundeseinheitliche Notbremse ist in Kraft. Es gibt Verfassungsklagen gegen die Ausgangssperre.

Neue große Corona-Ausbrüche mit neuer Virusmutation in Indien.

13.–

14. April

Größte Tageszuwächse von Infektio- nen seit Beginn der Pandemie. Viele Fälle bei Kita- und Grundschulkindern.

Konferenz der Ministerpräsident* innen findet nicht mehr statt. Vereinbarte Notbremse wird uneinheitlich umge- setzt. Der Bund bereitet ein neues, ein- heitliches Infektionsschutzgesetz vor.

Impfungen bei über 80-Jährigen wirken. In Alters- und Pflegeheime passiert wenig. 16,9 % der Deutschen sind inzwischen zum ersten Mal geimpft, 6,2 % komplett.

Mit Ø 169 ist deutschlandweit der höchste Inzidenzwert der 3. Welle erreicht. In Baden-Württemberg liegt er bei Ø 197,4.

9. Mai

Vollständig Geimpfte

und Genesene erhalten Erleichterungen.

25.–

26. April

Grün-Schwarze Koalition steht.

Theresa Schopper (Grüne) wird neue Kultusministerin. Winfried Kretschmann wird zum 3. Mal zum Ministerpräsidenten gewählt.

11.–

12. Mai

Inzidenzwert in Stuttgart immer noch über 200.

Hier ist noch kein Ende des Fernunterrichts in Sicht.

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CORONA-PANDEMIE

GEW setzt sich für Entlastungen ein

Die GEW hatte gehofft, dass mit dem Ende des Landtagswahlkampfes etwas Ruhe in den Schulen einkehren würde. Leider kommen die Änderungen so kurzfristig wie zuvor. Die Dauerbelastung bleibt hoch.

In den ersten Tagen nach der Landtags- wahl wurde klar, dass politische Entschei- dungen bis zur Vereidigung der neuen Landesregierung weniger im Kultus-, son- dern mehr im Staatsministerium getroffen werden. Auf die Belastung der Schulen und Kitas hat sich das nicht ausgewirkt.

Erleichterungen für Lehrkräfte und Schul- leitungen gab es keine. Im Gegenteil.

Noch bevor das Infektionsschutzgesetz auf Bundesebene in Kraft trat, hatte Baden-Württemberg beschlossen, dass die Schulen ab dem 19. April unter Berücksichtigung der Corona-Schutz- maßnahmen öffnen sollen. Zur großen Freude von vielen sollte dies für alle Klassenstufen gelten. Nur in Stadt- und Landkreisen, in denen die Inzidenz über 200 lag, war weiterhin Fernunterricht angesagt. Da in Baden-Württemberg die Inzidenzen steil anstiegen, äußerte die GEW Kritik an der Schulöffnung. Es war absehbar, dass vielerorts in wenigen Tagen die 200-Marke gerissen wird.

Gleichzeitig begrüßte die GEW sehr, dass die Öffnungspläne auch die Schüler* - innen der Mittelstufe mit einbeziehen sollte. Viele hatten seit den Weihnachts- ferien keine Schule mehr von innen gesehen. Ihre Präsenzzeiten waren bei steigenden Inzidenzen immer als erste eingeschränkt und als letzte gelo- ckert worden und viele Pädagog*innen, aber auch Erziehungsberechtigte und Psycholog*innen machen sich mittler- weile große Sorgen um sie. Auch außer- schulische Bewegungs- und Begegnungs- möglichkeiten sind und waren für diese Jugendlichen kaum mehr möglich.

Das Versprechen der Politik und der gesamten Gesellschaft aus dem letzten Frühjahr lautete, dass Kinder, Jugend- liche und Familien nicht noch einmal am

stärksten unter den Folgen der Pandemie leiden dürften. Dieses Versprechen konn- te bisher leider ganz und gar nicht einge- löst werden. Das liegt auch daran, dass die Politik bestimmte Bereiche zur Pande- miebekämpfung ausspart und sich nicht traut, die Arbeitswelt einzuschränken, obwohl das sehr effektiv wäre. Die GEW fordert für die Arbeitgeber*innen eine Homeoffice-PFLICHT statt freundliche Bitten. In Gegenden mit sehr hohen Inzi- denzen müsste auch darüber nachgedacht werden, in welchen Bereichen des öffentli- chen Lebens noch Einschränkungen mög- lich sind, statt über Wochen und Monate hinaus allein den privaten Bereich, die Kultur und die Gastronomie zu reglemen- tieren und so – zusammen mit Fernunter- richt an den Schulen – die Infektionszah- len drücken zu wollen. Die GEW vermutet dahinter eine rein finanzielle Abwägung:

Für Fernunterricht muss keine Entschädi- gungszahlung wie bei einem Produktions- ausfall geleistet werden.

Die GEW hat häufig für Wechselunter- richt plädiert. Nur damit lässt sich ein möglichst sicherer Alltag in der Schule bewerkstelligen, solange, bis mit Impfun- gen und anderen Maßnahmen die Infek- tionszahlen sinken. Da zu erwarten ist, dass Kinder im Kita- und Grundschulal- ter noch längere Zeit nicht geimpft wer- den können, muss die Landesregierung dafür sorgen, dass wenigstens Kitas und Grundschulen und die Grundstufen der SBBZ mit Luftreinigungsanlagen ausge- stattet werden. Sonst laufen wir Gefahr, dass die Befürchtung von Kanzlerin Merkel eintritt, und im Herbst eine vierte Welle in Grundschulen und Kitas wütet.

Allerdings werden Lehrkräfte durch den Wechselunterricht deutlich über ihre Grenzen hinaus beansprucht. Der

Wechselunterricht darf keine Dreifach- belastung der Lehrkräfte bedeuten. Es kann nicht sein, dass eine Lehrkraft für ihre Klasse Präsenzunterricht, Fernun- terricht und Notbetreuung zeitgleich schultern muss. Die Landesregierung muss sicherstellen, dass eine Lehrkraft nicht auch noch die Notbetreuung übernehmen muss, wenn sie schon den Präsenzunterricht und die Fernlernan- gebote vorbereiten, durchführen und nachbereiten muss.

Fernunterricht schon ab Inzidenz 165 Die Bundesnotbremse senkte den Inzi- denzwert, ab dem Fernunterricht vorge- schrieben wird, auf 165. Damit rutschten

In einigen Stadt- und Landkreisen fand schon lange kein

Fotos: photocase

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auf einen Schlag viele Schulen in vielen Stadt- und Landkreisen in den Fernun- terricht. Die Folge für die Schulleitungen:

Sie müssen die örtlichen Inzidenzwerte im Blick behalten und abschätzen, ob die Inzidenzgrenze innerhalb der nächsten Tage überschritten wird. Schließlich sol- len sie auch pädagogisch beurteilen, wel- che Form von Unterricht eventuell nur tageweise sinnvoll ist.

Nächste Baustelle: Testungen

Auch die Testpflicht bereitete vielen Schulen Kopfzerbrechen. Die Forderung

der GEW, dass allen Schulen zumindest für den Beginn der Testungen externes Personal zur Seite gestellt werden soll, hat die Landesregierung nicht erfüllt. Ab Klasse 5 sollten die Schulen das in Eigen- regie hinbekommen. Bei einigen ging es schnell und problemlos, für andere war der Testaufwand je nach Rahmenbedin- gungen schwieriger.

Aus rechtlichen Gründen besteht bei Klassenarbeiten und Prüfungen keine Testpflicht. Davon haben vor allem bei Abschlussprüfungen viele Schüler* innen Gebrauch gemacht. Dazu kam die kurz- fristige Vorgabe des Kultusministeriums, dass getestete und nicht-getestete Schüler* innen in getrennten Räumen die

Prüfungen schreiben müssen. Aus Sicht der getesteten Schüler*innen, die befürch- ten, sich während der Prüfungen zu infi- zieren und anschließend in Quarantäne zu müssen oder im schlimmsten Fall infi- ziert zu werden und ihre Familie anzuste- cken, ist diese Regelung sehr zu begrü- ßen. Aus Sicht der Schulen bedeutet die Trennung zusätzlichen Organisations- aufwand, vor allem weil sie erst kurz vor Beginn der Prüfungen bekannt gegeben wurde. Die Prüfungs- und Aufsichtspläne waren bereits ausgearbeitet und mussten über den Haufen geschmissen werden.

Es ist fraglich, ob allen Verantwortlichen bewusst war, welche Last den Beteiligten zusätzlich zum normalen Prüfungsstress aufgebürdet wird. Viele Lehrkräfte und Schulleitungen fühlten sich in den letzten Monaten von der Kultusverwaltung nicht immer fürsorglich behandelt. Auch das frustriert und laugt aus.

Viele Kolleg*innen, die Klassen auf die Prüfungen vorbereiten, die die üblichen Durchhänger von Schüler*innen auffan- gen, Motivation spenden und Zuver- sicht verbreiten, sind oft selbst am Rand ihrer Kräfte. Sie fragen sich, ob sie ihren Schüler*innen das Rüstzeug für ein erfolgreiches Bestehen der Prüfungen vermitteln konnten, ob die Inhalte und

Motivationsversuche ausgereicht haben, ob sie den Schüler*innen gerecht werden konnten, die mit weniger Präsenzunter- richt nur schwer klarkommen. Die GEW hofft, dass trotz der deutlich erschwerten Rahmenbedingungen die diesjährigen Prüfungen erfolgreich und ohne große Pannen verlaufen oder verlaufen sind!

Die GEW weist seit Monaten deutlich auf die erhöhte Dauerbelastung hin. Wenn weiterhin neue Vorgaben unvermeid- lich sind, dann tritt die GEW dafür ein, dass so viel Vorlauf wie möglich gewährt wird, und nicht an Wochenenden oder

in Ferien Neuerungen für den darauffol- genden Montag beschlossen werden.

Die neue Landesregierung hat eine For- derung der GEW im Koalitionsvertrag aufgegriffen: „In Anbetracht der Mehr- belastung durch die Corona-Pandemie wollen wir kurzfristig prüfen, wie und ob Schulleitungen weiter entlastet wer- den bzw. von der Unterrichtsverpflich- tung entbunden werden können.“ Die GEW setzt sich dafür ein, dass die Ent- lastung schnell bei den Schulleitungen ankommt.

Monika Stein GEW-Landesvorsitzende Zuversicht verbreiten fällt schwer, wenn man selbst am Ende seiner Kraft angekommen ist.

regulärer Unterricht mehr statt.

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Donnerstag_22.04.2021

Die Frau steht in der Türe des Arbeits- zimmers und guckt mich an. Sie sagt, ich hätte meine Anatomie an den Schreib- tisch und den Computer angepasst.

Mein Rücken runde sich zum Computer hin wie eine barocke Schnörkelrosette.

Überhaupt, sagt sie, nähere sich mein Äußeres immer mehr dem Schönheits- ideal des Barocks an. Ich halte mir die Ohren zu, höre aber trotzdem, wie das Kind sagt, dass ich mich wegen der Schin- kenhörnchen zum Backenhörnchen ent- wickelt hätte. Ich google „Backenhörn- chen“. Süßes Tier mit dicken Backen und rundem Rücken. Damit könnte ich leben…

Dienstag_20.04.2021

Vico Torriani im Kopf. Habe im Bad sogar gepfiffen. Dabei pfeife ich morgens nicht, weil meine Mutter immer gesagt hat: Vögel, die früh pfeifen, frisst abends die Katze.

Glosse Homeoffice 2.1

Montag_ 19.04.2021

Wegen der 7-Tage-Inzidenz schwirrt in meinem Kopf dauernd der Vico-Torri- ani-Schlager „Siebenmal in der Woche“

herum. Meine Mutter mochte das Lied.

„Siebenmal in der Woche möchte ich ausgehen“, singt der da. Befremdlicher Gedanke im Lockdown. Ich muss auf- passen, dass ich nicht laut los singe, wenn ich die Seite mit den Coronazah- len öffne. Heute lautet die magische Zahl 233! Im Kreis Göppingen. Letzten Mitt- woch habe ich den Eltern in einer Video- konferenz erklärt, wie der Wechselunter- richt und die Teststrategie funktionieren.

Da war die 7-Tage-Inzidenz bei 234. Am Freitag durfte ich dann die Absage ver- schicken. Da lag die Inzidenz dann bei 235. „Sieben Tage mehr als zweihundert, und das KuMi hält uns hin / Sieben Tage über 200, hat doch alles keinen Sinn“

reime ich zu Vicco Torriani.

Mittwoch_21.04.2021

Seit dem Wochenende ist die „Bundes- notbremse“ in Kraft. Ab da gilt, dass Schulen bei einer Inzidenz von 165 in den Fernunterricht gehen. Wo ist eigent- lich die Kultusministerin?

Freitag_23.04.2021

Mein Drucker druckt nicht mehr kabel- los. Im Keller habe ich ein Kabel gefun- den. Es ist sehr kurz. Wenn ich drucken will, muss ich meinen Computer näher an den Drucker rücken. Es wird eng, ich kann mich überhaupt nicht mehr bewegen. Ständig schicken mir die Kin- der irgendwelche Sachen zum Drucken.

Dauernd macht es bing, bing, bing, eine Benachrichtigung für Sie ist da!

Irgendwann höre ich auf zu reagie- ren und verpasse deshalb meine eige- ne Videokonferenz. Auf dem Teams- Messenger stauen sich Nachrichten wie:

„Hallo, Herr Buchholz, wir haben doch jetzt Konferenz??? Fällt die aus? Wo sind Sie? Zwinkersmiley“.

15 Minuten zu spät logge ich mich ein und entschuldige mich demütig. Alle Schüler* innen haben auf mich gewartet.

Keiner beschwert sich. Ich bin gerührt.

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Donnerstag_29.04.2021

Habe Rückenschmerzen und Druckspu- ren vom Druckerkabel auf dem Bauch.

Bin wütend geworden und habe ver- sucht, den Drucker zurück auf kabellos zu stellen. Jetzt geht gar nichts mehr. Das ist bestimmt, weil ich gestern Morgen in Gedanken gesungen habe.

Dienstag_27.04.2021

„Entweder ist das Druckerkabel kür- zer geworden oder ich breiter“, sage ich zum Kind. Es zieht nur die Augenbrau- en hoch. „Muss wohl das Druckerkabel sein“, sagt es dann in einem Ton, der mir komisch vorkommt. „Backenhörnchen“,

sagt das Kind.

Montag_ 03.05.2021

Schock. Das Titelbild der Zeitung ist ein Gruppenfoto der Politiker, die den grün- schwarzen Koalitionsvertrag ausgehan- delt haben. Guido Wolf ist auch dabei!!

Ich hoffe wirklich, dass da nicht der künftige Kultusminister dabei ist. Sonst muss ich da mal reinkretschmannen.

Dienstag_04.05.2021

Am Donnerstag ist mein zweiter Impf- termin. Habe alle gewarnt, dass es mir am Freitag nicht gut gehen wird.

Und dann die Nachricht: Alle Schulen kriegen einen Grammatikrahmen. Ein Abschiedsgeschenk von Frau Eisenmann, wie schön. Und die Regierung in Berlin gibt viel, viel Geld aus für ein Corona- Aufholprogramm. Wenn das genau so genial organisiert wird, wie die Lernbrü- cken, bei denen das bereitgestellte Unter- richtsmaterial erst am letzten Tag ankam, dann ist das sicher gut angelegtes Geld.

Mittwoch_05.05.2021

Das Kultusministerium wird grün besetzt.

Na gut. Dann halt kein Sams als Kultus- minister.

Kriege eine Mail der Schulleitung. Bin als Prüfungsaufsicht eingeteilt. Ich renne mit hochgerissenen Armen aus dem Arbeitszimmer, so sehr freue ich mich, dass ich aus dem Bau komme. In die Schule! Die richtig echte Schule!

Donnerstag_06.05.2021

Im Impfzentrum geht es viel entspannter zu als beim ersten Mal. Der Mensch in der Registratur liest „Und Jimmy ging zum Regenbogen“ von Johannes Mario Sim- mel. Geht es da nicht um die Entwicklung von Biowaffen, denke ich verunsichert?

Ich frage ihn. Er bejaht. Das Buch sei total interessant. Die Impfung geht ruckzuck.

Zu Hause schleiche ich hin und her. Das Augenlid zuckt. Sind das die Neben- wirkungen. Im Magen grummelt es.

Nebenwirkungen? „Was läufst du denn hier dauernd so rum?“, fragt der Sohn genervt. Der große Sohn guckt von sei- nem Buch auf und grinst. „Backenhörn- chen“, sagt er. „Ihr habt nur Strobl im Kopf, ihr könntet euch ruhig mal ein Schäuble bei den braven Nachbarskin- dern abschneiden“, schlage ich zurück.

Freitag_07.05.2021

Aufgewacht ohne Nebenwirkungen.

Der Arm tut weh. Erste Schülerfrage im Teams-Messenger „Haben Sie Neben- wirkungen?“ Ich verneine. Im virtuellen Lerngruppenrat erfahre ich eine Menge, was in den Nachrichten gesagt wurde, was einem alles passieren kann nach dem Impfen. Mir wird ganz flau. Ob das Nebenwirkungen sind?

Jens Buchholz

Montag_ 26.04.2021

Habe geträumt, dass Guido Wolf Kul- tusminister wird. Er saß mir in meinem Arbeitszimmer gegenüber am Schreib- tisch meiner Frau und hat es mir in Gedichtform verkündet: „Vorbei die Zeit der Eisenmann / weil die’s ja sowieso nicht kann / Ich nehme Platz in ihrem Stuhl / das ist für alle Lehrer cool“.

„Lehrkräfte“, verbesserte ich ihn im Traum kraftlos. Da lachte er und erin- nerte mich dabei irgendwie an das Sams.

Habe den ganzen Morgen höchst alar- miert die News gecheckt. Nichts. Hätte ich bloß nicht morgens gepfiffen im Bad, dann müsste ich jetzt keine Angst haben, dass Guido Wolf Kultusminister wird.

Freitag_30.04.2021

Der Drucker geht wieder. Hab morgens streng darauf geachtet, nicht fröhlich zu sein. Nicht pfeifen, nicht singen. Und Zack: Drucker geht!

Im Radio kam schon wieder, dass ein Politiker vorschlägt, man könne doch auch draußen unterrichten. Klar. Im Regen. Im Schnee. Bei Wind. Und natür- lich digital, denn da haben wir so einen enormen Aufholbedarf. Das funktioniert im Freien sicher ganz, ganz toll. Was den- ken sich diese Leute, wenn ihnen jemand von der Presse ein Mikrofon hinhält?

Mittwoch_28.04.2021

Haben beim Frühstück unser lustiges Politiker-Namens-Spiel wiederbelebt.

„Da haben sich die Grünen aber mal eine Baerbock geschossen, das habeck nicht gedacht“, sage ich beim Zeitung- lesen. „Wirkt söder oder söder laschet, was die da in Berlin treiben“, sagt der 12-Jährige. „Und das ist noch lindner ausgedrückt“, fügt der 14-Jährige hinzu.

„Die sollten langsam mal merkeln, dass das so nicht geht“, sagt der 8-Jährige. „Ja, hätten sie sich spahn können“, sagt die Frau. So sollte es immer sein. „7 Tage in der Woche machen wir Späße mit Poli- tikernamen“, singe ich in Gedanken und erschrecke! Es ist noch früh am Morgen!

Und die Stimme Vico Torrianis weicht der mahnenden Stimme meiner Mutter:

„Vögel, die so früh…“

„Und das meine ich ironisch“, sage ich laut vor mich hin, erschrecke und prüfe schnell, ob ich mein Computermikro stumm geschaltet habe.

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CORONA-KRISE IN KITAS

Zwischen Routine und Frust

Seit über einem Jahr beherrscht die Pandemie den Kita-Alltag. Mit welchen Herausforderungen Kitas zu kämpfen haben und wie die Stimmung im Team ist, darüber berichten die Kita-Leiterinnen

Manuela Wölfle, Kathrin Schmidt-Sailer und Petra Kilian im Interview.

Manuela Wölfle leitet seit viereinhalb Jah- ren die Kita St. Stephan in Karlsruhe, Kath- rin Schmidt-Sailer ist seit 15 Jahren Leite- rin der Kindertagesstätte Kentuckyallee, die ebenfalls in Karlsruhe ist. Petra Kilian leitet seit 20 Jahren die Tageseinrichtung für Kinder Griegstraße in Stuttgart.

Das Team der Kita St. Stephan besteht aus 26 Mitarbeiter*innen, die sich um 80 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren kümmern. Diese sind in vier Gruppen aufgeteilt, von denen zwei Gruppen auf jeweils einer Etage eng zusammenarbeiten. In der Kindertages- stätte Kentuckyallee betreuen insgesamt 46 Mitarbeiter*innen 146 Kinder. Schon vor der Pandemie hatte die Kita vier zweigruppige Abteilungen mit jeweils einem Team, das in Lernlandschaften offen arbeitet. An ihren Konzepten muss- ten Schmidt-Sailer und Wölfle coronabe- dingt nichts ändern. Anders lief es in der Tageseinrichtung für Kinder Grieg straße:

Die offene Einrichtung ist seit der Coro- nakrise in 3 in sich geschlossene Berei- che aufgeteilt, die jeweils aus einem festen Erzieher*innenteam und einer festen Kin- derzuordnung besteht. Die Kita bietet Platz für 105 Kinder. Rund 30 Mitarbeiter*innen sind hier beschäftigt.

Fangen wir mit der Frage an, die ihr wahrscheinlich am häufigsten zu hören bekommt: Gibt oder gab es Coronafälle in euren Kitas?

Kilian: Bei uns ging es lange Zeit gut.

Am 23. März hatten wir unsere erste positiv getestete Mitarbeiterin. Seit- dem geht es drunter und drüber: rein in die Quarantäne und wieder raus – egal, ob Kinder oder Beschäftigte. Drei Mitarbeiter*innen waren krank, die anderen zeigten keine Symptome. Meine Güte, man steckt sich so schnell an, obwohl wir immer medizinische Maske ntragen und uns streng an die Hygiene- vorschriften halten. Ärgerlich ist, dass es weder Luftfilter noch CO2-Ampeln, geschweige denn extra Reinigungskräf- te für uns gibt. Die Regierung hat keine Ahnung, was in den Kitas los ist! Sie entwickelt keine speziellen Konzepte, obwohl wir anders als in Schulen direk- ten Kontakt zu Kindern haben. Ich bin echt am Ende, permanent angespannt und habe keine Erholungsphasen mehr.

Wölfle: Bei uns ist es zum Glück nicht so angespannt, und einen Coronafall hatten wir bislang noch nicht. Wir sind insofern betroffen, dass wir einen höhe- ren Krankenstand haben, denn zwei

Fotos: behrchen / Photocase

„Ich erlebe die Kinder souveräner als die Eltern.“

Petra Kilian, Leiterin Tageseinrichtung Griegstraße in Stuttgart

Foto: Maria Jeggle

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Kolleg*innen zählen zur Risikogruppe und fallen deswegen aus. Hat jemand von uns einen Schnupfen oder Halsweh, bleibt er sicherheitshalber zu Hause. Diese Ausfälle muss das Team auffangen. Eine zusätzliche Herausforderung ist, dass wir das Personal aus den unterschiedlichen Gruppen nicht mischen dürfen.

Schmidt-Sailer: Zwei junge Kolleginnen sind bei uns an Corona erkrankt. Die sind mittlerweile aber wieder am Start. Ein Team plus Kinder sind gerade in Quarantäne. Das ist das vierte Mal, dass wir dieses Prozedere durchmachen. Ich bin inzwischen routiniert und weiß, welche Listen ich ans Gesundheitsamt schi- cken muss und wie es läuft. Dabei ist es mir sehr wichtig, dass ich immer mit den Eltern und Kolleginnen in Kontakt bleibe.

Wie ist es möglich, engen Kontakt zu halten?

Schmidt-Sailer: Bei uns funktioniert das zum einen online sehr gut – Entwicklungsgespräche mit Eltern genauso wie der Austausch der Erzieher*innen untereinander und mit mir.

Damit verbringe ich viel Zeit. Zum anderen haben wir für jede Abteilung eine Art Koordinationsstelle mit einer Ansprech- partnerin geschaffen. Mit ihr bespreche ich alles. Von ihr erhalte ich Informationen, und sie gibt diese in das jeweilige Team weiter. Im letzten Jahr sind wir noch fester zusammen- gewachsen und wir tragen uns gegenseitig.

Kilian: Das erlebe ich genauso. Wir arbeiten toll zusammen und sind füreinander da. Alle leiden darunter, dass wir den Alltag nicht wie vor der Pandemie im großen Team gemein- sam meistern. Unsere 100 Kinder sind seit der Pandemie in drei Bereiche aufgeteilt, für das es jeweils ein Infoteam gibt, mit dem meine Stellvertreterin und ich uns einmal pro Woche treffen. Außerdem bin ich jeden Montag in einem der Berei- che, um zu hören, wie es allen geht und was zum Beispiel der Aufreger der Woche ist. Die Kommunikation läuft ansonsten größtenteils per E-Mail.

Wölfle: Am Anfang der Krise standen wir den Online-Meetings skeptisch gegenüber. Da haben wir uns lieber mit viel Abstand und Maske getroffen. Heute schätzen wir es, online in Kontakt zu bleiben.

Dadurch sind wir flexibel, denn wir können uns auch von zu Hause dazuschalten.

Haben eure Mitarbeiter*- innen Sorge, sich mit Corona zu infizieren?

Wölfle: Bis auf eine Kolle- gin, die einen Pflegefall zu Hause hat, ist unser Team recht gelassen. Die Schnell- tests, die Mitarbeiter*innen einer Apotheke bis zum 31.

März zweimal wöchentlich bei uns im Haus durchge- führt haben, haben für noch mehr Sicherheit gesorgt. Da ist uns schon immer ein Stein vom Herzen gefallen, wenn alle Tests negativ aus- gefallen sind. Dass es die nun nicht mehr gibt, finde ich hanebüchen. Wir erhal- ten nun Selbsttest von der Stadt Karlsruhe.

Schmidt-Sailer: Nachdem wir nicht mehr regelmäßig von den Apothekenmitarbeiter*innen getestet wurden, waren wir sehr verunsichert, da die Inzidenzwerte immer weiter stiegen. Das war eine zweiwöchige Durststrecke für uns, denn wir haben keine Tests bekommen. Unmöglich! Mittlerweile sind wir wieder mit Selbsttests versorgt und können uns zweimal pro Woche testen.

Foto: behrchen / Photocase

Alle sehnen sich nach Leichtigkeit

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Kilian Ja, wir testen auch wie die Weltmeister. Dadurch haben wir schnell den aktuellen positiven Fall bei uns entdeckt. Aber uns geht es wie euch: Die professionell durchgeführten Tests geben ein sichereres Gefühl als die Selbsttests.

Wie erlebt ihr die Eltern? Habt ihr mehr Aufwand durch deren coronabedingte Ängste und Nöte?

Kilian So multikulturell wie unser Klientel ist, ist auch der Umgang mit dieser schwierigen Situation: Von „Wir kriegen das irgendwie hin“ bis hin zur absoluten Überforderung erlebe ich alles. Zusätzlich Zeit kostet es mich, wenn mir Eltern ihr Leid klagen. Da wäge ich individuell ab, wie ich sie unterstüt- zen kann und welche Hilfsangebote es für sie gibt.

Schmidt-Sailer: Hoffen, bangen, Frust – die ganze Palette erlebe ich bei den Eltern auch. Um sie auf dem Laufenden zu halten, zum Beispiel über neue Verordnungen und Pläne, wie es weitergeht, treffen wir uns mit dem Elternbeirat alle 14 Tage online. Das hat sich bewährt. Und da es unser Elterncafé zurzeit nicht gibt, bieten wir seit neuestem auf unserem großen Spiel- platz „Rutschen und tratschen“ für Eltern

an, wo sie mit unseren Mitarbeiter*innen auf Abstand sprechen und Ballast los- werden können. Wie wir alle sehnen sie sich nach Leichtigkeit und Kontakt.

Wir haben seit jeher einen guten Draht zu den Eltern, die großes Vertrauen in unsere Einrichtung haben.

Wölfle: Unsere Brennpunkt-Kita ist für viele Eltern die erste Anlaufstelle – nicht erst seit der Coronakrise. Wir unterstüt- zen, geben Orientierung und helfen. Die Eltern vertrauen mir und dem Team.

Bei 70 bis 80 Prozent ist ein Elternteil nicht berufstätig und dadurch recht fle- xibel, was die Kinderbetreuung angeht.

So bin ich nicht in Bedrängnis geraten, wenn ich sie aufgrund des mangelnden Personals bitten musste, ihre Kinder früher abzuholen oder ganz zu Hause zu lassen. Für die berufstätigen Eltern war das natürlich schwierig. Die standen vor dem Dilemma: Einerseits mussten sie zur Arbeit, andererseits haben wir sie gebeten, ihre Kinder nicht in die Kita zu bringen. Da sollte meiner Meinung nach die Regierung die Arbeitgeber viel stär- ker in die Pflicht nehmen, damit diese mehr Möglichkeiten zum Homeoffice anbieten.

Seit dem 24. April müssen Kitas schließen, wenn eine Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 165 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner*innen festgestellt wird. Dann dürfen nur berufstätige Eltern, die glaubhaft versichern können, dass sie unabkömmlich sind, ihr Kind in die Kita bringen.

Wie wurde in der Vergangenheit die Notbetreuung in Anspruch genommen?

Wölfle: Anders als in anderen Kitas lag bei uns die Auslastung von Dezember 2020 bis Februar 2021 bei rund 25 Prozent. Ein hoher Aufwand war für mich, die Rückzahlungen an Familien zu veranlassen, wenn sie die Notbetreuung nicht in Anspruch genommen haben.

Kilian Wir waren bislang sehr kulant und hatten fast einen normalen Kita-Alltag. Jetzt können nur noch die Eltern einen Anspruch auf Notbetreuung geltend machen, die eine Bescheinigung vom Arbeitergeber haben, dass sie unabkömm- lich sind. Und natürlich Familien, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder ein Kinderschutzthema haben.

Wie gewohnt sind wir auch dann im Früh- und Spätdienst von 7 bis 16:30 Uhr für die Kinder da.

„Im letzten Jahr sind wir noch fester zu- sammengewachsen und wir tragen uns gegenseitig.“

Kathrin Schmidt-Sailer, Leiterin Kita Kentuckyallee Karlsruhe

Foto: privat

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Permanente Veränderungen und Verunsicherung:

Wie reagieren die Kinder darauf?

Schmidt-Sailer: Die Kinder sind Vorbilder für mich in der Pandemie: Sie nehmen alles, wie es kommt, hadern nicht und haben eine hohe Resilienz. Wenn sie in Quarantäne waren, sind sie danach sofort wieder am Start und freuen sich, dass sie bei uns wieder frei spielen und ihre Freund*innen treffen können. Regeln, zum Beispiel, dass sie räumliche Grenzen im Hof einhalten müssen, akzeptieren sie, denn sie wollen, dass ihre Oma gesund bleibt. Das Händewaschen ist ebenfalls ins Fleisch und Blut übergegangen.

Wölfle: Ja, die Kinder arrangieren sich ganz wunderbar. Sie kommen sogar gut damit klar, dass manche Kolleg*innen Mas- ken tragen. Für die Sprachentwicklung ist das zwar nicht opti- mal, aber die Verständigung klappt besser als gedacht. Bei uns haben sie es sehr genossen, dass weniger Kinder da waren und sie in kleineren Gruppen betreut wurden. Allerdings haben wir auch festgestellt, dass manche von ihnen Rückschritte machen, wenn sie lange zu Hause bleiben müssen, wegen Qua- rantäne oder Kitaschließung. Bei einigen vermuten wir, dass ihnen zum Zeitvertreib und damit zu Hause Ruhe ist, einfach ein Tablet in die Hand gedrückt wird. Dass das bei einem Drei- jährigen die Entwicklung verzögert, ist nicht verwunderlich.

Kilian Die Kinder haben zwar auch Ängste und Sorgen, aber ich erlebe sie auch souveräner als die Eltern. Was wir zum ers- ten Mal beobachten: Kinder, die während der Corona-Pan- demie geboren wurden, hatten noch nie Kontakt zu anderen Kindern. Sie kennen nur die Mama-Papa-Blase. Wenn die zu uns in die Kita kommen, ist das purer Stress für sie. Das ist eine Herausforderung für uns, denn wir müssen in diesen Fällen ganz kleinschrittig anfangen, sie an den Kita-Alltag zu gewöhnen. Das heißt, eine Mitarbeiter*in kümmert sich per- manent um dieses Kind, was mehr Arbeit und Aufwand für uns ist – wahrscheinlich auch noch für eine längere Zeit. Aber was nach der Pandemie sein wird, darüber mache ich mir jetzt möglichst wenig Gedanken.

„Wir stellen auch fest, dass manche Kinder Rückschritte machen, wenn sie lange

zu Hause bleiben müssen, wegen Quarantäne oder Kitaschließung.“

Manuela Wölfle, Leiterin Kita St. Stephan in Karlsruhe

Andrea Toll

Journalistin und Texterin www.textwerkstatt-ulm.de

Foto: privat Foto: DoubleMcK / Photocase

Kinder nehmen alles, wie es kommt.

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CORONA KITA-STUDIE

Infektionsgeschehen in Kitas

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und das Robert-Koch-Institut (RKI) erforschen seit Juni 2020, w elche Rolle die Kindertagesbetreuung bei der Ausbreitung von SARS-CoV-2 spielt. Die deutschland- weite Studie haben die Bundesministerien für Familien und Gesundheit beauftragt. Die Erkenntnisse

will die Politik nutzen, damit Kitas mit guten Schutzmaßnahmen sicher öffnen können.

Was bedeutet die Pandemie für Kitas, Tagespflege, Kinder und Eltern? Welche Infektionsrisiken gibt es und vor welchen Heraus- forderungen stehen die Einrichtungen? Diese und weitere Fra- gen analysieren Forscher*innen aus Medizin und Sozialwissen- schaft anhand einer breiten Datenlage. Von den mehr als 56.000 Kitas in Deutschland beteiligen sich rund 13.000 an der Untersu- chung, mehr als 7.000 davon

melden regelmäßig Corona- Zahlen an das DJI und das RKI. Insgesamt gibt es rund 3 Millionen Kitakinder in Deutschland.

Für die b&w haben wir uns die Ergebnisse des Monats- berichts vom März 2021 (veröffentlicht am 9. April) genauer angesehen. Das ist mit Stand Ende April der aktuellste Bericht.

Kitas öffnen mit der Ausbreitung von Virus-Varianten Im März 2021 werden immer mehr Kitas schrittweise geöffnet. Alle Bundesländer ermöglichen seit der zwei- ten Märzwoche die Öffnung der Kitas im eingeschränk- ten Regelbetrieb oder im Regelbetrieb unter Pande- miebedingungen. In Baden- Württemberg gingen die Kitas schon zum Ende der Faschingsferien am 22. Feb- ruar in Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Die erneut ansteigenden Coro-

na-Infektionen bremsten jedoch die Lockerungsplanungen. Auf der Bund-Länderkonferenz am 22.03.2021 sollten die seit Mitte Februar erfolgten Öffnungsschritte nur dann aufrechterhalten bleiben, wenn die 7-Tage-Inzidenz unter 100 bleibt.

Kitas zu, Kitas in Notbetreuung, Kitas teilweise offen, Kitas auf – dokumentiert sieben Mal galt bundesweit seit März 2020 eine andere Regel. Der untere Teil der Abbildung 2 zeigt das im zeitlichen Verlauf.

Die Abbildung 2 zeigt auch, dass bis September/Oktober 2020 das Infektionsgeschehen in Kitas und Horts sehr gering war.

Rasante Steigerungen gibt es vor allem seit Febru- ar/März 2021. Der Anteil der COVID-19-Fälle unter den 0- bis 5-Jährigen ist seit Mitte Februar rasch angestiegen (vgl. Abbil- dung 1). Mitte März wur- den knapp 5.000 Fälle in diesem Alter übermittelt.

Das sind rund dreimal mehr als noch Mitte Feb- ruar. 5,6 Prozent aller Fälle waren nun zwischen 0 und 5 Jahre alt. Das entspricht fast ihrem Bevölkerungs- anteil von 5,7 Prozent. Der Anteil der Fälle unter den 6- bis 10-Jährigen liegt mit 4,9 Prozent leicht über dem Bevölkerungsanteil (4,4 Prozent), und der der 11- bis 14-Jährigen erreich- te mit 3,6 Prozent ebenfalls den jeweiligen Bevölke- rungsanteil (3,6 Prozent).

Bei den15- bis 20-Jährigen liegen die Corona-Infekti- onen mit 7,4 Prozent hin- gegen deutlich über ihrem Anteil an der Gesamtbevöl- kerung (5,8 Prozent).

Bisher mussten 3,2 Prozent der COVID-19-Fälle im Alter von 0 und 5 Jahren in ein Krankenhaus eingewiesen werden, davon wurden 2 Prozent auf einer Intensivstation behandelt, und es gibt fünf COVID-19-Todesfälle zu beklagen.

Foto: greenpapillon / Photocase

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Infektionsschutz misslungen

In Zeiten steigender Fallzahlen öffnen die Kitas. Alle Län- der begleiten die Öffnungsregelungen mit flächendeckenden und regelmäßigen Testungen und bevorzugten Impfung von Kitabeschäftigten. Diese Maßnahmen sollen nicht nur den Infektionsschutz in den Kitas verbessern, sondern auch Infek- tionsketten in der Gesamtbevölkerung erkennen und unter- brechen. Trotzdem stiegen die Neuinfektionen und betrafen, wie die oben aufgeführten Zahlen offenlegen, auch vermehrt Kinder und Jugendliche.

Die Anzahl der Kitas mit wenigstens einer infektionsbeding- ten Gruppenschließung stieg in der Woche ab dem 22.02. auf 112 und bis zum 21.03.2021 auf 233, was einem Anstieg von 1,8 auf 4,7 Prozent entspricht. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich auch die Anzahl der vollständigen Schließungen von Kitas von 25 auf 43 (von 0,4 auf 0,9 Prozent). Die Anzahl der betrof- fenen Kitas ist zwar relativ gering, ihr dynamisches Wachstum

gibt jedoch Anlass zur Besorgnis.

Der Anstieg der Fallzahlen kann nicht allein durch eine vermehr- te PCR-Testung erklärt werden, sondern deutet auf den Einfluss der zunehmenden Verbreitung von Virusvarianten hin. Die Virusvariante B.1.1.7 wird Mitte März bei mehr als 70 Prozent der untersuchten SARS-CoV-2-positiven Proben in Deutschland gefunden. Dies ist besorgniserregend, da es so scheint, dass die neue Variante alle Altersgruppen und Geschlechter betrifft. Da die Übertragbarkeit in allen Altersgruppen steigt, macht sich das auch in geöffneten Kitas mit steigenden Fallzahlen bemerkbar.

Was die Studie empfiehlt

In der Studie werden folgende Empfehlungen festgehalten:

„Um einen möglichst kontinuierlichen Kita-Betrieb gewähr- leisten zu können, erfordert die aktuelle Situation, alle organi- satorischen und individuellen Maßnahmen zur Infektionsprä- vention einzusetzen. Darüber hinaus muss verhindert werden, dass SARS-CoV-2 in die Einrichtungen getragen werden.

Familien und Beschäftigte sollten ihr Infektionsrisiko außer- halb der Kita entsprechend der Empfehlungen des RKI (AHA + L) minimieren und bei Zeichen einer Erkrankung fünf bis sieben Tage zu Hause bleiben. Falls es zu Erkrankungen in Gruppen kommt, sollte eine Schließung der Einrichtung auf- grund des hohen Ausbreitungspotenzials der neuen SARS- CoV-2-Varianten erwogen werden.“

Die Studie verspricht mehr, als sie halten kann. Wenn man sich die Forschungsfragen anschaut, freut man sich auf die Erkenntnisse und fragt sich am Ende, wo die geblieben sind.

Im Modul 1 wird gefragt: Wie sieht der Alltag der Kinderta- geseinrichtungen, der Tagespflegestellen und der Familien während der Coronapandemie aus? Vor welchen organisato- rischen, pädagogischen und hygienischen Herausforderun- gen stehen sie und welche Lösungen haben die Beteiligten entwickelt? Wie arbeiten Familien und Einrichtungen zusam- men? Aktuelle Antworten fehlen. Vor allem die Sicht und der Schutz der Beschäftigten spielt in den Ergebnissen des März- berichts keine Rolle.

Besser beantwortet werden die Fragen: Wie häufig erkranken Kinder im Kita-Alter an COVID-19? Wie empfänglich sind sie für das Virus? Wie schwer sind ihre Krankheitsverläufe?

Familienministerin Franziska Giffey und Gesundheitsminister Jens Spahn haben die Studie in Auftrag gegeben. Sie wollen mit den Studienergebnissen gute Schutzmaßnahmen entwi- ckeln, dass Kitas sicher öffnen können. Spahn erwartet unter anderem: Wir wollen sehen, ob Impfen bei Erzieher*innen und später bei Eltern in den Kitas einen Unterschied macht.“

Die Studie hat zwar das Problem, dass sie mit der Geschwin- digkeit des Infektionsgeschehens kaum hinterher kommt, aber Erkenntnisse nennenswerter Tragweite hat die Untersu- chung bisher nicht erbracht.

Maria Jeggle

Kommentar Magere Ergebnisse

15.–21. März

Inzidenz ~100– 50

74%

Kinder in Kitas

Personal in Kitas

Baden- Wü rt te mb er g 76%

„Seit Mitte März die

Virusvariante B.1.1.7 auf dem Vormarsch ist, steigen die Infektionen in den Kitas

stark an. Kinder und Jugendliche sind jetzt genauso von

Infektionen betroffen, wie alle

anderen Altersgruppen auch.“

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Belastung von Eltern

Der durchschnittliche Anteil der in Kitas betreuten Kinder stieg infolge der Öffnungsschritte von 45 Prozent in der letzten Januarwoche bis zum 19.03.2021 auf 72 Prozent an. Obwohl sich dadurch die Situation für viele Familien etwas entspannte, blieb und bleibt vieles vage. Das liegt nicht nur daran, weil im Kita-Alltag selbst immer wieder unvorhergesehene Einschrän- kungen und Ausfälle auftreten, sondern auch, weil die schritt- weisen Öffnungen nur unter Vorbehalt des Infektionsgesche- hens stehen. Viele Eltern müssen damit rechnen, dass ihre Kita wieder schließen muss, beziehungsweise nur ausgewählte Eltern ein Notbetreuungsangebot bekommen.

Die unsichere Betreuungssituation beeinflusst den Stresslevel der Eltern. Wenig überraschend weisen besonders Eltern, deren Kind zeitweise gänzlich auf den Besuch verzichten musste, das höchste Stresserleben auf. Ein Kitabesuch entlastet Eltern, auch wenn es viele Einschränkungen im Kita-Alltag gibt. Dass der Kita-Besuch eine Entlastung für die ganze Familie bedeuten

kann, zeigt sich auch im Wohlbefinden der Kinder. Kinder, die in die Kita gehen konnten, kamen etwas besser mit der Corona- Pandemie zurecht als Kinder, die keine Kita besuchen konnten.

Personal in Kindertageseinrichtungen

Präventions-und Schutzmaßnahmen, eigene familiäre Betreu- ungszwänge, Infektionen und andere pandemiebedingte Ursa- chenfaktoren schränkten die Verfügbarkeit der pädagogischen Kita-Mitarbeitenden vor allem seit Mitte Dezember 2020 ein.

Im März 2021 verharrte der Anteil der nicht oder nur ein- geschränkt einsetzbaren Beschäftigten im Durchschnitt bei knapp 20 Prozent. Was das für die Kitas bedeutet, wurde in der Studie nicht untersucht.

Maria Jeggle Aufbau der Studie und

weitere Berichte unter:

https://corona-kita-studie.de

Abb. 2: Anzahl der übermittelten COVID-19-Ausbrüche mit Infektionsumfeld „Kindergarten/Hort“ nach Melde- woche und Anzahl der Fälle nach Altersgruppe. (Datenstand: 29.03.2021).

Abb.1: Anzahl der übermittel- ten COVID-19-Fälle pro 100.000 Einwohner nach Altersgruppe und Meldewoche (Datenstand:

22.03.2021).

Quelle: Monatsbericht März 2021 der Corona-Kita-Studie Quelle: Monatsbericht März 2021 der Corona-Kita-Studie

(20)

CORONA-PANDEMIE

Was Kitas jetzt und nach der Krise brauchen

Die Arbeit in Kindertageseinrichtungen hat sich aufgrund der Pandemie sehr verändert.

Die Rahmenbedingungen wurden schlechter, die Herausforderungen sind gewachsen.

Kitas sollen möglichst offen bleiben, obwohl die Infektionszahlen steigen.

Es ist höchste Zeit, ihren Wert anzuerkennen und sie besser auszustatten.

Kindertageseinrichtungen hatten zu keinem Zeitpunkt der Pandemie ganz geschlossen, sie haben immer Notbetreuung angeboten, auch wenn sie nicht in allen Kitas in Anspruch genommen wurde. Gerade während des ersten Lockdowns, als die Verunsicherung neu war und alle mit einem raschen Ende der Krise rechneten, haben Eltern ihre Kinder, besonders in ländlichen Regionen, eher zuhause gelassen. Der Zugang zur Notbetreuung war zu diesem Zeitpunkt auch enger gefasst als

heute. Bedingung war, dass Eltern in systemrelevanten Beru- fen arbeiten, beide mussten am Arbeitsplatz unerlässlich sein und eine Bescheinigung des Arbeitgebers vorlegen. Bereits beim zweiten Lockdown setzte das Land Baden-Württemberg die Hürde für die Notbetreuung deutlich niedriger an. Ver- bessert wurde zu Recht der Zugang für Kinder, deren Wohl gefährdet ist. Zu weit gefasst erachtet die GEW hingegen die Regelung, dass Eltern, die in Präsenz oder im Homeoffice als

Viele Kinder managen die Belastungen zusammen mit den Eltern gut. Aber nicht alle kommen unbeschadet durch die Krise.

Fotos: Westend61 / imago

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unabkömmlich gelten, ihr(e) Kind(er) ohne einen Nachweis des Arbeitgebers in die Kita bringen können. So wurden Mitte April 2021 in vielen Einrichtungen 70 bis 80 Prozent der Kin- der betreut und das, obwohl die Infektionszahlen anstiegen und Kinder von 0 – 5 Jahren mittlerweile deutlich mehr am Infektionsgeschehen beteiligt waren (siehe auch Kita-Studie Seite 19).

Notbetreuung nur für die Not

Notbetreuung sollte auf Kinder und Familien in Not beschränkt werden. Auch wenn die Personalnot groß ist, muss gruppenüber- greifendes Arbeiten untersagt werden. Fehlen dafür die Fachkräf- te, müssen notgedrungen die Öffnungszeiten gekürzt werden.

Corona hat uns gezeigt, wie wichtig Kitas sind, nicht nur für Kinder, auch für die Eltern. Familie und Beruf scheinen nur mit geöffneten Kitas vereinbar zu sein. Deshalb müssen Kitas als systemrelevant gelten und deutlich besser finanziert wer- den. Die Beschäftigten müssen mehr Wertschätzung und Auf- wertung erhalten, auch monetär. Eine einmalige Prämie reicht da nicht aus.

Die nächsten Tarifauseinandersetzungen rücken näher. Dann wird sich zeigen, ob uns die Arbeit der Erzieherinnen tatsäch- lich mehr wert ist. Und schon bald enden die Koalitionsver- handlungen unserer neuen Landesregierung. An den Ergeb- nissen werden wir sehen, wie wichtig das Wohl unserer Kinder und die Arbeit in den Kitas ist.

Seit Beginn der Pandemie fordert die GEW, dass in Kitas der Schutz der Mitarbeitenden, der Kinder und ihrer Familien ganz oben stehen muss. Hier darf nicht weiter gespart werden.

Nur schleppend wurden in vielen Einrichtungen die Maßnah- men für den Gesundheitsschutz angeordnet und umgesetzt.

Mit Hygieneartikeln scheinen die Kitas inzwischen ausgestat- tet. Doch erst jüngst gab es Engpässe bei der Lieferung von Masken und dem Angebot auf Schnelltests. Grund dafür war eine Landesregelung, deren Weiterfinanzierung zu spät geklärt wurde. Die GEW hält das für unverantwortlich. Beschäftigte, Kinder und Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass der Gesundheitsschutz in Kitas durchgängig gewährleistet ist.

Alle, Mitarbeitende und Kinder müssen regelmäßig getestet werden. Derzeit finanziert das Land allen Beschäftigten zwei Test-Kits pro Woche, die Tests für die Kinder werden je zur Hälfte vom Land und von den Kommunen getragen. Weitere Regelungen müssen rechtzeitig bedacht und geplant werden.

Viel Testen hilft, bietet aber keinen vollständigen Schutz. Es war gut, dass die Gewerkschaften sich durchsetzen und eine Impf-Priorisierung für Mitarbeitende in Kitas erwirkten. Lei- der konnten bisher nicht alle, die wollen, einen Impftermin ergattern. Nach Ansicht der GEW sollten, wie es in manchen Kommunen schon gemacht wird, landesweit Zeitfenster für Erzieher*innen in Impfzentren oder bei Betriebsärzt*innen ermöglicht werden. Außerdem müssen endlich Luftreinigungs- geräte und Luftfilteranlagen für Kitas finanziert werden. Selbst wenn ein Großteil der Erzieher*innen geimpft ist, bleiben die Kinder ungeschützt. Sie müssen noch lange auf Impfungen warten und tragen keine Masken.

Erzieher*innen sind nicht nur in Sorge um die eigene Gesund- heit, sie sorgen sich auch um die Kinder und ihre Familien und bringen viel Verständnis für deren Situation auf. Besonders Kinder aus Familien in belasteten Lebenslagen leiden darunter, wenn sie nicht in die Kita können.

Belastungen der Kinder

Die Kinderpsychotherapeutin, Prof. Silvia Schneider, unter- suchte an der Ruhr-Universität Bochum die Situation bei Kleinkindern zwischen null und zwei Jahren und stellte fest, dass etwa ein Drittel der Kinder belastet ist und mit negativen Verhaltensänderungen reagiert. Andere Kinder wiederum seien erstaunlich gesund und managten die Belastungen zusammen mit den Eltern gut. Analysen des Robert-Koch- Instituts (RKI) zeigen, die psychische Befindlichkeit von Kin- dern müsse immer im Kontext der psychischen Situation der Eltern gesehen werden. Ein Kind bewältige die Krise besser, wenn es sozial gut eingebunden sei und in einer Familie auf- wachse, in der ein positives familiäres Klima herrsche. Studien zeigen, laut RKI, dass Kinder ein höheres Risiko haben, psy- chische Störungen zu entwickeln, wenn sie sozial benachteiligt oder die Eltern psychisch stark belastet sind.

Für Kinder sind Kitas wichtige Orte, an denen sie soziale Kontakte außerhalb der Familie leben können. Für Kinder in belasteten Situationen sind Kitas um ein Vielfaches bedeuten- der, für manches Kind ein Ort der Sicherheit. Diese Kinder profitierten besonders, wenn in Kitas qualifizierte Fachkräfte arbeiten, die gute pädagogische Konzepte umsetzen und aus- reichend Zeit für jedes Kind haben. Und Zeit ist das, was Kitas in der Pandemie noch mehr fehlt als zuvor schon.

Fotos: imago images/

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Fachkräfte fehlen

Es gibt nicht genug Fachkräfte. Nur etwa Dreiviertel des Kita- personals in Baden-Württemberg war Mitte März einsatzfähig.

Vor Corona beklagte die GEW vehement die Folgen des Fach- kräftemangels und fordert die Politik seit Jahren zu einer wirk- samen und umfassenden Fachkräfteoffensive auf. Der über mehrere Jahre vielgelobte gute Personalschlüssel in baden- württembergischen Kitas konnte bei genauem Hinschauen eben nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hierzulande die Rahmenbedingungen unzureichend und die Fachkräfte hoch belastet waren. Mit der Einführung des Regelbetriebs unter Pandemiebedingungen im Juni 2020 verschärfte sich die Lage in den Kitas nun nochmals deutlich. So können Kita-Träger

• den Mindestpersonalschlüssel um 20 Prozent absenken,

• Personen ohne Ausbildung pädagogische Fachkräfte ersetzen

• und es sind 10 Prozent mehr Kinder in den Gruppen erlaubt.

Das heißt, eine qualifizierte Kita-Fachkraft hat viel weniger Zeit für das einzelne Kind, weil weniger Personal da ist, mehr Kinder in der Gruppe sind und sie eventuell mit einer Zusatz- kraft statt einer ausgebildeten Erzieher*in im Team arbeitet und diese Kolleg*in in der Regel Anleitung braucht. Es belas- tet Erzieher*innen enorm, wenn wertvolle Zeit fehlt, die sie brauchen würden, um dem einzelnen Kind gerecht zu werden.

Statt immer mehr Seiteneinsteiger*innen oder verkürzt ausge- bildetes Personal in die Kitas zu holen, sollte die Ausbildungs- offensive für Erzieher*innen ausgebaut werden. Wir brauchen mehr Studienplätze für Kindheitspädagog*innen und besse- re Arbeitsbedingungen in Kitas, damit die gut qualifizierten Fachkräfte auch bleiben. Quereinsteiger*innen muss Weiter- bildung ermöglicht werden, damit die pädagogische Qualität und ein annehmbares Gehalt sichergestellt ist.

Zusätzliche Fachexpertise

Die GEW fordert deshalb, sofort zu den Mindeststandards und Personalbemessungen zurückzukehren, die vor der Pandemie gegolten haben. Nur so können pädagogische Fachkräfte Kin der gut unterstützen und nur so lässt sich die pädagogi- sche Qualität der Kitas als Bildungseinrichtungen halbwegs aufrechterhalten und die Abwanderung in andere Berufe ver- meiden. Jetzt und nach der Krise wird mehr psychologische, logopädische und weitere Fachexpertise in Kitas gebraucht.

Das Land müsste finanzielle Anreize für Kita-Träger schaffen, damit höhere Personalkosten für diese Fachexpert*innen aus- geglichen werden. Und alle Kitas brauchen kontinuierliche Fach- und Praxisberatung. Gerade jetzt in der Krise dürfen die Kita-Leitungen und Teams nicht alleine gelassen werden.

Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen, dass Kitas für die (Weiter)Entwicklung der Qualität ein zuverlässiges Unterstützungssystem benötigen. Das bietet die Fachberatung mit Praxisbegleitung. Zusammen mit den Trägern von Kin- dertageseinrichtungen fordern wir, das System der Fachbera- tung flächendeckend und trägerübergreifend auszubauen und sicherzustellen.

Gut bewährt hat sich das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“.

Das Bundesfamilienministerium bezuschusst Träger mit einer 50-Prozent-Funktionsstelle je Kita und einer halbe Stelle für die zusätzliche Fachberatung, die das Team qualifiziert und begleitet. Das Programm wirkt sich nachweislich positiv auf die Sprachbildung der Kinder aus, weitet die inklusive Pädago- gik aus und verbessert die Zusammenarbeit mit den Familien.

Wir machen uns stark dafür, dass „Sprach-Kitas“ vom Land langfristig ausgeweitet und finanziell absichert werden!

Die Erzieher*innen wünschen sich mehr Zeit, um jedem Kind gerecht werden zu können.

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Kitas können auch durch die Einstellung von zusätzlichem hauswirtschaftlichem und Verwaltungspersonal dauerhaft entlastet werden. Gerade Kita-Leitungen, die große Verant- wortung für die gesamte Einrichtung tragen, würde es helfen, wenn sie von fachfremden, aufwendigen Verwaltungsaufga- ben befreit wären. So hätten Leitungen mehr Zeit für Team-, pädagogische und konzeptionelle Entwicklungen. Die Kompe- tenz und das Engagement einer Kita-Leitung wirken sich maß- geblich auf die Qualität der gesamten Einrichtung und auf die Entwicklungsbedingungen und -chancen der Kinder aus.

Entlastung für Kitaleitungen

Es heißt „auf die Leitung der Kita kommt es an“, und entspre- chend gut sollten Kitaleitungen vorbereitet, fachlich begleitet und mit Zeit für ihre vielfältigen Aufgaben ausgestattet sein.

Corona hat Leitungen viel abverlangt. Jetzt sind politische Entscheidungen nötig, die Leitungen entlasten, damit sie die Kinder und ihre Familien gut unterstützen können.

Corona hat uns gezeigt, dass Digitalisierung und Medienaus- stattung in den Kitas bisher viel zu wenig beachtet wurden. In den meisten Einrichtungen fehlen digitale Endgeräte. Während der Lockdowns konnte teilweise nur mühsam der Kontakt zu den Familien aufrechterhalten werden. Kitas brauchen drin- gend Investitionen in die digitale Ausstattung, damit Teambe- sprechungen und Fortbildungen digital durchgeführt und die pädagogische Arbeit in den Kitas mit dem Thema „Medien- bildung“ erweitert werden können. Die pädagogischen Fach- kräfte müssen entsprechend qualifiziert werden. Kitas brauchen dringend einen Digital-Pakt, analog den Schulen.

Heike Herrmann

GEW-Referentin für Kinder- und Jugendhilfe in Zusammenarbeit mit den GEW-Landesfach- gruppen „Tageseinrichtungen für Kinder“ und

„Fach- und Praxisberatung“

Corona hat gezeigt, wie wichtig Kitas für das Wohl der Kinder sind.

Fotos: Westend61 / imago

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