Bildungsplan 2016
Fachcurriculum Wirtschaft
Bildungsstandards Klassen 11 und 12
Link Bildungsplan 2016:
http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/WI/IK/11-12/01 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb:
http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/WI/LG
L = Leitperspektiven
- BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
- BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt - PG Prävention und Gesundheitsförderung
- BO Berufliche Orientierung - MB Medienbildung
- VB Verbraucherbildung
F = Verweisstruktur zu anderen Fächern
- L: Verweis zu den Leitperspektiven - F: Verweis zu anden Fächern
- I: inhaltsbezogener Verweis im eigenen Fach
- P: Verweis zu prozessbezogenen Kompetenzen im eigenen Fach
P = Prozessbezogene Kompetenzen
2.1 Analysekompetenz
2.2 Urteilskompetenz
2.3 Handlungskompetenz
2.4 Methodenkompetenz
Standards für Inhaltsbezogene Kompetenzen Klassen 11 und 12
Bildungsstandards Verbindliche Inhalte und Methoden Hinweise
In dieser Spalte stehen als Kerncurriculum die inhaltsbezogenen Kompetenzen des Bildungsplans.
Bei den Inhalten wird unterschieden zwischen:
den normalgedruckten Themen, welche direkt aus dem Kerncurriculum hervorgehen,
den fettgedruckten Vertiefungsthemen (Schulcurriculum als Vertiefung des Kerncurriculums),
den kursiv gedruckten zusätzlichen Themen (Schulcurriculum als Ergänzung des Kerncurriculums).
Die Hinweise zu jeder Unterrichtseinheit gliedern sich in schulinterne Fachschafts-hinweise sowie Querverweise des Bildungsplans 2016:
P Prozessbezogene Kompetenzen,
I Inhaltsbezogene Kompetenzen,
F Verweise auf andere Fächer,
L Verweise auf Leitperspektiven.
Standards für Inhaltsbezogene Kompetenzen
Bildungsstandards Verbindliche Inhalte und Methoden Hinweise
(Verweis jeweils zur Nummer in Spalte 1) Die Schülerinnen und Schüler können….
(1) Einflussfaktoren auf ökonomisches Verhalten anhand
verschiedener Erklärungsansätze beschreiben und deren Aussagekraft beurteilen.
(2) Ökonomische Entscheidungen privater Haushalte mithilfe von Opportunitätskosten, Einkommen und Grenznutzen analysieren.
(3) Sowohl individuelle als auch gesellschaftliche
Dilemmasituationen erklären und das Verhalten der Akteure in diesen Situationen bewerten.
(4) SuS können den Prozess der Preisbildung auf dem vollkommenen Markt mithilfe des Preis-Mengen-Diagramms erklären und damit die Preisfunktionen erläutern.
(5) Ursachen für Marktversagen darstellen und Lösungsmöglichkeiten erläutern.
3.1.1 Grundlagen der Ökonomie
Ökonomisches VerhaltenHandeln nach Präferenzen, Reagieren auf Anreize und Restriktionen Erklärungsansätze: Rationalitätshypothese beziehungsweise
begrenzte Rationalität, Denken in Modellen, Homo Oeconomicus, Homo Sociologicus
Opportunitätskosten, Transaktionskosten, Einkommen und Grenznutzen: Knappheit, Nutzen, Präferenzen, Anreize, subj. Werte;
Ultimatumspiel
Ökonomische Sachverhalte grafisch darstellen und auswerten (Grenznutzenkurve)
Gefangenendilemma vs. „unsichtbare Hand“ (Adam Smith), Trittbrettfahrersituation, Tragik der Allmende
Bewertungskriterien (Sach- und Wertekriterien: Effektivität, Effizienz, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Solidarität)
Marktmodell und Preisbildung
PMD, Veränderungen der Bestimmungsfaktoren von Angebot und Nachfrage, Auswirkungen auf die Gesamtwohlfahrt, Elastizitäten, Eigenschaften vollkommener Markt
Marktmacht, Externalitäten, Informationsasymmetrien (Principal- Agent)
Aktueller Fall: z.B. “Feinstaubalarm in Stuttgart”,
Lösungsmöglichkeiten bewerten (z.B.: Internalisierung, Gebote, Verbote, Appell)
(7) + (8)
6) Die wirtschaftliche Lage Deutschlands anhand von Konjunkturindikatoren analysieren.
(7) Die Soziale Marktwirtschaft mit einer anderen realen Wirtschaftsordnung vergleichen.
(8) Wirtschaftspolitische Zielsetzungen bewerten
(1) Die betriebswirtschaftliche Situation eines Unternehmens anhand von Kennzahlen aus Bilanz und GuV sowie weiteren
Analyseinstrumenten beschreiben.
(2) Den Einfluss strategischer Entscheidungen auf den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens überprüfen.
(3) Instrumente des Marketing-Mix erläutern sowie eine Marketingstrategie beurteilen.
(4) Eine preispolitische Strategie auch unter Berücksichtigung der Kostenrechnung erläutern.
(5) Optimierungsmöglichkeiten betrieblicher Abläufe darstellen und Voraussetzungen für Innovation im Unternehmen beschreiben
(6) Finanzierungsmöglichkeiten (Außen-, Innenfinanzierung) einer Investition vergleichen.
(7) Ziele von Anspruchsgruppen mit den Zielen eines Unternehmens vergleichen und Zielbeziehungen beschreiben.
Ist- und Ziel-Analyse
Früh-, Präsens- und Spätindikatoren, kritische Quellenanalyse Informationen aus Rechtstexten herausarbeiten
z.B. China, USA
Unter anderem Preisniveaustabilität, Wirtschaftswachstum und ökologische Nachhaltigkeit, Artikel 20a GG; Stabilitätsgesetz (magisches 4-Eck, 6-Eck, Vieleck, Schuldenbremse)
3.1.2 Grundlagen der BWL
Liquidität, Rentabilität, Sicherheit, zum Beispiel Eigenkapitalquote, SWOT-Analyse, außerschulische Lernorte mit regionalem Bezug
Strategietypen, zum Beispiel Wachstumsstrategie nach Ansoff, Wettbewerbsstrategie nach Porter, Rechtsformen, Standort eines Unternehmens (z.B. Standortanalyse durchführen,
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands), Make-or-Buy-Entscheidung
Marketing-Mix (an exemplarischen Unternehmen), u.U.: BCG-Matrix, Marktforschung
Deckungsbeitrag, Break-Even-Analyse,
zum Beispiel Kaizen, Lean-Production, Just-in-Sequence, z.B.
Digitalisierung, Kondratieff, Prozessoptimierung, Führungsqualitäten, Unternehmensstruktur
z.B. Börsengang eines Unternehmen, ADIs,
Unternehmensanleihen, Crowd-Funding, Bussines-Angels (Wagniskapital), möglicherweise Expertengespräch
Stakeholder vs. Shareholder, z.B. Customer-Relationship- Management
(8) Die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung beurteilen.
(9) Wechselwirkungen von Unternehmenskultur und Mitarbeiterzufriedenheit darstellen.
(10) Entlohnungsformen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht bewerten.
(11) Wechselwirkungen zwischen Customer Relationship Management und Konsumentensouveränität erläutern
(12) Das Handeln von Unternehmen anhand unternehmensethischer Ansätze überprüfen.
(13) Den Einfluss von gesellschaftlichem und technologischem Wandel (zum Beispiel Digitalisierung) auf unternehmerische Entscheidungen erklären.
(14) Wechselwirkungen zwischen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und unternehmerischen Interessen und Entscheidungen beurteilen.
(15) Die ökonomische, soziale und ökologische Bedeutung und Verantwortung von Unternehmen für Volkswirtschaften darstellen.
(1) Globales Konsumverhalten analysieren (zum Beispiel Theorie der globalen Homogenisierung, Kreolisierungsthese)
(2) Gründe für die Internationalisierung von Unternehmen beschreiben und eine Wertschöpfungskette darstellen.
(3) Gründe für internationalen Handel mithilfe von Theorien erklären und deren Aussagekraft beurteilen.
Intensives; Zeitlohn, Leistungslohn, Bonus, Wie soll Arbeit entlohnt werden (Stakeholder)?
informelle Selbstbestimmung, Big Data, u.U.: Greenwashing
Digitalisierung, u.U.: Industrie 4.0, Kondratieff
z.B.: Steuersätze, Mindestlohn, Subventionen, Sonderwirtschaftszonen
z.B. ethischer Anspruch und wirtschaftliches Handels (z.B.
Dieselgate oder anderes aktuelles Beispiel)
3.1.3 Globale Gütermärkte
zum Beispiel Theorie der globalen Homogenisierung, Kreolisierungsthese
Gesellschaftliche, politische, technologische, wirtschaftliche Faktoren; Faktoren auf der Angebots- und Nachfrageseite (exemplarischer Fall)
eine klassische und eine moderne Außenhandelstheorie
(4) Internationalen Handel anhand von Leistungsbilanzen analysieren.
(5) Formen von „Fairem Handel“ beschreiben und dessen Auswirkungen auf verschiedene Akteure erörtern.
(6) Die Bedeutung Transnationaler Unternehmen auf globalen Märkten erläutern
(7) Chancen und Risiken von Regionalisierung erörtern.
(8) Möglichkeiten und Grenzen internationaler Ordnungspolitik beurteilen.
(9) die Wirkung eines internationalen Umwelt- beziehungsweise Sozialabkommens im Hinblick auf verschiedene Akteure analysieren (zum Beispiel Paris-Abkommen, ILO-Regelwerk )
(1) Den individuellen und gesellschaftlichen Stellenwert der Arbeit bewerten (Arbeitsgesellschaft, Tätigkeitsgesellschaft).
(2) Individuelle Ursachen für Arbeitslosigkeit herausarbeiten und Konsequenzen für die eigene Erwerbsbiografie erörtern.
(3) Individuelle, soziale und wirtschaftliche Folgen von Arbeitslosigkeit für den Einzelnen erklären.
(4) Unterschiedliche Interessen von Anbietern und Nachfragern auf dem Arbeitsmarkt darstellen.
(5) Erklärungsansätze für Arbeitslosigkeit erläutern.
(6) Folgen der Arbeitslosigkeit für Staat und Gesellschaft erläutern und einen hohen Beschäftigungsstand als wirtschaftspolitische Zielsetzung begründen.
z.B. Saldenmechanik, Ländervergleiche (Schwellenland)
z.B. Kaffeemarkt, Kakao-Markt
Marktformen, Marktmacht, Innovationsanreiz, z.B. Nestlé
zum Beispiel EU-Binnenmarkt, Freihandelsabkommen, Rolle von Schwellenländern (BRICS) u. Entwicklungsländern,
Triadisierung, Freihandel u. Protektionismus
Neue Welthandelsordnung, WTO, NGOs, Global Governance Architektur
zum Beispiel Paris-Abkommen, ILO-Regelwerk
3.1.4 Arbeitsmärkte
Arbeitsgesellschaft, Tätigkeitsgesellschaft
Gesetzliche Regelungen, z.B. aktueller Tarifkonflikt zum Beispiel Werte, Normen, Rituale
Mismatch-, konjunkturelle und strukturelle Arbeitslosigkeit
Magisches Viereck, Zielkonflikte
z.B.: Wohlfahrtsstaatliche Aufwendungen, Risiko d.
Desintegration, u.U.: Folgen für das Individuum (körperl.
Gesundheit, Lebenserwartung)
(7) Staatliche Rahmenbedingungen und Ausgestaltungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt darstellen.
(8) Angebots- und nachfrageorientierte sowie arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung bewerten.
(9) Folgen des freien Personenverkehrs auf dem EU-Arbeitsmarkt erörtern.
(10) Den Arbeitsmarkt (Struktur, staatliche Regulierung) eines ausgewählten Landes beschreiben und mit dem deutschen Arbeitsmarkt vergleichen.
(1) Die Motive von Akteuren (Verhaltensökonomik) auf
Finanzmärkten (Geld-, Kapital- und Devisenmärkte) erläutern und verschiedene Anlageformen (Anleihen, Devisen, Derivate) darstellen.
(2) Die Funktionen der Finanzmärkte für die Volkswirtschaften erklären.
(3) Die Funktionsmechanismen von Devisenmärkten in unterschiedlichen Wechselkurssystemen erklären.
(4) Ursachen von Fehlallokationen und Instabilitäten auf Finanzmärkten erläutern.
(5) Wechselwirkungen zwischen Finanzmarkt und Güter- und Arbeitsmarkt erläutern
(6) Ziele und Anforderungen einer Währungsunion am Beispiel des Euro charakterisieren und die Heterogenität der nationalen
Volkswirtschaften als Herausforderung für die Stabilität einer gemeinsamen Währung erklären.
(7) Die Bedeutung geldpolitischer Instrumente der Europäischen Zentralbank für die Stabilität des Währungsraums analysieren.
Tarifautonomie, Arbeitsrecht und Transferleistungen
zum Beispiel Zeitarbeit, Niedriglohnsektor, Mindestlöhne (im PMG)
z.B. Kurzarbeitergeld, Aufstocker, Bsp. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen Coronakrise
Schwarzarbeit, Fachkräfte, Braindrain, (z.B. Fall Brexit, Erntehelfer)
Struktur des Arbeitsmarktes, staatliche Regulierung z.B. Polder-Modell-Niederlande, USA und Schweiz vs.
Deutschland, Flexicurity in Dänemark, nordische Modelle
3.1.5 Internationale Finanzmärkte
Verhaltensökonomik
Geld-,Kapital-, Devisenmärkte
Anleihen, Devisen, Derivate (z.B. Gamestop) u.U. Liqudität vs. Stabilität
feste und flexible Wechselkurse, Auf- und Abwertung, WKM II (Dänemark-Eurozone 15% Schwankungsbreite)
zum Beispiel Deregulierung, Ausfall von Staatsanleihen, Intransparenz und Fehlbewertungen von Finanzprodukten, Erwartungen
zum Beispiel Folgen von Auf- und Abwertungen,
Zinsniveauänderungen, Börsencrashs beziehungsweise von Arbeitslosigkeit, Leistungsbilanzdefizit, u.U.: Subprime Krise
Maastricht-Kriterien, Stabilitäts- und Wachstumspakt EU z.B. Deutschland und Italien im Vergleich
z.B. Offenmarktgeschäfte, Mindestreservesatz, ständige Fazilitäten, (Corona-Krise, Leitzinsen, Langfristige Zinsen am Anleihenmarkt), Anleihenkäufe der Notenbanken
P 2.4 Methodenkompetenz
P Urteilkompetenz 3+4
(8) Institutionelle Maßnahmen zur Stabilisierung von Finanzmärkten beurteilen.
(1) Anhand eines aktuellen ökonomischen Falls. Interdependenzen zwischen mindestens zwei globalen Märkten darstellen, deren Auswirkungen auf verschiedene Akteure beurteilen und mögliche Szenarien beschreiben.
(2) Die Möglichkeiten von Staaten und/oder internationalen
Organisationen zur Problemlösung im vorliegenden Fall erörtern und eigene Vorschläge gestalten.
(3) Reale Problemlösungen beziehungsweise Lösungsvorschläge im untersuchten Fall mit dem eigenen Vorschlag vergleichen und bewerten.
(1) Filme
(2) Literarische Texte unter ökonomischen Kategorien analysieren.
(3) Ökonomische Sachbücher analysieren.
(4) Handlungsempfehlungen für ökonomisches Verhalten in einer Darstellungsform gestalten.
(5) Historische Prozesse ökonomisch analysieren.
zum Beispiel Eigenkapitalanforderungen, Bankenabgabe,
Finanztransaktionssteuer, Verstaatlichung und Finanzhilfen des IWF, Washingtoner Konsens
3.1.6 Fallstudie
zum Beispiel eine Währungskrise (bspw. Argentinien, Türkei), eine Wirtschaftskrise, bspw. Corona-Krise als externer Schock
z.B. Subprime-Krise (Film: The Big Short)
z.B. Immobilienmarkt, Finanzmarkt, Devisenmarkt, Aktienmarkt, Arbeitsmarkt
3.1.7 Ökonomie und Kultur
zum Beispiel Dokumentationen, fiktionale Filme, Dokutainment
z.B. Big Short, Wolf of Wallstreet, Der große Crash, Charlie und die Schokoladenfabrik, Kurzgeschichten/ Parabeln (Wenn Haifische Menschen wären, Böll „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“), Storm: „Weihnachtsabend“,
Gemeinwohlökonomie, Piketty, Donut-Ökonomie,…
zum Beispiel Film, Szenisches Spiel, Ausstellung, Webseite
zum Beispiel Phasen des interkulturellen und -regionalen Austauschs, Aufstieg und Niedergang von Machtzentren z.B. Niedergang der US-Automobilindustrie. Ruhrgebiet
P Urteilkompetenz 3+4
P Handlungskompetenz 4
Bild, Sach- und Gebrauchstexte