Tut. zur Einführung in die Linguistik Teresa Grimm 16.12.2010
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Nachtrag zur Satzsemantik Junktoren (2. Aufgabe)
nicht A und (B oder C) 2 Werte und drei Buchstaben, also 23 Möglichkeiten
A B C nicht A und (B oder C)
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Pragmatik
Pragmatik: Gebrauch sprachlicher Ausdrücke in bestimmten (Kommunikations-)Situationen. kontextabhängig, Sinn, der hinter der wörtlichen Bedeutung steckt
Deixis und Anapher
Deiktische Ausdrücke: Referenz ist kontextabhängig von den Personen (Wer? Welche soz. Stellung?), der Zeit und dem Ort der jeweiligen Situation.
Bsp.: ich, du, dieses, hier, neben mir, jetzt (sprachlich und gestisch ausdrückbar) Anapher/Katapher: linguistischer Kontext ist von Bedeutung
Antezedens: Ausdruck, der vor oder nach dem Referenzpronomen steht
Anapher: rückbezügliches Pronomen, erscheint also nach dem Ausdruck (=Antezedens), auf den sie sich bezieht.
Bsp.: Die StudentInnen freuen sich auf die Weihnachtsferien. Sie haben nur noch eine Woche Uni.
Katapher: erscheint vor dem Antezedens, auf den sie sich bezieht Bsp.: Während sie im Zug sitzt, liest Anna eine Zeitung.
Tut. zur Einführung in die Linguistik Teresa Grimm 16.12.2010
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Sprechakttheorie
Idee von John Langshaw Austin: mit Äußerungen werden Handlungen vollzogen
performativ vs. konstativ
Handlung „hiermit“
paraphrasierbar
durch Satzart erkennbar ( Frage, Aufforderung)
Partikeln wie „bitte“ als Hinweis
Feststellungen, Behauptungen, Aussagen
Beschreibung der Welt
„Ich schenke/vermache Dir hiermit meine Uhr“
„Ich verspreche, dass ich Dich bald einlade.“
„Ich zeige Dir meine Uhr.“
„Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands.“
Explizit vs. implizit performativ
Explizit performativ: mit performativem Verb in der 1. Person Singular, Präsens, aktiv, dieses Verb bezeichnet die zu vollziehende sprachliche Handlung (z.B. „Ich verspreche Dir, / ich warne Dich / ich wette…“)
Implizit performativ: ohne performatives Verb, aber dennoch performative Äußerung, die durch den Kontext erkennbar ist (Bsp.: „Der Hang ist lawinengefährlich!“ Warnung, / „Ich werde mich darum kümmern.“ Versprechen)
Sprechakte (Stufen) (entwickelt von John Rogers Searle, einem Schüler Austins):
1. Äußerungsakt: Artikulation von Lauten/Gebärden, Produktion von Wörtern in grammatischer, syntaktischer Ordnung
2. Propositionaler Akt (Bezug auf etwas): Aussage über etwas in der Welt, besteht aus der Referenz (Bezug auf etwas in der Welt) und Prädikation (Zuschreiben von Eigenschaften, z.B. „Rauchen macht krank“)
3. Illokutionäre Akt: kommunikative Funktion der Sprechhandlung (z.B. fragen, auffordern, bitten) 4. Perlokutionärer Akt: Folge einer sprachlichen Handlung beim Rezipienten / Effekt beim Hörer /
wird nicht Kraft einer sprachlichen Konvention vollzogen, denn nur mit der Äußerung kann man den Effekt nicht erzielen (z.B. einschüchtern, umstimmen, überreden, überzeugen)
Pragmatik-Quiz
1Lösungen: siehe ganz unten 1. Was ist Referenz?
a. Die sprachliche Bezugnahme auf bestimmte Personen
b. Die sprachliche Bezugnahme auf Personen, Orte, Zeiten, Gegenstände oder Sachverhalte der Welt.
1Übernommen und leicht modifiziert von: TU Berlin: Institut für Sprache und Kommunikation, Linguistiktutorien
Tut. zur Einführung in die Linguistik Teresa Grimm 16.12.2010
3 c. Die wörtliche Bedeutung eines Satzes.
2. Welche Verwendungsweise des deiktischen Ausdrucks liegt hier vor: Diese Stadt gefällt mir.
a. deiktisch, gestisch ausgedrückt b. nicht deiktisch, anaphorisch c. deiktisch, sprachlich ausgedrückt d. nicht deiktisch, kathaphorisch
3. Wie wird der unterstrichene Ausdruck verwendet: Sie können heutzutage die Jungen kaum noch von den Mädchen unterscheiden.
a. nicht deiktisch, nicht anaphorisch b. nicht deiktisch, anaphorisch c. deiktisch, gestisch ausgedrückt d. deiktisch, sprachlich ausgedrückt 4. Was ist eine Anapher?
a. Ein Ausdruck, mit dem man Zeitpunkte relativ zur Äußerungszeit ausdrücken kann b. Ein Ausdruck, mit dem auf ein Referenzobjekt Bezug genommen wird, auf das später
mit einen andren Ausdruck referiert werden wird
c. Ein Ausdruck, mit dem auf ein Referenzobjekt Bezug genommen wird, auf das vorher mit einem anderen Ausdruck referiert wurde.
5. Was ist er im folgenden Beispiel: Das ist Philipp. Er ist drei Jahre alt.
a. Anapher b. Katapher c. Antezedent d. Aszendent
6. Was ist ein performatives Verb?
a. Ein Verb mit dem man wahre oder falsche Aussagen machen kann.
b. Ein Verb mit der man die schlechte Performance eines Künstlers beurteilen kann.
c. Ein Verb, das in der 1. Person, Singular, Präteritum, Aktiv vorkommt.
d. Ein Verb, mit der man die von ihm bezeichnete Handlung vollziehen kann.
7. Welches Verb ist nicht performativ?
a. trösten b. erlauben c. korrigieren d. verbieten
………
Lösungen zum Quiz:
1. b 2. c 3. a 4. c 5. a 6. d 7. a