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Nachhaltige Entwicklung kennt keine Grenzen | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Academic year: 2022

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ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

34 Die Volkswirtschaft 3 / 2016

ist es besonders wichtig, dass Bund, Kantone und Gemeinden eng mit Akteuren der Zivilge- sellschaft, der Privatwirtschaft und der Wis- senschaft zusammenarbeiten. Auch wird die Schweiz gegenüber der UNO regelmässig über die Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 2030 Bericht erstatten.

Innen- und Aussenpolitik koordinieren

Für eine kohärente und effektive Umsetzung der Agenda 2030 ist eine verstärkte Abstim- mung zwischen Innen- und Aussenpolitik wich- tig. Dies ist etwa bei Konsumgütern der Fall, bei deren Produktion mehr als zwei Drittel der Umweltbelastung im Ausland anfallen. Um die Energieversorgung umwelt- und klimaverträg- lich zu machen, müssen die Nachbarländer intelligent vernetzt werden. Weitere Beispiele sind die Gewährleistung des wirtschaftlichen Wohlstands und der Sicherheit.

Aus diesem Grund legt der Bundesrat in der Strategie Nachhaltige Entwicklung neben den innenpolitischen Schwerpunkten neu auch ei- nen verstärkten Fokus auf das internationale Engagement der Schweiz. Die entsprechenden innen- und aussenpolitischen Instrumente des Bundes sind dahin gehend konsequent aufei- nander abzustimmen. Bei der internationalen Zusammenarbeit unterstützt die Schweiz au- sserdem ihre Partnerländer bei der Erarbei- tung und der Umsetzung kohärenter Politiken und beteiligt sich in internationalen Gremien und Prozessen für eine gut abgestimmte und möglichst widerspruchsfreie Nachhaltigkeits- politik.

M

it der Verabschiedung der Agenda 2030 haben sich die UNO-Mitgliedsstaaten letz- ten Herbst dazu bereit erklärt, die globalen Zie- le für nachhaltige Entwicklung (SDG) bis 2030 gemeinsam zu erreichen. Die Agenda ist sowohl ein Referenzrahmen für die nationalen Nach- haltigkeitsstrategien als auch für die Umsetzung auf internationaler Ebene. Sie ist rechtlich nicht verbindlich. Für die Schweiz, wo die nachhal- tige Entwicklung in der Verfassung verankert ist, stellt sie dennoch einen wichtigen Orientie- rungsrahmen dar. Der Bundesrat setzt sich in- ternational und national für die Umsetzung der Agenda ein.

Bei der innenpolitischen Umsetzung kommt der erneuerten Strategie Nachhaltige Entwick- lung 2016 – 20191 des Bundesrates eine wichtige Rolle zu. Neu verfügt die seit 1997 bestehen- de Strategie auch über Ziele, die der Bundesrat bis 2030 erreichen will. Diese orientieren sich bereits jetzt in zentralen Punkten an den SDG und sollen künftig noch stärker mit diesen ab- gestimmt werden.

Längerfristig ist eine möglichst umfassen- de Ausrichtung der Strategie Nachhaltige Ent- wicklung auf die Agenda 2030 anzustreben, um damit den Schweizer Beitrag zur Errei- chung der SDG bis 2030 sicherzustellen. Dabei

Nachhaltige Entwicklung kennt keine Grenzen

Zum Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung bedingen sich Innen- und Aussenpolitik gegenseitig: Phänomene wie der Klimawandel oder der Ressourcenverbrauch machen vor der Grenze nicht halt. Deshalb richtet der Bundesrat seine «Strategie Nachhaltige Entwick- lung 2016–2019» auf die Agenda 2030 der UNO aus.  Till Berger, Daniel Dubas

Abstract  Die Schweiz unterstützt die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Agenda 2030 der UNO. Die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016 – 2019 des Bundesrates hat bereits wichtige Punkte daraus aufgenommen. Künftig wird eine umfassende Ausrichtung auf die Agenda 2030 angestrebt. Der Bund will dazu noch stärker mit Kantonen, Gemeinden sowie Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten und auch die nationale und internationale Nachhaltigkeitspolitik besser verbinden. Die notwendigen Umsetzungsstruktu- ren werden in den nächsten beiden Jahren aufgebaut.

1 Bundesrat, Strategie Nachhaltige Entwick- lung 2016 – 2019, 27. Januar 2016.

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SCHWERPUNKT

Die Volkswirtschaft  3 / 2016 35

Analyse und Umsetzung

Während der Übergangsphase sind in den nächs- ten beiden Jahren weitere Grundlagen zu schaf- fen; die institutionellen Vorkehrungen sind ge- nauer zu klären, und erste Umsetzungsschritte sind einzuleiten. Das Ziel ist es, einen effizien- ten bundesinternen Prozess zur Umsetzung der Agenda 2030 zu schaffen, der möglichst auf be- stehenden Strukturen aufbaut. Dadurch werden Synergien genutzt und Doppelspurigkeiten ver- mieden. Folgende Arbeiten stehen an:

– Es wird analysiert, wo die Schweiz in Bezug auf die Umsetzung der SDG steht. Anschlie- ssend wird der künftige Handlungsbedarf er- mittelt, welcher notwendig ist, um die Nach- haltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen.

– Der Umsetzungsprozess und die Modalitäten für die Überführung der SDG in die Zustän-

digkeit der verantwortlichen Bundesstellen werden festgelegt.

– Das Indikatorensystem des Bundes für nach- haltige Entwicklung (Monet) wird erweitert.

Dies gewährleistet ein umfassendes Monito- ring der nationalen und internationalen Be- richterstattung.

– Es wird festgelegt, welche bundesexternen Stakeholder (einschliesslich der Kantone und Gemeinden) zur Partizipation eingeladen werden. Die Beiträge der verschiedenen Stake- holder zur Agenda 2030 werden ausgewiesen.

Die Umsetzung der Agenda 2030 erfolgt dabei begleitend zu den strukturellen Vorbereitungen.

Bis zum Abschluss der Transitionsphase werden die entsprechenden Arbeiten in den bestehenden Strukturen durchgeführt. Anfang 2018 soll der Bundesrat über das Vorgehen zur Umsetzung der

Die Nachhaltigkeits- strategie des Bundes für die Schweiz richtet sich an den UNO-Zielen aus.

Vogelbeobachter am Pfäffikersee.

KEYSTONE

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ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

36 Die Volkswirtschaft 3 / 2016

Agenda 2030 entscheiden und Mitte 2018 einen ersten Länderbericht an die Vereinten Nationen senden.

Austauschplattform «Dialog 2030 für nachhaltige Entwicklung»

Nachhaltige Entwicklung ist eine gesamtge- sellschaftliche Aufgabe. Dies erfordert neben einer koordinierten Zusammenarbeit der drei Staatsebenen auch eine konstruktive Zusam- menarbeit mit der Privatwirtschaft, Nicht- regierungsorganisationen, Verbänden und der Wissenschaft. Nur wenn alle gesellschaftli- chen Akteure ihren Teil beitragen, kann die nachhaltige Entwicklung erfolgreich umge- setzt werden.

Eine breite Abstützung ist hilfreich: Die be- stehenden partizipativen Prozesse zur nationa- len und internationalen Nachhaltigkeitspolitik werden daher künftig im gemeinsamen «Dialog 2030 für nachhaltige Entwicklung» zusammen- geführt. Dadurch sollen die Expertise und die Interessen aller Akteure möglichst frühzeitig in- tegriert und eine breite und transversale Diskus- sion zur nachhaltigen Entwicklung ermöglicht werden.

Till Berger

Koordinator Strategie Nachhaltige Entwicklung, Bundesamt für Raument- wicklung (ARE), Ittigen

Daniel Dubas

Leiter Sektion Nachhaltige Entwicklung, Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Ittigen

Der Dialog 2030 startete im November 2015 mit einer ersten Veranstaltung. Er beinhaltet Konsultationen zur Nachhaltigkeitspolitik des Bundes, den Austausch zu Partnerschaften für die Umsetzung der Agenda 2030 sowie Aktivitä- ten im Kommunikationsbereich. Im Rahmen der Transitionsphase werden der Handlungsbedarf der Schweiz, Umsetzungsfragen sowie die Rollen und Beiträge der verschiedenen Akteure im Vor- dergrund stehen.

Die Agenda 2030 und ihre Umsetzung auf in- ternationaler Ebene sind für die nachhaltige Ent- wicklung der Schweiz ein wichtiger Impulsgeber.

Es gilt, diesen Schwung nun aufzunehmen, zu verstärken und gemeinsam umzusetzen.

KEYSTONE

Nicht nachhaltig:

Weisse Planen schützen den Rhone- gletscher im Wallis vor der Sonne.

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