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(2) PURCHASED FOR THE. UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY. PROM THE. CANADA COUNCIL SPECIAL GRANT FOR. LINGUISTICS.

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(7) —. J^ 3. //XJ-T. Die Entstehung der. =. Sprachen. =. und andere Vorträge von. Dr.. Ludwig Harald Scbüt£. Dozent am Frankfurter Verein. für orientalische Sprachen.. '.

(8) ;. Drut* von. S. Frankfurt. VOIGT a.. &.. GLEIBER,. M., Bieber-Gasse. ;. 6. S.

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(10) iXf--. CC^C'i.-olr«-^. O^^^^^tyTTX^^^. U^. (y^.

(11) Die Entstehung der. Sprachen and andere Vorträge von. Dr.. Ludwig Harald Schütz. Dozent am Frankfurter Verein für orientalische Sprachen.. vermehrte Ruflage.. Dritte. Mit. dem. Bild. des Verfassers.. Inhalt: Die Entstehung der Sprachen. Rnhang: Die Sprache der Kinder. Ostasiatische. —. Märchen.. Buddhistische. Legenden.. —. Die. Märchensammlung des Somadewa. — Indianische Sagen und Märchen. Sagen und Märchen der Eingeborenen indische. —. auf Neu-Guinea.. a.. M.. J. St.. Goar. Frankfurt Verlag von. 1915..

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(13) Seinen hochverehrten Freunden dem. Kenner und Erforscher der Hausa-Sprache. Herrn. trefflichen. Professor. fldam. Mischlich. sowie. dem. verdienstvollen Begründer und ersten Vorsitzenden des :-:. Frankfurter Vereins für. :-:. :-:. orientalische. Sprachen. :-:. Herrn Kaiserl. deutschen Generalkonsul. F.. Q.. Müller- Beeck. widmet diese Vortragssammlung in aufrichtiger Zuneigung. der Verfasser..

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(15) :. Inhaltsverzeichnis Seite. Widmung. 5. Vorwort Die Entstehung der Sprachen Anhang: Die Sprache der Kinder Ostasiatische Märchen Buddhistische Legenden Die indische Märchensammlung des. 9 11. 41. 55 75. Somadewa. Indianische Sagen und Märchen. Sagen und Märchen Neu-Guinea. der. 123 155. Eingeborenen auf 173. Zusätze. 185. Nachwort. 197.

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(17) Vorwort. Die. vorliegenden Bande gesammelten wurden von mir in den letzten drei und 1914 zumeist in dem 1912, 1913. im. Vorträge Jahren. von für. mitbegründeten. mir. „Frankfurter. Orientalische Sprachen'' gehalten.. Verein. Nur den. Vortrag „Die Entstehung der Sprachen", das vorläufige Ergebnis meiner Studien in. ersten. der. mehr. zweihundert Sprachen. als. ich zuerst. darstellt,. hielt. im „Frankfurter Polyglott -Club", der. seinem Ehrenmitgliede ernannte, und wiederholte ihn sodann vor den Mitgliedern mich. zu. der „Frankfurter Typographischen Gesellschaft".. Der wie furter. alle. Verein. andern Vorträge zuerst im „Frankfür Orientalische Sprachen" von. mir gehaltene Vortrag „Buddhistische Legenden",. wurde von mir zunächst im „Frankfurter FrauenKlub" und kürzlich im Bremer Städtischen. Museum stischer. Demonstration dortiger buddhiwiederholt. Ich benutze die Herrn Direktor Prof. Dr. Schau-. unter. Statuetten. Gelegenheit,. und Herrn Dr. Weissenborn vom Bremer Museum, wie auch Herrn Prof. Dr. Oppel-Bremen meinen wärmsten Dank für die mir bewiesene. insland. Freundlichkeit auszusprechen.. Der Beifall, mit dem meine sämtlichen Voraufgenommen wurden, ermutigte mich zu ihrer Herausgabe in Buchform. Fast alle erschienen bereits ganz oder auszugsweise im Druck in träge.

(18) 10. den. Zeitungen. „Frankfurter Zeitung**, „FrankWarte", „Weser-Zeitung*' und „WeltWarte". Der Vortrag „Die Entstehung der Sprachen" erschien zuerst in der „Welt- Warte", dann Ostern 1914 in zweiter Auflage als besondere Schrift im Verlage von J. St. Qoar und war wohl mit infolge der sehr günstigen Kritiken nach einem Vierteljahr vergriffen, sb dass er nunmehr nach noch nicht Jahresfrist in dritter Auflage furter. vorliegt.. Der Anhang: ,,Die Sprache der wurde von mir Herbst 1Q13 in den Nachrichten". Feuilleton. als. Dem Wunsche gend habe. Kinder" ,,. Bremer. veröffentlicht.. der Verlagsbuchhandlung. nach. ich. einer. fol-. Photographie des. Frankfurter Photographen Heinrich Kreutz mein Bild beigegeben.. Für wertvolle. mir bei. die. Oberlehrer Dr. E. besten. Dank. der Korrektur. geleistete. meinem Bruder, H. Schütz in Bremen meinen. spreche. Hilfe. ich. aus.. Frankfurt Dr.. a.. M.,. Herbst 1Q14.. Ludwig Harald Schütz..

(19) Die Entstehung der Sprachen..

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(21) Für jeden, treibt,. der. Sprachstudien. eingehende. Hegt es nahe, sich einmal mit. dem Prob-. lem der Entstehung der Sprachen zu beschäftigen. Ich möchte mir daher erlauben, Ihnen in meinem Vortrage ein gedrängtes, aber, wie ich hoffe, anschauliches Bild von der Entstehung der Sprachen zu geben. Zunächst ein Gleichnis: Denken Sie sich einmal aus unserem Leben die Kenntnis keine. der. Sprache keine. Schulen,. Kommandos,. tärischen. Bücher, aber auch. Dann gäbe. hinweg.. keine. Predigten,. keine. Zeitungen,. es. mili-. keine. Die Kultur. keinen Handel.. wäre mit einem Schlage bis in ihre Uranfänge zurückgerückt, denn unser ganzes Denken, das wesentlich. an. die. Worte gebunden dumpfes Ahnen. aller. Einkleidung der ist,. Wir. menschlichen. würde ständen. Kultur,. Begriffe. in. ein noch am Anfange. nur. Unterschied. der. zwischen Mensch und Tier wäre nur im höheren Streben, im Ansatz eben zur Bildung der noch nicht. vorhandenen Sprache, die Gesten ersetzen vorhanden. Ich glaube daher, dass es. müssten,. Ihnen. Allen. angenehm. Ihnen heute dies sind. die. sein. wird,. wenn. ich. hochinteressante Problem „Wie. Sprachen. entstanden?". ?u beantworten suche.. vorführe. und.

(22) — Bei. Es. sind. —. Sprachen. einigen. weiteres angeben, sind.. 14. können. wie und wann. dies. erstens die. wir. ohne. entstanden. sie. von. einzelnen. Erfindern herrührenden künstlichen Sprachen, das. dem. 1879 von. katholischen Geistlichen Schleyer. erfundene Volapük, das von. dem Arzte Zamenhof. 1887 bekannt gemachte Esperanto und das Jdo. Reform. genannte diese. künstlichen. -. Esperanto. Sprachen. von 1907. beruhen auf. Alle. dem. Wortschatz lebender Sprachen, der geeignet ausgewählt und mitunter bedeutend vereinfacht wurde, und einer sehr vereinfachten Grammatik, die. Unregelmässige vermeidet.. alles. Auf einem ganz anderen Prinzip rücksichtdes Wortschatzes beruht jedoch die bereits 1850 vollendete Kunstsprache des Franzosen Letellier. Bei ihr sind alle Wörter eigens neu. lich. erfunden und geben durch ihre Buchstaben die an, aus denen sich der Gesamtbegriff Wortes zusammensetzt. Aehnlich wie etwa. Begriffe. des. ,,ILA*'. die. Internationale Luftschiffahrts-Ausstel-. lung bedeutet und wie bei den Juden. „Rambam". den Rabbi Mose ben Maimon bezeichnet. Solche Zusammensetzungen der Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter zu einem neuen finden sich im Hebräischen wie in der heutigen Technik sehr häufig.. Weitere künstliche Sprachen, bei denen das. Datum der Erfindung genau. feststeht,. schaften,. andere.. einzelner. Ausdrücke oft der Wissen-. sind die Sprachen. wie die chemische Zeichensprache und.

(23) —. —. 15. natürlichen. Auch. bei einzelnen. wie. dem. Englischen und den romanischen lässt. sich. das hat. lische. dem seit. die. Alter ungefähr feststellen.. aus. sich. Sprachen,. Das Eng-. dem Angelsächsischen und. Französischen der normannischen Eroberer. Ende. des. elften. romanischen. Jahrhunderts. Sprachen. seit. dem. entwickelt,. dem Ende. römischen. Reiches. aus. römischen. Soldaten. und Kolonisten mit. Vulgärlatein. des. der meist. geringem Einschlag aus der Sprache der Urbevölkerung und späterer Einwanderer. Allerdings ist hier die Frage nach dem Alter nur bedingt gelöst, da die Ursprachen, die zur Bildung dienten, ihre Geschichte haben. Nehmen wir den Kunstsprachen und den Sprachen der Wissenschaft Abschied und wenden wir uns der Entstehung der natürlichen Sprachen zu. Die Frage, wie diese alten Sprachen ent-. ja. selbst. nun von. standen,. hat. von jeher denkende. Köpfe. be-. schäftigt.. Bei lich. die. den. alten. Griechen gab es hauptsäch-. Auffassungen.. zwei. Sprache. sei. Die. eine. behauptete,. Thesei durch willkürliche Festdie andere nahm an, Physei. setzung entstanden,. durch natürliche Entwicklung. hundert. V.. Chr.. beschäftigte. Im sich. vierten. im. Jahr-. Dialog. „Kratylos'' der berühmteste Schüler des Sokrates, Plato,. mit der Entstehung der Sprache.. Der römische Dichter Lukrez, der 55 v. Chr. Geburt starb und zu der Philosophenschule der Epikuräer gehörte, schildert in seinem Buche De rerum natura „Von der Natur der Dinge" beredt den Ursprung der Sprache nach der Ansicht.

(24) — Schule.. seiner. Ich. —. 16. will. Ihnen. wichtigsten. die. Verse nach der Uebersetzung Knebels vortragen. Lukrez schildert zunächst, wie der Mensch das Feuer kennen lernte und, da er durch seinen Gebrauch empfindlich gegen Kälte wurde, sich Kleidung und Hütten. zur. Felle. Wohnung. zur. schuf und zu einem geselligen Leben kam. heisst. Die Natur zwang. selbst, die. verschiedenen Töne. Sprache. der. Von. Dann. es:. zu. sich. schicken;. erdrang. Bedürfnis. der. Dinge Benamung Fast auf die nämliche Art, wie das Unvermögen, zu sprechen,. Kinder. zu. treiben. scheint,. mit Geberden. Und. dem Finger. mit. auf das,. sich. zu geben. Hilfe. was gegenwärtig, zu deuten.. Töricht. ist. Irgend. ein. es. daher, sich. einzelner. einzubilden,. Mensch den. Namen Nachher hätten. sie erst. es. Dingen. habe die. erteilet,. von diesem die anderen erlernet.. Denn wie. hätte der Eine gewusst, zu bezeichnen. der Dinge Jedes mit Stimm' und Wort und hervor die Töne zu bringen,. Während. zur selbigen Zeit es keiner. der andern. vermocht hat? Ferner, wann ähnlich sich nicht auch andre der Sprache bedienten,. Woher. entstand davon der Begriff?. Wie. hatte. der Eine.

(25) 17. Nur das Vermögen,. zu wissen und durchzusehen. den Nutzen Dessen, was könnt' entstehn, was er selbst vor-. machen?. hatte zu. Einer hatte doch auch nicht Macht, zu zwingen die Mehrern, Dass sie die Namen der Dinge gelehrig mussten erlernen; Hätt' auf keinerlei Art die. Tauben bereden und lehren. Können, was. Was. ist. nötig, zu tun.. .. .. .. endlich hierin so grosser. Bewunderung würdig,. Dass. das. Menschengeschlecht, mit Zung'. und. Stimme begäbet, Nach dem verschiedenen Gefühl ansprach die verschiedenen Dinge? Gibt ja das stumme Vieh, auch selber die wilden Geschlechter,. Laut und Stimme von. sich, die ungleichartig ver-. schallen,. Treibet sie Furcht oder Schmerz und wandelt sie fröhliche Lust an.. Täglich. gibt. die. Erfahrung hiervon. uns. klare. Beweise.. Die hier dargestellte Theorie der Entstehung der Sprache deckt sich. rungen bei den. zum. Teil mit. fast gleichzeitigen Schriftstellern. Vitruv und Diodor von Sizilien. ersten. tektur. des. den Schilde-. Vitruv lässt im. Kapitel des zweiten Buches seiner Archiebenfalls. Feuers. der. die. Erfindung der Benutzung. Erfindung der Sprache voran-.

(26) —. 18. —. gehen und sie veranlassen. Anders Diodor. Bei ihm treibt die Furcht vor wilden Tieren die Menschen zusammen, und dies Zusammensein gibt die Veranlassung zu einer rohen Verständigung mit Gesten und Lauten, die sich schHesslich zur Sprache entwickelt. Bei Vitruv findet eine Festsetzung der Worte, welchen die Gesten vorausgehen, allmählich durch die Gewohnheit statt. Es würde mich zu weit führen, wollte ich Ihnen heute die ganze interessante Geschichte der Lösungsversuche des Problems der Entstehung der Sprachen auseinandersetzen, um das sich Männer wie Herder, Adelung, Wilhelm von Humboldt, Jakob Grimm, Lazarus Geiger, Darwin, Noire, Wundt, Fried-. Max. rich. Müller, Schrader,. thal,. Kleinpaul, Paul, Häckel, Trombetti, Freuden-. berger. und Meyer -. zum. nennen,. Curti,. Rintelen,. äusserst. teil. um. Müller, Stein-. nur diese zu. bemüht. erfolgreich. haben.. Nachfolgende jedoch. Bemerkungen mögen. Ihnen. eigenes Urteil erlauben.. ein. Die genannten Forscher haben sehr dankensBeiträge zur Lösung unseres Problems. werte. geliefert,. Theorie einige. dabei alles. aber meist mit zu. Beispiele. erklären. einer. gesucht.. hervorzuheben,. einzigen. Um. so wird. einer Reihe von Forschern die sogenannte. matopöie. als. Onomatopöie. einzige heisst. Grundlage. nur von. Ono-. angesehen.. wörtlich nur „Worterschaf-. Darunter versteht man jedoch folgendes: Kind nennt einen Hund Wau-Wau, im. fung**,. Das. Chinesischen heisst die Katze miuh, jm Grönlän-.

(27) —. —. mek-mek, im Botokudischen mäh mäh. Das Rebhuhn heisst im. die Ziege. dischen. das. 19. Schaf. altindischen Sanskrit, der. „Krah"macher, Krakara. denen man wie deutlich. Sie sehen aus diesen Beispielen,. unzählige andere beifügen könnte,. Wortes ist. Es bildet den Schrei des zu bezeichnenden Tieres nach. Die fanatischen Onomatopoetiker, und zu diesen kann man viele sich mit unserem Problem die Entstehung des. hier. einfach. Laien. beschäftigende alle. rechnen,. Wörter seien so entstanden,. man. Lo-ko-mo-tive. der. aus. behaupten nun, also, wie wenn. Nachahmung. des. ruckweisen Auspuffens des Dampfes lo-ko-mo und des. der Lokomotivpfeife „tiv". Pfiffes. wollte.. Es. kannt,. dass. ableiten. aber jedem Lateinkundigen beWort Lokomotive aus dem. ist. das. kommt und. Lateinischen. eine loco. „vom. Orte**. motiva „fortbewegende** Maschine bedeutet.. Gegner der Schallnachahmungstheorie nun aber wieder in den Fehler, kein Wort auf diese Art zu erklären, was natürlich Die. verfallen. auch. verkehrt. Ebenso. ist.. gibt. es Gelehrte,. die. die. Sprache. Ausrufen ableiten. Wenn ich jemand versehentlich auf den Fuss trete, so schreit er unwillkürlich „au**. So wenig sich nun aus. unwillkürlichen. leugnen so. sind, alle. lässt,. sicher. Worte. wie „o klären,. meltes. dass einige Worte so abzuleiten ist. verkehrt.. Je**,. ist. die. Verallgemeinerung auf. Ja sogar eine Interjektion. nicht. auf. diese. Weise zu. er-. sondern ein im Laufe der Zeit verstüm-. „O. Jesu*'..

(28) 20. Weiter wird mit Recht hervorgehoben, dass. Wörter den Lalllauten des Kindes entstammen. So heisst bei uns der Vater Papa, die Mutter Mama. Im Lateinischen heisst die Mutterbrust mamma, im Grusinischen, einer einige. Sprache. der Vater. Kaukasus,. 'des. mama,. in. der. dravidischen, d. h. urindischen, Sprache Telugu,. Kind „papa". Bei den Indianern von Tucurä bedeutet dagegen papa die Mutter. heisst das. So. richtig. diese. es. ist,. solche. Wörter aus dem. dem. des Kindes zu erklären,. Lallen. Bedeutungen. unterlegen,. die Eltern. ebenso. leicht. kann es zu Missverständnissen führen, wenn Häckel sagt, die stufenweise Entwicklun_g der Sprache beim Kind stelle eine Rekapitulation phylogenetischen Entwicklung, d. h. der Entwicklung der menschlichen Sprache im Laufe. der. Urgeschichte der Ich Menschen dar. brauche bloss daran zu erinnern, dass eines der der. ersten ein. Wörter des heutigen Kindes „Auto'' ist, den die Urzeit gewiss noch nicht. Begriff,. kannte.. Sehr sprache. lehrreich. ist. —. allerdings. Verständnis. das. für. Kinder-. die. der. Sprach-. habe mich daher eingehend und Material über die Kindersprache möglichst vieler Völker zu beentstehung. mit. schaffen. zu. gesucht.. übersehen,. Kindersprache ist,. Ich. ihrer Erforschung befasst. sondern. Falsch. dass. ist. vieles. gar nicht. dem Kinde. in. es. jedoch,. dabei. der sogenannten. Erfindung des erst. Kindes von seiner Um-. gebung beigebracht wird, und dass das heutige.

(29) 21. Kind in einer ganz anderen Kultur aufwächst wie der Urmensch. Weiter ist es zwar sicher, dass in einem gewissen Grade auch Tiere eine Sprache haben, wenn man darunter versteht, dass sie sich durch Laute mit ihren Genossen verständigen, sie vor Gefahr warnen und. herbeirufen,. einander. machen können. Allein, wenn seinem berühmten Werke „The des-. Liebesanträge. Darwin. in. man" die Warnungsschreie, welche, um einem Raubtier zu warnen, dessen Ruf nachahmen, als ersten Schritt zur Sprachbildung bezeichnet, so ist dies doch nur ein kleiner Schritt in der Entwicklung der menschlichen Sprache und kein entscheidender, denn Warnungsrufe hat auch das Tier, und die menschliche Sprache lässt sich nicht im Wesentlichen auf Warnungsrufe zurückführen. Wenn wir fragen, was machte den Menschen, der bereits Warnungs- und Lockrufe wie viele andere Lebewesen ausstiess, erst zum Menschen, so sind es im wesentlichen seine Erfindungen, die ihn über das Tier stellen, so dass Franklin den Menschen als tool - making animal, das Lebewesen, das Werkzeuge macht, bezeichnen cent of. vor. konnte.. bei sich. Da ist es nun von grösstem Interesse, dass weitem die meisten Wörter aller Sprachen auf Ausdrücke zurückführen lassen, die. primitive. Erfindungen. darstellen.. Um. Ihnen,. Anwesende, diese merkwürdige Tatsache deutlich erkennbar zu machen, muss ich verehrte. Ihnen. erst. den Begriff der „Sprachwurzel". er-.

(30) 22. Nehmen. läutern.. etwa. wir irgend ein deutsches Wort. Wort „Zusammensetzung".. das. Es gibt ganze Reihe anderer deutscher Wörter, die dem Wort „zusammen" als erstem Be-. eine. mit. anfangen, der selbst wieder zusammengesetzt ist. Auch haben viele deutsche Wörter die Endung „ung", wie „Empfehlung", „Hoffnung" usw. Der letzte Bestandteil aber ist sozusagen der Kern des Wortes. Es ist die Silbe „setz". Es ist diese Silbe der wichtigste standteil. Im Englischen. Wortbestandteil.. Nun stammt aber und. heisst es „set".. weiter „setzen" von „sitzen". „sitzen machen", wie „tränken" machen", „senken" „sinken machen" bedeutet. Das Ursprüngliche ist also „sitzen",. bedeutet. „trinken. englisch. uns. to. In. sit.. der in. Dokument. ältestem. erhaltenen germanischen Sprache,. schen,. in. Wulfila,. welchem der Bischof Wölflein,. Ulfila,. im Gotieigentlich. im vierten Jahrhundert nach. Christus die uns in vielen Teilen erhaltene Bibel-. übersetzung abfasste, ist. Infinitivendung, der. „sitzen". Stamm. sitan;. an. im Goti„sit" gerade wie das Wort noch heute. schen sedeo,. Stamm. Dokumente. schen Sprache erhalten sind,. Stamm. also. heisst ich sitze. „sed", und im Altindischen. die ältesten. sadmi,. ist. Im Lateinischen. englisch lautet.. uns. heisst. „sad".. in. dem. einer indogermaniheisst. Dieses „sad". „ich sitze" lässt. sich. nun nicht weiter zurückführen. Man nennt daher sad, aus dem wie aus einer Wurzel der Baum mit. seinen vielen Aesten, so die verschiedenen. Wortstämme, hängen,. die. mit setzen, sitzen zusammen-. hervorgehen,. die. Wurzel des Wortes.

(31) —. —. 23. sadmi.. Oft fallen. Stamm und Wurzel zusammen,. oft. dies aber. auch nicht der Fall. So wird ein anderer Stamm, ^m Imperfekt. ist. im Deutschen. oft. benutzt als im Präsens.. In. „ich. sitze". der. ist. Stamm. Stamm. „sitz",. „sass".. die Wurzel ist „sitz", ursprüngwie wir sahen, und im Altindischen Ferner geht auch der Stamm „setzen",. lich. „sie. in. sassen". der. ist. Aber. „Sit",. „sad".. wie wir sahen, auf. Man etwa. 1000. sad zurück.. Sprachforscher. deutsche. diente. sit,. nun alle altindischen Wörter auf Wurzeln zurückgeführt. Der ver-. hat. Max. Müller. Oxford in England wirkte, hat dann diese 1000 Wurzeln weiter in seinem Buche „Das Denken" in 121 Begriffskategorien (t 1900), welcher. in. eingeordnet.. Was also. nun diese Begriffskategorien, Wurzeln des ganzen überreichen. stellen. die. die alt-. indischen Sprachschatzes umfassen, dar? Ich. will. Ihnen. zur. Charakterisierung. die. ersten sechs aufzählen.. Es sind: 1.. Der die. 2.. Begriff. „graben" dargestellt. Sanskritwurzeln. KHAN. durch. und K. H Ä.. Die einander verwandten Begriffe Flechalso die ten, Weben, Nähen, Binden, einen Grundgedanken etwa „flechtend ver-. binden" darstellen. Hierher gehören. UmBH. die. Sanskritwurzeln. KARnT. zusammenschnüren, zusammendrehen, sich spinnen, drehen, rollen und noch eine grosse Zahl. KLATH.

(32) 24 weiterer Wurzeln mit. wieder. Die. 3.. verwüsten,. ren,. zerstossen, glätten. reiben,. zerstö-. mit. den. KSHUnD,. KRAKSH,. Wurzeln. verwandten. untereinander. Zermalmen,. Begriffe:. dem gemeinsamen. verbinden".. ,,flechtend. Inhalt. 4.. GHATT, GHARSH Schärfen KSHNU u.. 5.. Schmieren, färben, kneten, hartmachen.. s. f.. Es. dies eine sehr interessante Begriffs-. ist. gemeinschaft, aus. Schmiere,. dem. „schmieren*^ entsteht^ die. die Schminke,. AfiG, und. hört. usw.. Hierzu ge-. die Farbe.. DIH,. schmieren, das. salben,. mit lateinisch tingo, färben, zusammenhängt.. Der. 6.. sechste. Fundamentalbegriff. lautet. „kratzen''.. gehören. Hierzu pflügen. L. und. I. RAD. KH. KARSH. kratzen,. neben. schreiben. einigen. andern. Sie sehen, verehrte. wir. es. mit. primitiven. Anwesende, meist haben Tätigkeiten. zu. tun,. mit. Es ist das grosse Verdienst Noires, hierauf hingewiesen zu der Tätigkeit. einfachster. Kultur.. haben.. Ganz Aehnliches fand logische. Wörterbuch. ich,. der. als ich. das etymo-. turkotartarischen. Sprachen des kürzlich verstorbenen vorzüglichen ungarischen Sprachforschers Vämbery daraufhin wie ich schon vor Jahresfrist*) meinen Vorlesungen im Frankfurter Verein orientalische Sprachen darlegen konnte. untersuchte,. *). Sommer. 1912.. in. für.

(33) — Und auch. 25. —. semitischen dreikonsonanti-. die. gen Sprachwurzeln lassen sich auf Primärwurzeln zurückführen, welche Tätigkeiten. Wie. einsilbige. primitive. darstellen.. erklären sich nun aber diese primitiven. Sprachwurzeln. selbst?. Sanskritwurzel. RAD. Nehmen kratzen,. wir etwa. die. so ahmt dieselbe. augenscheinlich oder vielmehr deutlich hörbar das Geräusch des Kratzens nach. Es ist nun gar nicht zu bezweifeln, dass alle Wurzeln, soweit sie nicht ursprunglich etwa noch eine andere uns verloren gegangene Gestalt hatten, entweder schallnachahmend, oder als unwillkürlicher Ausruf bei der betreffenden Tätigkeit oder durch Uebertragung zu erklären sind. Mit letzterem Ausdruck meine ich verschiedenes. Bei irgend einer Tätigkeit kann zufällig die Erinnerung an eine andere mitwirken. Auch kann man sich an den Schmerz erinnern, die sie bei ungeschickter Handhabung hervorrief, oder der Muskelreiz kann sich auf die Sprachmuskeln direkt. RAD. übertragen.. Wir haben uns nun meiner Ansicht nach folgende Vorstellung von der Entstehung der Sprach wurzeln zu machen. Der. bereits. unwillkürliche Gesten zur Ver-. anwendende Mensch, welcher wie Lebewesen auch schon Rache-, WutLiebesschreie, auch Warnrufe ausstiess,. ständigung. andere. und sich. Sprachorgane konnten dadurch besser ausbilden, er erfand primi-. tive. Geräte,. lernte aufwärts gehen, die. unter. anderm zum Aufwühlen des.

(34) — stiess. er Schreie aus,. unwillkürUch. logisch. —. Beim gemeinsamen Graben und Hak-. Bodens.. ken. 26. zunächst rein physio-. durch. Beeinflussung der. Kehlkopfmuskeln durch die arbeitende Tätigkeit. Diese waren oft zugleich lautmalend und dienten dann zur Bezeichnung der betreifenbedeutete also etwa den Tätigkeit,. RAD. „Kratzen".. Wenn nun. dieser Laut ausgestossen wurde,. „komm und hilf mir den Boden aufkratzen", er konnte auch bedeuten „sieh' mal, was ich da beim Kratzen gefunden habe" und anderes. Zunächst bedeuteten solche so. konnte er heissen. Wörter, wie verschiedene Sprachforscher richtig erkannten,. einen ganzen Satz, bezw. eine ganze. Die Bedeutung schwankte nach Umständen. Erst sehr allmählich konzentrierten sich dann die Bedeutungen der schillernden Wörter auf eine einzige. Der Laie nimmt leicht an, dass das erste, was etwa benannt wurde, sinnfällige Erscheinungen waren, wie etwa der Himmel, die Erde, der Wolf u. s. f. Allein sehen wir uns einmal diese Wörter etwas näher an. Lateinisch heisst Reihe. Sätze.. den. Himmel coelum,. der. dies geht. auf griechisches. Also Höhlung bedeutet. erst lernte der Mensch aushöhlen, dann erst bezeichnete er den Himmel als eine Höhlung, wie wir ja auch von Himmelsgewölbe sprechen.. K0IX&V. das. zurück,. Erde heisst. sammen ,,. terra,. dies. hängt zu-. mit tero, ich reibe, bedeutet also das. Zerriebene".. dann. lateinisch. erst. Also erst lernte. bezeichnete. man. man. die. „zerreiben",. Erde,. zunächst.

(35) —. 27. —. nur die oberste Erdschicht. Der Name wurde dann später auf ganze Länder und zuletzt auf die Erde als Weltkörper übertragen.. Wolf. heisst auf altindisch vrika, slavisch vlk,. geht. beides. wie. zurück,. auch. Wort. unser. „Wolf** selbst, auf eine indogermanische Wurzel welk,. rauben,. ziehen,. „Räuber". so. dass. der. Wolf. der. ist.. Während es also sicher verkehrt wäre, dieses Wort etwa auf das Geheul des Wolfes zurückzuführen, es. also. lautmalend. zu. erklären,. so. ist. andererseits auch verkehrt, einen Tiernamen,. miuh. wie. für. nun. Katze,. par. force. auf. eine. Tätigkeits Wurzel zurückzuführen. Der Irrtum vieler seitheriger Forscher besteht eben in ihrer Einseitigkeit.. Nicht auf eine einzige Ursache lässt sich ein so. kompHzierter Vorgang wie die Entstehung der Sprachen zurückführen, sondern eben eine ganze Reihe verschiedenartiger Momente wirkten hierbei mit.. Rache-,. So die auch. Wut- und. bei Tieren. vorkommenden. Liebesschreie,. die. ebenfalls. auch schon bei einzelnen Tieren, wie der Spottdrossel, sich findende Nachahmungslust, die sehr wichtige und bemerkenswerte Schallnachahmung, Lallwörter der Kinder, die unwillkürlichen Ausrufe und die Kommandoworte bei gemeindie. samer Tätigkeit und tig. ist. dass. aber,. dings. Wurzeln müssen. artig. erklärt. aller. andere. Sehr wichüberwiegende Mehrzahl. vieles. die. Tätigkeitswurzeln sie. selbst. wieder. sind.. Aller-. verschieden-. werden, nämlich aus physiologisch.

(36) 28 zu. unwillkürlichen. erklärenden. Ausrufen. und. bewusst lautmalenden.. Was die Zeit anlangt, in welcher die Sprachwurzeln entstanden, so ist dieAus der Art, natürlich sehr ungewiss. wie die einzelnen Sprachen sich im Laufe der selbe. abgeschliffen. Zeit. haben,. hat. der. Sprachforscher Trombetti, der sich. durch. lehrling. seine. Sprachen und seinen. zum. grosse Fleiss. Universitätsprofessor. in. italienische. vom. Barbier-. Begabung. für. kurzer Zeit bis. emporarbeitete,. ein. von 30 000 bis 50 000 Jahren berechnet. Man kann zwar in Frage ziehen, ob eine derartig genaue Schätzung überhaupt möglich ist, das ist aber sicher, dass die menschlichen Sprachen schon auf eine sehr lange Entwicklung Alter. zurücksehen. Nun L'unitä. können.. betitelt. d'origine. Trombetti sein berühmtes del. linguaggio,. d.. h.. Werk ,,Die. Sprachursprungs". Es hat seit den ältesten Zeiten zwei Theorien gegeben. Die eine führt alle Sprachen auf eine Ursprache zurück, die andere auf mehrere UrEinheit des. sprachen. Ich persönHch bin der Meinung, dass nach. dem. heutigen. beiden. Stande. Eventualitäten. der. Forschung jede der ist, es kann. möglich. eine, es kann verschiedene Ursprachen gegeben haben. Die erste An-. nahme erklärt die überraschende Aehnlichkeit in Bau und Wortschatz oft auch entlegener Sprachen, die andere die zahlreichen Verschiedenheiten..

(37) 29. Wenden. zum. nun. uns. wir. den. Schluss. Wie entwickelte sich der Wortschatz der Sprachen weiter aus den Wurzeln? 2. Wie entstand die Grammatik? Fragen. beiden. zu:. 1.. Die Weiterentwickelung erfolgte. Lautveränderung allem. der. Buche. Dies. schön. sehr. durch. Erstens. Wurzel.. Meyer-Rintelen. Wortschatzes. des. Weise.. dreifacher. in. hat in. vor. seinem. „Die Schöpfung der Sprache" gezeigt.. Gitter und Gatter, Flitter und Flattern, Kiste und Kasten etc. sind verwandte Begriffe, die durch sonst gleichlautende Wörter bezeichnet werden, bei denen nur der Vokal verändert ist. Das griechische Wort y'P^'^^«' „werden", kann in dieser Weise seine Stammsilbe in folgende Gestaltungen, die alle vorkommen, umformen:. gen, gön, gan, gln, gün gen, gön, gan, gm, gein,. goin,. gaun,. gn.. gain,. Es können aber oft. gün geun,. statt. goun. Vokaländerungen. auch Konsonantenänderungen vorkommen.. So wird vor allem So heisst tragen. altindisch. hiervon. fliessend, sal. salum. Salz. und. r. sarati. das. er. oft. vertauscht.. fliesst,. salilas. Meer und über-. das Salz.. Hier sehen Sie für. 1. auf. einen. zurückzuführen. ist.. gleichzeitig. wie. Tätigkeitsbegriff,. das. Wort. ,,fliessen",.

(38) —. Vertauschungen. Solche. zwischen. nur. nicht. —. 30. r. sondern. statt,. 1. nun. aber. finden. und. zwischen sehr vielen Konsonanten. sehen, wie. Sie. gross. auf diese. Weise. die. einem einzigen abgeleiteter Wörter werden muss. Diese bedeuten ursprüng-. Zahl. aus. ähnlicher. werden. dasselbe,. lich. aber. wenn. dann,. das. Wort,. wie dies meist der Fall ist, eine ganze Anzahl Bedeutungen schillernd und mehrsinnig in sich fasst, benutzt, die einursprüngliche. zelnen. zu. präzisieren.. und Konnun aber die Sprache auch mit Umstellungen. Roland heisst italienisch Orlando. Timor und metus bedeuten beide Furcht. Hier hat auch noch VokalAusser. durch. Vokalwechsel. sonantenvertauschung. arbeitet. wechsel stattgefunden.. Aehnlich entspricht. sich. wohl Tugend und Gut. Also Konsonantendurch Vokalwechsel, Vertauschung und -Umstellung entstehen aus wenigen Ur-Wurzeln, meist primitiven Tätigkeitswurzeln, eine grosse Anzahl neuer.. und. Eine zweite sehr wichtige. Vermehrung die. Wortschatzes. des. Anwendung. der Worte. durch. AusUeberhaupt denken und sprechen. drucksweise.. wir fast stets. in. in. bildlicher. Bildern.. Wir sahen schon, dass Farbe Schmiere. fruchtbare. entsteht. bedeutet.. Wie. ist. ursprünglich. nun aber. ein. so. den?. Wort, wie etwa „Denken" entstanDies zeigt uns sehr deutlich ein hebrä-. isches. Wort. abstraktes. bedeutet. es. für. Denken charasch.. nur. ritzen,. dann. Ursprünglich ackern,. dann.

(39) 31. geistig „ackern", in. eben. Auch. Denken.. andern Sprachen. allen. betont,. unzählige. gibt. unserer wie. in es,. solcher. wie. schon. Wir. Bilder.. und meinen, „Wie denken sie über diesen Fall?" Wir sprechen von dem guten oder schlechten „Ruf" eines Menschen und meinen damit die Beurteilung fragen, ,,Wias ist Ihre Ansicht". seines. Verhaltens. sittlichen. seitens. seiner Mit-. menschen. Wir sprechen von schreienden Farben und von hellen Tönen, der Schimpfende nennt seinen. Gegner einen. zu bezeichnen. Dichters,. melt von. Oft. Esel,. um. ihn als. Dummkopf. Kurz, nicht nur die Sprache des. auch die des gemeinen Mannes wimBildern sind. aller. diese. Art.. Bilder. sehr. alt. und. ent-. sprechen längst vergangenen Kulturepochen.. Ueberhaupt benutzen wir die Worte meist für unsere Gedanken. als Rechenpfennige Wir lernen gewisse Gedanken mit gewissen Lauten associieren und denken gar nicht über Auch ist die ursprüngliche Bedeutung nach. nur wissendiese mehrfach so verwischt, dass schaftliche und mühsame Studien sie festzustellen vermögen, vielfach ist es geradezu auch dem Forscher unmögHch. Wie wir sahen, erfolgt eine ganz erhebnur. liche. Vermehrung unseres Wortschatzes. durch. Bilder. Allein nicht nur der Wortschatz, auch der Gedankenschatz bereichert sich mit der. neuen Vokabel. So bildeten sich die Worte und Begriffe für die einzelnen Farbentöne, wie der Frankfurter Forscher Lazarus Geiger zeigte, Die Griechen untererst sehr allmählich aus..

(40) 32. noch. schieden. Himmelblau,. Blau,. das. nicht. Wir haben. Farbe.. Blau. eine ganze. besondere. als. Reihe. Nuancen. Lila,. Bläulich. Dunkelblau,. usw.. Himmelblau führt uns nun ebenfalls ungemein fruchtbaren Er-. Der Ausdruck zur letzten*). weiterung. Sprache Ich. in. durch. nämlich. Sprachwurzeln,. der. Zusammensetzung. Gross ist die Fruchtbarkeit. deutschen. der. dieser Hinsicht.. erinnere nur an das. Wort Einkommen-. steuerveranlagungskommission.. Im Chinesischen heisst eins der Worte für Kopf näo-tei, Qehirn-tasche, ähnlich wie wir im Scherz vom Verstandeskasten reden. Tschin. Tschien stücke. heisst. Tschien-tschin. tausend, ist. im Chinesischen. Bezeichnung. höfhche. eine. Goldstück,. Gold-. 1000. für. die. Tochter des Hauses und entspricht etwa unserem „Ihr. Fräulein. Ebenso. Tochter'*.. bedeutet. Wan. wu,. zehn-. ,,die. tausend Dinge", die Welt.. Es. entsteht. also. durch Zusammensetzung. neuer Begriff, der im einzelnen Worte gar. ein. nicht. enthalten. ist.. Mit der Ausbildung der Sprachorgane verfeinerte sich die Sprache, verfeinerte Sprache wirkte auf das Organ veredelnd zurück. Mit Sprache und Denken entwickelte sich im ge-. meinsamen. Fortschritt. Ausbildung. des Gehirns, Sprache und Denken.. *). rung. Eine ist. die. allerletzte,. das. auch. Anwendung von. Gehirn,. sehr fruchtbare ,,. mit. der. Erweite-. Fremdwörtern.".

(41) -. 33 Erfährt jemand eine Schädigung des Sprachen Zentrums im Gehirn, das in der linken Kopfhälfte liegt, so verliert er die Sprache ebenso gut, als wenn ihm die Zunge oder der Kehlkopf fehlt. Mit der Ausbildung der Sprache bildet sich. Verstand und umgekehrt, stets findet Wechselbeziehung statt. Ich komme nun zum Schlüsse meines Vortrags, zur Beantwortung der Frage: Wie ent-. der. stand die Grammatik? Wenn jemand die höchst bische. Grammatik. komplizierte ara-. betrachtet oder das viele tau-. sende von Formen zeigende türkische Verbum oder den sinnreichen Aufbau der Bantunegersprachen oder die merkwürdigen ganze Sätze mit einem Riesenwort wiedergebenden Sprachen der Indianer und Grönländer oder auch nur die. den. meisten. Deutschen,. vertrauteren. Englischen,. Grammatiken. Französischen,. des Russi-. schen usw., so ergeht es ihm, wenn er naiv ist, um ein Gleichnis von Adelung zu benutzen, leicht wie einem Wilden, der vom Innern des Landes, sah,. wo. ans. er vielleicht nicht einmal einen. Meer kommt und dort. ein. Kahn. modernes. mit allem Raffinement der Technik ausgestattetes. Er glaubt sich einem unerZauberwerk gegenüber. Allein, wenn der Wilde etwa die Geschichte der Schiffahrt und Technik vom ersten einfachsten Anfange bekäme, so würde ihm das entwickelt an Wunder allmählich schwinden, und ähnlich geht Kriegsschiff sieht. klärlichen. es demjenigen, der die Geschichte der Sprachen verfolgt..

(42) 34. Den meisten Aufschluss geben uns selbst,. denn. mente. zeigen. Bau. den. über. Betrachtungen. die. selbst. ältesten. hierbei. Sprachen. Sprachdoku-. die Grammatik bereits und auch die Sprache des. uns. ziemlicher Höhe,. Wilden entbehrt. fachsten. der. doch, wie wir sahen,. derselben. nicht.. auf einIst. Entstehung der sehr langer Zeitraum verder. seit. Sprachen bereits ein strichen.. Die heutigen lebenden Sprachen lassen sich grammatikalisch im allgemeinen. Gruppen. teilen:. in. vier. grosse. agglutinierende,. flexionslose,. in. inkorporierende und flektierende.. Bezug. In. flekionslosen. auf. am. Formenlehre sind die einfachsten und wir wollen die. daher mit diesen beginnen.. vier. Zuvor noch kurz die Verdeutschung obiger Bezeichnungen. Flexionslos bedeutet ohne. Deutsch anleimend, inkorporierend zu Deutsch einverleibend und flektierend heisst Biegung der Wörter, Abänderung bei der Deklination und Flexion,. agglutinierend. zu. heisst. einander. Konjugation zeigend.. Zu den allem. das. flexionslosen. Chinesische. Diese Deklination,. Sprachen d.. h.. je. Sprachen. und. die. kennen nach. zählen. vor. Sudansprachen.. keine. eigentliche. dem Zusammenhang. und der Stellung im Satz kann etwa das chinesische Wort sehen der Mensch, des Menschen, dem Menschen, den Menschen, die Menschen usw. bedeuten..

(43) —. 35. —. Nur der Genetiv gestellte. kann durch eine nachim Altchinesischen tschi ausbezeichnet werden.. Partikel,. gesprochen,. Diese Partikel hatte ursprünglich eine hin-. weisende Bedeutung. In der Ewesprache benutzt man, um den Dies Genetiv auszudrücken, die Partikel w'e. Wort bedeutet eigentlich etwas ganz konkretes, nämlich Platz, Ort, Heim, Eigentum, also heisst da ale Schaf bedeutet, und afo Fuss, ale w'e afo „des Schafes Fuss'S eigentiich „Schaf Ort Fuss".. Ebenso sind auch die Präpositionen usw. ursprüngHch Substantiva; ngo heisst. in,. auf. in. der. Ewesprache „Vorderseite*' und „vor'', dome „Zwischenraum" und „zwischen" usw. Ich will gleich bemerken, dass auch in anderen Sprachen die Präpositionen so zu erklären sind, es sind ursprüngliche Substantiva, mitunter auch. hier. So wird der Dativ durch vorgesetztes „geben" na im Ewe bezeichnet. Verba.. Ebenso sind. die. Zahlwörter. ursprünglich. Substantiva, so bedeutet das malaiopolynesische. Wort. lima. Hand, dann. eigentlich. fünf.. Bei den Mosquitoindianern heisst fünf mata-. Hand Hand zwei. schip. —. Finger und. Finger,. die. wata-wal-schip. 10. zweier. Finger. Hände.. Sehr bezeichnend heisst im Arrowakischen elf. biamantekabe aba 2. Hände. Noch heute. kutihibena. und eine Zehe zählen. zahlreiche. an ihren Fingern und Zehen. die. tupakütan darüber.. Naturvölker. Es gibt Völker,. nur die Zahlen eins und zwei kennen und.

(44) 36 durch. weitere. alles. Finger. vorgestreckte. an-. deuten.. um. Doch,. rückzukommen: nation. die. ist. wieder auf das Chinesische zuEbenso einfach wie die DekliKonjugation.. „ich komme*', „du kommst", kommen*' usf. Aber auch „ich kam", „ich werde kommen". Will man betonen, dass Ver-. Lai bedeutet. ,,wir. gangenheit oder Zukunft gemeint. man Wörtchen wie liao. vollendet,. so. ist,. setzt. tschiu sodann, künftig, oder. vergangen hinzu.. Aehnlich verhalten sich die Sudansprachen.. So einfach nun aber flexionslosen. Sprachen. sicht sind, so falsch. etwa Sprachen ihre. wäre. sehr. die. Im. darstellten.. Satzstellung. auch die genannten grammatischer Hin-. Urzustand. einen. sie. in. Annahme, der. als. ob. menschlichen. Gegenteil. zeigt. uns. Wortbildung und hohe Stufe der Entwicklung.. ausgebildete. fein. eine. Ebenso auch die Tatsache, dass die einsilbigen Wörter dieser Sprachen in verschiedenen Tonhöhen gesprochen v/erden, um gleichlautende von verschiedener Bedeutung zu unterscheiden.. Man nimmt. Töne durch Worte entstanden sind.. mit Recht an, dass diese. Abschleifen mehrsilbiger. Das heutige Englisch Die. englischen. ist. Kinder. ebenfalls fast einsilbig.. stolpern. anfangs. über. Trotzdem ist, wie ein Vergleich mit dem verwandten Deutschen oder. jedes mehrsilbige Wort.. dem. Angelsächsischen,. aus. dem. das. heutige. Englisch unter Hinzutritt des Französischen der. Normannen entstanden. ist,. zeigt,. die. Ursprung-.

(45) — Form. liehe. der. Gebrauch hat nur. zeln. —. 37. Wörter oft mehrsilbig. Der die Wörter abgeschliffen.. Der Vorgang ist etwa der: einsilbige Wurbilden Zusammensetzungen, es entstehen. mehrsilbige Wörter,. besonders. bei. der. Dekli-. nation und Konjugation, diese schleift aber der Ge-. brauch. wieder zur Einsilbigkeit ab. Aehnlich wie etwa ein Geldstück erst eine Form aufgeprägt bekommt und dann der Gebrauch die-. wieder. selbe. Daher. nimmt.. muss. eine. zu. abgegriffene Sprache wieder sich neu formieren, dies geschieht. zweier. setzen. im Chinesischen durch ZusammenWörter ähnlichen Sinns, deren. jedes allein aber eine schillernde Bedeutung hat.. Die. agglutinierenden. oder aneinanderleimenden. Sprachen,. wie. Ungarisch. und Türkisch zählen, und. die. ural. -. altaischen,. zu. denen. die grosse. Gruppe der Bantusprachen in Afrika zeigen sehr deutlich, was die flektierenden Sprachen nur undeutlich. erkennen. sammengesetzten gationsformen spiele. lassen,. wie. die. Deklinations-. entstanden.. Einige. einzeln. zu-. Konjuund wenige Bei-. mögen genügen.. Im Ungarischen heisst a tehen*) „die Kuh'*, „die Kühe", a tehenet „die Kuh**, Akkusativ Sing., a teheneket ,,die Kühe", Akkusativ Plural. D. h. die Zeichen für Plural und Akkusativ werden einfach aneinandergefügt, ana. tchen-ek. einandergeleimt, *). Der. agglutiniert.. Akzent. Silbenlänge, nicht den der ersten Silbe.. bezeichnet. Wortton.. im Ungarischen pur Dieser ruht stets auf.

(46) —. 38. —. Beim ungarischen Verbum haben wir fogad-ok „ich empfange", fogadsz „du emp-. fogad-and-ok „ich werde empfangen",. fängst",. „du. fogad-and-sz. Zeichen. für. die. wirst. Zeit. und. empfangen". Die für die Personen. werden einfach addiert. Im Prinzip ähnhch ist nun der Vorgang bei den inkorporierenden und unseren flektierenden Sprachen.. Im Deutschen haben Vergangenheit. Lateinische. ein. Ganz „b",. Ausserdem werden vielfach. aus. wir. ich. in. ähnlich. und. hat. hierfür,. das. das. Russische. den. modernen Sprachen. Hilfszeitwörter angewandt,. amatum habeo. liebe,. das zugefügte Zeichen der. ich liebte, das „t" ist. j'ai. ein. aime. „1".. ist. entstanden, ich habe geliebt.. den inkorporierenden Sprachen wie beim Grönländischen bedeutet ein einziges Wort mitBei. unter. einen. ganzen. Satz.. Dies. kommt. daher,. dass das Grönländische eine ganze Anzahl Verdie dann einfach an das angehängt werden. bedeutet So liachpoq er sucht etwas auf. Aus manik „Ei" und liachpoq wird dann maniliachpoq ,,er sucht Eier auf", Qapochtoq liachpoq heisst „er begibt sich nach dem Orte Qapochtoq" u. s. f.. balausdrücke besitzt, Substantiv. —. Sehr geehrte Anwesende! Im Räume einer Stunde lässt sich unser hochinteressantes Thema natürlich nicht erschöpfen. So musste ich mir versagen, auf die merkwürdige Vokalharmonie der uralaltaischen Sprachen und die seltsame Konkordanz der Bantusprachen näher einzugehen und mich damit begnügen, nur an einigen.

(47) —. 39. —. Wortkategorien z.. Bspl.. die. stehung u.. die. s.. der. Präpositionen. Das. f.. Ungarische. agglutinierenden. setzen, bei. ihre Entstehung zu schildern, Entwicklung der Zahlen, die Ent-. was wir. solchen. Sprachen. vorstellen.. Man von. Sprachen. Substantiven. aus zeigt. Ihnen,. vieles. wie. hintan-. spricht. auch. Postpositionen. statt Präpositionen. So heisst „in der Stadt'' im Ungarischen a väros ban, ban „in" wird angehängt. Lassen Sie mich nur noch betreffs der Fürwörter ich, du u. s. w. bemerken, dass nach den Untersuchungen Trombettis diese wohl meist ursprünglich Ortsbezeichnungen waren. Das Pronomen der zweiten Person Sing, hat nämlich meist den Vokal u, der auch für entfernte Gegenstände gebraucht wird. Sehr geehrte Anwesende! Aus rohen Anfängen allmählich sich fortwährend verbessernd. —. und verfeinernd ist die menschliche Sprache erwachsen. Noch können wir an den eigenttümlichen Bildern der Sprache und an verschiedenen. Ueberbleibseln früherer Stufen er< kennen, wie unsre Vorväter an ihrer Entwicklung arbeiteten. Neuen Sinn gewinnt für uns Max von Schenkendorfs schöne Strophe, mit der ich. schliessen. möchte:. Sprache, schön und wunderbar. Ach, wie klingest du so klar!. noch tiefer mich vertiefen den Reichtum, in die Pracht!. Will In. doch, als ob mich riefen Väter aus des Grabes Nacht. Ist mir's.

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(49) :. Anhang. Die Sprache der Kinder..

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(51) Wer. lauschte. nicht. gern. dem Geplauder. wer lachte nicht über ihr drolliges Verstümmeln der Silben und Worte oder über ihre, oft so unfreiwillig und doch so unwiderstehlich komischen Einfälle. Wie ernst und nachdenklich stimmt uns dagegen die. harmlos. fröhlicher. Kinder,. Sprache frühreifer Kinder oder. Nachsprechen. ihr. unverstandener Worte Erwachsener, die sich. wenig zu dem kindlichen Munde, der. oft. sie äussert,. schicken.. Aber noch mehr, die Sprache der Kinder tritt uns auch in der Kunst entgegen. Nicht nur der Humorist, der Witze aus Kindermund sammelt, auch der Novellist, der wie Habberton uns den ganzen Reiz kindlichen Lebens in den Aussprüchen. von Helens Babys. grossen. Dramatiker. Kinder. So. vor.. ganz. ist. und. schildert,. führen. die. sprechende. uns. vortrefflich. das. Ge-. des kleinen Karlchens in Goethes „Götz. plauder. von Berlichingen'' der Natur abgelauscht, und auch die kindlichen kurzen Sätze der Kleinen in Hauptmanns „Versunkener Glocke" sind um so ergreifender, sie. der. je. mehr der Dichter. natürlichen. Sprache des. es verstand,. Kindes. nach-. zubilden.. Last schaft,. not. welche. suchungen. least. endlich. reiche. ist. die. es. Beute findet. über die Sprache des. Wissen-. bei. Kindes.. Unter-.

(52) 44 Wirft doch die Sprache des ersten Stadiums. Entwicklung des Individuums mannigfaches. der. GeAnfänge menschlicher. Licht auf die erste Entwicklung des ganzen. auf. schlechts,. Sprache. ersten. überhaupt. Kindesalter bezeichnet. Als. bis. wicklung.. zum. Eintritt. Die. ersten. heissen Säuglingsalter, Kindesalter,. liche. abschliesst,. bekanntlich. das. Indivi-. der geschlechtlichen Entdrei. bis. zwölf. Monate. dann kommt das eigentmit. dem. Jahre. siebten. während das Knaben- und Mädchenetwa. bis. alter. man. von der Geburt des menschlichen. die Zeit. duums. die. zum sechzehnten. Jahre. reicht.. Hier beschäftigen uns nur die ersten Jahre. Beobachten wir nun zunächst, wann das. Kind zuerst anfängt, verschiedene Silben zu lallen. Im ersten Monat ist dies noch nicht der Fall. Das deutsche Kind schreit a— uah, äh uäh,. —. das. ist. alles.. wenig uns also die Beobachtung des Monats an Sprachlauten liefert, so wichtig ist das Ergebnis. Denn schon in dieser ersten Zeit zeigt das Kind Verständnis und vernünftiges Denken. Also ist Vernunft ohne Sprache möglich und geht vor der Sprache So. ersten. —. voraus.. Nach Beobachtungen von Direktor Dr. Eschle zeigt. nämlich der Säugling schon. Woche. Interesse. Wochen. für. in. der vierten. Selbsterhaltung.. In. den. von einem Sprechen noch keine Rede, gleichwohl wird schon in dieser frühen Epoche die überwiegende Mehrzahl der ersten acht. ist. Laute gebildet, deren der Mensch sich. in. seinem.

(53) 45. Leben. späteren. Woche. tritt. bedient.. In. „Aufmerksamkeit*',. der sechzehnten in. der zweiund-. Woche. zwanzigsten bis neunundzwanzigsten. beim Kinde. staunen'*. der. Erst. Regel. mit. Monat aber. elfte. „Er-. ein.. schliesst. der. in. Verknüpfung von. einer festen. Arti-. und Vorstellung ab, also erst in der Lebenswoche beginnt das be-. kulation. vierundvierzigsten. wusste Sprechen.. Nun. zu diesem Sprechen selbst.. Wenn man „Wauwau'S. Hund. deutsches Kind den. ein. den. Vogel. „Papaap**,. Uhr. die. „Tikta", oder die Kuckucksuhr, welche die Oross-. mutter. man selbst. „Huhu'' benennen. besitzt,. glauben,. hört, so. erfinde.. Dies. Recht Tiervorhebt,. ist. jedoch, wie. Wundt. durchaus nicht der. sonderen. welche zu dem Kinde. Kindersprache. reden,. geworden ist. Nach Herodot machte. einer be-. in. die. traditionell. ein ägyptischer. den interessanten Versuch, zwei Kinder, von anderen Menschen, aufwachsen zu. König isoliert. lassen,. welche Laute sie zuerst äussern unbeeinflusst von der Umgebung. Der. zu sehen,. würden,. der. Hirte,. wart. sie. und da. Eine. Ziege säugte. sie.. endlich riefen die Kleinen, als sie. Hunger. Wort „bekos", welches, nebenbei. hatten, das. merkt,. besorgte, durfte in ihrer Gegen-. reden.. nicht. Da. so. mit. Fall.. der Mehrzahl der Fälle sind es die Er-. In. wachsenen,. um. könnte. dass sich das Kind seine Sprache. be-. etwas an die Laute der Ziege erinnert, dies. glaubte. Wort im Phrygischen Brot der. bedeutet,. König, die phrygische Sprache.

(54) — sei. —. 46. die älteste Sprache der Welt, die ägyptische. stamme. erst. von. ihr ab.. Dieser naive Schluss macht uns zwar lächeln.. Immerhin zeigt die Geschichte, dass man schon im Altertum die Bedeutung der Erforschung der Kindersprache für die Entstehung der menschlichen Sprache überhaupt erkannte, allerdings sehr. überschätzte.. Wie erwähnt, Worte sich. das. lernt. Kind die meisten. seiner Sprache von der. Umgebung,. Ausdrücke bedient, um machen. diesem Bestreben der Erwachsenen,. kindlicher. zu. ständlich In. die. sich ver-. Worte so zu kindlichen. bilden,. dass. sie. möglichst. die. dem. Geiste angepasst sind, zeigt sich die. Bedeutung der Schallnachahmung. für. primitive. Worte.. „Wauwau*', „Mähschäfchen'', die „Ticktackuhr" usw. zeigen uns deutlich, dass die Bezeichnung der Worte aus Lauten gebildet ist, welche zu den Gegenständen in naher Beziehung stehen, von ihnen erzeugt werden. Insofern hat auch die. alte. Schule, welche sagte, durch Schallnach-. ahmung sei die Sprache entstanden, und welche immer wieder begeisterte Vertreter findet, nicht unrecht. Der Fehler ist nur, dass diese an und für sich richtige, für viele Worte massgebende Erklärung nun alles erklären soll. Alle Aeusserungen lassen sich so nicht erklären. Schon das Kind zeigt uns dies. Zwicken. so. wir. ein. ein. äusserer. Kind,. so schreit. Reiz sich. Kehlkopfes fortpflanzt.. in. es. unwillkürlich,. die. weil. Muskulatur des.

(55) —. -. 47. manche Worte auch manche dem Umstände, dass. Andererseits entstammen. der Verabredung, der. Laut. gewählte. zum. Empfindung, darstellen. vikariierend. indem etwa. soll,. andere. eine. einen Lichteindruck,. Beispiel. die. des. Stärke. der Stärke der Farbe entspricht. Sehr viele Worte aber lassen sich nur da-. Klanges. durch erklären, dass der Mensch seine primitiven Kenntnisse und Fertigkeiten erweiternd auf ganz andere Gebiete übertrug und so die Benennung oft. weit. sehr. herholte.. Doch zurück die. zur Sprache der Kinder. Die Kinder verschiedener Völker haben nicht Nehmen wir gleiche Sprachentwickelung.. zunächst ersten. deutsches. ein. Monat. die. Laute a. zweiten gu, brr, grr, a abuh,. jaja,. bah, buah.. —. rr,. Kind, so. —. uah,. äh. hat. es. — uäh;. im im. bis, a, ä, ö, eia, arra,. (Ich. entnehme diese und. die folgenden Notizen über die ersten Laute des. Kindes dem interessante Buche des Ehepaares Scupin „Bubis erste Kindheit'*. Auch verweise ich bei dieser Gelegenheit auf das. deutschen. klassische. Buch von Preyer.) Im. dritten. Monat. — na; im vierten gö, rö; im fünften Imb, — mb, m, mam, ha, cha (Rachenlaut), hm, aah, awa, mawa, wa — atta — ada, äma, mamma, p,. na. 1,. 1. f;. im. sechsten abbn,. tä,. i,. li;. im siebten. ta,. ach,. im neunten a, u, i, rein; e klingt nach ä; o wie ö, oa, bwa; im elften ss, seh, zi. Ein englisches Kind hat aber andere da;. pah,. Laute. In der zwölften bis vierzehnten. sagt es, wie. Wundt nach Moore. Lebenswoche. mitteilt,. eng, grr,.

(56) —. -. 48. — —. — —. bo wo, ang, diddle, ing, bow wow, th, udn, pop pä, pä— bä, udu, bob bä, um go, good,. —. —. momä.. Um auch zu wissen, wie ein russisches Kind sich vernehmen lässt, schrieb ich an Professor Njetschajeff von der Pädagogischen Akademie in St. Petersburg und erhielt von ihm liebenswürdigste Auskunft durch Uebersendung seiner einschlägigen Bücher, denen ich folgende Daten entnehme: Die von dem Kinde gesprochenen Buchstaben lauten Ende des ersten Monats:. a, e, o,. vierten: b,. m, p; des zweiten: des fünften: d,. n, r;. 1,. des zehnten:. b, f;. kamen. im. erst. s,. tsch, seh.. u, k,. i,. t;. Das. zweiten Jahre,. j,. ch; des. des sechsten:. und schtsch. s. das. russische. Während der fünfzehn Monaten drei. Zungen-„r'* erst mit fünf Jahren,. Russe ferner mit. kleine. Worte kannte, ganzen. Brief. ein. des chinesischen Missionars Qiess an. der. mich,. sprach er mit zwei Jahren im Sehr Interessantes brachte mir auch. 126.. mir Mitteilungen. chinesischen. anfänge des. über. die. Sprach-. Kindes machte.. Ich lasse den betreffenden Teil seines Briefes. folgen: „Sie hätten gern eine authentische Auf-. stellung der ersten Lallworte, welche chinesische. Kinder wird. sprechen.. mir. von. Die. chinesischen. Kinder,. verschiedenen Seiten. so. versichert,. lallen an mit: ah, ah, ang — gu, ang — buh, baba, papa, ma— ma, wa — wa, mem — mem. Dieses mem — mem sagen wenn. fangen zu. gu,. buh. sie. sie,. Brei. wollen.. Brei. heisst. hier. kaum,. Dies. kang.. ist. sehr. merkwürdig,. Den Laut gu — brr. jedenfalls. nicht,. weil. die. hört. denn. man. hiesigen.

(57) Chinesen. kein. hat kein. —. 49. sprechen können,. r. Dialekt. ihr. r.. Die ersten richtig gesprochenen Worte des Kindes bis zum Ende des zweiten Lebensjahres sind: aba Vater, ami Mutter, oi wollen,. moi. —. wollen,. nicht. sehr. abak. häufig,. agung Grossvater, nen Milch,. Onkel,. gai. bi. Hühnerschenkel, den die Kinder sehr gern essen. und. jeder. bei. bietenden. sich. =. kommen; ma. =. Pferd, ab. Gelegenheit. natürlich sagen sie sehr deutlich ba, ba. auf sein. dem Rücken oder auf dem Arme.. ba. oi. be-. Ente; noch vorher. =. =. tragen. ich will getragen. Für Tragen haben sie (die Chinesen) über zehn verschiedene Wörter. Sehr früh sagen sie auch da = schlagen. Wenn sie ärgerlich sind,. =. schreien sie da, da. =. fan. =. kang. Reis,. laufen,. =. chi. schlagen, schlagen. Brei,. =. schit. essen,. Dann: bang. fortgehen usw.. Kinder haben eine grosse Leichtigkeit,. Die. zu sprechen bei diesen einfachen Silben. richtig. und. diesem. riges. Mädchen. Wonne zösische. Frau. richtig.. unserer. ne t'aime pas, sagt. (lieben). ngi. Was. zuzuhören.. Dagegen die. Französische. mit. Unser. Satzbau.. spricht Chinesisch, dass. Mühe. (Da. das. zösisch. einfachen. ihr. ist,. grammatisch. je. ==. (dich).. Das. ist. meiner. sprechen wir FranStatt. ngai (ich) ist. eine. sagt,. hat sie fürs Fran-. Muttersprache. ist,. Kleinen.) sie:. sie. 2V2 jähes. viel. m. zu. sagen:. (nicht). aime. einfacher.". Soweit mein chinesischer Gewährsmann. Sehr dass die. Kleine. interessant. ist. chinesische. Grammatik bevorzugt.. es,. die. einfache.

(58) — der. In. Tat. erinnert auch. Kindes. deutschen. des. —. 50. Grammatik. die. ihrer. in. an. Einfachheit. Im Chinesischen hat das Verbum nur eine Form. Lai kann bedeuten „ich komme" oder „er kam'' oder auch „du wirst kommen". Es kann auch den Imperativ „komm'" Infinitiv substantivisch bedeuten und als gedas Chinesische.. werden.. braucht. man man Wörtchen Will. die. Tempora betonen,. so. setzt. hinzu, die „bald" bedeuten. (Zu-. oder „früher" bedeuten (Vergangenheit).. kunft). dem Zusam-. Die Personen gehen entweder aus menhange hervor oder werden noch. Personalpronomina. in Gestalt. der. beigesetzt.. Ganz ähnlich verfährt aber auch das deutsche wenn es „Papa gehen" sagt, statt „ich will zum Papa gehen" usw. Der kleine Sohn eines meiner Freunde bildete im Alter von 25 Monaten die ersten Sätze. Kind,. So. Koko, sollte heissen Ferner sagte er einem Spaziergange mit dem Kindermäd-. sagte. „Papa,. nach. er:. Papa, geh'. die. hol'. Schokolade".. chen Auguste, bei welchem ihm ein. war: „Aua data wauwau".. gefallen. Hund. heissen: „Ich bin mit Auguste ausgegangen. habe. einen. Hund. gesehen.". Wie. auf-. Dies sollte. und. der kleine. Scupin, sagte auch der kleine Kurt für alle „alla".. Der Sohn. eines. anderen Freundes,. Helmut, sagte, 23 Monate der. —. Wort. bullder",. der. Aehnlich sich. was. alt,. aber,. verständlich. sich. wie. Wasser ich. „bull-. höre,. ein. Kindersprache. ist.. auch der Ausländer,. der. konventionellen. verhält. für. kleiner. ein. machen. will.. So hatte. ich vor.

(59) — kurzem. von. einem. Auch. ist. nationalen. mit. sich. Inder Besuch,. nur noch. Eifer geriet,. in. —. 51. dies ein. in. der,. er. Grund, warum die interwie das Esperanto,. Kunstsprachen, der. Vorteil. Grammatik. vereinfachten. —. Chinesen. der. als. sprach.. Infinitiven. oder der Kindersprache die wissenschaftliche Bezeichnung solcher Sprachen ist „formlose Sprachen'' mit Erfolg bedienen.. —. Noch. ,. eine andere interessante Sprache spricht. Kind neben der Lautsprache. Es ist dies die Gebärdensprache. Ist dieselbe schon beim normalen Kind eine sehr ausgebildete, wie das Händeklatschen der Freude, das „Ade'Svinken das. und. viele. andere Gesten zeigen, so. ist. sie. noch. ausgebildeter bei den taubstummen Kindern, die mit ausdrucksvollen Mienen ihre Handgesten viel. zu. unterstützen. pflegen.. Früher bildete man solche taubstumme Kinder weiter in der Zeichensprache aus, indem man konventionelle Zeichen lehrte, auch wohl die Buchstaben des Alphabets mit den Fingern nach-. sie. bilden Hess.. Ich unterhielt mich vor Jahren als einem alten Herrn, der das Gehör verloren hatte. Ich übernahm Uebersetzungen aus dem Französischen und Englischen für ihn, und seine Tochter setzte mit rascher Fingersprache ihrem Vater die Bedingungen ausein-. Student mit. ander.. nach. In. Frankreich war diese Gestensprache. dem Vorgang. dem Abbe de stummen Kinder Jetzt. siegt. 1'. der Zisterziensermönche von. Eppee,. zugunsten. der. taub-. deutsche,. von wie. ausgebildet worden.. auch. dort die. Samuel Heinicke begründete Methode,. die,.

(60) 52. mich ein Besuch lehranstalt. zuweisen. in. der Frankfurter Taubstummen-. belchrlte,. erfreulichste. Resultate auf-. Herr Direktor Vatter hatte die Liebenswürdigkeit, mich in allen Klassen beim hat.. Unterricht. hospitieren. zu lassen und selbst. zu. belehren.. Die Kinder mussten zuerst die Bewegungen „Arme strecken" usw. nachahmen.. des Lehrers,. Dann. Papier auf die Hand Die Kinder ahmen ihm nach und lernen dabei, den Laut „p** äussern. Die sogenannten taubstummen Kinder sind nämlich. und. legte. er. ein. Blatt. pustete.. meist. nicht. lastet,. mit. Fehlern der Sprachorgane. sondern haben nur durch. einen. be-. Fehler. im Gehörapparat nicht die Möglichkeit, zu hören und so wie andere Kinder sprechen zu lernen, indem sie das gehörte Wort zu äussern versuchen. Die Taubstummen müssen im weiteren Verlauf des Unterrichts, bei dem Laute „u" etwa, die Kehle des diesen Laut äussernden Lehrers be-. rühren,. gleichzeitig ihren. eigenen Kehlkopf an-. und nun fühlen, ob sie den Laut richtig nachahmen. Schliesslich lernen sie ganz deutlich sprechen und können sich auch ganz gut unterhalten, da sie dem anderen die Worte von den Lippen ablesen können. Kehren wir nochmals zur Sprache normaler fassen. Kinder zurück.. Abgesehen von wenigen Lauten, die in körZuständen ihren Grund haben, lernen die ersten Laute und Worte von der Um-. perlichen sie. gebung. die. Dabei verändert allerdings das Kind macht sie sich mundgerecht, wenn. Worte,.

(61) — auch. vererbte. Nachsprechen dies. 53. —. Organisationsbedingungen. erleichtern.. das. Im übrigen geschieht. Mundgerechtmachen auch schon von den. zu. ihnen. redenden Erwachsenen. Hie und da wird wohl auch. um. funden,. Wort. er-. Geräusch zu bezeichnen. das Kind, ohne von der Umgebung. Später lernt direkt. ein. ein gehörtes. immer. beeinflusst zu sein,. Unterhaltung. derselben. belauscht.. indem es die Schon ganz. kleine. Kinder verallgemeinern auch die Begriffe So nannte meine zehn Monate alte kleine Nichte Reh und Vogel „Wa— wa'', d. h. der Worte.. „Wauwau'^. fasst. den. „Hunde".. Begriff. Vielleicht. mehr über. also. diese. Tiere. auch. unter. wird eine nahe Zukunft uns noch. die Sprache des Kindes lehren,. wenn. noch mehr, wie seither, der Phonograph zur Festlegung der Laute zu Hilfe genommen und besonders auch die. schiedener. Sprache der Kinder verNationen, wie dies schon. Wundt begann und im sucht. vorliegenden Aufsatz verwurde, miteinander verglichen wird. Ich. gestatte mir daher die Bitte, mich mit Material gütigst unterstützen zu wollen. Anmerkung: deuten,. wie. In. der japanischen. Kinderspracht be-. der. Qeheimrat von Hesse-Wartegg in interessanten Buche über Japan mitteitt, die Worte mama Nahrung, bebe Kleid, tata Socke, also ganz andere Dinge, als in unserer Sprache und in seinem. Frankreich.. Zusatz:. lieber die Sprache französischer Kinder die Aufsätze Roussey's und Ronjat's beletztere behandeh ein zweisprachiges Kind (der gleichzeitig deutsch und französisch lernt).. wurden mir kannt. Der.

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(63) Ostasiatische Märchen..

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(65) Zu den ältesten Ueberlieferungen aller Völker gehören unter anderm die Sagen und Märchen. Mündlich pflanzten sie sich in uralten Zeiten vor der Erfindung der Schrift gibt es Neger-, Indianer-. fort.. Noch heute. und Südseevölker ohne Alle aber haben ihre. Kenntnis der Schreibekunst.. Sagen und Märchen.. Wir wollen und. ein japanisches, ein koreanisches. chinesische. Märchen kennen. japanische Märchen. Das. lernen.. Naturmythus, ein Stück ist der schintoistischen Religion und zeigt den innigen. ein. Zusammenhang zwischen. poetischer. primitiver. und. Naturmythus, Natur-. Naturerklärung,. und Märchen.. religion. Die chinesischen Märchen schildern. Belebung Zauberei. und. die. teils. die. Gegenstände Verwandlung von Menschen. durch. unkörperlicher. Tiere, teils die Wanderung der höheren Seele im Traum, oder in böser Absicht bei Zauberern, ferner das Leben der Toten, die sich mehr oder weniger harmlos mit Lebenden amüsieren, oder durch den Pinsel des Beschwörers mit ihnen in Unterhaltung "treten, das Gleiche tun Gottheiten, die aber auch persönlich mit den Sterbin. lichen. bisweilen. verkehren.. Das koreanische Märchen gehört zu einem bekannten Märchentypus, es ist das moralische Märchen vom guten und vom schlechten Bruder, enthält aber ausser einer. Menge. origineller. und.

(66) — poetischer. Züge auch. eine allerUebste Schilderung. Zustände,. orientalischer. —. 58. gibt. also. ein. Sitten-. gemälde de? Orients. Das japanische Märchen erzählt Die Sonnengöttin Amaterasu (wörtlich: HimmelsUcht) hat die Herrschaft über den Tageshimmel, ihr Bruder, Susanowo, der stürmische Windgott, aber nur über das Meer. Da fuhr Susanowo unzufrieden zum Himmel etnpor und zerstörte die Webstühle, an denen die Frauen der Sonnengöttin die Sonnen:. strahlen. Die Göttin selbst floh. webten.. in. eine. Höhle und Finsternis lagerte auf der ganzen Erde. Da lockten die Götter die Sonne durch eine List aus der Höhle hervor. Eine der Göttinnen tanzte, einen Spiegel und Edelsteine mit lautem Gerassel schwingend, einen. Tanz, worüber die Götter lautes Lachen erhoben, und als die neugierig gewordene Sonne hervorsah, hielt man ihr den Spiegel vor und sagte, ob sie nicht die wunderschöne Frau sehen wolle, die noch schöner sei, als sie selbst. Als die Sonnengöttin Amaterasu ihr liebliches Bild erblickte, trat sie noch weiter hervor,. ausgelassenen. um. besser. Höhlenspalt In. zu. sehen,. hinter. und. schnell. wurde der. geschlossen.. ihr. diesem Märchen wird die Verfinsterung. der Sonne durch die aus. dem Meere. sich. er-. hebenden Wolken und das Wiederhervorkommen des. Himmelslichtes nach. dert.. Spiegel. Blitz. und. dem Gewitter. und Regenbogen die. farbigen. geräuschvolle Tanz, bei. erinnert. Edelsteine. dem. geschil-. an. den. und. der. die Edelsteine ras-. selnd geschwungen werden, an den Donner,.

(67) 59 Die. Stelle. schwindet,. der Höhle,. vertritt. in. in. der die Sonne ver-. polynesischen Sagen. der sie verschlingt, dann. Fisch,. aber. ein. geöffnet. werden kann, in nordisch -germanischen Sagen ist der Wolf der Verschlinger, wovon noch ein Ueberrest im Märchen vom Rotkäppchen zu finden ist. Mir scheint aber, als ob auch die Zeremonien bei der Hervorlockung der Sonne nach einer nur durch Wolken verursachten uneigentlichen oder so. v^ird,. dass. sie. durch den. einer. herausgeholt. Mond. Sonnenfinsternis,. lichen. wilden. Völkern. hervorgerufenen eigent-. wie. festgestellt. sie ist,. bei bei. manchen Ent-. der. stehung dieses Märchens mitgesprochen habe. Ich komme nun zu den chinesischen. Märchen. Zur Zeit der Tang, also zwischen 618 und westlich befand sich Geburt, n. Chr. von P'ien-tschou eine „Wirtschaft zur Brücke'*. war etwa 30 Jahre alt Wirtschafterin Die und hiess Frau San. Sie galt für eine Witwe,. 907. man wusste weder, woher sie stammte noch von irgend welchen Verwandten Von ihr. und. Die Wirtin war sehr wohlhabend und hatte. im. Esel. Stall.. logierte auch die. Daher war. ihre. viele. war sehr freigiebig und Leute, die arm waren, gratis. Wirtschaft weit und breit be-. Sie. rühmt.. Ums huo dort. Jahr 812 stieg ein gewisser Tschao-kiDie Wirtin trank mit ihren Gästen,. ab.. aber Tschao-ki-huo trank nicht mit, weil er selten. Wein hörte. trank. Als sich alle zur. Ruhe begeben. Tschao-ki-huo, dessen Bett an der. hatten,. Wand.

(68) 60. dem Zimmer. neben räusch,. er. der Wirtin stand,. durch. sah. eine. zu. ein. Ge-. Zimmer. ihrem. führende Türspalte und sah, wie die Wirtin ein Licht anzündete und aus einem Kästchen Holzfiguren von 6. Ochsen,. —7. einen. Länge hervorholte: einen. Zoll. Ochsentreiber und einen. Die Wirtin bespritzte die Figürchen, die. Pflug. sie auf. den Boden gestellt hatte, mit etwas Wasser, das zuvor in den Mund nahm. Die Figürchen. sie. wurden lebendig. Der Ochsentreiber trieb die Ochsen mit einem Stachel an, diese zogen den Pflug, und so pflügten sie hin- und hergehend ein mattengrosses Stück des Zimmerbodens. Die gab sodann dem Ochsentreiber ein SäckBuchweizenkörnern. Dieser säte, der Buchweizen schoss in die Höhe, wurde von dem Pflüger geerntet und gedroschen und schliesslich der Wirtin übergeben, die die Körner in einer kleinen Mühle mahlen Hess. Dann tat sie alles wieder in das Kistchen. Aus dem Mehl aber buk sie Kuchen. Beim Hahnenschrei erhoben sich die Gäste, die Wirtin setzte ihnen zum Abschied die Kuchen vor. Tschao-ki-huo aber ahnte Unheil und dankte, verliess sodann das Haus, spähte Wirtin. chen. aber. mit. durch eine Türspalte ins Innerei. Da. sah. von dem Kuchen gegessen hatten, zu schreienden Eseln wurden, die er,. wie. die. Wirtin in ihren Stall. Gäste,. die. die. trieb,. worauf. sie. sich. ihrer Schätze bemächtigte.. Des weiteren wird nun erzählt, wie Tschaoum sich und die Gefährten an der Wirtin. ki-huo,. zu. rächen,. bei. mitgebrachten. einem. späteren. unschuldigen. Besuch, einen. Kuchen mit einem.

(69) — Zauberkuchen. der. Die. forderung. eigenen. ihren. dass. ohne,. Wirtin,. vertauschte.. merkte,. -. 61. Wirtin. isst. dienen.. tier. die alte. Endlich,. als. als Reit-. wieder einmal. sie. Gegend kommen, wird. zauberkundigen. Auf-. Kuchen, den sie für wird selbst zum Esel. den des Fremden und muss jahraus jahrein dem Fremden hält,. es. sie. auf. sie. Taoistenpriester. in. von einem alten entzaubert,. in-. Maul soweit aufreisst, und die Wirtin reissen Maulmuskeln dass die womit das kann, in alter Gestalt entschlüpfen. dem. derselbe. Märchen. dem. Esel das. schliesst.. Interessant. ist. hierbei vor allem die zaube-. Es. rische Herstellung des Verzauberungsmittels.. dies. ist. Ein. ein. Kunstgriff vieler. Märchen.. Ein Student war in. zweites Märchen.. seinem Schlafzimmer in tiefem Schlaf, und seine Mitschüler machten sich den schlechten Scherz, Weihrauch anzuzünden und Kerzen, Blumen, Früchte, Papiergeld, wie es den Toten in China mitgegeben zu werden. einem Totenzimmer. pflegt,. kurz. alles,. aufgestellt wird,. um. was. in. ihn zu. Als der Schläfer erwachte, sagte er also Anblick dieser Zurüstung, ich bin. arrangieren.. beim. augenscheinlich. mals. wieder,. tot,. starb. seufzte also. und erwachte. wirklich.. Als. nie-. Grund. gibt der chinesische Erzähler des 13. Jahrhunderts an,. dass. die. zurückkehrende höhere Seele des. im Schlafe auf Reisen geht, bei ihrer Rückkehr geglaubt habe, der Körper sei mittlerweile gestorben, und daher nicht wieder Schläfers,. in. die. ihn gefahren sei..

(70) 62 Diese eigenartige Erzählung erinnerte mich eine Scherzgeschichte, welche ich vor vielen. an. Jahren. Oldenburg. in. Bibliothek. Der. Titel. monde de Chez. in. der Grossherzoglichen. fand.. der. Schrift. lautet:. Descartes. Suivant. la. Voiage. Copie.. A. du. Paris,. Veuve de Simon Benard 1694. In dieser welche die cartesische Philosophie etwas persiflieren will, wird der Tod Descartes' erklärt, la. Schrift,. der bekanntUch sehr plötzlich an einer Erkältung in. Stockholm im Jahre 1650. starb, wahrscheinlich. weil ihm, der lange zu schlafen. frühen Morgenstunden,. gewohnt war,. die. denen er der Königin Christine vortrug, zu viel Schlaf raubten. Die scherzhafte Erklärung seines Todes in dieser Schrift ist nun die, er habe ein Zauberpulver geschnupft, dadurch sei seine Seele, die ja nach cartesianischer Vorstellung nur sehr lose mit dem Körper zusammenhing, zur frei geworden Wanderschaft, so habe er die Welten durchflogen, aber als nun die Seele zum Körper zurückin. da hatten mittlerweile die Aerzte,. kehrte,. die. das leblose Liegen nicht erklären konnten,. sich. soviel. an. ihm herumgeschnitten, dass die Seele Körper nicht mehr zu brauchen sei.. sah, dass der. Wir haben. hier eine ziemliche Analogie der Vor-. stellung über das in. der. sischen. Wandern der. Seele im Schlaf,. chinesischen Erzählung und der franzöFabel.. Wandert. in. dem. letzten. Märchen. im Traum, so konnte andererseits. ein. die Seele. Zauberer. und seiner Söhne Seelen zu verbrecherischen Unternehmungen nach Willkür frei machen. seine.

(71) — Er. mit. flog. 63. seinen. — Söhnen. eines. Tages. in das Zimmer des Gelehrten Wu. Dieser den Angriff provoziert und sich mit dem. hatte. zau-. berischen Yih-King bewaffnet, bekanntlich jenem Klassiker der Chinesen, welcher die uralte Strichschrift. enthält. und später zu Weissagungen be-. habe ihn Ihnen hier ausgelegt. Als nun Wu in seinem Zimmer von einem geharnischten Krieger und zwei schwarzgesichtigen, nutzt wurde.. Aexten. mit. Ich. bewaffneten. Geistern. angegriffen. schlug er sie nacheinander mit. wurde,. dem. zau-. Yih-King nieder und fand auf dem Bald darauf kam drei Papierfigürchen.. berischen. Boden wehklagend bat. die. nur. Die Frau. die Figur des jüngsten. der Tat erfuhr. ihr. zurückzugeben,. Mannes und. Seele ihres. seien daran befestigt.. in. des Zauberers zu ihm und. doch die Figuren. ihn,. denn. die Frau. Wu am. ihrer. Söhne. erhielt zur Strafe. Sohnes zurück, und nächsten Tag, dass. der alte Zauberer und sein ältester Sohn plötzlich. gestorben seien. Ein eigentümliches. tritt. uns. in. Amüsement Verstorbener. folgender chinesischer Erzählung ent-. gegen. Ein Diener wurde. um. Mitternacht durch. zwei kleine Neger aus dem Bett gezogen und in den zauberisch hellen Hof geschleppt. Dort wurde. von zwei rotgekleideten schwarzhaarigen Leuten Fussball benutzt, indem immer der eine mit seinem bestiefelten Fuss ihn dem andern zuAls der Hahn krähte, verschwanden schnellte. die Geister. Der Diener erholte sich erst nach er. als. mehreren Tagen von seinen blauen Flecken. Oft gehen auch die Geister auf Liebesaben-.

(72) —. 64. —. teuer aus, auch verkehren sie mit den Lebenden. durch den Pinsel eines Beschwörers. wie. hundert). unseren. bei. (18.. Spiritisten,. So. Jahrver-. Hi ein grosser Gelehrter der Dynastie Ming, nach seinem Tode in folgender Weise mit dem über hundert Jahre Dieser später 1766 promovierten Doktor Li. zitierte Geister durch einen aufgehängten Pinsel. Eines Tages schrieb der Pinsel die Worte: „Ehre kehrte. Ts'ien. und ich werde dir helfen." Seit diesem Tage half ihm der Geist Ts'ien Hi's, der sich auch zu erkennen gab, nachdem er sich durch seinen mich,. Stil. verraten hatte,. Sohn. in. jeder Weise, bis ihn der. worauf. Li's beleidigte,. er einige Abschieds-. worte schrieb und auf immer verschwand. In einer anderen Erzählung bedient sich eine untergeordnete Gottheit, ein Tempelgott, d. h.. wohl auch. ein ursprünglicher Geist eines Toten,. um. einem über die TempelDabei findet noch das Kuriosum statt, dass die Tempelgottheit mitteilt, sie sei um mehrere Grade in Folge Wohlverhaltens befördert worden. gleichfalls des Pinsels,. gottheit. Entrüsteten. Bescheid zu geben.. einem weiteren chinesischen Märchen verGottheit direkt mit den Menschen. Eines nachts fuhr ein Fährmann wie geIn. kehrt. eine. wöhnlich. und. seine. Fähre, als er von einer älteren. einer jüngeren weiblichen Gestalt. Trotz Widerspruchs und beschloss der Fähr-. aus angerufen wurde.. Abraten. seiner. vom Ufer. Passagiere. mann den Frauen Hess. sie. kam. die Barke an. einsteigen.. zu helfen. In. der. Er landete und. Morgendämmerung. den Ort ihrer Bestimmung, die.

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