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(1)1 Das Ehrenamt in der deutschen Handballjugend „Ohne das Ehrenamt wäre der Vereinssport in seiner heutigen Form kaum denkbar“ (Flatau 2009, S

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Das Ehrenamt in der deutschen Handballjugend

„Ohne das Ehrenamt wäre der Vereinssport in seiner heutigen Form kaum denkbar“ (Flatau 2009, S.

260). Genauer gesagt, könnten weder der Deutsche Handballbund noch seine Landesverbände und deren Vereine und Abteilungen ohne das Ehrenamt und das freiwillige Engagement vieler Einzelner existieren. Ehrenamt und freiwilliges Engagement sind feste Bestandteile im deutschen Handball und spielen daher beim Deutschen Handballbund eine große Rolle.

Im Handball gibt es seit über 20 Jahren die Position der Jugendsprecher, geschaffen durch die Institutionen, Spitzenverband und Landesverbände. Das Ziel ist, junge Menschen für ein Engagement im Verband oder Verein zu gewinnen. Engagierte leisten von der Basis bis zum Spitzenverband die verschiedensten Arbeiten, die der Förderung von Kindern und Jugendlichen aber auch von Erwachsenen dienen. Dies betrifft sowohl den Breiten-, den Leistungs- als auch den Behindertensport. Obwohl die Engagementquote in Deutschland insgesamt rückläufig ist, werden im Bereich Sport immer noch die höchsten Zahlen aufgewiesen (vgl. Braun 2011, S.33f). Der Deutsche Handballbund versucht hier einen Weg zu gehen, der sich durch gewinnen – qualifizieren – binden auszeichnet. Neben der frühzeitlichen Gewinnung von Jugendlichen, über beispielsweise Perspektivteams, versucht er die Ehrenamtlichen über die Jugendsprecherarbeit hinaus fortzubilden und dadurch zu binden. Diese Vorgehensweise leitet sich aus den Erkenntnissen des Deutschen Olympischen Sportbundes ab (vgl. Deutscher Olympischer Sportbund 2013, S. 27). Hierbei kommen nicht nur die enge Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, sondern vor allem auch die Qualifizierungsmaßnahmen der Deutschen Sportjugend zum Tragen. Durch die kontinuierliche Einbindung der Jugendsprecher in Veranstaltungen des Deutschen Handballbundes wird die Motivation für deren Engagement gestärkt.

Darüber hinaus werden vielseitige Angebote und Möglichkeiten verfolgt. Als Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes ist die Deutsche Handballjugend gefordert, „neue Wege in der Engagementförderung zu gehen“ (Deutscher Olympischer Sportbund 2013, S. 15). Diese neuen Wege versucht die Deutsche Handballjugend durch drei Punkte zu beschreiten:

1. 2014 wurde die hauptamtliche Stelle des Referenten für Engagementförderung, welche durch das Förderprogramm ZI:EL „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport“ aus Mitteln des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geschaffen. Die Stelle ist für den Ausbau, die Qualifizierung und Koordinierung des

Lars Schwend Newsletter für Engagement und Partizipation

in Deutschland 9/2015

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ehrenamtlichen Engagements der deutschen Handballjugend und ihrer Landesverbände zuständig.

2. Seit fünf Jahren arbeitet der Deutschen Handballbund in seiner Geschäftsstelle mit Freiwilligendienstleistenden. Auch diese werden darin unterstützt, sich über ihre Arbeit hinaus im Deutschen Handballbund zu engagieren. Zudem bemüht sich die Handballjugend darum, dass die FSJler und BFDler auch nach Beendigung ihrer freiwilligen Dienstleistung mit Ihrem Knowhow für den Handball in Vereinen und Verbänden weiterhin zur Verfügung stehen. Die Zusammenarbeit mit den ehemaligen Freiwilligendienstleistenden des Deutschen Handballbundes und der Landesverbände soll in den kommenden Jahren vermehrt ausgebaut werden. Diese ehemaligen Engagierten stellen für die Sportart Handball eine große Ressource dar.

3. Für die kommende 23. Handballweltmeisterschaft der Frauen vom 1. bis zum 17. Dezember 2017 soll über ein Volunteer-Programm das freiwillige Engagement ausgebaut werden.

Hierfür sind die zentralen Merkmale des Volunteering, die Unentgeltlichkeit, die Gemeinwohlorientierung und die Freiwilligkeit für eine Sportgroßveranstaltung wie die Weltmeisterschaft bestens geeignet (vgl. The National Council for Voluntary Organisations 2014, o. S.).

Betrachtet man das Ehrenamt oder auch freiwilliges Engagement im Sport im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel, „werden Probleme in den Bereichen der Bindung bzw. Gewinnung aufgedeckt“ (Breuer, 2013, S. 16). Besonders fällt das im Bereich der Basis auf. Hier sind zwei gegenläufige Phänomene zu beobachten. Innerhalb Deutschlands werden die Wachstums- und Schrumpfungsregionen die Vereine zu unterschiedlichen Handlungsweisen zwingen. Daher wird es nicht nur für den Handball, sondern für alle Sportarten entscheidend sein, in den kommenden Jahren neue Wege im Sinne des Deutschen Olympischen Sportbundes für die Gewinnung Ehrenamtlicher zu entwickeln. Hier wird es darauf ankommen, nicht nach einem Königsweg zu suchen, sondern abhängig von den jeweils gegebenen Umständen der Verbände und Vereine individuelle Lösungen zu finden und umzusetzen.

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Literaturverzeichnis:

Braun, S. (2011): Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport, Sport-bezogene Sonderauswertung der Freiwilligensurveys von 1999, 2004 und 2009, Köln.

Breuer, C. (2013): Sportentwicklungsbericht 2011/2012 - Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland. Demographische Entwicklung, Köln.

Deutscher Olympischer Sportbund (2013): DOSB l Ehrenamt und freiwilliges Engagement im Sport,

URL: https://www.dosb.de/fileadmin/fm-

dosb/aktuell/Pro_Ehrenamt/Broschuere_Ehrenamt_2013_DOSB_Online.pdf [Stand: 17.04.2015].

Flatau, J. (2009): Zum Zusammenhang von Sozialisation und ehrenamtlicher Mitarbeit in Sportvereinen – Erste Überlegungen unter Anwendung der Rational- Choice-Theorie, in: Sport und Gesellschaft – Sport and Society, Jahrgang 6, Heft 3, Stuttgart, S. 259-282.

The National Council for Voluntary Organisations (20145): Volunteering, URL:

https://www.ncvo.org.uk/ncvo-volunteering [Stand: 17.04.2014].

Autor

Lars Schwend ist seit 01. Juli 2014 hauptamtlicher Referent für Engagementförderung bei der Deutschen Handballjugend.

Kontakt: Lars.Schwend@dhb.de

Redaktion:

BBE-Newsletter für Engagement und Partizipation in Deutschland Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)

- Geschäftsstelle - Michaelkirchstr. 17-18 10179 Berlin-Mitte +49 (0) 30 6 29 80-11 5 newsletter(at)b-b-e.de www.b-b-e.de

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