• Keine Ergebnisse gefunden

Ziele und Prioritäten für die Nutzung von Energie aus Klein- wasserkraftwerken

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Ziele und Prioritäten für die Nutzung von Energie aus Klein- wasserkraftwerken "

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Version 1.2 vom Dezember 2004

Bundesamt für Energie BFE ID: 003734311 Worblentalstrasse 32, CH-3063 Ittigen • Postadresse: CH-3003 Bern

Tel. 031 322 56 11, Fax 031 323 25 00 • Medien/Dokumentation: Tel. 031 323 22 44, Fax 031 323 25 10 office@bfe.admin.ch • www.admin.ch/bfe

Positionspapier Energie aus Kleinwasserkraftwerken

Ziele und Prioritäten für die Nutzung von Energie aus Klein- wasserkraftwerken

(für Forschung und Entwicklung, Pilot- und Demonstrationsanlagen sowie für die Marktbearbeitung in der Schweiz)

1. Ausgangslage

Mit dem Bau der grossen Speicher- und Laufkraftwerke wurden viele zum Teil histori- sche Kleinwasserkraftwerke aus Kostengründen stillgelegt. Heute sind noch rund 7001 Anlagen in Betrieb, wobei sich Stilllegungen und Wiederinbetriebnahmen nahezu die Waage halten. Der Betrieb von Kleinwasserkraftwerken bzw. die Reaktivierung stillge- legter Anlagen wurde wieder interessanter, als der Strom-Rückliefertarif von

15Rp./kWh im Jahresmittel für unabhängige Produzenten2 verbindlich festgelegt wur- de. Dennoch ist bei einer Reaktivierung eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen.

Das Potenzial von Kleinwasserkraftwerken ist nicht zu unterschätzen. Es gibt zahlreiche stillgelegte Kraftwerke, die mit relativ wenig Aufwand und in der Regel mit verträgli- chen Umweltauswirkungen sowie guten Ökobilanzwerten reaktiviert werden können.

Mit dem Bau von Trinkwasserkraftwerken besteht eine weitere Möglichkeit, dezentral Ökostrom zu produzieren. Kleinwasserkraftwerke sind im Allgemeinen in der Öffent- lichkeit gut akzeptiert, und der lokal produzierte Strom hat auf dem Ökostrommarkt sehr gute Chancen. Die Kleinwasserkraftwerke können einen beträchtlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft leisten.

Gemäss Energiegesetz Art. 3, Abs. 1 gelten für die Energiepolitik folgende Grundsätze:

a. Jede Energie ist möglichst sparsam und rationell zu verwenden.

b. Erneuerbare Energiequellen sind verstärkt zu nutzen.

Im Bereich der Wasserkraftserzeugung hat EnergieSchweiz zum Ziel, den Anteil am Endverbrauch (auf der Basis von 1999) mindestens stabil zu halten. Im Übrigen ent- sprechen die Ziele und Prioritäten des vorliegenden Positionspapiers der Strategie des Bundesamts für Energie.

1 Schätzung, da statistische Daten nur für Anlagen >300kW erhoben werden

2 Empfehlung und Vollzugshilfe für die Umsetzung der Anschlussbedingungen für unabhängige Produzenten; Bundesamt für Energie 1999

(2)

Seite 2

2. Begriffe und Definitionen

Die Kleinwasserkraftwerke werden wie folgt unterteilt:

a) nach Leistungsklassen

Bezeichnung Leistungsbereich*

Kleinwasserkraftwerke bis 10 MW

Kleinstwasserkraftwerke bis 300 kW

Pico-Kraftwerke bis 50 kW

*maximale Leistung ab Generator b) nach Nutzungstyp

Art der genutzten Ressource Beschreibung

offenes Fliessgewässer Ausleit- und Durchlaufkraftwerke Dotierkraftwerke

Restpotenziale in alpinen Stauanlagen Kraftwerke an wasserbaulichen Schwellen überschüssiger Druck Trinkwasser-, Bewässerungs-, Dränage-

und Abwasserkraftwerke Bergwasserableitung

Industrieprozesswasser Nebennutzungen

3. Nutzung und Potenzial

Heutige Nutzung Kleinwasserkraftwerke

3

(Stand 1.1.2004)

Bereich (max. Leistung ab Generator ) [MW]

Anz. Anlagen Max. Leistung ab Ge- nerator [MW]

Mittlere jährl. Ener- gieprod. [GWh]

< 0.3* 700 56 245

0.3 bis 1.0 168 94 487

1.0 bis 10.0 169 629 2640

Total 1037 779 3372

*vorsichtige Schätzung ISKB

3 Daten zu KWKW 0.3 bis 10MW von BWG

(3)

Seite 3

Ausbaupotenzial Kleinwasserkraftwerke (< 1 MW

el

) in der Schweiz

4

Anlagetyp Ausbaupotenzial in GWh/a

Trinkwasserkraftwerke 100 Abwasserkraftwerke 20 Reaktivierung / Modernisierung 35 - 70

Dotierkraftwerke 5 -20

Neubauten 30 - 90

Gesamt 190 - 300

4. Strategie

4.1 Ziele

F&E

Es sollen technische Lösungen und Konzepte erarbeitet werden, die zu einer Kostensenkung von Kleinwasserkraftwerken (bei Planung, Bau und Betrieb) führen. Eine optimale Integration von Anlagen in die Umwelt sowie das Iden- tifizieren von Synergien mit anderen Systemen5 und Bereichen6 sind weitere Schwerpunkte des Programms.

P&D / Markt (EnergieSchweiz)

Die Realisierung von Trinkwasserkraftwerken, das Reaktivieren stillgelegter Anlagen sowie das Verhindern von Stilllegungen gehören zu den wichtigs- ten Zielen im Bereich Kleinwasserkraftwerke. Anhand von Pilot- und Demonst- rationsanlagen soll gezeigt werden, dass ein Vorhaben sowohl aus energeti- scher, als auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht Sinn macht.

4.2 Schwerpunkte / Prioritäten

F&E

1. Kostengünstige Systeme für Kleinwasserkraftwerke entwickeln

⇒ technische Lösungen, neue Konzepte

⇒ Standardisierung

4 Schätzungen basierend auf DIANE-Studien, Stand 1997

5 z.B. Nutzung der Triebwasser- und Umgebungswärme, Wärmepumpen usw.

6 z.B. mit Hochwasserschutz, Landschaftsschutz (Biotope) etc.

(4)

Seite 4

2. Optimale Integration von Anlagen in die Umwelt

⇒ neue technische Lösungen / Konzepte

3. Synergien mit anderen Bereichen erschliessen

⇒ gemeinsame Konzepte Energienutzung, Hochwasserschutz, Landschafts- schutz,...

⇒ gemeinsame Konzepte mit anderen Technologien (z.B. Nutzung von Umge- bungswärme)

P&D / Markt (EnergieSchweiz)

1. Realisierung von Trink- und Abwasserkraftwerken

⇒ gezielte Bearbeitung der betroffenen Stellen

⇒ Unterstützung von Grobanalysen zur Abklärung der Machbarkeit

⇒ Pilot- und Demoanlagen realisieren 2. Verhinderung von Stilllegungen

⇒ Diskussion mit betroffenen Kantonen, Verbesserung der Rahmenbedingungen

⇒ Erhebung von aktuellen Daten / Fakten, Potenzialabschätzungen 3. Reaktivieren stillgelegter Anlagen

⇒ Unterstützung von Grobanalysen / Vorstudien zur Abklärung der Machbarkeit

⇒ Pilot- und Demoanlagen unter Berücksichtigung von ökologischen Aspekten rea- lisieren

4. Realisierung von weiteren Anlagen ohne / mit geringer Beeinträchtigung

⇒ Nutzung von bestehenden wasserbaulichen Schwellen

⇒ Nutzung von Dotierwasser etc.

Grundsatz für P&D-Anlagen7:

Bevorzugt werden Projekte mit besonderem Vorzeigecharakter, insbesondere be- züglich:

• Einsatz kostengünstiger und einfacher Technologie

• Wirkungsgrad

• ökologische Aufwertung bzw. optimale Integration in die Umwelt

• Synergien mit anderen Technologien oder Bereichen

Ittigen, 25. März 2004

Dr. Walter Steinmann

7 Sofern Mittel vorhanden sind

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Überlege: Wie könntest du den Gegenstand weitergestalten und dabei in etwas ganz Neues ver- wandeln, in etwas noch nie Dagewesenes. Beispiele: Die Streichholzschachtel wird zum

Die Energierückzahldauer (ERZ), auch Energieamortisationszeit (EAZ) genannt, gibt die Zeit an, die das Kraftwerk in Betrieb sein muss, bis es dieselbe Menge Energie

Diese sind in der Publikation beschrieben (z.T. mit Plänen und Photos) und verteilten sich auf die verschiedenen Flusssysteme wie folgt:.. Daraus wurde geschlossen, dass in

Innerhalb der intakten Blockgletscher kann zwischen aktiven (verbreiteter Permafrost und rezente Bewegung) sowie inaktiven (verbreiteter Permafrost jedoch ohne rezente

• Forschung und Entwicklung im Bereich neuer Technologien für die effiziente und umweltschonende Umsetzung von Biomasse. Prioritäten

„Lesestarke Übungen mit Willi und Walli“ (Bestellnr.: 10620) ergänzen sich sehr gut, auch wenn beide Bände gewinnbringend unabhängig voneinander eingesetzt werden können..

[r]

[r]