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Ziele und Prioritäten für die Nutzung von Energie aus übriger Biomasse für Forschung, Demonstration und Marktbearbei-

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Bundesamt für Energie BFE ID: 003717314 Worblentalstrasse 32, CH-3063 Ittigen • Postadresse: CH-3003 Bern

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Der Direktor Februar 2003

Positionspapier Energie aus übriger Biomasse (ohne Holz)

Ziele und Prioritäten für die Nutzung von Energie aus übriger Biomasse für Forschung, Demonstration und Marktbearbei-

tung in der Schweiz

Ausgangslage

Die Biomasse (inkl. Holz) trug im Jahr 2001 bereits 3.9%1 zum schweizerischen Ge- samtendenergieverbrauch (Wärme, Strom und Treibstoff) bei. Damit ist das energetisch nutzbare Potenzial aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Würde die gesamte Bio- masse in der Schweiz, die für energetische Zwecke geeignet ist, genutzt, könnte damit rund 20% des schweizerischen Gesamtendenergieverbrauchs 2001 gedeckt werden.

Um das Ziel einer nachhaltigen Energiewirtschaft zu erreichen, bedarf es selbstver- ständlich weiterer Anstrengungen, sowohl im technischen Bereich, als auch im politi- schen.

Dabei sind allgemein folgende Grundsätze bzw. Prioritäten zu beachten:

1. Energie möglichst sparsam und rationell nutzen (EnG, Art. 3)

2. Die eingesetzte Energie möglichst vollständig nutzen (→ hohe Wirkungsgrade) 3. Erneuerbare Energiequellen einsetzen

Die übrige Biomasse (ohne Holz) umfasst im Wesentlichen folgende Stoffe:

Biogene Abfälle / Reststoffe aus Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo)

• Landwirtschaft

• Haushalten

• Lebensmittelindustrie

• Hotels/Restaurants (Tourismus)

• Abwasserreinigungsanlagen (ARA)

• Schlachthöfen

• Faserpflanzen (Chinaschilf, Gras, Hanf, Flachs etc.)

• Ölsaaten (Raps, Sonnenblumen,...)

• Getreide („Energiekorn“)

1 Schweiz. Statistik der erneuerbaren Energien 2001, Nov. 2002

(2)

Seite 2

Technologien für die Bereitstellung von Energie aus Biomasse:

Stand der Technik im F&E-Stadium / Pilotanlagen

• Vergärung fester Biomasse

• Vergärung flüssiger Biomasse

• Co-Vergärung

• Co-Verbrennung mit Holz (<15% BM)

• Pressen von Ölsaaten

• Verestern von Pflanzenöl / Altspeiseöl

• Vergasung von Biomasse (insbesonde- re Holz)

• Thermodruckhydrolyse (auch für ligno- cellulosehaltige Biomasse)

Technologien für die Bereitstellung von Nutzenergie:

Endenergie Verfahren Nutzenergie

• Blockheizkraftwerk (BHKW)

• Mikrogasturbine

• Stirlingmotor

• Brennstoffzellen

• Feuerung → Dampfturbine

Strom (bzw. Kraft), Wärme

• Feuerung Wärme

Biogas

• Gasreinigung und Aufbereitung auf Erdgasqualität

Treibstoff bzw. mechani- sche Arbeit

• Dieselmotor Treibstoff bzw. mechani- sche Arbeit

Veresterte Pflan- zenöle

z.B. Rapsmethyles- ter (RME)

• Dieselmotor / BHKW Strom (bzw. Kraft), Wärme

• Pflanzenölmotor Treibstoff bzw. mechani- sche Arbeit

Natürliche Pflan- zenöle

z.B. Sonnenblu- menöl

• Pflanzenölmotor / BHKW Strom (bzw. Kraft), Wärme

Alkohole z.B. Ethanol

• Benzinmotor Treibstoff bzw. mechani- sche Arbeit

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Seite 3

Energetisch nutzbares Biomassepotenzial in der Schweiz

2

Biomasse aus Energie in TJ davon 2001 genutzt [TJ]

Holz 55'000 21‘400

Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) 6'000 100

Landschaftspflege 3'200 10

Ernterückstände und Hofdünger 85'000 44

Abfälle 33'000 12900

Gesamte Biomasse 180'000 34‘454

Zielsetzung

• Energieträger Biomasse mit maximaler Substitutionswirkung und minimaler Um- weltbelastung einsetzen

• möglichst hohe Ausnutzung der Energie (hohe Wirkungsgrade)

• Bereitstellung von Nutzenergie hoher Wertigkeit (siehe unten)

• Schliessen von Stoffkreisläufen (ausgewogene Nährstoffbilanzen)

• Forschung und Entwicklung im Bereich neuer Technologien für die effiziente und umweltschonende Umsetzung von Biomasse

Prioritäten

Allgemein:

1. Nutzung des vorhandenen Potenzials mit Stand-der-Technik-Technologie

⇒ Förderung von Demonstrationsanlagen in den verschiedenen Regionen

⇒ Marketingaktivitäten via Netzwerke

2. Verbesserung bzw. Optimierung der heutigen Technik

⇒ Steigerung der Wirkungsgrade

⇒ Minimierung von Umweltauswirkungen, Qualitätssicherung für Produkte 3. Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen

⇒ z.B. Steuerbefreiung für biogene Treibstoffe 4. Erschliessen neuer Biomasse-Quellen

⇒ Energiepflanzen auf Stilllegungs- oder Randflächen

⇒ Nutzung Tierschlämme

2 Energetisch nutzbares Biomassepotential in der Schweiz ..., Studie Hersener/Meier, April 1999

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Seite 4

5. Forschung & Entwicklung neuer und effizienter Verfahren für die energeti- sche Nutzung von Biomasse

Prioritäten bezüglich Substitutionswirkung der zu nutzenden Biomasse:

1. Ersatz fossiler Energie bzw. fossiler CO2-Emissionen 2. Ersatz übriger nicht erneuerbarer Energie

Prioritäten bezüglich Art der zu nutzenden Biomasse:

1. Nutzung biogener Abfälle und Reststoffe unterschiedlicher Herkunft mit bekannten Technologien und Förderung von Demonstrationsanlagen in den verschiedenen Regionen

2. Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen (Energiepflanzen auf Stilllegungs- und Randflächen)

Prioritäten bezüglich Herkunft der zu nutzenden Biomasse (Potenziale):

1. Landwirtschaft

2. Haushalte, Lebensmittelindustrie, Hotels/Restaurants (Tourismus) 3. Abwasserreinigungsanlagen (ARA)

4. Schlachthöfe

Prioritäten bezüglich bereitzustellender Nutzenergie:

1. Treibstoff (wo möglich und sinnvoll) 2. Strom und Wärme

Randbedingungen

Es werden nur Systeme unterstützt und befürwortet, die mindestens folgende Randbe- dingungen erfüllen:

- alle geltenden gesetzlichen Vorschriften werden eingehalten

- die ökologischen Auswirkungen sind weitgehend bekannt

- es bestehen keine grundsätzlichen Konflikte mit der Zielsetzung der anderen be- troffenen Bundesämter

Ittigen, 8. April 2005

Dr. Walter Steinmann

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