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E NZYME
Vor allem Eiweiß-, Fett- und Stärkeverschmutzungen sind – wenn sie einmal eingetrocknet sind – mit Tensiden oder auch Bleichmitteln nicht mehr zu entfernen.
Enzyme sind hochmolekulare Proteine, die von allen lebenden Zellen gebildet werden und die Stoffwechselvorgänge steuern.
Sie sind vollständig abbaubare, ungiftige Biokatalysatoren, die chemische Reaktionen leiten und beschleunigen – im Fall des Wäschewaschens geht es konkret um den Abbau organi- scher Stoffe bzw. Verschmutzungen.
Die Enzyme spalten große wasserunlösliche Moleküle in kleinere Fragmente. Diese können anschließend leicht aus dem Gewebe ausgewaschen werden. Der große Vorteil ist, dass das Enzym bei diesem Vorgang nicht verbraucht wird, das heißt es löst sich nach der Reaktion wieder ab und beginnt mit dem Prozess von Neuem.
Enzyme sind grundsätzlich temperatur- und pH-Wert-abhängig. Ihre beste Wirksamkeit erzie- len sie zwischen 20 und 65 °C. Je nach Enzym kann ein gröberes Abweichen der optimalen Einsatztemperatur zu einem wesentlichen, evt. auch vollständigen Verlust der Wirksamkeit führen. Das pH-Optimum liegt zwischen pH 9 und pH 11.
In den letzten Jahren wurde daran gearbeitet, diese Abhängigkeiten immer mehr zu reduzie- ren.
Nachdem es sich bei Enzymen um denaturierbare Proteine handelt, muss bei der Dosierung der unterschiedlichen Waschmittelbestandteile in der Produktion vorsichtig vorgegangen wer- den: Oxidierende Bleichmittel, Enthärter, aber auch Tenside müssen auf die Enzyme abge- stimmt werden, damit diese ihre Wirkung nicht verlieren.
In Waschmitteln werden vier unterschiedliche Enzyme eingesetzt:
Proteasen: zerlegen Eiweiß
Amylasen: bauen Stärke ab
Lipasen: spalten Fett
Cellulasen: glätten Baumwollfasern
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Proteasen
Proteasen machen den größten Anteil der eingesetzten Enzyme aus. Sie bewirken eine Auf- spaltung der Eiweiß-Peptidbindungen in wasserlösliche Bestandteile:
C O
C C O
CH N R
H
CH R
N H
C O
C C O
N CH
R
H
CH R
N H
C C O C
C CH
O C C CH OH
N R
H H
O C C CH OH
N R
H H O
C CH OH
N
R H
H O
C CH OH
N
R H
H
O C
CH OH
N
R H
H O
C CH OH
N
R H
H H O2
Proteasen Peptidbindung
einzelne Aminosäuren
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Faser
Eiweißverschmutzung Protease
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Amylasen
Amylasen bauen Kohlenhydratverschmutzungen ab, zu diesen zählen unter anderem Schokolade- oder auch Grasflecken.
Lipasen
Lipasen spalten Fett, sie zersetzen Triglyceride zu Fettsäuren, Mono- und Diglyceriden und Glycerin.
Cellulasen
Cellulasen finden ihre Verwendung in Spezialwaschmitteln. Geschädigte Cellulosefasern werden zu Glucose abgebaut. Dadurch kommt es bei baumwollhaltigen Textilien zur Entfer- nung von Fusseln (Mikrofibrillen).
ohne Cellulase mit Cellulase
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