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122 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

D

ie größte Stadt

in Vietnam ist Ho Chi Minh City, sie stellt aufgrund ihrer Mischung aus franzö- sisch-kolonialen Gebäuden, Museen, Restaurants und histo- rischen Strukturen ein High- light für Touristen dar. Eine be- liebte Sehenswürdigkeit ist auch der Wiedervereinigungspalast, der täglich besichtigt werden kann. Es gibt das Angebot ge- führter Touren durch die unter-

irdischen Bunker. Hanoi, die Hauptstadt Vietnams im Delta des Roten Flusses, bietet Urlau- bern Attraktionen wie den le- gendären Hoan Kiem See mit dem heiligen Schildkrötenturm und dem Jadetempel. Im Regie- rungszentrum kann man das Ho Chi Minh Mausoleum so- wie den Präsidentenpalast be- suchen, zusätzlich trifft man in der gesamten Stadt auf alte Tempel und Pagoden.

Der Besuch der Halong-Bucht, eine der schönsten Wasserland- schaften überhaupt, darf wäh- rend der Vietnam-Reise nicht fehlen. Die größte Insel der Bucht Cat Ba begeistert Touris- ten mit Outdoor-Aktivitäten wie Klettern, Wandern oder Kajak-Fahrten. Etwa 400 Kilo- meter von der Hauptstadt ent- fernt befinden sich die atembe- raubenden Ban-Gioc-Detian- Wasserfälle. Im Süden Vietnams bewundern Reisende das Me-

kong-Delta, eine riesige Land- schaft aus Sümpfen, Inseln und kleinen Flussläufen. Das Leben findet hier teils auf dem Land, teils auf dem Wasser statt. Se- henswert ist auch die auf einem Berg liegende Parfüm-Pagode, ein Tempelkomplex und gleich- zeitig ein wichtiger religiöser Pilgerort, der etwa 70 Kilometer von Hanoi entfernt liegt.

Medizinische Risiken In Viet nam stellen die tagaktiven Aedes-Mücken eine Gefahr dar, denn sie übertragen Chi- kun gunya-Viren. Chikungunya bedeutet so viel wie „der ge- krümmt Gehende“, die Bezeich- nung weist auf die starken Glie- derschmerzen, die durch die Viren hervorgerufen werden, hin. Nach einer Inkubations- zeit von drei bis sieben Tagen zeigen sich bei Betroffenen Beschwerden wie hohes Fie- ber, Gelenk-, Muskel- und Glie- derschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Hautausschläge und -blutungen, Erschöpfung, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Augen- entzündungen. Die Symptome klingen nach ein bis zwei Wo- chen von selbst wieder ab, da- nach sind die Personen lebens- lang im mun. Die einzige Mög- lichkeit, einer Infektion vorzu- beugen, besteht in der Expo- sitionsprophylaxe in Form von Moskitonetzen oder Repellen- zien.

Je nach Region kommt Malaria in Vietnam ganzjährig vor, meist ist der Erreger die gefähr- liche Form Plasmodium falci- parum. Insbesondere in den Grenzregionen zu Kambodscha ist das Risiko hoch, im übrigen Land dagegen minimal. Infi- zierte leiden unter grippeähn- lichen Symptomen, starker Ab- geschlagenheit sowie hohem Fieber, das bei der Malaria tro- pica (ausgelöst durch Pl. falci- parum) unregelmäßig und ohne

STARTKLAR

Das asiatische Land im Südchinesischen Meer ist bekannt für seine turbulenten Städte, atemberaubenden Landschaften und buddhistischen Pagoden. Es lauern aber auch Krankheits erreger auf die Besucher.

Vietnam

© wichianduangsri / iStock / Getty Images

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erkennbaren Rhythmus auftritt.

Auch der Schutz vor Malaria ge- schieht am besten durch Bar- rieremaßnahmen wie Kleidung, Mückennetze, mückenabwei- sende Mittel oder durch die Vermeidung von Aufenthalten in der Natur bei Dämmerung, damit die infizierten Anophe- lesmücken nicht zustechen kön- nen. Verschiedene Wirkstoffe wie beispielsweise Atovaquon, Proguanil, Mefloquin oder Chloroquin dienen der Che- moprophylaxe, außerdem wird Reisenden eine notfallmäßige Selbstbehandlung (stand-by emergency treatment) in abge- legenen Regionen empfohlen.

Diese liegen vor, wenn inner- halb von 48 Stunden keine medizinische Einrichtung er- reichbar ist. Die notfallmäßige Selbstbehandlung erfolgt mit einer N1-Packung von Atova- quon/Proguanil oder Arteme- ther/Lumefantrin.

Nachtaktive Stechmücken über- tragen mitunter die durch Fla- vi-Viren verursachte Japanische Enzephalitis. Die Tropenkrank- heit verläuft oft mild und asym- ptomatisch, in schweren Fällen leiden Betroffene unter Schüt- telfrost, Fieber, Abgeschlagen- heit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Nisten sich die Viren im zentralen Nervensys- tem (ZNS) ein, entwickelt sich eine Enzephalitis mit Reflex- störungen, Krampfanfällen, Be- wusstseinstrübung, Lähmungs- erscheinungen und Anzeichen einer Hirnhautentzündung. Es existiert keine kausale Therapie der Japanischen Enzephalitis, daher erfolgt die Behandlung rein symptomatisch. Für Perso- nen ab dem zweiten Lebensjahr ist in Deutschland ein Totimpf- stoff zugelassen.

Die tagaktive Aedes-Mücke ist ebenfalls für das Dengue-Fieber verantwortlich. Die Infektion äußert sich nach einer Inkuba- tionszeit von drei bis zehn Ta-

gen durch unspezifische, grip- peähnliche Beschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen und Hautausschlag. Aufgrund der Abnahme der Thrombozyten- zahl können sich Einblutungen auf der Haut bemerkbar ma- chen. Das sogenannte Dengue Hämorrhagische Fieber (DHF) gehört zu den Komplikatio- nen und geht im Extremfall mit einem lebensbedrohlichen Schock einher, der in der Regel nach der Entfieberung eintritt und von Unruhe, Angst, Herz- rasen und kaltem Schweiß be- gleitet wird. Gegen Dengue-Fie- ber liegt weder ein Impfschutz noch eine Möglichkeit der kau- salen Therapie vor.

In Vietnam ist auch das hohe Bissrisiko durch streunende Hunde, die Tollwut übertragen können, zu beachten. Nach einer Inkubationszeit von meist drei bis acht Wochen erschei- nen uncharakteristische Be- schwerden wie Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit oder eine er- höhte Schmerzempfindlichkeit im Umfeld der Bisswunde. Bei der enzephalitischen Form lei- den Infizierte unter einer Hy- drophobie (Angst vor dem Trin- ken), Unruhe, Krämpfen der Schlundmuskulatur, vermehrter Speichelbildung, Aerophobie sowie unter dem Wechsel zwi- schen aggressiver und depressi- ver Verstimmung. Die paralyti- sche Variante kennzeichnet sich durch Veränderungen an den Rückenmarks- und peripheren Nerven, sodass es unter ande- rem zu Muskelschwäche und Lähmungen kommt. Innerhalb weniger Tage führt die Infektion zum Tode.

Während und nach den Regen- zeiten sind Durchfallerkran- kungen in Vietnam nicht sel- ten, allerdings durch eine ent- sprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermeid- bar. Urlauber sollten daher am besten Flaschenwasser verwen-

den, Lebensmittel selbst kochen oder schälen, die Hände häufig mit Seife waschen und im An- schluss desinfizieren und Flie- gen möglichst von Speisen fern- halten.

Auch die Zika-Virus-Infektion wird in erster Linie über Stech- mücken der Gattung Aedes auf den Menschen übertragen.

Häufig verläuft die Erkrankung asymptomatisch oder milde und wird dann von Fieber, Hautausschlag, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen beglei- tet, selten treten neurologische Komplikationen auf. Zikavi- rus- Infektionen während der Schwangerschaft haben unter Umständen Fehlbildungen beim Fötus zur Folge. Es gibt weder einen Impfstoff noch Medi-

kamente zur Bekämpfung der Ursache, daher wird die In- fektion symptomatisch behan- delt.

Zuhause vorsorgen Die me- dizinische Versorgung in Viet- nam entspricht nicht dem eu- ropäischen Standard, sondern ist hygienisch, technisch und ap parativ problematisch. In den Groß städten gibt es einige Krankenhäuser, deren Standard etwas fortschrittlicher ist. Rei- sende sollten vor Urlaubsantritt stets eine Auslandsreise-Kran- ken- und Rückholversicherung abschließen.  n

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

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