84 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2021 | www.diepta.de
PRAXIS
N
eben der tägli-chen Pflege, ge- sunder Ernäh- rung und Sport müssen wir unserer Haut manchmal ein bisschen Extra- Power geben, um sie strahlend schön aussehen zu lassen. Die konzentrierte Wirkung der Schönheitselixiere aus der Glas-
flasche führen bereits bei ein- maliger Anwendung zu einem sofort sichtbaren Ergebnis. Be- gehrt sind auch Ampullenkuren, die durch ihre längerfristige An- wendung eine hervorragende Anti-Aging- Wirkung, Tiefen- durchfeuchtung und jünger aus- sehende, strahlende Haut her- vorbringen. Der tägliche Einsatz
von Ampullen empfiehlt sich bei Hautproblemen wie Akne, starker Verhornung oder zum Aufhellen von Pigmentverschie- bungen. Die Konzentration der Inhaltsstoffe in einer Ampulle liegen meist drei- bis fünfmal höher als in einer Pflegecreme.
Die Anwendungsdauer richtet sich jeweils nach den Angaben
des Herstellers. Der Vorteil die- ser Darreichungsform ist neben der hohen Wirkstoffkonzentra- tion der mögliche Verzicht auf Konservierungsmittel. Da eine Ampulle sofort oder in kurzer Zeit aufgebraucht wird, ist eine Konservierung nicht nötig.
Durch den Verzicht auf Konser- vierungsmittel und häufig auch auf Emulgatoren werden die Hautverträglichkeit sowie die Wirkstoffaufnahme der Haut deutlich verbessert. Nach der Öffnung der Ampulle ist der In- halt noch etwa zwei Tage halt- bar, sodass die Ampulle kom- plett verwendet werden kann, auch wenn die Füllmenge die benötigte Menge überschreitet.
Dem Kunden das richtige Handling erläutern Die Am- pulle wird vor Gebrauch ge- schüttelt. Um Flüssigkeit aus der Ampullenspitze nach unten fließen zu lassen, wird die Glas- flasche sanft aufgeklopft und der Markierungspunkt (Soll- bruchstelle) am Ampullenhals zum Körper gerichtet. Zum Schutz vor Schnittverletzungen sollte man ein Kosmetiktuch um das obere Drittel legen oder die beigefügte Ampullen-Auf- brechhilfe verwenden und den Kopf entgegen der Markie- rungspunktrichtung (von sich abgewandt) abbrechen. Die Entnahme der Flüssigkeit er- folgt durch Klopfen auf den Ampullenboden in die hohle Hand. Keinesfalls sollten die spitzen Glasbruchstellen die Haut berühren. Das Konzentrat wird mit den Fingerspitzen auf die gereinigte Haut von Gesicht, Hals und Dekolleté aufgetragen und durch sanftes Klopfen und Massieren in die Haut eingear- beitet. Ist ein Plastikaufsatz hin- zugefügt, setzt man diesen vor- sichtig auf den Ampullenhals, was die Entnahme und Dosie- rung des Konzentrats erleichtert.
Ampullen werden nach der
DERMATOLOGIE
Die kleinen Wirkstoffkonzentrate sind aus der Kosmetik nicht mehr wegzudenken. Benötigt die Haut einen Frischekick oder einen sofortigen Push-Up-Effekt, folgt die Wirkung aus der Ampulle unmittelbar.
Kleine Flasche , große Wirkung
© fortton / iStock / Getty Images Plus
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Hautreinigung aufgetragen.
Den Abschluss bildet die Pfle- gecreme, welche positive Effekte auf den Transport des Wirkstof- fes in die tieferen Hautschichten hat und so eine Sogwirkung entstehen lässt. Eine Anwen- dung am Abend ist besonders empfehlenswert, da die Inhalts- stoffe über Nacht wunderbar aktiv werden können. Generell gilt, dass Konzentrate immer und auch zu jeder Tageszeit an- wendbar sind, um einen ge- wünschten Soforteffekt (Push- up) zu erlangen. Die kleinen Flaschen eignen sich, um So- fort- und Langzeiteffekte zu er- zielen und jedes Hautbedürfnis zu befriedigen.
Beliebte Inhaltsstoffe der Wirkstoffbomben Hyaluron- säure steigert die Hautfeuchtig- keit, Trockenheitsfältchen wer- den sichtbar geglättet, pralle und strahlende Haut entwickelt sich durch aufgefüllte Feuchtig- keitsspeicher.
Kollagen eignet sich hervorra- gend für eine Ampullenkur, denn ein gesundes und stabiles Kollagengerüst sorgt für eine optimale Spannkraft der Haut.
Die Kollagensynthese wird ak- tiviert und die körpereigene Hyaluronsäure optimal verteilt.
Hyaluronsäure und Kollagen bilden zusammen ein optimales Duo für eine aufgepolsterte, ju- gendlich wirkende und falten- freie Haut. Es gibt inzwischen übrigens auch vegane Kolla- gen-Produkte.
Retinol sorgt für eine Straf- fung der Haut und Minderung von ausgeprägten Falten. Die Anwendung sollte am Abend erfolgen und eignet sich bes- tens für eine siebentägige In- tensivkur.
Vitamin C und Biopeptide akti- vieren die Kollagensynthese und haben eine glättende Wir- kung auf bereits vorhandene Hautalterungsmerkmale. Dazu
steigern sie die Hautfestigkeit.
Mit Glycolsäure gelingt eine Entfärbung von Pigmentver- schiebungen (Aknenarben und Altersflecken). Sie bringt müde graue Haut wieder zum Strahlen.
Die Küstenkamille dient zur Beruhigung und Regeneration der Haut über Nacht. Sie sorgt für Entspannung der Mimik- Fältchen.
Koffein und Makroalgen regen die Mikrozirkulation der Haut an, die Ausstrahlung wird sicht- bar verbessert. Außerdem be- wirken sie eine Steigerung der Hyaluronsäurebildung, eine Aktivierung der Elastin- und Kollagensynthese sowie die Verbesserung der jugendlichen V-Kontur (vom Kinn bis zu den Wangenknochen).
Glanz und Schimmerpartikel sor- gen für den perfekten Glow und sofortiges frisches, rosiges Ausse- hen. Durch Lichtreflektion wer- den Fältchen optisch gemildert.
Dehnungsstreifen Infolge von Schwangerschaft, Gewichts- schwankungen und Pubertät können sich Dehnungsstreifen bilden. Ein hochkonzen triertes Pflanzencocktail-Serum aus Efeu, Frauenmantel und Schachtel- halm mildert das Bild der Deh- nungsstreifen.
Die besten Erfolge erzielt man mit einem schnellen Behand- lungsstart unmittelbar nach frisch entstandenen Dehnungs- streifen. Die körpereigene Elas- tin- und Kollagensynthese wird gepusht, woraus sich eine Ver- ringerung von Breite und Tiefe der Streifen ergibt. Das Haut- bild wird glatter, ebenmäßiger und die bläulichen Verfärbun- gen, welche frische Dehnungs- streifen aufzeigen, werden mi- nimiert und verschwinden im Laufe der Ampullenkur. n
Sandra Holzhäuser, PTA und Kosmetikerin
