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Afrika: Gewinner oder Verlierer der globalisierten Weltwirtschaft?

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Academic year: 2022

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© RAABE 2020

V.8

Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Afrika: Gewinner oder Verlierer der globa- lisierten Weltwirtschaft? – Das Beispiel Kenia

Timo Schuh, Anke Söller

© Gerhard Mester

Die Lernenden hinterfragen am Beispiel Kenias, ob Afrika zwangsläufig Verlierer der Globalisierung ist. Welche Rolle spielen Kolonialisierung, Institutionen oder das Afrikanische Freihandelsabkom- men bei der Entwicklung dieser Länder? Dieser Beitrag legt den Fokus auf digitale Medien und stellt für den Einsatz im bilingualen Unterricht außerdem Material alternativ auf Englisch zur Verfügung.

KOMPETENZPROFIL

Klassenstufe/Lernjahr: 11/12 (G8), 12/13 (G9)

Dauer: 11 Unterrichtsstunden

Kompetenzen: Vor- und Nachteile internationaler Arbeitsteilung bewerten; mit einer Conceptmap Informationen strukturieren; Ursachen von Unterentwicklung und Entwicklungshilfeprojekte beurteilen; Good Governance und Korruption erläutern

Thematische Bereiche: Vor- und Nachteile von Freihandel, Kenias Rolle in der Weltwirt- schaft, Entwicklungshilfe, Global Governance, Chinas Engagement in Afrika, Ruanda als Vorbild für Kenia?

Medien: Texte, Statistiken, Bilder, Zeitungsartikel, Karikatur, Karten, Videos, LearningApps

Zusatzmaterialien: Klassenarbeit, bilinguales Unterrichtsmaterial, analoge Alternativen

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VORSC

HAU

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4 von 30 V Internationale Wirtschaftsbeziehungen Beitrag 8 Afrika – Globalisierungsgewinner?

14 RAAbits Wirtschaft Juni 2020

© RAABE 2020

Auf einen Blick

Rosen zum Valentinstag?

Lernziel: Die Jugendlichen bekommen am Beispiel des Rosenhandels zwischen Kenia und der EU einen ersten Eindruck von den Auswirkungen der Globalisierung auf Kenia.

M 1 Rosen für Lukas’ Freundin am Valentinstag? / anhand eines Mysterys die Zusammenhänge des kenianischen Rosenhandels rekonstruieren und bewerten

Ein Löwe auf dem Sprung? – Kenias Rolle in der Weltwirtschaft

Lernziel: Die Lernenden überprüfen Kriterien und Indikatoren zur Einordnung von Ländern als Industrie-, Entwicklungs- oder Schwellenländer am Beispiel Kenias.

M 2 Same, same but different? – Hilfe bei den Hausaufgaben gesucht!

/ Einstufung Kenias als Schwellenland und Erkennen der Problematik im Fehlen allgemeingültiger Definitionen

Unterentwicklung – Wer trägt die Schuld?

Lernziel: Die Lernenden kennen den Unterschied zwischen Ursachen von Unterent- wicklung und dem Scheitern von Staaten und wenden diese auf Kenia an.

M 3 Ursachen für Unterentwicklung – Opfer der Geschichte? / Ursachen von Unterentwicklung überblicken, einen Text analysieren, eine Conceptmap erstellen

M 4 Good Governance – Welche Rolle spielen gute Institutionen? / Regie- rungshandeln nach Good Governance und Problematik von Korruption be- urteilen sowie Gründe für den Erfolg bzw. Misserfolg von Staaten diskutieren

Fortschritt durch Freihandel? – In Afrika entsteht die größte Freihandelszone der Welt

Lernziel: Die Schülerinnen und Schüler erörtern die Vor- und Nachteile von allgemei- nem Freihandel und im Speziellen die der African Free Trade Area (AfCFTA).

M 5 Africa on the Move? – The African Continental Free Trade Area will beco- me the world’s largest Free Trade Zone / Erarbeitung der Vor- und Nachteile von Freihandel und der AfCFTA anhand von Videos und einer LearningApp.

1./2. Stunde

3./4. Stunde

5.–7. Stunde

8. Stunde

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V Internationale Wirtschaftsbeziehungen Beitrag 8 Afrika – Globalisierungsgewinner? 17 von 30

14 RAAbits Wirtschaft Juni 2020

© RAABE 2020

„Musterland“ Ruanda – Ein Vorbild für Kenia?

Aufgaben

1. Positionieren Sie sich auf der Linie zu der Aussage: „Eine gute wirtschaftliche Entwicklung recht- fertigt (zumindest zeitweise) eine Einschränkung der politischen Rechte.“

stimme überhaupt nicht zu stimme voll zu

2. Überprüfen Sie anhand der Texte und der Definition, ob Ruanda als „Entwicklungsdiktatur“ be- zeichnet werden kann. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

a) Beschreiben Sie die Entwicklung Ruandas in den vergangenen Jahren.

b) Schauen Sie sich folgendes Video an: https://www.youtube.com/watch?v=FELiweMi4tA.

Nennen Sie die Vorwürfe, die der Journalist der Außenministerin Ruandas, Louise Mushiki- wabo, macht (Video 0:00–3:27; 8:37–12:40).

c) Erläutern Sie, wie Mushikiwabo auf die Vorwürfe reagiert.

d) Überprüfen Sie, ob Ruanda als „Entwicklungsdiktatur“ bezeichnet werden kann.

3. Erörtern Sie ausgehend von den Materialien, ob Ruanda Vorbild für andere afrikanische Staaten und somit auch für Kenia sein sollte. Überprüfen Sie Ihre Einschätzung aus Aufgabe 1.

„Sich selbst kitzeln und dann lachen“

[…] Am Freitag sind Präsidentschaftswahlen in dem kleinen Land, das durch seinen bruta- len Völkermord 1994 traurige Berühmtheit erlangte. An Präsident Paul Kagames Sieg zwei- felt niemand. Es geht einzig darum, das Volk an die Urnen zu treiben.

Dafür wird Massenpsychologie vom Feinsten eingesetzt: In jedem Dorf mahnen die lokalen Führer die Leute, zur Wahl zu gehen. Die Jugend singt und tanzt zu Popsongs, die Kagames Errungenschaften preisen. Straßenlaternen, Leitplanken und Bäume sind mit blau-weiß-ro- ten Wimpeln und Lichterketten geschmückt, den Farben der Regierungspartei. „Wer Hunger hat, der isst, was auf den Tisch kommt“, drückt sich ein junger Ruander aus – mit einem Sprichwort. Und was kommt da auf den Tisch? Die Antwort: „Sicherheit und geteerte Stra- ßen.“. Ruanda wird international viel gepriesen. […] In internationalen Rankings belegt Ru- anda afrikanische Spitzenplätze, etwa was Investitionssicherheit und Korruptionsbekämp- fung angeht. […]

Sicher ist: In keinem Land der Region wurde in den vergangenen Jahren so viel gebaggert und geteert wie in Ruanda. […] Doch die meisten der neuen Glitzergebäude stehen fast leer.

Sie sind auf Pump gebaut, Teil einer Theaterkulisse, vor welcher das Stück „Wir entwickeln uns alleine und sind stolz darauf“ gespielt wird. Wer in die Dörfer fährt, der sieht extreme Armut. Es gibt Unterernährung, die Entwicklung ist extrem ungleich verteilt. Doch sie zu hinterfragen, ist gefährlich. „Nicht alle Wahrheit ist richtig“, sagt ein lokales Sprichwort. Wer die ganze Wahrheit sagt, der bekommt Probleme.

Die offizielle Linie ist, man wolle sich aus der Abhängigkeit von Entwicklungshilfe lösen und auf eigenen Füßen stehen. 2012 setzte Ruandas Regierung dafür den Nationalen Fonds

„Agaciro“ auf, als die internationale Gemeinschaft aufgrund der Einmischung Ruandas im Kongo-Krieg Hilfsgelder einfror. „Agaciro“ bedeutet übersetzt „Würde“. Teile der Gehälter von Staatsangestellten werden direkt abgeführt. Unternehmen müssen in den Fonds ein- zahlen, um im Geschäft zu bleiben. […]

Sicherheit und geteerte Straßen – von dem, was auf den ruandischen Tisch kommt, werden die Menschen nicht satt. Vieles, was die Kagame-Regierung in den vergangenen Jahren im Hauruckverfahren durchgedrückt hat, ist nicht unbedingt erfolgreich gewesen. Das beste

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Definition:

Entwicklungsdik- tatur Staatsform, in der

die Herrschenden mit zeitlich be- grenztem Einsatz

diktatorischer Mittel die instituti- onellen Vorausset- zungen einer lang- fristig erfolgreichen

ökonomischen und sozialen Entwick-

lung schaffen.

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