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Wirksamkeit biologischer DMARDbei rheumatoider Arthritis

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Academic year: 2022

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Im Jahr 2016 überarbeitete die Euro- pean League Against Rheumatism (EULAR) die früheren Empfehlungen zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA). Diese aktualisierte Ver- sion basiert unter anderem auf einem systematischen Literatur-Review, der neue Studien zur Wirksamkeit von bDMARD (biological disease-modify- ing antirheumatic drugs) bei RA-Pa- tienten berücksichtigte.

Für den Review wurden randomisierte, kontrollierte Studien aus den Jahren 2013 bis 2016 ausgewertet, in denen RA-Patienten mit folgenden bDMARD behandelt wurden: Adalimumab, Cer- tolizumab-Pegol, Etanercept, Golimu- mab, Infliximab, Anakinra, Abatacept, Rituximab und Tocilizumab. Zusätz- lich recherchierten die Autoren nach Daten zu neuen bDMARD, einschliess- lich Biosimilar-DMARD (bsDMARD).

Insgesamt erfüllten 51 Publikationen und 35 Abstracts die Einschlusskriterien.

Ergebnisse

Die neuen Studien bestätigten, dass die Kombination aus einem bDMARD und einem konventionellen synthetischen DMARD (csDMARD) wirksamer ist als die alleinige Gabe eines csDMARD (Evidenzklasse 1A). Zudem bestätigten die neueren Studien den Standpunkt,

dass die Kombination aus einem bDMARD und einem csDMARD ef- fektiver ist als eine bDMARD-Mono- therapie (Evidenzklasse 1B).

Die Treat-to-target-Strategie – Beginn der Therapie mit einem csDMARD, Dosiseskalation und zusätzliche Gabe eines bDMARD bei Nichtansprechen – ist ein effektiver Therapieansatz (Evi- denzklasse 1B). Patienten unter einer Methotrexatmonotherapie erreichten eine anhaltende Remission, wenn bei ihnen die Treat-to-target-Strategie an- gewandt wurde. Die Ergebnisse neuer Strategiestudien bestätigen die jenigen aus älteren randomisierten, kontrollier- ten Studien und erlauben eine ein - deutige Schlussfolgerung: Ein Treat-to- target-Therapieansatz, bei dem eine

Eskalation der csDMARD-Behandlung erfolgt und bei Nicht ansprechen zu- sätzlich ein bDMARD gegeben wird, ist eine erfolgreiche Strategie.

Bei Versagen eines bDMARD wurde ein besseres klinisches Ansprechen be- obachtet, wenn ein anderes bDMARD verabreicht wurde (Evidenzklasse 1A).

Kein klarer Vorteil war erkennbar, wenn auf eine Substanz mit einem an- deren Wirkmechanismus gewechselt wurde.

Das klinische Ansprechen konnte bei Patienten in Remission oder mit gerin- ger Krankheitsaktivität am besten aufrechterhalten werden, wenn das bDMARD weitergegeben und nicht abgesetzt wurde; doch war eine bDMARD-Dosisreduktion oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalls («spacing») möglich, wobei nicht we- nige Patienten eine bDMARD-freie Re- mission erreichten (Evidenzklasse 2B).

Es liegen auch randomisierte, kontrol- lierte Studien vor, welche die Wirksam- keit einiger neuer bDMARD (Sarilumab, Clazakizumab, Sirukumab und Mavri- limumab) und einiger bsDMARD bele- gen (Evidenzklasse 1B). Biosimilar- DMARD erwiesen sich in den Studien mit RA-Patienten als ebenso effektive Biologika wie die Original-bDMARD.

Fazit der Autoren

Diese systematische Literaturübersicht bestätigte die in früheren Studien berichtete Wirksamkeit biologischer DMARD bei RA und lieferte zusätzli- che Informationen über Dosisreduktio- nen sowie über ein «switching» zwi- schen verschiedenen bDMARD. Andrea Wülker

Quelle: Nam JL et al.: Efficacy of biological disease- modifying antirheumatic drugs: a systematic literature review informing the 2016 update of the EULAR recom- mendations for the management of rheumatoid arthritis.

Ann Rheum Dis 2017, Mar 10; DOI: 10.1136/annrheumdis- 2016-210713.

Interessenlage: Ein Teil der Autoren hat Honorare von verschiedenen Pharmaunternehmen und Institutionen erhalten.

ARS MEDICI 132017

601

STUDIE REFERIERT

Wirksamkeit biologischer DMARD bei rheumatoider Arthritis

Treat-to-target-Strategie ist ein erfolgreicher Therapieansatz

Welche neuen Erkenntnisse gibt es zur Wirksamkeit biologischer DMARD bei Patienten mit rheumatoider Arthritis? Ein aktueller Review analysierte Studien aus den Jahren 2013 bis 2016.

Annals of the Rheumatic Diseases

❖Der vorliegende Review bestätigt die Wirksamkeit von bDMARD bei RA.

❖Im Allgemeinen war die Kombinati- onstherapie (bDMARD plus csDMARD) wirksamer als die csDMARD- oder die bDMARD-Monotherapie.

MERKSÄTZE

Head-to-head-Studien fehlen

Die Autoren merken an, dass sie keine neuen direkten Vergleichs- studien ausfindig machen konn- ten, die seit 2013 veröffentlicht wurden. Vielmehr konzentrierten sich die Untersucher von gespon- serten Studien meist darauf, die Überlegenheit der geprüften Substanz gegenüber Plazebo (er- neut) zu bestätigen. Für die The- rapie der RA stehen heute viele sehr effektive, aber kosteninten- sive Therapieoptionen zur Verfü- gung. Was fehlt, ist eine evidenz- basierte Priorisierung der ver- fügbaren Substanzen. Hierzu sind direkte Vergleiche der verschie- denen Behandlungsoptionen er- forderlich, betonen die Autoren.

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