Research Collection
Working Paper
Beitrag zur Berechnung von Flächentragwerken nach der Methode der Finiten Elemente
Author(s):
Walder, Ulrich Publication Date:
1977
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-000747259
Rights / License:
In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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ETH Library
Beitrag
zurBerechnung
vonFlächentragwerken nach der
Methode der Finiten Elemente
Ulrich Walder
November 1977 Bericht Nr. 77
BirkhäuserVerlag Basel und Stuttgart Institut für Baustatik und Konstruktion ETH Zürich
von
Dr.sc.techn. Ulrich Walder
Institutfür Baustatik und Konstruktion
Eidgenössische
Technische Hochschule ZürichZürich November 1977
Arbeiten über elastische
Berechnungen
mit finiten Elementen sind heute so zahlreich, dass eine weitereVeröffentlichung geradezu
eineRechtfertigung verlangt.
Die
vorliegende Veröffentlichung
wurde von Herrn U. Walder als Dissertationausgearbeitet.
Sie behandelt verschiedene theoretische Probleme, welche sich bei derEntwicklung
despraxisorientierten Schalenprogrammes
FLASH(F_inite
ELement
Analysis
of SHells) stellten. Im besonderengalt
es, kombinierbare Scheiben- und Plattenelemente zu entwickeln, welche sich zu Schalenelementen zusammensetzen lassen. Ferner wurdenspezielle
Elemente zur vereinfachtenBerechnung rippenförmiger Aussteifungen
an Platten und Schalen studiert.Die
praktische Bedeutung
dieser Arbeit wird durch dieVerwendung
des Pro-grammes FLASH zur
Berechnung
vonFlächentragwerken
sowohl in der Schweiz alsauch in verschiedenen andern Ländern
Europas angezeigt.
Für ein Hochschul¬institut ist es immer eine grosse
Genugtuung
festzustellen, dass seine For¬schungsarbeiten
auchpraktische Anwendung
finden.Zürich, November 1977 Prof. Dr. B. Thürlimann
Vorwort
Seite
1. EINLEITUNG
1 .1 Nomenklatur
2. VARIATIONSPRINZIPIEN DER ELASTOSTATIK
2.1 Klassische
Variationsprinzipien
2.1.1
Prinzip
vom Minimum derpotentiellen Energie
2.1.2
Prinzip
vom Minimum derkomplementären Energie
2.2 Erweiterte
Variationsprinzipien
8
S 8 10 11
3. FINITES ELEMENTMODELL 14
3.1 Das
standard-hybride Spannungsmodell
'
16 3.2
Hybride dreieckige
undviereckige
Scheibenelemente 213.2.1 Anzahl
Verschiebungsfreiheitsgrade
213.2.2 Ansatzfunktionen 23
3.2.3
Eigenschaften
der Scheibenelemente imProgramm
FLASH 263.2.3.1 Die Elemente SV3LL und SD3LL 34
3.2.3.2 Die Elemente SV3LQ und SD3LQ 39
3.2.3.3 Die Elemente SV3KL und SD3KL 41
3.2.3.4 Die Elemente SV3KQ und SD3KQ 45
3.2.4
Vorgeschriebene Randspannungen
473.2.5
Anwendungsbeispiel
493.3
Hybride dreieckige
undviereckige
Plattenelemente 513.3.1 Ansatzfunktionen 51
3.3.2
Eigenschaften
der FLASH-Plattenelemente 553.3.3
Vorgeschriebene Randspannungen
633.4
Hybride dreieckige
undviereckige
elastischgebettete
Plattenelemente 66
3.4.1 Erweitertes
Hellinger-Reissner-Prinzip
für dieelastische
Bettung
663.4.2 Ansatzfunktionen und
Stützendruckberechnung
673.4.3
Eigenschaften
der Elemente und numerischeBeispiele
693.4.4
Linienlagerung
mit elastischgestützten
Elementen 794. DIE BERECHNUNG VON RAEUMLICHEN FLAECHENTRAGWERKEN MIT EBENEN
HYBRIDEN ELEMENTEN 83
4.1 Die
dreieckigen
undviereckigen
Schalenelemente von FLASH B35. EINE VEREINFACHTE BEHANDLUNG RIPPENFOERMIGER AUSSTEIFUNGEN
AN PLATTEN UND SCHALEN 92
5.1 Die
Berechnung
vonRippenplatten
als ebenes Problem 935.2
Schalenaussteifungen
996. SCHLUSSBEMERKUNG 101
ANHANG: DAS COMPUTERPROGRAMM FLASH 102
1.
Programmaufbau
undDatenorganisation
1022. Numerische Besonderheiten 104
3.
Problemformulierung
undDatenaufbereitung
1054.
Resultatausgabe
1075. Liste der Standardelemente in FLASH 108
ZUSAMMENFASSUNG 109
SUMMARY 111
LITERATURVERZEICHNIS 113
Parallel zur
Entwicklung digitaler
Rechenautomaten hat sich in den letzten Jahren mit derEinführung computergerechter Berechnungsmethoden
auch in der Baustatik eine rascheWandlung vollzogen.
Dem immer mühsamer undaufwendiger
werdenden Suchen nach
analytischen Lösungen
fürausgefallene Spezialfälle
der
Tragwerksberechnung
hat sich dieFrage
nach dem Erfassen desprinzipiel¬
len Verhaltens im Kleinen und nach der
Möglichkeit
einer darausfolgenden approximativen Berechnung beliebiger Tragwerke entgegengestellt.
Die
Einführung
der dieserBetrachtungsweise entsprechenden
Methode der fini¬ten Elemente hat sich als derart effizient und
befriedigend
erwiesen, dassman sie heute mit der modernen
Computerstatik
schlechthin identifizieren darf. Bereits vor, insbesonderejedoch
nach der sauberen theoretischen Veran¬kerung
der zuerst intuitiv,ingenieurmässig gefundenen
Methode, entstand eine Vielzahl von darauf basierendenComputerprogrammen.
Die zumeist anHochschulen entwickelten
Finite-Element-Programme
blieben aber in ihrer An¬wendung
sehr oft nurSpezialisten
vorbehalten, sei es weil es sich um unüber- blickbareMammutprogramme
oder mehr derForschung
dienendeSpezialprogramme
handelte.
Am Institut für
Baustatik
und Konstruktion der ETH Zürich wurde deshalb im Jahre 1973 beschlossen, einFinite-Element-Programm
zur linear-elastischenBerechnung
vonFlächentragwerken
zu entwickeln, welches vonIngenieuren
ausder Praxis wie auch von Studenten im Lehrbetrieb als'
alltägliches
Hilfsmit¬tel
selbständig
verwendet werden kann.In dieser Arbeit werden
einige
theoretische Probleme behandelt, welche sich im Zusammenhang mit derAnwendung
der Methode der finiten Elemente bei derVerwirklichung
diesesProjektes ergaben.
Auf die mehrcomputerorientierten Fragen (Programmaufbau, Eingabesprache, Rechenalgorithmen,
etc.) wird nursehr kurz
eingegangen.
Nach der
Festsetzung
der Nomenklaturfolgt
im nächstenKapitel
alsGrundlage
der weiteren
Untersuchungen
eineZusammenstellung
der klassischen und er¬weiterten
Variationsprinzipien
der Elastostatik.Im
Kapitel
3 wird das imAnwendungsprogramm
FLASH (Finita ELementAnalysis
of SHells) verwendete finite Elementmodell
vorgestellt.
Es handelt sich um einhybrides Spannungsmodell. Aufgrund
der schlechten bis heute erreichten Resultate wird zuerst eine neue Elementfamilie von 8 Scheibenelementen mit dreiVerschiebungsfreiheitsgraden
pro Knotenvorgestellt
und diskutiert.enthaltenen Plattenelemente betrachtet. Für das Problem der elastisch ge¬
betteten
Flächentragwerke
wird eine neueLösung angegeben,
und die daraufbasierenden elastisch
gestützten hybriden
Plattenelemente werden anhandeiniger Beispiele
mitkomplizierten Lagerungsbedingungen getestet.
Im
Kapitel
4 wird das Verhalten der ausje
einem Scheiben- und Plattenele¬ment
zusammengesetzten
Schalenelemente erläutert. ImKapitel
5folgt
eineDiskussion verschiedener Modelle
zur-Behandlung rippenförmiger Aussteifungen
an Platten und Schalen. Im
Anhang
wird dasAnwendungsprogramm
FLASH kurznäher
vorgestellt.
1 .1 Nomenklatur
Die
Darstellung
der mathematischenBeziehungen erfolgt
in dieser Arbeit in der in[A1] eingeführten
Kurzschreibweise. Wie die Matrix- oder Indexschreib¬weise
gilt
sie fürbeliebige Tragwerkstypen
(Scheiben, Platten, dreidimen¬sionale Probleme), hat aber den Vorteil der
grösseren
Uebersichtlichkeit.Da vor allem Scheiben und Platten behandelt werden, sind nachstehend die Feld-, Rand- und
Kontinuitätsgleichungen
der linearen Elastizitätstheorie für dieseTragwerkstypen
kurzzusammengestellt.
AlleBeziehungen gelten
fürein kartesisches
Koordinatensystem.
Voraussetzungen
undProblemstellung:
Volumen V ; F-1
Bild 1.1 :
Allgemeine Problemstellung
initiale
Dehnungen
evorgeschriebene Randverschiebungen
v auf RGesuchti
vorgeschriebene Randspannungen Verschiebungsfeld
vDehnungsfeld
eSpannungsfeld
0s auf R
Kinematische Annahmen:
Statische Annahmen:
- Die
Verschiebungen
werden als kleinvorausgesetzt,
d.h. das
Gleichgewicht
kann am unverformtenSystem
formuliert werden.
-
Querschnittssegmente
senkrecht zur Scheiben- oder Plattenmittelebene bleiben nach derVerformung
ebenund senkrecht zur Mittelebene. Aus dem
Verschiebungs¬
zustand der Mittelfläche lassen sich damit alle Ver¬
schiebungen
desKörpers
bestimmen.-
Verschiebungsfeld
muss überalleindeutig
definiert undstetig
sein.Scheiben sind nur in ihrer Ebene, Platten nur senkrecht dazu belastet
Spannungs-
undDehnungsfeld
müssen nichtstetig
verlau¬fen.
Unter der
Voraussetzung
dergetroffenen
Annahmengelten
diefolgenden
Grund¬gleichungen
der Elastizitätstheorie:(f = T— , USW.)
,x 9x
Scheiben: mit t t
xy yx
o t g 0
x,x xy,y x
a + t + g = 0
y,y xy,x fay
Platten: mit m = m
xy yx
(verallgemeinerte Spannungen)
q + q + g = 0 oder
x,x ^y,y faz
m +2m +m +g=0
x,xx xy,xy y,yy z
y t
dy
Xxy
'öv +—- dy lUy
dz
X*1+ 3y
«y
txy
+ dy9^xy 8x dx
—- 30, j
0v +¦——dx
dx
- x
¦xy
*°y
QyÄdy
M,v+ 3M £JL
My
+"§7"dy 3My
dyu ?
3MiX
dxQx*^-dx
Bild 1.2 :
Spannungskomponenten
derScheibe
undverallgemeinerte Spannungen der Platte
b) Kinematik e = Av
Scheiben: e = u
x ,x
E = V
y »y
v = u + v
xy ,y ,x
Platten: -z*w
,xx
-z*w
,yy
i,y.v
'x,u
2z*w
ixy
x,u
dx'-dx M
£x "—z
~
dx u.x u = -zw,, , Ex = u,x
Bild 1.3:
Verschiebungen
undDehnungen
beiScheiben
und Plattene D «0 e
D = Elastizitätsmatrix
isotrope
Scheiben: (ebenerSpannungszustand)
1 1
Vp- 0
E E
0 0 1
G
0 =
{0
, 0 , T}
x y xy
s =
{e
, e , Y}
x y xy
isotrope
Platten:(verallgemeinerte Dehnungen
undSpannungen]
-v 12 Et3
12 Et3
0
0
-v12 Et3
12 Et3
0
0
0
0
12 Gt3
0
0
0
1 Gat
0 Gat
£={k
,k ,k ,y >Y}
x y xy
x.d >y.d
a={mx'my'mxy'qx'qy}
a=Schubverformungs- parameter
(a = 5/6 bei Rechteck)
wobei:
x ,xx y
t/2
m =
/
z*0 *dz; mx -t/2 x y
t/2
q =
/
T «dz ; qx
_tJ/2
xz y>yy t/2
/
z-0 «dz ;-t/2 y t/2
/
T 'dz-t/2 VZ
xy
-2w
t/2
,xy
m
xy _
=
/
z*t »dzt/2 xy
d)
Randbedingungen
v = v ; s = skinematisch: Scheiben: u = ü"
v = v
Platten: w = w
w = w
, n , n
statisch: s = 0«n
cosX-dr
cosp,dr
Scheiben: s =0 *cosX+t •cosu=s
xx xy x
S =0 •COSU+T •cosX=s
y y xy y
Platten: m = m
n n
q* =
Hn qHn
q*
= q + mn n nt,t m
+ 2m , ,
n,n nt,t
(Kirchhoff'sehe
Ersatzscherkraft)
s und v müssen
entlang
des Randes Reindeutig
definiert sein, dürfen aber inder
gleichen Richtung
nicht beide zusammenvorgeschrieben
werden.e)
Kontinuitätsbedingungen
Kontinuität wenn:
v = v
s = s
n = Aussennormalenvektor auf der Plusfläche
Bild 1.4: Definition von Diskontinuitätsflächen
den Elementen in den
Spannungen
sowohl als auch in denVerschiebungen
auf¬treten. In der
gleichen Richtung
zu D dürfen aber nurje
entweder dieSpan¬
nungen oder die
Verschiebungen
diskontinuierlich verlaufen.v
f
voder
s
f
s v = vauf D
auf D
falls v und s in die
gleiche Richtung
weisenD = D + D
v s
Das linear-elastische Verhalten eines
Körpers
oderTragwerks
kann als Rand¬wertproblem
in Form vonDifferentialgleichungen
oderVariationsgleichungen
mathematisch beschrieben werden. Genaue
Lösungen
existieren nur fürwenige Spezialfälle,
in denen die Geometrie, dieBelastungen
undRandbedingungen
desKörpers
auf einfache Weisegeschlossen dargestellt
werden können. Für dieBerechnung komplizierter Tragwerke
sindNäherungslösungen
entwickelt worden,von denen sich vor allem die Methode der finiten Elemente als sehr effizient erwiesen hat.
Die
Formulierung
der Methode der finiten Elementegeschieht
meist in derForm von
Variationsgleichungen
und wird im weiteren auch in dieser Arbeitso
dargestellt.
Das Variationsverfahren ersetzt dieLösung
der differentiel- lenGrundgleichungen
durch dieapproximative Lösung
einerentsprechenden Extremalforderung.
Diepartiellen Differentialgleichungen
werden dadurch inein
System algebraischer Gleichungen übergeführt.
Neben den direkten Varia¬tionsmethoden (Ritz, Finite Elemente) beruhen auch andere
Näherungsverfahren
(Galerkin, Kollokation, Differenzenmethode) auf diesemVorgehen,
das auchals
Diskretisierung
bezeichnet wird.2.1 Klassische
Variationsprinzipien
der ElastostatikDas
Prinzip
vom Minimum derpotentiellen Energie
sowie dasPrinzip
vom Mini¬mum der
komplementären Energie,
bzw. dieallgemeineren Arbeitsaussagen
derPrinzipien
der virtuellenVerschiebungen
und virtuellenSpannungen,
bilden dieGrundlage
der direkten Variationsverfahren.2.1.1 Das
Prinzip
vom Minimum derpotentiellen Energie
"Von allen kinematisch
zulässigen Verschiebungszuständen
sind für den tat¬sächlichen Zustand die inneren
Spannungen
und äusseren Lasten imGleichge¬
wicht. Er minimalisiert die
potentielle Energie
desSystems."
tt(v) = U(v) + V(v) -> Minimum (6tt = 0)
tt(v) = —2
/
£•?•(£-£ ) •dV -/ vg'dV
-/
vs~*dFV V R
^
y ' v
„ ü> /
U(v) V(v)
elastisches Potential Potential der äusseren Lasten (Formänderungsenergie)
v = kontinuierlich in V
v = v auf R
v
e = Av
0 =
D'(e-e°)
Führt man zu
jeder Verschiebungsfunktion
v benachbarte Scharen von Funktio¬nen v* = v + 6v ein, kommt man zur ersten Variation von v, die auch als vir¬
tuelle
Verschiebung
öv bezeichnet werden kann. Gehorcht v* dengleichen
kine¬matischen
Bedingungen
wie v, danngilt
für die erste Variation der wirklichenVerschiebungen:
Se = öAv in V
6v = 0 auf R v
Der Beweis, dass das
Gesamtpotential
ein Minimum darstellt,ergibt
sich ausder zweiten Variation. Setzt man v* in den Ausdruck für tt ein, erhält man
ir(v*) = tt(v) +
6ir(v)
+62tt(v)
62tt(v)
erscheint nur im Anteil, den die innern Kräfte liefern, und welcher einequadratische
Form von £ ist.Da die Elastizitätsmatrix D aus
physikalischen
Gründenpositiv
definit ist,folgt
52tt(v)
=/6e«D'ö£'dV _>
0V
und mit 5tt(v) = 0
tt( v*)
_>
tt(v) .Das
Energieprinzip
ött(v) = 6
/ ^
£«D»(£-E°)«dV
- 6/ vg-rJV
- 6/
vs-dF = 0M V R
s
lässt sich
allgemeiner
ausdrücken6A(v) =
/
6e«0'dV -/ ävg'dV
-/
övs-dF = 0V V R
und stellt so das
Prinzip
der virtuellenVerschiebungen
dar:"Die von den äusseren
Belastungen
mit virtuellenVerschiebungen geleistete
Arbeit ist vongleichem Betrag
wie die innere virtuelle Arbeit. Diese wirdgeleistet
durch dieSpannungen
mit den virtuellenDehnungen infolge
der vir¬tuellen
Verschiebungen,
wenn dieSpannungen
mit den äusserenBelastungen
imGleichgewicht
sind."Mit Hilfe von
Integralumformungen
und des Gauss'schen Satzes zurUmwandlung
von Volumen- in
Flächenintegrale
kommt man zurVariationsgleichung:
ött(v)
= -/
6v(Vo+g)
*dV +/
6v (s-s)«dF = 0V R
s
Nach dem Fundamentallemma der
Variationsrechnung
ist dieseGleichung
dann erfüllt, wenn die Klammerausdrücke verschwinden. Die Euler'schenGleichungen
(Klammerausdrücke) der
Variationsgleichung
6tt = 0 sindGleichgewichtsbe¬
dingungen.
Daraus ist auch ersichtlich, dass dasPrinzip
der virtuellen Ver¬schiebungen
nur eine andereFormulierung
desGleichgewichtes
und der stati¬schen
Randbedingungen
darstellt.2.1.2 Das
Prinzip
vom Minimum derkomplementären Energie
"Von allen statisch
zulässigen Spannungszuständen
sind für den tatsächlichen Zustand die aus denGleichgewichtsspannungen hergeleiteten Dehnungen
kine¬matisch
zulässig.
Er minirnalisiert diekomplementäre Energie
desSystems."
¥(0)
=Ü(o)
+ V(o) -? Minimum (<5¥ = 0)Tr(a) = —2
/
0(0 *0 + e )«dV -/
s-vdFV R
U(0) V(0)
komplementäres elasti- Arbeit von s sches Potential auf v"
Dabei müssen die
folgenden
statischenBedingungen
und das Hooke'sche Gesetz erfüllt seinV0 + g = 0 in V
s = s" auf R
s
£ = D '0 + £
Ein duales
Vorgehen
wie beimMinimumprinzip
derpotentiellen Energie
führtmit der Variation 60 der statisch
zulässigen Spannungen
zu6tt(o)
= 6/ ^ 0'D-1«0'dV
- 6/
s-vdF\l l R
v
Ueber das
allgemeinere Arbeitsprinzip
6Ä(0)
=/60'E'dV
-/
6s«V'dF = 0V
Rv
kommt man mit Hilfe von
Integraltransformationen
und unterBerücksichtigung
der statischen
Bedingungen
<5V0 = 0 in V
6s = 0 auf R
zur
Variationsgleichung:
67(o)
=/6o(£-Av)«dV
-/6s(v-v)«dF
= 0V R
v
Die Euler'schen
Gleichungen
derVariationsgleichung
6¥ = 0 stellen kinemati¬sche
Gleichungen
dar, und die natürlichenRandbedingungen
sind diegeometri¬
schen
Randbedingungen.
2.2 Erweiterte
Variationsprinzipien
Ausgehend
von den klassischenEnergieprinzipien
sindallgemeinere
Variations¬prinzipien
formuliert worden.Ein
Prinzip,
das als Unbekannte die drei Felder o,v,e einführt, ist dasWashizu-Prinzip.
DieVariationsgleichung
enthält als Euler'scheGleichungen
alleFeldgleichungen
undRandbedingungen
der linearen Elastizitätstheorie.6I(v,0,e) =
/[6e(D«(£-£°)
- 0) + 6o(e-Av) -6v(V0+g)]«dV
V
+
/[öv(s-s)
-6s(v-v)]«dF
= 0 RGeht man nun einen Schritt weiter und setzt die Kontinuität von v und s auf bestimmten Kontaktflächen D in V nicht mehr a
priori
voraus,ergeben
sich zwei zusätzlicheKontinuitätsbedingungen
v = v
(kinematisch)
auf D+ -
s = s (statisch) auf D
s
für welche ein
Variationsprinzip
zu suchen ist, das diese als Euler'scheGleichungen
enthält.Das erweiterte
Washizu-Prinzip
kann dannfolgendermassen geschrieben
werden:6I(v,o,£) =
/[6e(D«(e-e°)
- 0) + 6o(e-Av) -6v(Vo+g)]-dV
V
+
/[6v(s-s)
-6s(v-v)]«dF
R+
/[6v(s+-s")
-6s(v+-v")]«dF
= 0D
Die
Formulierung
in dieser Weise stützt sich auf dasPrinzip
vom Minimum derpotentiellen Energie.
Betrachtet man die kinematische
Verträglichkeit
als apriori
erfüllt£ = Av in V
v = v auf R
v
und formt mit Hilfe des Gauss'schen
Integralsatzes ([A1], Anhang
E) um, er¬scheint die kinematische Kontinuität auf D als
Nebenbedingung
imPrinzip
des Minimums der
potentiellen Energie.
(AlsLagrange'sehe Multiplikatoren
treten die
Spannungen
s auf)6I(v,0)
=/6AvD'AvdV
-/6AvD'£°'dV
V V
-
/6vg-dV
-/
6vs«dF -/ 6(s[v+-v"]
) «dF = 0V R D
s v
Es ist zu beachten, dass die
Variationsgleichung
6I(v,0,e) = 0 nur dann um¬geformt
werden kann, wenn die im Abschnitt 1.1angegebenen Randbedingungen entlang
des Randes R und auf den Diskontinuitätsflächen D in Veingehalten
werden.
Die
Gleichung
6I(v,0) = 0 lässt sich nunintegrieren:
Kv,o) =
^ /ivO'AvdV
-jAvD'e°'dV
V V
-
/vg'dV
-/v's'dF
-/s(v
-v )«dF -* stationärV R D
s v
Das letzte
Integral gibt
die Arbeit, welche durch dieSpannungen
sentlang
der Flächen D mit
möglichen Verschiebungskontinuitäten geleistet
wird.Die
Lösung
derGleichung ergibt
sich aus6I(v,o)
= 0.Schreibt man dasselbe erweiterte
Variationsprinzip
in der Form, welche sich auf dasPrinzip
vom Minimum derkomplementären Energie
stützt, kommt man zufolgender Variationsgleichung,
welche dieGrundgleichung
der im weiteren be¬handelten
hybriden Spannungsmodelle
darstellt:61(0,v) =
/[60(D"1'0
+e°-Av)
+6v(V0+g)]«dV
+V
+
/[öo(v-v)
-6v(s-s)]«dF
+ R+
/[6o(v+-v~)
-6v(s+-s~)]«dF
= 0D
Unter der
Voraussetzung
derErfüllung
der im Abschnitt 1.1festgelegten
Be¬dingungen entlang
des Randes R und der Diskontinuitätsfläche D, lässt sich mit Hilfe vonIntegrationsformeln
auch dieseGleichung
umformen([A1],
An¬hang
E)61(0,v) =
/60'D_1«0-dV
-/
ÖS'V'dF +/60'e°'dV
V R V
v
+
/6(v[V0+g])«dV
-/ 6(v[s+-s")]«dF
-/ 6(v[s-s])-dF
= 0V Do R
s s
Als
Nebenbedingungen
desPrinzips
des Minimums derkomplementären Energie
erscheinen hier dieGleichgewichtsgleichungen
im Innern, am Rand mit vorge¬schriebenen Lasten und
entlang
derSpannungsdiskontiquitätsränder.
(Die Ver¬schiebungsparameter
v haben hier die Funktion vonLagrange-Multiplikatoren.)
Die
umgeformte Variationsgleichung
lässt sich nun sofortintegrieren:
T(o,v)
=/6I(o,v)
=\
1/0«D~1«0«dV
+/o-£0'dV
-/s«v«dF
+\l V R
v
+
/v(V0+g)*dV
-/v(s
-s )*dF -/v(s-¥)«dF
-> stationärV D R
s s•
Die ersten beiden
Integrale geben
dieFormänderungsarbeit infolge
derSpan¬
nungen 0. ..
Das dritte
Integral
beinhaltet dienegative
Arbeit von s. für v. auf R.Die letzten drei Ausdrücke stellen die Arbeit der
Verschiebungen
v dar, welcheüberall dort
geleistet
wird, woGleichgewichtsverletzungen
auftreten.Die
Aussage,
dass die Variation von I nach 0 und v null sein muss, wird alsHellinger-Reissner-Prinzip
bezeichnet.3. FINITES ELEMENTMODELL
Eine finite
Element-Formulierung
wird durch das Einführen bereichsweiser Ansätze für diegesuchten Spannungen
o undVerschiebungen
v erhalten. WieWolf in
[W1] zeigt,
können alle finiten Elementmodelle(Verschiebungs- Spannungs-, gemischte,
3-Feld- undentsprechende hybride
Modelle) ausSpe¬
zialfällen erweiterter
Variationsprinzipien hergeleitet
werden.In dieser Arbeit wird kein weiteres solches Modell entwickelt, sondern eines
gewählt,
das miteinigen Erweiterungen
und Modifikationen diefolgenden
An¬forderungen
erfüllt:- Hohe
Genauigkeit
beigeringem
Rechenaufwand- Einheitliche
Behandlung
von Scheiben-, Platten- undSchalenproblemen
-
Kombinationsmöglichkeit
mitStabtragwerksmodellen
- Erfassen von
Flächenlagerungen
-
Berücksichtigung
desQuerkrafteinflusses
bei Platten und Schalen- Sicheres Verhalten im Bereich
singulärer
Punkte- Einfache
Problemformulierung
(z.B. der Rand- undAuflagerbedingungen)
beider
Verwendung
des Modells in einempraxisorientierten Anwendungsprogramm.
Die Auswahl eines finiten Elementmodells nach den
obigen
Kriterien kann zumTeil nach theoretischen
Gesichtspunkten
aber auch nachvorliegenden
Ver¬gleichsuntersuchungen
mit verschiedenen Elementenerfolgen.
Die
Kennzeichnung
der verschiedenen Modelle soll im weiteren derTerminologie
aus [W1]
folgen,
wo Wolf auch dieMöglichkeit
derensystematischen
Klassifi¬zierung zeigt.
Da bewiesen ist, dass für
vorgeschriebene Verschiebungen verträgliche
Defor- mations- bzw.Gleichgewichtsmodelle
stets einen oberen, bzw. unteren Grenz¬wert der
Formänderungsarbeit
liefern, d.h. immer zu steif, bzw. zu weich sind,liegt
es nahe, ein Modell zu wählen, das sich zwischen diesen Extremenbewegt.
Unter diesen erwiesen sich die
hybriden
Modelle, welche erstmals von Pian[P1] vorgeschlagen
wurden, als besondersleistungsfähig. Ausgedehnte
Ge¬nauigkeitsvergleiche
(z.B. [W2])zeigen,
dass das Verhältnis von Anzahl zu lösenderGleichungen
zu erreichbarerGenauigkeit
fürhybride
Elemente amgünstigsten
ausfällt. Da der unterschiedliche Aufwand zurBerechnung
der lokalenSteifigkeitsmatrizen
für verschiedene Elementmodelle durch das Ver¬wenden
möglichst gleicher
Elemente in einer Masche, nicht ins Gewicht fällt,darf die Anzahl zu lösender
Gleichungen
als Mass für den Rechenaufwand heran¬gezogen werden.
Für das Standard
hybride
Modell ist sowohl der Beweis derKonvergenz [T1]
als auch der Beweis
[T2]
bekannt, dass es stets eine steifereLösung
alsein
Gleichgewichtsmodell
mitgleichem
Schnittkraftansatzliefert,
anderer¬seits aber weicher ist als ein Deformationsmodell mit
gleichen
Randdeforma¬tionen.
Die weiteren Gründe, das Standard
hybride
Modell zum Aufbau einespraxis¬
orientierten
Programmsystems
zu verwenden, sind diefolgenden:
- Mit der
Einführung
besonderer Ansätze für dieRandverschiebungen
lässtsich der
Querkrafteinfluss
bei Platten und Schalen einfach berücksichti¬gen;
allerdings
auf Kosten einer raschenKonvergenz
(sieheKapitel 4).
- In der
Spannungsberechnung
können die Nullzustände (d.h. dieFesteinspan¬
nungen
infolge
am Elementangreifender
Lasten)berücksichtigt
werden.- Die
Verwendung
dieses Modells führt zur Matrixdeformationsmethode und erlaubt damit dieVerwendung
rechnerisch effizienterAlgorithmen.
- Ebene Schalenelemente, welche sich aus
je
einem Scheiben- und Platten¬element zusammensetzen, haben sich auch für die
Behandlung gekrümmter
Flächen als sehr
geeignet
erwiesen. Auf dieVerwendung gekrümmter
Schalen¬elemente wird in dieser Arbeit verzichtet. Sie besitzen den
schwerwiegen¬
den Nachteil, dass sich die
Starrkörper-Bedingung
(d.h. es dürfen keineDehnungen
auftreten, wenn dieBewegung
desTragwerks gleich
dem einesstarren
Körpers
ist) imallgemeinen
nicht erfüllen lässt. DieBeschreibung
der Geometrie ist zudem bei der
Verwendung
ebener Elemente einfacher und deshalb für einAnwendungsprogramm geeigneter.
Mit den in dieser Arbeit im
folgenden
entwickeltenVerbesserungen
und Erwei¬terungen
desursprünglichen
Modells von Pian sowie mit derAnwendung
numeri¬scher
Integrationsmethoden,
die dieVerwendung allgemein geformter
Viereck¬elemente erlauben,
gelingt
es, einevollständige
und effiziente Element-"Familie" zur
Berechnung
vonbeliebig geformten homogenen
und linear-elasti¬schen
Flächentragwerken
aufzubauen. Insbesondere dieLösung
des Problemselastisch
gebetteter
Elemente bedeutet eine wesentlicheAusdehnung
desmög¬
lichen
Anwendungsbereichs
in der Praxis.3.1 Das Standard
hybride Spannungsmodell
Das Standard
hybride Spannungsmodell
beruht auf dem erweitertenPrinzip
vom Minimum derkomplementären Energie (Hellinger-Reissner-Prinzip).
T(o,v)
=\
1/a«D"1«a«dV
+/0«e°«dV
-/
s«v«dF +V V R
v
+
/v(V0
+g)«dV
-/v(s
-s )«dF -/v(s-"s)«dF
¦*¦ stationärV D R
s s
Lässt man
vorläufig vorgeschriebene
Randlasten undRandverschiebungen
ausserBetracht und nimmt auch keine initialen
Dehnungen
an, so vereinfacht sich der Ausdruck beigleichzeitiger Erfüllung
derGleichgewichtsbeziehung Vo+g
= 0 wiefolgt:
mit
1(0,v) = —1
/a»D
-1 '0#dV -Jvs'dF
V R
-
. + -
Jv(s
-s )*dF -> stationärD
s
v = s" = 0
Vo + g = 0
0
Die
Verschiebungsvariable
v tritt nur noch in denRandintegralen
auf undwird deshalb im weiteren mit v bezeichnet.
K
Aus der
Diskretisierung
nach der Methode der finiten Elementeergibt
sich:1(0,vn) = ZI (0,v '
R e R
I (0,vD) =
1 / 0«D~1'0'dV
-/v
«s-dF2 V e R R e
e e
V"'"R-
(Der Index e bezeichnet die sich auf ein Element beziehenden Grössen.)
Die Kontinuität der
Spannungen
im Elementinnern kann durch eineentsprechen¬
de Wahl der
Spannungsansätze gewährleistet
werden.Spannungsdiskontinuitäten
treten nur zwischen den Elementen auf.
Für die Unbekannten a, v und s werden nun die
folgenden
Ansätzegebildet:
a)
LokalerSpannungsansatz
Die Ansatzfunktionen werden in der für die
Programmierung gebräuchlicheren
Matrixschreibweise
angegeben:
Im Elementinnern:
{0}
={*o>
+mm
wobei:
V({¥ })
+ g = 0V(m
) = 0 erfüllt ist.Die
ß's
stellenvorläufig
noch unbekannteSpannungsparameter
dar.Am Elementrand in
Richtung {vD}:
{S}
={vp }
+ [Vp]{ß}°R
Rb)
Randverschiebungsansatz
{vR}
=[cpR]{w}
{w}
=Verschiebungsfreiheitsgrade
in den Knoten.Dabei sollen die
Verschiebungen
benachbarter Elementränder zwischen zwei Knotenkompatibel
sein.Die Wahl der Ansatzfunktionen beeinflusst selbstverständlich das Verhalten der Elemente. Für alle Ansätze werden hier
Polynome
verwendet. Wie bereitsPian
[P1]
erwähnt hat, erhöht eineVergrösserung
der AnzahlSpannungskoeffi¬
zienten die
Steifigkeit.
Mit einer unendlichen Anzahl solcher Koeffizienten könnte die imallgemeinen
nicht vorhandene kinematischeVerträglichkeit
deraus den
Spannungen hergeleiteten Dehnungen
erfüllt werden.Auf der anderen Seite führt eine
Erhöhung
derVerschiebungskoeffizienten
zu einem Weicherwerden des Modells, da damit die
Gleichgewichtsbedingungen entlang
der Seiten besser erfüllt werden können. Die einanderentgegenwir¬
kenden Einflüsse der
Erweiterung
der Ansatzfunktionenlegen
den Gedanken nahe, den Grad der Funktionen so zu bestimmen, dass sich einOptimum
in derGenauigkeit ergibt.
Bereits Pian[P2]
wiesjedoch
darauf hin, dass es schein¬bar nicht
möglich
ist, im voraus ein solchesOptimum festzulegen,
da zumBeispiel
auch die Form desGesamttragwerks
vonBedeutung
sein kann.Man wird im
allgemeinen
auch nicht sagen können, ob ein erhaltenes ResultatAber auch andere als
Genauigkeitsüberlegungen
können bei der Wahl der An¬satzfunktionen eine Rolle
spielen.
So sind zumBeispiel
dieBedingungen
derStarrkörper-Verschiebung
und konstantenDehnungen
nur mitgewissen Bedingun¬
gen
gehorchenden
Funktionen zu erfüllen (siehe Abschnitt 3.2.3). Ebenso kann derKonvergenzverlauf
durch den Grad dergewählten
Ansätze stark beeinflusst werden. Bei derZusammensetzung
von Schalenelementen ausje
einem Platten-und Scheibenelement kann die
Verschiebungskompatibilität
der Ränder nichtin einer Ebene
liegender
Elemente, die Ansatzfunktionen der v bestimmen (siehe Abschnitt 3.2.3.1). Im weiteren ist klar, dass eineAnwendung
Funk¬tionen höheren Grades den Rechenaufwand (z.B. bei den numerisch
durchgeführ¬
ten
Integrationen) vergrössert.
Setzt man nun die Ansätze für
{0},
{vn} und{s}
in I (0,vn) ein, erhält manR e R
folgendes:
I
(ß,w)
s
=
7/ ({ß}TmT[D]"1m{ß}
+{3}TmT[o]~Vn})-dv
v
e
-
/({ß}T[YR]T[cpR]{w}
+{YoR}T[cpR]{w})-dF
+ coder:
wobei:
ie(e,w)
=-|({B}T[f]{e}
+{ß}T{fon
-mT[gHw}
-{goHw}
+ c[f]
=jmT[D]~1 m
-dV(Flexibilitätsmatrix)
[g]
= /[üURJ LS-RJ[<P„]-dF (Gleichgewichtsmatrix)
Die Koeffizienten f.. = f.. stellen die Arbeit der Spannungen
infolge
ß. =lj ji
1-0 x
bzw. ß. = 1 für die
Dehnungen infolge
ß. = 1 bzw. ß. = 1 dar.Die Koeffizienten g.. enthalten die Arbeit der
Randspannungen {s} infolge
ij
ß. = 1 für die
Randverschiebungen infolge
w. = 1.{f }
und{g }
enthaltenj 100
die Arbeit der
inhomogenen Spannungsanteile.
Die erste Variation nach{ß}
ergibt:
^f}
-[f]{ß>
?{fQ}
"fg]{w}
= 0¦*¦
(ß>
=-[f]"1{fQ}
+ff]"1[g]{w}
Setzt man
{ß}
in I und{0}
ein,ergibt
sich:I (w) = -
^{w}T[k*]{w}
+{w}T{p*}
+wobei:
T -1
[k*]
=[g] [f] [g]
die hier auf statischemWeg gefundene
lokaleSteifigkeitsmatrix
undT -1
{p*}
=_{g }
+[g] [f] {f }
den Lastvektor darstellen.{0}
={VQ}
-m[fj~1{fo}
+[^)[f]"1[g]{w}
{0 }
={¥ } -[¥]ff]"1{f }
Nullzustand00 0
[0 ]
=[¥][f] [g] Spannungsmatrix
w
+
{0}
={a }
+[0,,]{w}
o w
Unter
Berücksichtigung
dertopologischen
Transformationen beim Zusammensetzen desGesamttragwerks
aus den einzelnen Elementen,folgen
aus 1= EI-
I(W)
=-^{W}T[K*]{W}
-{W}T{P*}
+ c", ..
6I(W)
und weiter aus „. r.M , = 0
6({W})
die
gesuchten Verschiebungen
{W}
=[K*]"1{P*}
mit
[K*]
= GlobaleSteifigkeitsmatrix {P*}
= Globaler Lastvektor{W}
= GlobalerVerschiebungsvektor
Wie bereits erwähnt, führt die
Verwendung
deshybriden
Modells zur bekannten Matrixdeformationsmethode.Ein Tableau zur
praktischen Bestimmung
der lokalenSteifigkeitsmatrix,
deslokalen Lastvektors sowie der
Spannungsmatrizen
ist in Bild 3.1dargestellt.
\\ [f]
-%
\
\
\
\
\
\
\ tgi \ im
\. tg]T
-Ck"] \ tp]\
\^ wo
Cow] \
v
\ NB
NW
NS
I
-\
NB NW NL
Bild
3.1 : Tableau der lokalenElementmatrizen
NB = Anzahl
ß-Parameter
NW = Anzahl
Verschiebungsfreiheitsgrade
NS = Anzahl
Spannungsgrössen
NL = Anzahl
inhomogener Spannungszustände
Im rechten oberen Feld der Untermatrizen stehen die
ursprünglich
einzusetzen¬den Werte, im linken untern Teil erscheinen nach NB Austauschschritten die
gesuchten
lokalen Elementmatrizen.Für das Lösen des
globalen Gleichungssystems
stehen eine Vielzahl bekannterAlgorithmen
zurVerfügung.
Eine neuere Variante, diesogenannte
"frontal Solution", welche erstmals von Irons[11] vorgestellt
und für das hier ent¬standene
Programm
von Green erweitert wurde, wird imAnhang
näher erläutert,3.2
Hybride dreieckige
undviereckige
ScheibenelementeIn diesem Abschnitt werden für die acht im
Programm
FLASH enthaltenenhybri¬
den Scheibenelemente die
gewählten
Ansatzfunktionenangegeben.
Anhand von zweiBeispielen
werden die damit erreichten Resultate mit anderen numerischen oderanalytischen Lösungen verglichen.
3.2.1 Anzahl
Verschiebungsfreiheitsgrade
Als erster
schlug
Pian (z.B.[P1])
ein Standardhybrides
Scheibenmodell vor.Da dies zur
Lösung
vonScheibenproblemen
vollaufgenügt,
wird ein Modell ver¬wendet, welches als
Verschiebungsparameter lediglich
die beiden Verschiebun¬gen u und v aufweist (Bild 3.2).
Y,V
— X.U
Bild
3.2:Verschiebungsparameter
desursprünglichen Scheibenmodells
von Pian[Pl]
Einer Knotenrotation in der Elementebene ist keine
Steifigkeit zugeordnet.
Der fehlende
Rotationsfreiheitsgrad
erweist sich erst beim Zusammensetzen der Scheibenelemente mit Plattenelementen zu ebenen Schalenelementen als Nachteil, verursacht doch imglobalen System
derPlattenbiegeanteil
im all¬gemeinen
eineVerdrehung
in Scheibenebene der benachbarten Elemente (Bild 3.3).Bild 3.3:
Scheiben undPlattenfreiheitsgrade im
RaumEs sind verschiedene
Möglichkeiten
bekannt, um das Problem eines fehlenden sechstenFreiheitsgrades
zuumgehen
(z.B.[Z1]).
Entweder führt man eine Rentsprechende
fiktiveRotationssteifigkeit
ein oder arbeitet' für die Knotenco-planarer
Elemente in lokalen Koordinaten. DerRechenalgorithmus
wird da¬durch
jedoch schwerfällig.
Dungar
und Severnschlugen
für ihredreieckigen
Schalenelemente variabler Dicke in[D1]
bereits dieEinführung
einesRotationsfreiheitsgrades
senk¬recht zur Scheibenebene vor,'um die
Kompatibilität
derRandverschiebungen
nicht in einer Ebene
liegender
Elemente zu sichern. Die in [D1] nicht er¬wähnten daraus
folgenden Konsequenzen
(z.B. keineKonvergenz!)
werden im Ab¬schnitt 3.2.3.3 näher untersucht.
Neben dem Bestreben, die Kontinuität der
Verschiebungen
zwischen den Schalen¬elementen einzuhalten, führten beim Aufbau der Scheibenelement-"familie" für das
Programm
FLASH noch andereUeberlegungen
dazu, auch für die reinen Schei¬benelemente solche mit drei
Freiheitsgraden
zu verwenden.Genauigkeitsunter¬
suchungen
anhybriden
Scheibenmodellen mit zweiVerschiebungsparametern
zei¬gen, dass die
Lösungen
stets zu steif ausfallen und auchlangsam konvergie¬
ren. Zudem
ergeben
sichunbefriedigende
Resultate in denSpannungen
an Rän¬dern, wo diese
vorgeschrieben
sind.Die
Einführung
desRotationsfreiheitsgrades bringt
die mit einerErhöhung
der Anzahl
Verschiebungsparameter
erwarteteHerabsetzung
derSteifigkeit.
Wie das
gerechnete Testbeispiel
(Bild 3.25)zeigt, ergeben
sich zudem bes¬sere Resultate für die
Randspannungen.
Dies wiederumermöglicht
es, auf dieEinführung spezieller
Randelemente, wie sie Wolfvorschlägt,
zu verzichten (siehe Abschnitt 3.2.4).Der dritte
Scheibenfreiheitsgrad
bietet im weiteren dieMöglichkeit,
ebene Rahmen mitScheibentragwerken
zu verbinden(z.B.
Interaktion zwischenTrag¬
werk und
Untergrund).
3.2.2 Ansatzfunktionen
Als
Grundlage
zur Diskussion der verschiedenen mit FLASH untersuchten Schei¬benelemente, sind im
folgenden
diegewählten
Ansatzfunktionenangegeben.
a)
Spannungsansätze
— X
Bild 3.4
:Randspannungs-
undVerschiebungsparameter
Spannungsansatz
im Innern:{0}
=m(ß}
+{VQ}
xy
1y000x0yz0
0 0 1 x 0 0 y 0
0 0 0 0 1 -y -x 0 0
-2xy x2 y2
xy
0 0
xy
2
r {V
>12
Inhomogene Spannungsanteile
<v
-x
0
0
für Einheitslast in
X-Richtung
<v
für Einheitslast inY-Richtung
V({yQ})
+ g = 0vcm:
d.h., die
Gleichgewichtsbedingungen
im Element-= 0 innern sind erfüllt.
Randspannungsansatz:
{s}
=[¥R]{ß}
+{YoR} {s}
=tn
[TR]([^]{ß>
+{¥Q})
tTR]
sin2a cos2a
-2sinacosa sinacosa -sinacosa(sin2a~cos2a]
b)
Verschiebungsansätze
am Elementrand{vR}
=[(pR]{w}
|(1-C) -|M-S) -^(1-5-C2^3)
|d-5) fd-a f(1+C)
fC1*5)
-§(1+?) ^(-1-S+C2+?3)
¦d+o
v. j