Pressemitteilung des
Seniorenbeirats der Stadt Augsburg
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86150 Augsburg
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6. Oktober 2020
Isolierung von Senioren darf nicht mehr sein“
Seniorenbeirat: Wie sehr die Einschränkungen durch Corona vor allem die älteren Mitbürger belasten
Wie haben die älteren Mitbürger in der Stadt die vergangenen Monate im Zeichen der Corona-Pandemie erlebt? Bei seiner ersten Zusammenkunft nach dem Lockdown im März - im ausreichend großen Sitzungssaal des Rathauses – rief der Seniorenbeirat der Stadt Augsburg seine Mitglieder dazu auf, von ihren Erfahrungen im zurückliegenden halben Jahr zu berichten.
Vor allem jene, die Seniorentreffs in der Stadt leiten, schilderten, was es heißt, wenn ältere Mitbürger sich nicht mehr treffen können. „Der Seniorennachmittag ist oft die einzige Möglichkeit, mit anderen zusammen zu kommen“, berichtet Vorstandsmitglied Gusti Unglert, die einen Seniorentreff in Lechhausen leitet. Bisher habe man sich bei Kaffee und Kuchen getroffen, im Anschluss habe es ein Bildungsangebot, etwa einen Vortrag, gegeben. 60 bis 80 Leute seien vor Corona immer zum Treff gekommen. Verbessert habe sich die Situation aktuell, auch wenn wieder Treffen möglich sind, kaum.
„Höchstens 20 bis 25 Leute dürften kommen“, so Unglert. Wie diese auswählen? Wer sowieso nicht mehr so gut hört, tue sich bei einem Abstand von 1,50 Metern zum Tischnachbarn noch schwerer, sich zu verständigen. Und Kaffee und Kuchen dürften auch nicht
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ausgeschenkt werden. „Die Geselligkeit fällt total weg!“, so Unglert,
„ich weiß nicht, wie ich mit den Treffs weitermachen kann“.
Unisono berichteten weitere Leiter von Seniorentreffs in der Stadt, was es heißt, wenn gesellige Angebote für Senioren wegfallen. „Sie fallen in ein Loch“, sagte einer. „Es war schwierig, die Leute zu überzeugen, dass sie gar nirgends mehr hin dürfen“, meinte ein anderer. „Man will die Isolierung der älteren Menschen nicht mehr haben“, so ein dritter. Als „ganz große Belastung“, ja als
„unmenschlich“ hoben viele hervor, dass in Seniorenheimen die Besuchszeit auf eine Stunde innerhalb einer Woche begrenzt war.
Und dass noch immer nicht abzusehen ist, wann die Heime sich wieder mehr für Besucher öffnen können. Deutlich wurde in der Diskussion aber auch die Spannung, in der sich die Verantwortlichen befinden, die Infektionen in einer Alteneinrichtung auf jeden Fall vermeiden müssen. Robert Sauter, Vorsitzender des Seniorenbeirats, kündigte an, dass man in der nächsten Beiratssitzung im November über Vorkehrungen sprechen wolle, „die notwendig und wichtig sind, dass Kontaktsperre-Situationen für Ältere, die betreut werden, verhindert werden“.
Bei dieser Sitzung stellte sich auch der neue Sozialreferent Martin Schenkelberg dem Seniorenbeirat vor. Er kündigte an, dass, was die Pflegesituation in Augsburg betrifft, das Seniorenpolitische Konzept fortgeschrieben werden soll. Es soll eine Pflegebedarfsplanung erstellt werden, etwa auch mit der Frage, ob es ein weiteres Seniorenheim in der Stadt braucht. Durch die Kommunalwahlen im Frühjahr dieses Jahres veränderte sich auch die Zusammensetzung des Seniorenbeirats. Von den Stadtrats-Fraktionen in das Gremium entsendet wurden die Stadträte: Max Weinkamm (CSU), Melanie Hippke (Bündnis 90/Die Grünen), Sieglinde Wisniewski (SPD),
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Johann Wengenmeir (Bürgerliche Mitte/Freie Wähler), Andreas Jurca (AfD).
Seniorenbeirat der Stadt Augsburg