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(1)347 Die ältesten Lautwerte einiger ägyptischen Buchstabenzeichen

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347

Die ältesten Lautwerte einiger ägyptischen

Buchstabenzeichen.

Von Fritz Hommel.

In Band 46 (1892), S. 711 dieser Zeitschrift behält Stein¬

dorff zwar die 1889 von der Äg. Zeitschrift aufgestellte Trans¬

skription von Z5 9 ■'^on (Hand) als d bei, glaubt aber

doch S. 719 f., dasB die beiden Laute ursprünglich nicht reines g

und d waren, sondern dass ersteres mehr einem tönendeu Explosiv¬

laut (also etwa wie p, jj in einigen Teilen Arabiens) ähnlich war,

letzteres aber nicht dem semitischen Daleth, sondem dem B, lj

seiner Aussprache nach gleich zu setzen ist.

Dass aber in der ältesten Zeit, also ursprünglich, ffi wirk¬

lich g und <— wirklich d war, erheben, wie ich glaube, folgende

Beispiele zur Gewissheit:

äg. kd ein Gewicht, urspr. gleich dem babyl. Sekel, dessen

Ideogramm (Silbenzeichen tu) auch die Aussprache kuddil hat.

äg. Jfdd „schlafen", babyl. kuddud appä-Su „gesenkten Ant¬

litzes" (einer, der einnickt, senkt oder beugt ja das Antlitz).

äg. „vereinigen" (transpon. aus dmd), babyl. sawad?* „fest

binden, zusammenfügen, anschirren".

äg. dd „Rückgrat", babyl. saddu „Lehne, Rückhalt" (vgl. auch

saditu „Proviant" mit ddä Merenre Z. 309?).

äg. rdi, in gewissen Formen zu dl verkürzt, „geben", babyl.

entweder nadänu _ (draper, idin) „geben" oder nadü (iraper. idi)

„hinlegen". Zum Übergang von n zu r vgl. babyl. Unuk zu Uruk,

und umgekehrt äg. slin „umarraen" — babyl. sahäru (aus älterem

saliämi'^) „umscbliessen".

äg. dbw „Schwein" (erst später Hippopotamus), babyl. dabü

„Wildschwein".

äg. dgi „sehen", babyl. dagälu „sehen" (diese zweifellos rich¬

tige Gleichung nach Dyroff). Äg. i (Aleph) geht ja auch sonst

oft genug auf urspr. r oder l zurück (vgl. z. B. äg. „schauen",

babyl. amärti; ndi „schützen", babyl. nasaru; shi „sich erinnern",

babyl. sahäru „suchen, bedacht sein"; äg. miC (sxu) „opfern",

miCt „Wahrheit», miCt „Schläfe", babyl. mahäru „Opfer dar-

(2)

348 Hommel, Die ältesten Lautwerte einig, ägypt. Buchstabenzeichm.

bringen", mihru „entsprechendes", mithurtu „Übereinstimmung,

Harmonie", mahru „Stim"). Dies Beispiel dgi leitet zugleich zu

äg. Z5 = 5^ über; ein zweites wol nicht zu beanstandendes ist

&g. ghs „Gazelle", arab. gewöhnlich „Wildesel-PüUen"

(so Imr. 34, 24, Muf. 8, 10, Lab. 17, 29), aber nach den Lexiko¬

graphen im Hudh.-dialekt „Gazelle" (so Abu Du'aib 11,27, wo

J O ' 0 ^ . .

Codex Landberg allerdings L^jLc^X^, statt Lg^a>Jc\j>- bietet).

äg. grh „Nacht", sumer. gig „Nacht, dunkel", was aber, wie

die Nebenform dirig „dunkel" beweist, aus girig entstanden ist

(ähnlich z. B. gin neben und aus girin).

äg. Cgn „Getreidetenne" (Dümichen, Gesch. Äg.'s, Einl., S. 59),

arab. q^svc Teig kneten, aber urspr. vielleicht „Mehl stossen oder

treten", vgl. »uIä-jJ CT?^ (^°^ Pferd).

Bedenkt man, dass die S-haltigen "Wörter im ägyptischen

überhaupt viel seltner sind, als solche mit d, so dürften die ange¬

führten Beispiele, von denen vor allem dgi = dagälu die älteste

Zeit wiederspiegelt, vollauf genügen, um zu erhärten, dass wirklich

g und d die ursprünglichen Werte von S und c-^°^ waren.

Dass "^""l urspr. a war, ist auch von Steindorff zugegeben (a.

a. 0., S. 720), nur über den ursprünglichen Wert von ; > i) herrscht

ein Schwanken (nacb Steindorff entweder D oder T). Seit es mir

gelungen, in den Pyramidentexten neben C3n — / ein doppeltes s

nachzuweisen (s. darüber auch Steindorff, S. 712 und 718f.), steht

es mir fest, dass anfänglich 1 nur das sog. unreine s (hebr. a,

sabäisch i'i) und —»— das reine s (hebr. D, sab. X) gewesen sein

kann 2); aann aber bleibt für s > nur mehr t, da D schon ver¬

geben ist, übrig. Das kann ich jelzt durch ein uraltes gemeinsam

äg.-semit. Wort bestätigen, nämlich durch sti „ziehen, spinnen"

(hebr. ■'nia ist erst ägyptisches Lehnwort aus diesem sti)

ITO „zwirnen", wozu natürlich auch äth. „Spanne" (als Mass,

eigentlich Schnur) gehört.

Zur Charakterisiemng des welches ursprünglich mehr wie

englisches v als wie f gelautet haben muss, verweise ich auf

1) Bekanntlich umschreibt man gewöhnlich durch d, g > durch t,

weü schon in der Pyr.-zeit | in eiuer Reüie von Fällen in C^, t, und 8 >

in <=^5", d übergegangen.

2) Man vergleiche auch bhs „Kalb" (mit —»—), babyl. buhädu (was, wie analoge Fälle zeigen, sibiliert nur buhästl gelautet haben koimte, vgl. z. B.

iasurnc „Hürde" aus Sa-dur).

(3)

Jacob, Die Etymologie von spanisch naipe. 349

äg. nfr „Jüngling", babyl. nihru (Volksspracbe etwa nivr)

„Spross, Kind".

äg. M/r„Laute", babyl. MarM(aus ndbru oder namru"?) „Musik",.

äg. nfr „schön", babyl. namru „schön" (Volksspr. etwa navr).

Andrerseits haben die Babylonier im Volfesmund gelegentlich

b za p verhärtet (z. B. ipäsi für ibäsi „er ist"), und so haben wir

für ibri, ibtari (inf. barü und bürü) „er sieht, schaut" altägyptisch pl und ptr „sehen"

Die Etymologie von spanisch naipe.

Von Georg Jacob.

Bekanntlich heisst die Spielkarte im Spanischen: naipe; .das

Wort taucht im 14. Jahrhundert in den Pormen naiö, nayp, nahip

auf, s. Himly in dieser Zeitschrift Band 43, S. 417 ff.

Man hat eine grosse Anzahl Etymologien vorgeschlagen. Alt¬

spanisch kann das Wort nicht sein, wie mir Herr Professor Suchier

sagte, da sonst ai in e übergegangen wäre. Brunet y Bellet (Lo

joch de naibs, naips 6 cartas, Barcelona 1886) denkt an katalonisch

noy, nap = vrjmoq: Himly a. a. 0. S. 419. Es lohnt nicht auf

andere Erklärungsversuche wie N. P. = Nicoiao Pepin (s. Diez)

näher einzugehen. Der maurische ürsprung des Spiels ist durch

Himly's üntersuchungen wieder recht wahrscheinlich geworden. Ge¬

stützt auf Analogien hat man schon mehrfach eine Ableitung des

Wortes naip aus dem Arabischen versucht, ohne bisher zu einem

befriedigenden Resultate zu gelangen. Man dachte z. B. an ^^J

„Prophet", weil die Karten zum Weissagen dienen; die lautlichen

Bedenken gegen diese Etymologie werden von den sachlichen noch

übertroffen. Auch auf die andem vorgeschlagenen Ableitungen von

,_^Lj „Stellvertreter" (Mahn vrgl. Engelmann, Eguilaz y Yanguas),

.^^\jt „Plünderer", o'-oi „Zähne", die man bei Himly a. a. 0.

findet, brauche ich nicht näher einzugehen. Der Vergleich der

Formen naib, nayp, nahij), weist auf ein ^ als mittlem Radikal

hin. Es liegt daher wohl am nächsten an das gewöhnliche arabische

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