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Archiv "Investmentfonds: Nach dem Crash zum Gewinn" (06.10.1988)

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Academic year: 2022

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Der Börsenkrach vom Oktober 1987 ist zwar auch an ihnen nicht spurlos vorübergegangen, inzwi- schen brachten sie jedoch schon wieder kräftige Zuwachszahlen . Investmentfonds werden zum Lieblingskind bundesdeutscher Geldanleger. Heu- te stehen allein in Deutschland über 175 Publi- kumsfonds zur Auswahl, auch im — quellensteuer- freien — Luxemburg wächst die Zahl der Fonds schnell. Doch auch die Renditen können sich se- hen lassen: Bis zu 21,3 Prozent waren allein heuer schon zu verdienen — und dies beim Anlageschwer- punkt „deutsche Aktien".

Nach dem Crash zum Gewinn

E

ntweder kauft man In- vestmentanteile durch Vermittlung seiner Bank oder Sparkasse einzel- ne Anteile eines Fonds, oder man eröffnet unmittelbar bei der Investmentgesellschaft ein Anlagekonto. Darauf können dann beliebige Beträ- ge ab 100 Mark eingezahlt werden, regelmäßige Sparra- ten bucht der Fonds auf Wunsch auch vom Konto ab und schreibt sie — auf drei Stellen hinter dem Komma genau — dem Investmentkon- to gut. Dabei ist das Invest- mentsparen ausgesprochen flexibel: Beim Kauf der An- teile wird ein Zuschlag zwi- schen 2 und 6 Prozent ver- langt, ein Verkauf ist jeder- zeit — dies müssen die Invest- mentgesellschaften garantie- ren — zum jeweiligen Tages- kurs ohne weiteren Gebüh- renabzug möglich. Auch dann, wenn beispielsweise ein Ansparplan über monat- lich 500 DM vereinbart wur- de, kann der Anleger prak- tisch sofort an sein Geld. Zu- dem erlauben die meisten Fondsgesellschaften auch ein spesenfreies Umschichten des Vermögens innerhalb der eigenen Anlagepalette sowie eine vorübergehende Teil-Li- quidierung mit anschließen- der — spesenfreier — Wieder- anlage.

Gerade bei den Fondsar- ten hat sich in den letzten Jahren viel getan. Gab es frü- her lediglich die Standardfor- men „Aktienfonds", „Ren- tenfonds" und „Immobilien- fonds" sowie Anlageschwer- punkte im nationalen oder in- ternationalen Bereich, so kann jetzt zwischen zahlrei- chen Spezialitäten gewählt werden: Fonds mit kurzlau- fenden Festverzinslichen gibt es ebenso wie Hochtechnolo- giefonds oder Investment- fonds mit Edelmetall-Aktien im Portefeuille. Freilich: Wer lediglich sehr konservativ in Inlands-Anleihen anlegen will, braucht nicht unbedingt den Weg zur Fondsgesell- schaft einschlagen, ist ein unmittelbares Engagement doch meist kostengünstiger.

Bei Aktien — insbesondere

Investmentfonds

bei Auslandspapieren — lohnt indes die Diversifikation via Fonds.

Zwar bieten die Invest- mentfonds je nach Anlage- schwerpunkt eine relativ breite Risikoverteilung inner- halb des gewählten Bereichs;

gegen Kursverluste sind je- doch auch sie nicht geschützt.

So hinterließ der Börsen- krach vom Oktober auch im Jahresrückblick der Aktien- fonds seine Spuren: Zwi- schen Juli 1987 und Juni 1988 lagen die Verluste allein bei den deutschen Aktienfonds zwischen 0,3 Prozent (SMH- Spezial-Fonds I) und 19,9 Prozent (Alte Leipziger Trust Fonds A). Betrachtet man je- doch das erste Halbjahr al- lein, konnten Anleger schon wieder bis zu 21,3 Prozent (Devif-Fonds) verdienen.

Auch im Zehnjahresver- gleich liegt kaum ein Fonds unter 150 Prozent Gewinn, der Spitzenreiter „FT Frank- furter-Effekten-Fonds"

brachte sogar 256,8 Prozent.

Wesentlich besser kalku- lierbar sind freilich die Ren- diten von Rentenfonds, die im letzten Jahr zwischen 2,5 Prozent (Oppenheim Spezial I) und 11,5 Prozent (Fondi- rent) Plus brachten und im Zehn-Jahres-Vergleich um rund 110 Prozent kletterten.

Das spekulative Element fehlt hier jedoch ebenso wie bei dem Immobilienfonds

(Jahresplus zwischen 3,3 und 5,1 Prozent, 10-Jahres-Ge- winn zwischen 71,5 und 98,6 Prozent), weshalb diese Fondsarten meist auch zum Vermögensaufbau sowie für Auszahlungspläne genutzt werden.

Auszahlungspläne als „zweite Rente"

Als „zweite Rente" sind die Investmentfonds-Auszah- lungspläne inzwischen eben- falls recht beliebt geworden:

Ab einer Anlagesumme zwi- schen 10 000 und 20 000 DM kann der Anleger frei wäh- len, ob das Kapital langfristig erhalten bleiben soll oder in- nerhalb eines bestimmten Zeitraums aufgezehrt werden soll: Monatlich gibt's dann die gewünschte Zahlung spe- senfrei auf das Girokonto.

Auch beim Auszahlungs- plan genügt eine kurze Mit- teilung an die Fondsgesell- schaft, wenn der Betrag ge- ändert oder der Plan unter- brochen werden soll. Auch kann der Anleger jederzeit über sein gesamtes Guthaben verfügen.

Die meisten Lebensversi- cherungsunternehmen haben mittlerweile auch erkannt, daß mit dem Angebot der Verrentung einer bestehen- den Lebensversicherung nicht viel Geschäft zu ma-

chen ist: Weil der Kunde letztlich nur dann von einer Verrentung profitiert, wenn er sehr alt wird, wurden die Tarife in den letzten Jahren kaum noch genutzt. Um aber das Geld im Haus zu halten, offerieren die Assekuranzen jetzt hauseigene Investment- fonds, die meist als Renten- fonds geführt werden. Die Struktur der Fonds ist weitge- hend identisch mit den her- kömmlichen Investment- fonds, auch das Management liegt meist bei einer der gro- ßen Fondsgesellschaften.

Achten sollte man lediglich auf die Gebühren: Während etwa Kontoführungsgebühr und Mindestanlage bei den herkömmlichen Fonds unbe- kannte Begriffe sind, machen einige Versicherungsfonds hier Einschränkungen bzw.

sind teurer als die Standard- Investmentfonds.

Auch die Quellensteuer zeigt in der Investmentland- schaft ihre Auswirkungen.

Weil neben London bisher le- diglich Luxemburg die neuen

— ab Herbst 1989 auch hierzu- lande verbindlichen — EG- Richtlinien komplett über- nommen hat und das Groß- herzogtum zudem keine Quellensteuer kennt, werden in Luxemburg immer mehr neue Fonds gegründet, und auch deutsche Banken mi- schen kräftig mit. Erfolg- reichstes „Kind" der Bran- che: Der „Eurorenta", eine Gründung der Deutschen Bank, bringt es jetzt schon auf ein Anlagevolumen von nahezu 6 Milliarden Mark;

auch die anderen Banken und nicht zuletzt die Sparkas- sen-Organisation haben mitt- lerweile in Luxemburg eigene Fondsgründungen bereits vorgenommen oder zumin- dest geplant. Bei der Rendite

— die sich grundsätzlich nach der allgemeinen Marktlage richtet — haben diese Fonds den großen Vorteil, daß von der Ausschüttung keine Quellensteuer abgezogen wird. Steuerpflichtig sind die Erträge aber dennoch; nur ist jeder Anleger selbst zur An- gabe in seiner Steuererklä- rung verpflichtet. pj A-2768 (82) Dt. Ärztebl. 85, Heft 40, 6. Oktober 1988

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