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Archiv "Genetik der Schuppenflechte" (23.06.2000)

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Therapieansätze greifen an zahlreichen Stellen der T-Zell- Regulation an. Neben den un- spezifischen immunsuppressi- ven Medikamenten wie Ci- closporin A, Tacrolimus und Mycophenolat-Mofetil werden nach Prof. Thomas Luger (Münster) neue Medikamente mit gezielter Wirkung ent- wickelt. Die derzeit bei der rheumatoiden Arthritis ge- prüften Substanzen Rapamy- cin und Leflunomid werden in klinischen Studien auch bei Psoriasis eingesetzt. Als sehr vielversprechend bezeichnete Luger Ascomycinderivate, die ähnlich wie Tacrolimus zur Lokaltherapie des atopischen Ekzems angewendet werden.

Bei Psoriasis weisen er- ste Studienergebnisse auf gute Wirksamkeit einer systemi- schen Therapie mit Ascomy- cinen bei deutlich geringerer Toxizität als mit den bisher angewandten Immunsuppres- siva hin. Als Gegenspieler der proinflammatorischen Zyto- kine wurde das Suppressor- Zytokin IL-10 sowohl lokal als auch systemisch mit dem Ergebnis einer signifikanten Remission von Psoriasis-Lä- sionen eingesetzt.

Molekularbiologische Me- thoden ermöglichten neue spezifische immunsuppressi- ve Ansätze mit dem Ziel, die für die Immunpathogenese der Psoriasis verantwortlichen T-Zell-Populationen auszu- schalten. Eingesetzt werden derzeit monoklonale humani- sierte Antikörper oder Fu-

sionsproteine, die gegen spezi- fische Rezeptoren von T-Lym- phozyten gerichtet sind. Als weitere Strategien erwähnte Luger Leukotrien-Rezeptor- Antagonisten, Neuropeptide, antithyreoidale Thiourelyne- ne und Angiogenese-Antago- nisten.

Externe Therapie ausschöpfen

Die Standardtherapie der Schuppenflechte umfasst Me- dikation mit Externa, Be- strahlung und systemische Therapie mit Immunmodula- toren und Immunsuppressiva.

Prof. Wolfram Sterry (Berlin) fordert eine Betreuung der Psoriasispatienten durch ei- nen erfahrenen Dermatolo- gen, der das gesamte Spektrum der therapeutischen Möglich- keiten überblickt und in der Lage ist, eine auf die klinische und berufliche Situation des Patienten zugeschnittene The- rapie zu leiten.

Die Möglichkeiten der ex- ternen Therapie sollten so weit wie möglich ausgeschöpft werden. Cignolin hat wegen seiner hohen Wirksamkeit nach wie vor Bedeutung in der stationären Therapie der Psoriasis. Unter weitgehender Vermeidung der Hautverfär- bung und Verschmutzung der Wäsche können bei genauer Beachtung der Vorschriften mikroverkapselte Zuberei- tungen von Cignolin auch im häuslichen Bereich angewen- det werden.

Die Gruppe der Vitamin- D-Analoga besitzt nach Ster- ry hervorragende antipsoria- tische Wirkung; die Cigno- lin-Nebenwirkungen – wie Irritationen oder Hautver- schmutzungen – fehlen völlig.

Das Vitamin D3-Analogon Calcipotriol hat sich den Platz als Marktführer erobert, so Dr. Rolf-Peter Zaum- seil (Hamburg). Psorcutan® (Asche AG) liegt als Salbe, Creme und Lösung vor. Die Anwendung kann parallel mit topischen Kortikostero- iden erfolgen, wobei eine mindestens additive Wirkung erzielt wird und es nicht zur Hautatrophie kommt, wie bei alleiniger Kortikoidan- wendung.

Bei Patienten, die sich auch einer PUVA-Therapie unterziehen, sollte beachtet werden, dass die Anwendung von Psorcutan erst nach der Bestrahlung erfolgen sollte.

Die kumulative Strahlendosis kann bei gleichzeitiger An- wendung von Psorcutan deut- lich reduziert werden.

Dr. med. Elisabeth Gabler-Sandberger

A-1767 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 25, 23. Juni 2000

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Die wichtigsten mit Psoriasis assoziierten Genloci 6p, 17q, 4q und 1q wurden mit PSORS 1 bis 4 bezeichnet. Weitere Polymor- phismen fanden Christophers und Mitarbei- ter auf den Chromosomen 16 und 20. Als Forschungsschwerpunkt der letzten Jahre untersuchte das Team an der University of Michigan (Ann Arbor) die im Bereich des Histokompatibilitätskomplexes auf Chro- mosom 6 vermuteten genetischen Deter- minanten für die Disposition zur Psoriasis.

Sie fanden heraus, dass bei klinisch ähnli- chen Phänotypen der Psoriasis zwei ver- schiedene Konstellationen der Klasse I MHC Haplotypen vorlagen: Typ I ist eng mit

HLAA2cwB57 assoziiert, eine Überreprä- sentation von HLACw2 liegt bei Typ II vor.

Genetische Polymorphismen fanden sich auch im T-Zell-Rezeptor-Gen. Die Psoriasis arthropathica ist, wie M. Bechterew mit HLA-B27 assoziiert, die schwere pustulöse Form mit HLA-DQB12. Bei monozygoten Zwillingen besteht in 70 Prozent der Fälle eine Konkordanz hinsichtlich Erkrankung an Schuppenflechte. Bei Elternpaaren mit einem an Psoriasis erkrankten Partner be- steht für die Kinder ein Risiko von 30 Pro- zent, bei Erkrankung beider Eltern ein Risi- ko von 50 Prozent, ebenfalls an Psoriasis zu

erkranken. EGS

Genetik der Schuppenflechte

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