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Archiv "Neuer Aspekt zur rheumatoiden Arthritis" (07.06.1996)

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eit rund einem Jahr gibt es zur Behandlung von Asthma den Wirkstoff Fluticason – ein topisch wirk- sames Glukokortikoid. An- läßlich des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Essen lud die Firma Cascan zu einem Pressegespräch ein, um die bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Wirkstoff zu prä- sentieren.

Ein wichtiges Gütekriteri- um für ein Glukokortikoid ist zum einen eine hohe Lipo- philie, um einen gleichmäßi- gen, retardierten Übertritt aus dem Alveolarraum in die Zellen des Lungengewebes zu ermöglichen. Eine starke Wirkung des Medikamentes kann zum anderen durch eine hohe Affinität zum Rezeptor im Lungengewebe erreicht werden. Dabei soll die orale Bioverfügbarkeit möglichst gering ausfallen. Außerdem sollte der Wirkstoff rasch in inaktive Metabolite umge- wandelt werden, wenn er vom Lungengewebe in das Gefäßsystem übertritt. Auf diese Weise können Neben- wirkungen reduziert werden.

Prof. Karl-Christian Berg- mann (Asthma- und Allergie- klinik, Bad Lippspringe) stell- te zwei Untersuchungen vor, in denen die Wirksamkeit von Fluticason mit der von Bude- sonid verglichen wurde. Das Ergebnis: Fluticason wird nur in halber Dosierung benötigt, um eine vergleichbare Verbes- serung der Lungenfunktion zu erreichen.

Eine andere Vergleichs- studie wurde mit Flunisolid durchgeführt. Auch hier wur-

de die halbe Dosis Fluticason verabreicht. Sowohl bei den FEV1-Werten als auch bei der Verbesserung der nächtli- chen Beschwerden der Pati- enten war Fluticason dem herkömmlichen Medikament überlegen.

Verzicht auf orale Therapie

Weitere Untersuchungen zeigten, daß bei einer großen Anzahl von systemisch ste- roidpflichtigen Patienten bei Behandlung mit Fluticason auf eine orale Cortisonthera- pie verzichtet werden konnte.

Umstritten bei allen Kor- tikoiden sind aber nach wie vor die Nebenwirkungen, ins- besondere bei Kindern. Prof.

Harald Morr (Pneumologi- sche Klinik, Greifenstein) wies jedoch darauf hin, daß das Stufenschema zum me- dikamentösen Asthma-Ma- nagement selbst bei leichter Symptomatik die Inhalation eines topischen Glukokorti- koids als Basis der Therapie vorsieht. Es mache daher kei- nen Sinn, eine Cortisonthera- pie wegen eventueller Ne- benwirkungen abzulehnen.

Ziel müsse es dennoch sein, die Nebenwirkungen auf ein Minimum zu beschränken be-

ziehungsweise ganz auszu- schalten.

In Untersuchungen, die sich mit den Nebenwirkun- gen von Fluticason beschäfti- gen, wurde unter anderem die Wachstumsgeschwindig- keit von Kindern errechnet.

Ein signifikanter Einfluß auf das Längenwachstum der Kinder wurde dabei nicht be- obachtet. Auch eine Erniedri- gung des Plasmacortisolspie- gels oder eine Einflußnahme auf den Knochenstoffwechsel ist nicht bekannt.

Über Erfahrungen in der Praxis berichteten verschiede- ne niedergelassene Ärzte. So berichtete Dr. Tilmann Geb- hardt (Frankfurt) von drei Pa- tienten, die schon seit mehre- ren Jahren systemisch steroid- pflichtig waren. In zwei Fällen war eine Umstellung auf Fluti-

cason und Salmeterol mög- lich. Der Zustand der Patien- ten besserte sich. Auch Dr.

Thomas Hausen (Essen) konnte mit einer Umstellung seiner Patienten auf Flutica- son einen Anstieg der Peak- flow-Werte und eine Verrin- gerung von Beschwerden er- reichen. Um die Qualität der Asthma-Therapie zu sichern, ist es nach Ansicht Morrs not- wendig, daß die Patienten von einem Pneumologen und nicht – wie derzeit üblich – vom Allgemeinmediziner be- handelt werden.

Ohne FCKW

Das Unternehmen Cas- can stellte in Essen weiterhin eine neue Form der Pulver- inhalation vor: den Diskus.

Diese neue Applikations- form benötigt kein FCKW wie die üblichen Aerosole. In einer Doppelblisterschnecke sind die Dosen einzeln ver- packt. Neben einer hohen Dosiskonsistenz wird ein Schutz des Pulvers vor Feuch- tigkeit erreicht. Monika Noll

A-1554 (76) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 23, 7. Juni 1996

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Asthmatherapie

Ein Jahr Erfahrungen mit Fluticason

Das amerikanische Unter- nehmen Amgen initiierte kürzlich klinische Studien mit dem Tumor-Nekrose-Faktor- Bindungsprotein (TNFbp) bei rheumatoider Arthritis.

In den multizentrischen, pla- zebokontrollierten Doppel- blind-Studien sollen zunächst

die Sicherheit und die Ver- träglichkeit des Präparates getestet werden.

Im Verlauf der Krankheit wird der Tumor-Nekrose- Faktor (TNF) gebildet, der bei der Vermittlung ent- zündlicher Reaktionen eine entscheidende Rolle spielt.

In umfangreichen präkli- nischen Studien konnte das Unternehmen Amgen nach- weisen, daß TNFbp den ent- zündlichen Prozeß antagoni- siert, indem es das Protein TNF bindet. Damit kann TNFbp den Knochenabbau und die Gelenkzerstörung be- einflussen. Diese Ergebnisse veranlaßten die amerikani- sche Food and Drug Admi- nistration (FDA) dazu, klini- schen Studien mit TNFbp bei rheumatoider Arthritis zu-

zustimmen. EB

Neuer Aspekt zur

rheumatoiden Arthritis

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