Herzhöhlen
C> Größenbeurteilung
C> Darstellung von Form- und
Lageänderungen
C> Nachweis und Differenzie-
rung intrakavitärer Raum- forderungen
Kammerwand
C> Bestimmung der Wand-
dicke
C> Nachweis von Aneurysmen
C> Nachweis von Herzwand-
tumoren Septum
C> Bestimmung der Septum-
dicke
C> Darstellung des Septum-
verlaufs
C> Formänderung durch Hy-
pertrophie
C> Infarkt, gegebenenfalls
Septumdefekt Perikard
C> Nachweis von Perikarder-
güssen
C> Nachweis von Perikard-
tumoren oder
C> Tumorbefall des Perikards
Tabelle 1: Indikation zur allgemein orien- tierenden Ultraschalluntersuchung des Herzens (ausgenommen differenzierte Herzfunktionsdiagnostik)
Global vergrößertes Herz
Besonders hilfreich ist die Sono- graphische Untersuchung des Herzens gerade dann, wenn man im Röntgenbild ein biventrikulär oder in mehreren Herzhöhlen ver- größertes Herz vor sich hat; sei es bei fortgeschrittenen Mitralvitien, bei lange bestehenden Aortenvi- tien oder bei dekompensierter Linksherzinsuffizienz mit Rechts- herzbelastung (Abbildung 12). ln diesen Fällen ist im Röntgennativ- bild nicht mehr zu entscheiden, welche Herzhöhle maßgeblich an
Herz-Ultraschalluntersuchung
der Herzformung beteiligt ist. Oft stellt sich beim dekompensierten Cor pulmonale die Frage nach ei- ner zusätzlichen Linksherzinsuffi- zienz. Auch in diesen Fällen kann die Echokardiographie aufgrund morphologischer Kriterien eine Differenzierung treffen.
Perikard
Gehörten Thoraxröntgenaufnah- men und die Kymographie zu den Standardmethoden, um einen Pe- rikarderguß nachzuweisen, so wurde in den vergangenen Jahren die Sonographie zum diagnosti- schen Verfahren der Wahl. Unter normalen Bedingungen liegen Epi- und Perikard dicht aufeinan- der, der dazwischenliegende Spalt ist nicht darstellbar. Beim Peri- karderguß erwartet man einen echofreien Raum, der das Herz fast zirkulär umgibt. Echokardie- graphisch sind Perikardergüsse ab 20 ml nachweisbar (Abildung 13). Perikardverdickungen und unregelmäßige Reflexmuster des Myokards weisen auf einen tumo- räsen Befall hin (Abbildung 14).
Literatur
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Dis. 20 (1978) 329 - Köhler, E.: Ein- und zweidimensionale Echokardiographie, Enke, Stuttgart (1980)-Reeder, G. S.; Lengyel, M.;
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Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med. Manfred Thelen Institut für Klinische Strahlenkunde Langenbeckstraße 1 6500 Mainz
Zur Fortbildtmg Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN
Verlaufsspektrum der A-Hepatitis
Die Hepatitis A (HA) wird praktisch ausschließlich auf fäkal-oralem Wege übertragen. Dementspre·
chend findet sich diese Erkran- kung in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen ende- misch. Chronische A-Hepatitiden oder gesunde HA-Träger sind un- bekannt; das klinische Spektrum reicht jedoch von der fulminanten Hepatitis bis zu protrahierten Ver- läufen über mehr als 12 Monate.
Die Autoren berichten über epide- miologische, biochemische und histologische Befunde bei 37 kon- sekutiven, wegen einer HA hospi- talisierten Patienten.
~ Das Hauptsymptom des Pro- dromalstadiums war kurzfristiges Fieber bis 40° bei 85 Prozent der Patienten.
Exantheme, Arthritiden oder Sero- sitiden wurden nicht beobachtet.
Alle Patienten waren ikterisch, der mittlere GPT-Maximalwert betrug 4450 U/1.
22 Prozent der Patienten zeigten einen biphasischen Verlauf mit ei- nem zweiten Transaminasengipfel um die achte Woche, in 65 Prozent heilte die Hepatitis innerhalb von drei Monaten aus. 13 Pati.enten wiesen jedoch einen protrahier- ten Verlauf über 6 bis 18 Monate auf.
~ Als besonderes histologisches Merkmal fanden sich in 50 Prozent der Leberbiopsien vorwiegend auf die Läppchenperipherie be- schränkte Leberzellnekrosen. Diese, das Bild von "piece-meal"
Nekrosen imitierenden periporta- len Leberzellnekrosen konnten je- doch nur in den ersten 4 Wochen nach Krankheitsbeginn gesehen
werden. W
Roten, A.; Altorfer, J.; Frösner, G. G.; Pirovino, M.; Grob, P. J.; Schmid, M.: Verlaufsspektrum der Hepatitis A, Schweiz. med. Wschr. 113 (1983) 694-700, Medizinische Klinik, Stadtspi- tal Waid, Zürich
Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 45 vom 11. November 1983 45