RKI-STUDIE
Zu wenige
niedergelassene Rheumatologen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) beklagt einen Mangel an nieder - gelassenen Rheumaspezialisten in Deutschland. Die Deutsche Gesell- schaft für Rheumatologie habe ei- nen Bedarf an 1 350 internisti- schen Rheumatologen ermittelt, derzeit gebe es aber nur etwa 700 ausgebildete Rheumaspezialisten, geht aus einer Studie des RKI her- vor. Künftig sei sogar mit einem steigenden Bedarf an Spezialisten zu rechnen.
Angesichts unzureichender Aus- bildungskapazitäten und einge- schränkter Niederlassungsmöglich- keiten für Rheumatologen sei nicht damit zu rechnen, dass sich dieses Defizit kurzfristig abbauen ließe.
Das RKI regte deshalb an, ähnlich wie in Großbritannien oder den Niederlanden, rheumatologisch ge- schultes nichtärztliches Personal in die Patientenbetreuung zu integrie- ren. Dem RKI zufolge sind Aufklä-
rung und Beratung besonders wichtig, da die Patienten danach die erforderlichen Maßnahmen wie Gelenkübungen oder die richtige Medikamenteneinnahme durchfüh- ren und aus den Versorgungsan- geboten das für sie Notwendige heraussuchen können. Dies leisten neben Selbsthilfeorganisationen auch die Vertragsärzte mit Angebo- ten der ambulanten Patientenschu- lung und -information. ddp
INTERESSENKONFLIKTE
Neue Leitlinien für Fachgesellschaften
Die Zusammenarbeit mit der In- dustrie kann medizinische Fach- gesellschaften leicht in Interessen- konflikte stürzen. Deshalb hat die Arbeitsgemeinschaft der Wissen- schaftlichen Medizinischen Fach- gesellschaften (AWMF) jetzt ent- sprechende Leitlinien zum Umgang mit Interessenkonflikten veröffent- licht. „Die Zusammenarbeit der Fachgesellschaften mit der Indus-
trie ist eine wichtige Vorausset- zung, um innovative Therapiekon- zepte entwickeln zu können“, so die AWMF. Gleichzeitig könnten Interessenkonflikte diese Interakti- on jedoch auch beeinträchtigen.
Die AWMF-Empfehlungen sol- len Fachgesellschaften helfen, Inter - essenkonflikte zu vermeiden und gleichzeitig das Vertrauen der Öf- fentlichkeit in die Objektivität der Gesellschaften bewahren. Dazu hat die AWMF detaillierte Regeln ent- wickelt, die Fachgesellschaften bei- spielsweise bei der Organisation von Kongressen, der Finanzierung von Leitlinien oder der Publikation von Studienergebnissen beachten
sollten. hil
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www.uni-duesseldorf.de/awmf/pk2010/pk-2010-dok-interessen konflikte.pdf
ÄRZTENETZE
Broschüre des NAV- Virchow-Bundes
Ärztliche Kooperationen gewinnen in der ambulanten medizinischen Versorgung zunehmend an Bedeu- tung. Vor diesem Hintergrund hat der NAV-Virchow-Bund eine Bro- schüre zum Thema Ärztenetze ver- öffentlicht. Sie bietet einen Ein- blick in unterschiedliche Netzstruk- turen und die Netzlandschaft in Deutschland.
Dabei wird im Heft unter ande- rem erklärt, was Ärztenetze aus- macht, welche Kooperationsformen es gibt und was bei der Gründung eines Ärztenetzes zu beachten ist.
Darüber hinaus informiert die Bro- schüre über geeignete Rechtsfor- men sowie Versorgungsverträge und liefert Tipps zu Businessplänen und Finanzierung. Gleichzeitig wird ein Überblick über entsprechende Service-Leistungen des NAV-Vir- chow-Bundes geboten und über eine ausführliche Literaturliste den tieferen Einstieg in die Thematik ermöglicht. Die kostenfreie Bro- schüre ist ab sofort über den NAV- Virchow-Bund erhältlich. hil Nur leicht gestiegen ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 2009 der Krankenstand
der Beschäftigten. Insgesamt fehlten im Jahresdurchschnitt laufend 3,4 Prozent der Krankenkassenmit- glieder. Mitte der 90er Jahre hatte der Krankenstand aber noch bei circa fünf Prozent gelegen.
Deutsches Ärzteblatt