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(1)

\>

Nr. 602l ZOOS richte

Der agrarstrukturelle Wandel in der Schweiz

Der Strukturwandel setzt sich fort

Stefan lvlann, Juliane lvlante und Stephan

ffefferli,

Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), Tänikon, CH-8356 Ettenhausen

Die Anzahl der landwirtschaftlichen

. y

Betriebe ist

sowohl

in der Schweiz als

- auch in der übrigen westlichen Welt

in den

letzten

Jahrzehnten zurückge-

gangen. Dieser Beitrag beschäftigt

sich

mit der

Frage nach dem

differen- zierten Bild

dieses Rückgangs

in

der Schweiz

in den letzten beiden

Jahr- zehnten

sowie mit Möglichkeiten der Vorausschätzung der agrarstruktu- rellen Entwicklung.

Der Strukturwandel verlief in

den

einzelnen Regionen

unterschiedlich.

Während er in der Südschweiz

im

Zeitraum

1990-2001

in

Bezug

auf

die

Abnahmerate der Betriebe und

die

Vergrösserung der landwirtschaftli- chen Nutzfläche am stärksten von- statten ging, hat er in der

Zentral-

schweiz bisher am wenigsten

\*y

t--,\

stattgefunden.

Die Westschweiz und

Ostschweiz dagegen bewegen

sich

im Schweizer Mittel, wobei

der

Strukturwandel in der

Westschweiz

etwas ausgeprägter als in der

Ost-

schweiz war. Diese regionale

Ent-

wicklung wird im

Bericht

näher

ana-

lysiert.

Zudem wurden verschiedene

Ein-

flussgrössen identifiziert, die

die

Abnahmerate der Betriebe und

der landwirtschaftlichen

Arbeitskräfte

be-

stimmen.

So

führen zum

Beispiel ein

hoher Tierbestand aufgrund höherer Arbeitsintensität

oder eine

geringere landwirtschaftliche Nutzfläche

pro Betrieb zu einer schnelleren Betriebs-

aufgabe. Weiter spielen die

Höhe

des Nebenerwerbseinkommens, der Direktzahlungen

und

der

Faktor- und Produktpreise

eine

Rolle

bei der

Ent-

scheidung zut

Betriebsaufgabe.

Neben den genannten

Faktoren

beeinflusst auch die Höhe der Arbeitslosenquote die Anzahl

land- wi rtschaftl icher

Arbeitskräfte.

Die Anzahl der landwirtschaftlichen

Betriebe

(darunter vor

allem Kleinbe-

triebe) wird

bis

zum

Jahre 2008

wei- terhin zurückgehen, mit einer

ge- schätzten

jährlichen

Rate

von

2,7 o/o.

Auch der Abbau

der landwirtschaftli- chen Arbeitskräfte wird, wenn

auch

mit verlangsamtem Tempo, bis

zum Jahre 2008

weiterhin anhalten.

Ifi,häl.r

Csöäffitsühwöiääfistilä'Hn

lcp1 .

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.

lung der Belriebsstrukturen

Z

"1üäih'fiägi$üähr dEil,'

I . Agrarberichts

...nach Kantonen

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Strukturen

im

Kanton Uii,

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tti€hc"t,,t, ,',

Fth|üscfotg€iüAgsn Abb.

1: Gesamtentwicklung der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe nach Grössen-

klassen (Quellen: Bundesamt

für

Statistik; Eidgenössrsche Zollvenualtung).

Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe

1 20000

100000

80000

60000

40000

20000

0

1980 1982 1984 1 986 1 988 1 990 1992

FAT-Berichte Nr. 602

Literätuf

(2)

FAT-Berichte Nr. 502: Der agrarstrukturelle Wandel in der Schweiz

Kanton Anzahl Betriebe

*

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Watrlis 9970 962s 8769 6895 5339 -46.5 Feb 40 Jul 30 204.2

Uf.i 990 957 917 845 777 -21.5 Jun 50 Auq 70 33.8

Tessin 2933 2688 2217 1 583 1367 -53.4 Feb 80 Sep 40 235.7

Obwalden 1148 1 082 1043 960 827 -27.9 7.00 Sep 90 41.4

l{idwafden 747 719 689 622 570 -23.7 Auq 40 okt 80 28. Jun

Anoenzell,l 906 840 804 735 635 -29.9 Jul 70 Nov 40 48.1

Sihwvt 2544 2448 2325 2168 1948 -23.4 Sep 60 Dez 60 31.25

,, Anneneell,,R, 1 355 1263 1 177 1 055 929 -31.4 Auo 50 13,20 55.3

Lüäeffi 7477 7 196 6982 6171 5678 -24.1 10. okt 13.60 347

Be'rn 20562 19520 18704 1 5839 13759 -33.1 Auq 30 13.60 63.9

5t',Gäfiön 7707 7310 6869 6009 s31 0 -31 .1 900 13.80 53.3

6lärrJ$ 696 688 646 556 490 -29.6 okt 30 14 70 42.7

6366 6042 5607 4664 4080 -35 9 Jul 80 14.70 88.5

Th,u,rqau 4913 4737 4470 3850 3344 -31.9 Sep 50 15.20 600

ziirlch 7014 6560 6136 51 09 4724 -32.7 Sep 30 16,00 72.0

6räub,ünden,,, 551 0 4988 4597 3745 3178 -42.3 Sep 30 16.00 72.0

Zu,q' 876 830 801 709 666 -23.9 Dez 40 16.40 32.3

r Solöthuin 2566 2438 2283 2011 1751 -31 8 okt 30 18.20 767

Base{ Land 1499 1443 1336 1268 1139 -24 0 okt 80 18.80 7 4.1

ehaffhausen 1 160 1 086 992 845 735 -36.6 Sep 60 20.20 110 4

Frernuro 5899 5436 5089 4493 3763 -36 2 Nov 40 20.30 78.1

,!{/äädt,, 7478 6996 6t01 6213 4968 -33.6 Dez70 21 80 717

[r,ent 704 657 615 476 497 -29.4 17.00 24.20 42.4

Bäsel Städt 55 55 47 16 18 -67.3 Sep 80 26.90 174.5

Neüeflburo 1634 1529 1446 1 301 '1118 -31.6 17 00 29.00

706

JUr$ 1744 1626 1 553 1341 117 4 -32.7 17.90 31 .90 78.2

C,l{.l 104453 98759 92815 79479 68784 -33.3 Sep 82 16.48 759

u,

Gesamtschweizerische Entwicklung der Betriebs- etrukturen

Die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebel sank in der Schweiz von 104 000 im Jahr 1980 auf 69 000 im Jahr 2001 . Tabelle 1

enthält die Entwicklung der

Anzahl

Betriebe nach Kanton

mit

prozentualer Verringerung

im

betrachteten Zeitraum und die durchschnittlichen Betriebsgrös- sen der Jahre 1980 und 2000.

Dabei ist

festzuhalten,

dass sich

der

Strukturwandel im

Betrachtungszeit- raum beschleunigt

hat.

Zwischen 1980

und 1990 nahm die Anzahl

landwirt- schaftlicher Betriebe um 12 000 Betriebe

bzw. elf

Prozent des Gesamtbestandes ab. lnnerhalb der darauffolgenden zehn Jahre

sank ihre Anzahl

hingegen um 20 000 bzw. um 22 Prozent des Gesamt- bestandes von 1990.

Aussagekräftig, wenn auch wenig über- raschend, ist die Veränderung der Grös- senklassen.

Während die Anzahl

von Betrieben

mit einer

Flächenausstattung von über 20 Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN) noch anstieg, bestanden im Jahr 2000 nur noch 13 000 von einst 35 000 Betrieben mit einer Fläche von bis zu

funf

Hektar. lnnerhalb von 20 Jahren haben also

zwei

Drittel dieser Betriebe die Bewirtschaftung eingestellt oder sich vergrössert. Die Wachstumsschwelle der Betriebe lag in den letzten Jahren unge-

fähr bei 20

Hektar. Das bedeutet: Die Zahl der Betriebe oberhalb dieser Grenze nahm zu,

jene

unterhalb dieser Grenze nahm ab.

r}

Tab. 1: Veränderung der Anza h I la ndwi rtschaftl icher Betriebe und der Betriebs- grössen von 1 980-2000 nach Kantonen (Quelle: Eidg Betriebs- und Landwirtschafts- zählungen des Bundes-amtes fur statistik).

Re$ionäle Entwttklung der 3

Betriebsstrukturen

. . .

... nach Regionen des Agrarberichts

ln der Schweiz ist die Differenzierung in die Talregion (Ackerbauzone, erweiterte

übergangszone,

übergangszone), die Hügelregion (Hügelzone, Bergzone 1)

und die

Bergregion (Bergzonen 2-4) besonders

wichtig. Die

Standortbedin- gungen eines alpinen Bergbetriebes sind

mit denen eines

Ackerbaustandortes nicht zu vergleichen. Sehr

wohl

zu ver- gleichen

ist

hingegen

die

Strukturent-

wicklung in den drei

Regionen. Wie Abbildung

2

zeigl, verlief die Abnahme

der

Betriebe gleichmässig,

wobei

die Abnahme

in

der Talregion stärker als

in -

der Hügel- und Bergregion war. Befürch-

V

tungen bezüglich eines überproportiona- FAT-Berichte Nr. 502

(3)

b

FAT-Bericht Nr.602, Tabelle 1 (Selte 2)

!, Korlgendum: Tabelle

1

enthält ln den drel letzten Spalten lalsche Weil,e.

Hier die richtige Tabelle

1:

Tab.l

:

Veränderung der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe und der Betriebsgrössen von 1g80- 20(X) nach lGntonen (Quelle: Eidg. Betriebs- und Landwirtschaftszählungen des Bundesanrtes tir

Statistik).

Kanton Anzahl Betriebe

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9970 9625 8769 689s 5339 -46.5 2.4A 7.30 204.2

990 957 917 845 777 -21.5 6.50 8.70 33.8

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2933 2688 2217

1

583 1367 -53.4 2.80 9.40 235.7

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1

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1

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7477

71

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20562

1

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1

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1

3759 -33.1 8.30 13.60 63.9

7707

731

0 6869 6009

531

0 -31.1 9.00 13.80 53.3

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6366 6042 5607 4664 4080 -35.9 7.80 14.70 88.5

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7014 6560

61

36

51

09 4724 -32.7 9.30 16.00 72.0

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551

0 4988 4597 3745

31

78 -42.3 9.30 16.00

72.O

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876 830

801

709 666 -23.9 12.40 16.40 32.3

2566 2438 2283 2011 1751 -31.8 10.30 18.20 76.7

1

499 1443

1

336

1

268

1

139

-24.O

10.80 18.80

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1

160

1

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1

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7478 6996 6701

621

3 4968 -33.6 12.70 21.80 71.7

704 657 615 476 497 -29.4 17.00 24.20 42.4

55 55 47 16 18 -67.3 9.80 26.90 174.5

1

634

1

529 1446

1 301

1118 -31.6 17.00 29.00 70.6

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1

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1

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5 79479 68784 -33.3 9.82 16.48 75.9

b

\

(4)

Gesamtschweizerische und Regionale Entwicklung der Betriebsstrukturen

len Strukturwandels im

Berggebiet

erweisen sich bislang als unbegründet.

Kantonen

Abb. 2: Sturkturwandel 1982-2001, nach Regionen (Quelle: Bundesamt

für

Statistik;

b

Eidgenössische Zollverwaltung).

Ilo .9 Eo oN

c

1 2000

10000

8000

6000

4000

2000

0

1 990

Jahr

Abb. 3:

Strukturenentwicklung

in vier ausgewählten

Kantonen Betrieben (Quelle: Bundesamt

für

Statistik).

Keineswegs gleichmässig hingegen ver-

lief der

Strukturwandel beim Vergleich der einzelnen Landesteile. Grundsätzlich vollzog sich

der

strukturelle Wandel in der Westschweiz und im Tessin stärker als

in

der Zentralschweiz, während sich die übrigen Landesteile mehr oder weniger entsprechend

dem Durchschnitt

ent- wickelten. Dies

führte

dazu, dass die in

Abbildung

3

beschriebene Entwicklung stattfand. Seit 1990

gibt

es

im

Kanton Tessin

weniger

Landwirtschaftsbetriebe als im Kanton Schwyz, seit 2000 im Wal- lis weniger als

im

Kanton Luzern. Dabei ist bemerkenswert, das alle vier hier her- ausgegriffenen

Kantone heute

durch- schnittlich noch sehr kleine Betriebe mit Durchschnittsgrössen

(LN) von 14

ha

(LU), 13 ha (SZ), zehn ha (Tl) oder sogar nur sieben ha (VS) aufweisen.

lm

Gegensatz dazu

zeigt

Abbildung 4 vier Kantone, die heute im Vergleich zu

anderen Kantonen

grosszugigere Betriebsstrukturen

aufweisen:

Schaff- hausen, Genf, Neuenburg und Jura. lm Gegensatz zu den Kantonen

mit

kleine- ren Betriebsstrukturen hat sich der Struk-

turwandel der

Kantone

mit

grösseren

Betriebsstrukturen hinsichtlich

seiner Stärke zwischen

den

unterschiedlichen Regionen ähnlich entwickelt, wobei der Kanton Schaffhausen jedoch prozentual

den

stärksten Rückgang

der

Betriebe innerhalb dieser Gruppe zu verzeichnen hat.

Für

den

Kanton Genf ist auffällig, dass sich die Anzahl der Betriebe nach einem Absinken von 1996 zu 2001 wieder um

4,4

o/o erhöht hat. Die Landwirtschaftli-

che

Nutzfläche

pro

Betrieb

im

Kanton Genf ist in dieser Zeil sogar

um

10,1 o/o gesunken. ln dieser Beziehung stellt Genf neben Basel Stadt,

wo

dieser Trend im gleichen Zeitraum ebenfalls zu erkennen ist, einen Sonderfall unter den Kantonen dar.

Die

Entwicklung

der

Betriebsanzahlen aller Kantone

im

betrachteten Zeitraum soll, sortiert nach den Betriebsgrössen im Jahre 2001, in Tabelle 1 veranschaulicht werden. Betrachtet man die Entwicklung

der

Betriebszahlen

von

1990-2000

zusammen

mit der

durchschnittlichen

Landwirtschaftlichen

Nutzf

läche

der Betriebe im jahre 2001, wie in Abbildung

5

dargestellt, kann man erkennen, dass

mit

kleineren

Abb. 4: Struktunuandel in vier Kantonen

mit

grösseren Betrieben (Quelle: Bundesamt

r

Statistik: Eidgenössrsche Betriebszählung).

40000 llo

o

6

o 30000

au Nc

20000

10000

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FFFNN

Jahr

Entwicklung der Betriebsanzahl der Kantone mit grössten Betriebsstrukturen 2000

o -oo Eo oN

2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0

1 990

Jahr

\,

FAT-Berichte Nr. 602

(5)

FAT-Berichte Nr. 602: Der agrarstrukturelle Wandel in der Schweiz

Q Zentralschweiz

f----l Westschweiz

AUR NW 5Z 6 A 119zG

TG'/A:

AAG A50

A 0

o\

5 -to

oN

oI

ä

-zo

CJ

-oo

E -30 6o

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c')

5 -so Eo '$ -ooC

-70

10 15 20

25

OLandw. Nutzfläche 2001

die einzelnen Kantone der Schweiz regi- onsspezifischen Mustern folgen.

Die Kantone der

Zentralschweiz (Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Luzern, Zug) haben im Vergleich zum Schweizer

Mittel (-32

o/o)

eine relativ

geringe Abnahme der Betriebszahlen

(s -24

%)

zu

verzeichnen,

trotzdem die

durch-

schnittliche landwirtschaftliche

Nutz-

fläche pro

Betrieb

in

diesen Kantonen eher gering ist.

Die

Kantone

der

Westschweiz (Waadt,

Genf,

Neuenburg,

Jura) haben

trotz

du rchschn ittlich g rösster Betriebsstru ktu- ren eine höhere Abnahmerate der Betrie- be

(s

-33 o/o) zu verzeichnen als die Kan-

tone

der Zentralschweiz. Ebenso

wie

in den Kantonen der Ostschweiz (a -31 %) liegt diese aber dicht am gesamtschwei- zerischen Mittel.

ln den Kantonen im Süden der Schweiz (Graubünden, Tessin und Wallis) mit den durchschnittlich kleinsten Betrieben hat

die

Anzahl

der

Landwirtschaftsbetriebe

von

1990-2001

am

deutlichsten abge- nommen (a -47 %).

Bei dieser Betrachtung

ist zu

betonen, dass sich der Bestand an Haupterwerbs-

und

Nebenerwerbsbetrieben durchaus

nicht parallel entwickeln muss.

Aus Abbildung 6 wird deutlich, dass die Zahl der Nebenerwerbsbetriebe gerade in vie-

len

lnnerschweizer Kantonen (zum Bei- spiel Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden) zwischen

1990 und 2000 noch

zuge-

nommen hat, während die Zahl

der Haupterwerbsbetriebe (HB) in allen Kan- tonen abgenommen hat.

Die

Kombination

von

landwirtschaftli-

cher und

ausserlandwirtschaftlicher Tätigkeit scheint

in

den Westschweizer Kantonen

am

schwächsten ausgeprägt

zu sein, was nicht nur daran zu

er- sehen

ist,

dass

die Zahl der

Nebener- werbsbetriebe in diesen Kantonen deut-

lich

zurückging.

Während der

durch- schnittliche Westschweizer Betrieb ein Nebeneinkommen

von

Fr.

12000.-

ver-

zeichnet, liegt das

durchschnittliche Nebenerwerbseinkommen

in den

übri-

gen

Schweizer Landesteilen zwischen Fr. 17000.- und Fr. 19000.- Umgekehrt erzielen die Westschweizer Betriebe im Durchschnitt

ein

vergleichsweise hohes landwirtschaftliches Einkommen (Zentra-

le

Auswertung

von

Buchhaltungsdaten der FAT).

Vor allem in Kantonen mit

kleineren Betriebsstrukturen

hat sich die

Anzahl der Nebenerwerbsbetriebe im betrachte- ten Zeitraum erhöht. Auffällig ist hier ins- besondere die Entwicklung des Bergkan-

tons

Uri,

da

sich hier

trotz

sehr kleiner Betriebsstrukturen die Betriebszahl insge- samt am wenigsten verringert

hal

(-22

%) und

eine sehr starke Verschiebung

von

Haupterwerbsbetrieben in Richtung

Nebenerwerbsbetriebe

stattgef unden hat. Die Strukturen des Kantons Uri sol-

len in den

Grundzügen

im

folgenden Abschnitt dargestellt werden

'''

Strukturen im Kanton Uri

Uri

ist

nach dem Wattis'defr,Känton' . mit den kleinsteh,,B'Gtrje,b$$ffiktur:en

der

durchschnittltch$.,,t

aupter-,, werbsbetrieU'zifltt

4,ryölf, tlekiaren Landwirtschaftliche NutzfläChe. EiÄ

Grund hierfür liegt dar.in"'dass Uriein , relner Bergkanton

ist. Die

Flächen

sind durch

SteiLlagen ge:prägt, ,d,ie, ,

:

'hüX'.

mit

. g,rosSer-',-,'Äib*jtilntönsitä't'' ,

bewirtschaftet werden

können. '

Käntonäf .ist'def Äffiei{, dä.i. Häuptei- werbsbetriebe zwischen

1990

und

2001 um 40,8

7o gesu'nken, wäh- renddes:$ n,siih,der Äntei[ dEr. Nebe- nen''verbsbetriebe

um

zirka

40

% erhöht hat. Zur Ursache dieser star-

.

ken Ver,sihie,b,*ng e,ibt. gs,n ul'Vgrmu- tungen.

b,

Abb.5:

Entwicklung der Anzahl der Betriebe 1990-2001 und Betriebsgrössen des Jahres 2A00 nach Kantonen (Quelle: Bundesamt

für

Statistik).

Abb. 6: Entwicklung der Anzahl Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe, nach Kantonen

(Q u e I I e : E i d g e n össi sch e La n dw i rstsch aftszä h I u ng).

U

v

Eao

o oo

N

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Eo

(uo -o

o

i

-ro

c(l, -oc,

=- -40

tr

=qJ

E r(! -eo o

-80

-20 Veränderung Haupterwerbsbetriebe 1990-2000 (%)

-30

-25

^ UR (HB: - 40.8 o/o)

asz

Äow AAI ÄLU

^NW A

GL GE AZG

AR A A

ARF ^<^ 5G NE

o ooaP"

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^n .t'

AGR AFR AA

A VDSH

ZH VSa

BS (HB: - 48.6 o/o\

<a- a

FAT-Berichte Nr. 602

(6)

Strukturen im Kanton Uri

if_ry-'f,: jn'det

Urner.-{

langryhaft steig,f,dr'e Anzahl uon Nebenerwerbsbefil4en.

(Bild: Baumann & Fryberg AG)

Durchschnitt der

Gesamtschweiz überdurchschnittlich

stark

ausge- prägt. Der Anteil der Beschäftigen in der Landwirlscheft ist in' etwa,ooB-

pelt

:so,

hoch wie, im ,5s1'r**;*t

Durchschnitt und rbetr:ägt etwä, ,,14

%.

Hinzu kommt das durchschnittli- che I

Altef

,der Kantonibevö,lkerung, das ebenfalls

über dem

Schweizer Durchschnitt liegt. Der Alterslastquo-

tient,

der . das ,Ver:hiiltnis: zw,ischen Rentnein

uhd,,Aktivendars

h, .istim Kanton Uri

mit

26,0 o/o etwas höher als

in der

Gesamtschweiz (25,0 o/o) und innerhalb der Kantone der Zen-

tralichweizaln g,rossten.-' i,.,

Vor al'lqrn,jrn sekuhdären und,terr- tiärr+n $ektör des Kantons,gibt *s seit Anfang der 1990-er Jahre einen mas- siveh' Abb'au von Arbeits$lätzen; so dass

die

Möglichkeit

zum

Ausstieg

aUs,,

dei

,[andwiftsthaf't' ,Und , elnar Erwerbstätigkeit

in einem

anderen

Sektor gering ist. So nahm

die BesChäfti$ung :im, K*nton. Ur{ äüm Beispiel

von

1995-1998

um 6,6

o/o

äb, I int VCfgleiCh.

iur

€esam,ticHwei2 dreimal so stark, wobei zwei Drittel der Verl,üste äuf: den sbkundäre*'seft- tor entfielen. Voi allem wegen dieser schlechten Arbeitsmarktlage ist eine starke Abwanderungsrate

der

jun- gen , Bevölker.ung $egeben, -H,inzu kommt gin stark,unter:durchsd.hni

tli;,

eher : Aüsb,ltdungsständ,

im'

:Kanton Uri; d,er

nr,Ög|ich

eise,eb,enfaili die Erwerbstätigkeit

in

den ausserland- wirtschaftlichen Sektoren behindert tvgf.,\Ir/eber et. a,|., <,Der,ldähton Uri

*

Struktur und Perspektiven>, 2002).

Eine grosse Bedeutung kommt heute ,immer, noch deh:,Alpüngep, ru,. $ie bilden das eigentliche Rückgrat der,, Ürner Landwi rtschaft, Sie ste[len äi,ne.

sräikq.sn*täitün$, ü.nä,ort, djä,

rxi-

stenigrundfä$e,.

där.,

Kteinbätiliäöö dieser Region dar, sodass dbr Eihalt viäl*r,Ktbihbetiiärbel $iähei, äu:m.iruil äü:th . gaUuieh erklaffi,, wöldun .. käryn,,, Spezialkulturen spielen eine geringe Rol[e' in,,6ei, (J,r,her,,Läfid'Wifisähäft;

der

Hauptnutzungsbereich

liegt

in där,, Grünlähd.hewifiSChaftUnU r ünd

Viehhaltung.

",

Eine,.

iüsätiliöhä

'.,f.fklärun$ir.äüm. ,, .

E€iiingtLl$igären Aüfüebiän:

Iändftift-

: . sthäftlicliei:,. . Be,tri€be, wird,. I ln' : :dAr, s$lgen.b nfi

ten

ä Seho,ilentreüU$' $esä- hen; die.vöi,äi[em in' den. kohsö'ruöti,', .

üeren, üefgrb$ ionän.'nörül 1 sähr $törk äu$$eprägt.. .. $ein,., söl t,.,r, üie$e, $täfkb,,

V€ rbi ä dü n,$..äü:m.,tem il iäfe n', iländbiö-,'

Uri 2:Neuer StaII im (anfon.tJrT :{#itd:,9augtain &',Frybetg,:A6)

lstt lttil

tt

FAT-Berichte Nr. 602

(7)

FAT-Berichte Nr. 602: Der agrarstrukturelle Wandel in der Schweiz

si# so-ll,ltier; ,ünabhän$ig von d.erökb*

v

nömischen',, Rentabilität

.,gss'

B€*

triebes und im Gegensatz zu anderen Regionen, noch ein wichtiges Hemm-

nis zur

Betriebs-

und

Landaufgabe sein (Anrt fljr tändwinsehaf+ d€s Kan- tons Uri).

H i n .weit€ r:es,'Prrobl em,,das, de* Struk-

tu

änd:el' der: Landwi$$Chtft, behin:

dert, wird in der

Besteuerung des Liquidationsgewinnes gesehen, die bei der Stilllegung oder Verpachtung von..Land

g*ic.tr

übsrfi:hr,ung dCs Geschäftsvermögens in Privatvermö- gen antattt, bevor es zu einer effekti- vö*,' g6rlluierung, .des. Kapltel$ewin-

nes kommt. Die dadurch

zu

e*änendbn,r

hölre*,Steuern könn-

ien''.von,

vielen ., Betrieben,, nicht befahltwed:en, wodureh'vbb Land- besitzer ihr Land eher weiter bewirt- schaften oder bewirtschaften lassen, als' die$es,äüf,ir geben;

urt

eventuel-

len Steuerschulden zu entgehen.

w

Auffällig ist weiterhin,

dass

im

Kanton Zug eine grosse Stabilität bezüglich der

Anzahl der

Nebenerwerbsbetriebe im betrachteten Zeitraum herrscht und auch die Haupterwerbsbetriebe nur zu einem geringeren Prozentsatz aufgegeben wur- den. Eine Begrundung dafür ist, dass vie-

le

Landwirte

im Kanton Zug

Bauland besitzen, das bei einem Verkauf zur Exi- stenzsicherung

dient.

Daneben

gibt

es

einen relativ gut

f unktionierenden

Arbeitsmarkt, sodass viele

Haupter-

werbsbetriebe einem Zuerwerb nachge-

hen,

ihre Leiter sich aber weiterhin als Haupterwerbslandwirte definieren (Amt

für

Landwirtschaft des Kantons Zug).

Abb. B: Die Anzahl an Kühen pro Betrieb ist

in

den letzten Jahren überall gestie- gen.

,,

Rä$lo :äle .tntwiefdffi#def Milchviehhaltung

Betrachtet man

weiterhin die

Entwick- lung der Anzahl der Verkehrsmilchkühe

in

den einzelnen Regionen (Abb. 7), ist auffällig, dass sich in den drei Südschwei-

zer

Kantonen Tessin, Graubünden und

Wallis, in denen der

Strukturwandel sowohl in Bezug auf die Verringerung der Betriebszahl als auch

auf

die Vergrösse-

rung der

Betriebsstrukturen

am

ausge- prägtesten war, die Anzahl der Verkehrs- milchkühe

von 1990-2000

insgesamt prozentual am wenigsten verringert hat.

Dagegen hat sich hier die durchschnittli-

che Anzahl der Kühe

insgesamt pro Betrieb (Abb. 7) am stärksten erhöht.

Weiterhin hat sich in der Zentralschweiz,

in der der

Strukturwandel

bisher

am wenigsten stattgefunden hat, die Anzahl

der

Verkehrsmilchkühe

insgesamt

im Gegensatz zu den übrigen Regionen sehr

stark verringert. Die

durchschnittliche Anzahl

der

Kühe insgesamt

pro

Betrieb dagegen hat sich nur wenig erhöht.

Dies deckt sich mit den unten aufgeführ-

ten

Einf lussgrössen f

ür den

landwirt- schaftlichen Strukturwandel, wonach ein

höherer

Tierbestand

pro Betrieb

auf-

grund des höheren

Arbeitsumfangs schneller zur Betriebsaufgabe und somit zur Verringerung der Betriebszahl führt.

ta*tGeis]

Abb. 9: Erhöhung der Anzahl der Kühe pro Betrieb und Kanton 1990-2000.

v,

%-Veränderung 1990/2000 ffi -12.2 bis -9.9 (a) tr -12.9 bis -12.2 (6) n -15.3 bis -12.9 (4)

= -17.2 bis -1s.3 (6) a -s2.7 bis -17.2 (6)

l-Or.lellr: BFSI Abb. 7: Verringerung der Anzahl der Verkehrsmilchkühe pro Kanton 1990-2000.

FAT-Berichte Nr.602

V.

(8)

Gründe für den Strukturwandel / Entwicklung der Landwirtschaftsbetriebe

.b

schaftliche Einkommen selbst scheint die Entscheidung

fur

den Ein- bzw. Ausstieg aus

der

Landwirtschaft

nicht zu

beein- flussen. Vielmehr sind es lndikatoren wie Direktzahlungen, Produktpreise und Fak- torpreise,

die für den

Landwirt offen- sichtlich leichter erfassbar sind und daher zu Schlusselkriterien für die Entscheidung uber die Weiterführung des Betriebs wer- den. Die Höhe der Entnahmen aus dem Betriebsvermögen

fur

den Privatkonsum sagt etwas über

die

Höhe des Gesamt- einkommens

eines

Betriebes

aus.

Je

höher dieses

Gesamteinkommen ist, desto mehr kann einerseits

für

den rein privaten Gebrauch ausgegeben werden und desto eher kann dieser Betrieb ande- rerseits weiterbestehen.

Das Ausmass der Auswirkungen der Ein- flussgrössen fur den landwirtschaftlichen Strukturwandel bezogen

auf

die Verän- derung der Betriebszahl soll in Tabelle 2

für

einige ausgewählte Faktoren darge- stellt werden.

Tab.

2:

Einflussgrössen für die jährliche Veränderung der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe,

',,,i6f,tinööiifü*de'ä' Strukturwandel

Mittels Regressionsanalyse ist es möglich,

die

Bestimmungsgründe

des

landwirt- schaftlichen Strukturwandels

zu

ermit-

teln und bei

Kenntnis

der

wichtigsten Rahmenbedingungen der Landwirtschaft in den nächsten Jahren auch Prognosen

zur zukünftigen

strukturellen Entwick- lung zu machen.

Die Methodik

ist

ausführlich

im

Artikel

<Die

Schweizer

Agrarstruktur im

Jahr 2008> (Mann, Agrarforschung 02/03, S.

ü 66-69) erläutert. Die

erforderlichen

Daten

stammen

aus

unterschiedlichen Quellen. So wurden das durchschnittliche

landwirtschaftliche Einkommen

und Nebenerwerbsei nkommen, der Privatver- brauch und die lnvestitionshöhe aus der

Zentralen Auswertung von

Buchhal-

tungsdaten der

FAT

entnommen.

Die Betriebszahlen, die Anzahl der landwirt- schaftlichen Arbeitskräfte, die Anzahl des Tierbesatzes, das Alter des Betriebsleiters

sowie die

Betriebsgrösse entstammen

den

Landwirtschaftlichen Betriebszäh- lungen

und den

Agrarstrukturerhebun- gen des Bundesamtes

für

Statistik. Vom

seco

(Staatssekretariat f

ür

Wirtschaft)

stammt die

Arbeitslosenquote. Produ- zentenpreisindex

und

Faktorpreisindex

wurden den

Statistischen Erhebungen

und

Schätzungen

des

Schweizerischen

*y 3ää'.il:'iilT'oäT."#Jli**

u n be-

kannte

Zusammenhänge

ans

Licht.

Bekannt ist

beispielsweise,

dass

die

Anzahl

f lächenmässig

kleiner

Betriebe rasch abnimmt, während die Betriebe ab etwa 20 ha Grösse nach wie vor zahlrei- cher werden. Weniger bekannt ist hinge- gen, dass ein erhöhter Tierbesatz

-

ins-

besondere

bei Kleinbetrieben

den Ausstieg

aus der

Landwirtschaft eher beschleunigt. Die hohe Arbeitsintensität

in

der Tierhaltung scheint

die

Entschei- dung

fur

eine endgultige Betriebsaufga- be in der Tendenz zu erleichtern.

lnteressant ist auch die Wirkung der öko- nomischen Einflussgrössen. Das landwirt-

'

.Ent$üklühg dä,r.täfidW

-*.,,,

,sthä *bätilebe

Die

agrarpolitischen Rahmenbedingun- gen der nächsten Jahre sind weitgehend bekannt. lnsofern ist es möglich, die bis- herigen Einflussfaktoren auf die zukunf-

tige

Entwicklung zu übertragen, was zu

dem in Abbildung 10

dargestellten Ergebnis

führt. Die Anzahl

landwirt-

schaftlicher Betriebe

(einschliesslich Kleinbetriebe)

wird

danach

von

69 000 im Jahr 2001

auf 57000

im Jahr 2008 Pro 1000

landwirtschaftliche

Betriebe

führen

Fr. 1 0

000.-

Nebenerwerbseinkommen mehr pro Betrieb und Jahr

zu zehn Betriebsaufgaben weniger im folgenden Jahr

Fr. 10

000.-

Direktzahlungen mehr pro Betrieb und Jahr

zu zehn Betriebsaufgaben weniger im folgenden Jahr

Fr. 1 0

000.-

höhere Entnahmen f ur Privatverbrauch pro Betrieb und Jahr

zu zehn Betriebsaufgaben weniger im folgenden Jahr

10

% höhere Produzentenpreise (def lationiert)

zu 26 Betriebsaufgaben weniger im im folgenden Jahr

10

% höhere Faktorpreise (deflationiert)

zu 26 Betriebsaufgaben weniger im im folgenden Jahr

Ein Jahr höherer Betriebsleiter- Alters- durchschnitt

zu

fünf

Betriebsaufgaben mehr

Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe (nach Grösse) 80000

70000 50000 50000 40000 30000 20000 't0000

0 2001

Abb. 10: Zukünftige Entwicklung der Agrarstruktur (Quelle. eigene Berechnungen).

FAT-Berichte Nr. 602

(9)

FAT-Berichte Nr. 602: Der agrarstrukturelle Wandel in der Schweiz

1 00000 90000 80000 70000

+:.Eo

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60000

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N\t(o@o(\st(o@o(\<f(o@

@@00@oo)ooorooooo

ot ot or or o or or ot o) o o o o o

N(\(\(\N

sinken. Das entspricht einem jährlichen Rückgang von

2,7

Prozent der Betriebe.

Wiederum wird dabei die Anzahl kleiner Betriebe uberproportional zurückgehen.

" ..Efif tktüng,der-',,

-'

"...'

.

;#fböit$*ffi$'. ."', "'. :,',

Bislang wurde lediglich über die Anzahl

von

Betrieben

im

landwirtschaftlichen Sektor gesprochen. Ebenfalls

wichtig

ist jedoch die Anzahl von Arbeitskräften, die auf den Betrieben Beschäftigung finden.

Abbildung 11 zeigl, dass auch die Anzahl von Arbeitskräften

in

allen Landesteilen zurückgegangen

ist

und

weiter

zurück- gehen wird, wenn auch mit abnehmen- dem Tempo. 1980 waren noch 320000 Personen

in der

Schweizer Landwirt- schaft (ganz oder teilweise) beschäftigt, im Jahr 2001 waren es nur noch 200 000

und im

Jahr 2008 werden es

laut

Pro- gnose nur noch 190000 sein.

Regional spiegelt sich

bei den

Arbeits- kräften die Situation wieder, wie

wir

sie bereits bei den Betrieben kennen gelernt haben: ln der Zentralschweiz verläuft die Entwicklung

ein wenig

langsamer als

etwa in der

Südschweiz, aber

die

Ent- wicklung ist überall eindeutig. Auch die Einflussfaktoren

auf den

Rückgang der Arbeitskräfte sind

die

gleichen

wie

die Faktoren, die den Rückgang der Betriebe beeinflussen. Allerdings gibt es eine Aus- nahme: Eine höhere Arbeitslosenquote

stoppt den

Rückgang

der in der

Land-

wirtschaft

beschäftigten Arbeitskräfte, nicht aber

den

Rückgang

der

Betriebe.

Offensichtlich ist die Beschaffung insbe- sondere von Lohnarbeitskräften leichter,

wenn der

Arbeitsmarkt

nicht zu

viele Alternativen bereithält.

,=srhf 5.tfficffien

Der Strukturwandel

im

Landwirtschafts- sektor

wird

sich weiterhin kontinuierlich fortsetzen.

Dabei hat sich gezeigt, dass

er

in den ein- zelnen Regionen der Schweiz sehr unter-

schiedlich verläuft. Vor allem in der Süd- schweiz

hat

er sich bisher am raschesten vollzogen, während die Ostschweiz und Westschweiz in dieser Beziehung eher im Schweizer Mittel liegen. Auffällig ist, dass die Zentralschweiz im Gegensatz zu den anderen Regionen bisher

in

geringerem Ausmasse

von den

Veränderungen im

La ndwi rtschaftssektor betroffen wa r.

Die Studie zeigI, dass der Strukturwandel nicht nur von bisher bekannten Einfluss- grössen abhängt,

wie zum

Beispiel der Höhe

der

Direktzahlungen,

der

Grösse der Betriebe und dem Alter des Betriebs- leiters, sondern auch

von

bisher unbe- kannten Grössen.

So scheint die Entscheidung zur Weiter- führung eines Betriebes neben der Höhe der Faktor- und Produktpreise auch vom Umfang der Tierhaltung abzuhängen, die

das Ausmass der

Arbeitsintensität bestimmt,

mit der ein

Betrieb geführt

wird. Das

Weiterbestehen zumindest eines kleineren Betriebes

tst

also nicht durch eine lntensivierung der Tierhaltung zu erreichen.

Auch die

Höhe

des

Nebenerwerbsein- kommens

ist

ausschlaggebend

für

den Weiterbestand

eines

Betriebes.

Es

ist daher anzustreben, nicht nur das Land- wirtschaftliche Einkommen

zu

maximie-

ren, sondern auch innerhalb des Famili- enbetriebes die Möglichkeit zu erhöhen, ausserlandwirtschaftliche Erwerbsquel- len zu erschliessen und zu nutzen.

Daneben ist es aber insbesondere für die

verbleibenden

Haupterwerbsbetriebe

weiterhin wichtig, ihre

Wettbewerbs-

fähigkeit durch Vergrösserung

ihrer Betriebsstrukturen zu verbessern.

b

Abb.

1 1: Entwicklung der Anzahl von Arbeitskräften (inkl. Prognose), (Quelle: Eid-

w

genössische Betriebs- u nd La ndwi rtschaftszä h I u n gen).

Y"

Abb. 12: Das Einsparpotenzial an Arbeitskräften in der Landwirtschaft ist begrenzt.

FAT-Berichte Nr. 602

(10)

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FAT-Berichte trtr. 602

(11)

FAT-Berichte Nr. 502: Der agrarstrukturelle Wandel in der Schweiz

v

Y

v

Die FAT-Berichte erscheinen

in

zirka

20

Nummern pro Jahr.

-

Jahresabonnement Fr.

50.-.

Bestellung von Abonnements und Einzelnummern: FAT, CH-8356 Tänikon. Tel. 052 368 3'1 31, Fax 052 365 11 90.

E-Mail: doku@fat.admin.ch

-

lnternet:

http:/

/vww.fat.ch

-

Die FAT-Berichte sind auch in französischer Sprache als <Rapports FAT>

v

erhältlich.

-

lSSN '10'1 8-502X.

12 FAT-Berichte Nr.602

Referenzen

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