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Eine neue Sicht auf die Periimplantitis

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Academic year: 2022

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© Deutscher Ärzteverlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2017; 33 (1)

22 NACHRICHTEN / NEWS

S3-Leitlinie der DGI

Eine neue Sicht auf die Periimplantitis

Wie wichtig Leitlinien sind, wird deut- lich angesichts neuer Daten zum Thema Periimplantitis. „Die Forschungsergeb- nisse unseres deutschen Kollegen Jan Derks, der seine PhD-Arbeit an der Uni- versität Göteborg im Oktober 2015 ver- teidigt hat, vermitteln uns eine neue Sicht auf die Periimplantitis“, sagt Prof.

Dr. Frank Schwarz, Düsseldorf.

Das Projekt von Dr. Derks wurde 2009 unter der Leitung der Professoren Tord Berglundh und Jan Wennström gestartet und basiert auf vier mittlerweile veröffent- lichten Studien, die Professor Schwarz als

„Milestone-Papers“ bezeichnet.

Aus dem Datenregister der schwedi- schen Sozial- und Krankenversicherung wurden 4716 Patienten zufällig aus- gewählt. Sämtliche Patienten waren in den Jahren 2003/2004 mit Implantaten behandelt worden. Sechs Jahre nach Ab- schluss der Therapie wurde die Patien-

tenzufriedenheit mittels eines Fragebo- gens beurteilt (Studie I). 596 der ins- gesamt 2765 Patienten nahmen an einer klinischen Untersuchung neun Jahre nach der Therapie teil. Frühe Implantat- verluste wurden anhand der Patienten- akten untersucht, späte Verluste wurden bei der klinischen Untersuchung be- stimmt (Studie II). Die Periimplatitisprä- valenz wurde anhand von klinischen und radiologischen Daten von der Neunjahresuntersuchung vermessen (Studie III). Anhand von Röntgenbil- dern aus Patientenakten wurden Krank- heitsbeginn und -verlauf von Periim- plantitis untersucht (Studie IV).

Es konnte gezeigt werden, dass die Patientenzufriedenheit hoch war und vom Alter und Geschlecht des Patien- ten, vom Umfang der Therapie und von der Ausbildung des Behandlers beein- flusst wurde. Implantatverluste wäh-

rend der neunjährigen Beobachtungs- zeit wurden bei 7,6 % der Patienten er- fasst, dabei spielten Patienten- und Im- plantateigenschaften eine Rolle. Bei 14,5 % aller Patienten diagnostizierten die Experten eine moderate/schwere Pe- riimplantitis. Verschiedene Patienten- und Implantateigenschaften wurden als Risikoindikatoren identifiziert. Von be- sonderer Bedeutung war ein weiterer Be- fund: Die Periimplantitis zeigt einen nicht-linearen und beschleunigenden Verlauf, und der Krankheitsbeginn lag bei den meisten Fällen innerhalb der ers- ten drei Jahre nach Therapie (Studie IV).

„Um eine Periimplantitis zu vermei- den, sind engmaschige Kontrollunter- suchungen sowie eine konsequente Be- handlung der Mukositis wichtig, wie die neue S3-Leitlinie der DGI empfiehlt“, betont Professor Schwarz.

Barbara Ritzert, Pöcking Kongress digital. Unterstützt von ei-

nem Team der DGI-Pressestelle berichte- te der Kongresspräsident auch erstmals live zusammen mit vier jungen Implan- tologinnen und Implantologen auf Face - book. Die übertragenen Kurzbeiträge konnten von allen Nutzern des sozialen Netzwerks direkt mitverfolgt werden. Er-

gänzend lieferte die Service-App „DGI 2016“ den Teilnehmern vor Ort Infor- mationen zu Referenten und Ausstellern und vermittelte weitere Kongressnews.

In den Pausen konnten sich die Besucher auf der gut besuchten Implant expo über Innovationen und Bewährtes aus Indus- trie und Wirtschaft informieren.

Fortbildung weiterentwickeln. Zu- kunftsträchtige Programme der DGI wie ein Curriculum für die zahnärztliche As- sistenz, Mentorenprogramme, eine In- tensivierung der Zusammenarbeit mit den Universitäten im Rahmen studenti- scher Elektiva sowie die weitere Digitali- sierung der curricularen Ausbildung sol- len die Attraktivität der DGI-Fortbildung erhalten und ausbauen, betonte der Fort- bildungsreferent der DGI, Prof. Dr. Flori- an Beuer MME, Berlin, auf der Pressekon- ferenz des Kongresses. Ergänzend zum Masterstudiengang „Orale Implantolo- gie und Parodontologie“ von DGI und Steinbeis-Hochschule kooperiert die DGI inzwischen auch mit der Goethe-Univer- sität Frankfurt bei einem internationalen Masterstudiengang (MOI). Die zuneh- mende Internationalisierung ist für die DGI und ihren Kongress wichtig, um durch internationalen Austausch und Kooperation das Fachgebiet insgesamt weiterzuentwickeln.

Der 31. Kongress der DGI wird vom 30.11.2017 bis 02.12.2017 in Düsseldorf stattfinden.

Dr. Amely Hartmann, Filderstadt

Alle Foren des Kongresses sind gut besucht. Fotos: Knipping

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