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WÄRME

perpetuum # 19

INSIDERMAGA ZIN FÜR ENERGIEEFFIZIENZ

JANUAR–MÄRZ 20 16

DENEFF

DEUTSCHE

UNTERNEHMENSINITIATIVE ENERGIEEFFIZIENZ

AKTUELL

Politik:

Pilotprojekt Einsparzähler (S. 14)

Service:

Übersicht aktueller Politikvorhaben (S. 16) Politik:

Interview mit Schleswig-Holsteins Umweltminister Rober Habeck (S. 8)

NEXT GENERATION

Rückblick:

JAHRESAUFTAKT- KONFERENZ

„NEXT GENERATION“

S. 54

Ausblick:

ENERGIEEFFIZIENZ DER NÄCHSTEN GENERATION

S. 22

Durchblick:

ENERGIEEFFIZIENZ- POLITIK RELOADED

S. 28

Schutzgebühr: 10 € (ab S. 20)

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EDITORIAL

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Carsten Müller, MdB Vorstandsvorsitzender der DENEFF

Foto: © Laurence Chaperon

Für Liebhaber klassischer Automobile ist es spannend, rückblickend zu beur­

teilen, wo die eine Generation endet und die nächste anfängt. Design, Technik oder einfach die Ansprüche, für die eine Art Fahrzeug auf eine bestimmte Weise wie konstruiert und genutzt wurde (das können übrigens ganz verschiedene Dinge sein), folgen relativ klaren Trends. Manche Innovationen, wie etwa

der Wankelmotor, erwie­

sen sich als Sackgasse, während der VW Käfer lief und lief und lief. Gerade

in Anbetracht aktueller Entwicklungen muss man Hellseher sein, um eine Antwort auf die Frage zu haben: Was kommt als Nächstes? Statt einer „Million Elektrofahr­

zeuge“ bevölkern heute eine Million SUV deutsche Straßen. Und immer mehr Men­

schen wollen gar kein Auto mehr besitzen, sondern einfach nur bequem eines nutzen.

Hätten Sie das kommen sehen?

Bezüglich meiner zweiten Leidenschaft, der Energieeffizienz, stelle ich mir dieselbe Fra­

ge: Was kommt wohl als Nächstes? Wann platzt der Knoten und wodurch? Ist es die Digitalisierung, wie sie derzeit als neuer

„Megatrend“ der Energiepolitik rauf und runter diskutiert wird? Was bedeutet hier

„Sharing Economy“? Was will die nächste Generation selbst und geben wir uns genug Mühe, die natürlichen Lebensgrundlagen

WAS KOMMT BLOSS ALS NÄCHSTES?

für sie und die darauf folgenden zu erhal­

ten? Genug Stoff eigentlich, um damit einen ganzen Jahrgang perpetuum zu füllen.

Um einen Anfang zu machen, geht es in dieser Ausgabe um die diesjährige Jahres­

auftaktkonferenz, die selbstredend auch un­

ter dem Motto „Next Generation“ stattfand (S. 54). Mit dem diesjährigen PERPETUUM

Energieeffizienzpreis wur­

den dabei nicht nur zwei ausgewachsene Innovatio­

nen ausgezeichnet, son­

dern zum ersten Mal auch ein vorbildliches Nachwuchsprojekt (S. 32).

Im Interview mit dem schleswig­holsteini­

schen Energiewendeminister Habeck (S. 8) erfahren wir, was einen Grünen­Politiker der dritten Generation umtreibt. Ich habe auf jeden Fall nicht den Eindruck, das Joschka Fischer recht hatte, als er behauptete: „Ich war einer der letzten Live­Rock­'n'­Roller der deutschen Politik. Jetzt kommt in allen Parteien die Playback­Generation.“

Außerdem geht es um mögliche „Game Changer“ in der Energieeffizienzpolitik (S. 28), wobei große Hoffnungen in das angekündigte Pilotprogramm „Einspar­

zähler“ (S. 14) gesetzt werden dürfen.

Daneben beschäftigen uns zukünftige Finanzierungsformen (S. 38) und auch der Arbeitsplatz der Zukunft und vieles weitere Wegweisende mehr.

Es grüßt Sie, Ihr Carsten Müller

„WANN PLATZT

DER KNOTEN UND

WODURCH?“

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INHALT INHALT

NAPE­Meter. Wo steht die Umsetzung des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz

Dr. Robert Habeck (Umwelt­

minister Schleswig­ Holstein) im Interview

8

TITEL THEM A N EXT GEN E RA TIO N

16

20

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KURZ & SPARSAM POLITIK

8 Interview mit Dr. Robert Habeck, Umweltminister Schleswig­Holstein 12 Energieeffizienz und das EEG

14 Pilotprojekt Einsparzähler 16 Service: Aktuelle Politikvorhaben 20 Titelthema NEXT GENERATION

22 Leitartikel: Energieeffizienz der nächsten Generation 28 Dossier: Energieeffizienzpolitik Reloaded

MARKT & TRENDS

32 PERPETUUM 2016 Energieeffizienzpreis 36 Die Arbeitswelt von morgen aktiv gestalten 38 Finanzierungsmodelle der Zukunft 42 Einmal Mars und zurück

44 CEO-Kommentar: Andreas Engelhardt, Schüco International

46

DIE JAHRESAUFTAKTKONFERENZ IN BILDERN VERANSTALTUNGEN & TERMINE

54 Die DENEFF-Jahresauftaktkonferenz 56 Weitere Veranstaltungen

57 Terminvorschau

58

MEDIENMONITOR

DENEFF INTERN

60 DENEFF AG­Tage in Braunschweig 61 Mitglieder fragen, die DENEFF antwortet…

62 DENEFF begrüßt Neumitglieder

Dunja Hayali moderiert die DENEFF Jahresauf­

taktkonferenz

Dossier:

Next Generation Effizienzpolitik

Energieeffizienz der nächsten Generation:

Heute wissen, was morgen kommt?

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KURZ & SPARSAM

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MEHR INVESTITIONEN IN ENERGIEEFFIZIENZ

Unternehmen des produzierenden Gewerbes wollen 2016 wieder mehr in Energieeffizienz investieren – so das Institut für Energie­

effizienz in der Produktion (EEP). Im Gegensatz zur Umfrage im Sommer 2015 ist der entsprechende Energieeffizienz-Index (EEI) in der aktuellen Erhebung um mehr als das Doppelte gestiegen.

Zuwächse wurden vor allem in den Bereichen Energie­Audits und Effizienz-Netzwerke verzeichnet.

NACHRUF: PETER LUSTIG

Sein Markenzeichen war die blaue Latzhose, Millionen von Zuschauern wurden mit ihm erwachsen. Am 23. Februar 2016 starb der langjährige „Löwenzahn"­Moderator Peter Lustig im Alter von 78 Jahren. Unvergessen ist auch sein Engagement für den Umweltschutz, so in Löwenzahnfolge 67 „Peter spart Energie“ oder in seiner Serie „mittendrin“.

ENERGIEEFFIZIENZGESETZ

Die Thüringer CDU legte im Januar einen Entwurf für ein Energie­

effizienzgesetz vor. „Die Energiewende muss auf allen Gebieten vorangetrieben und zur Effizienzwende werden“, so der energiepo­

litische Sprecher der CDU Stefan Gruhner. Die Oppositionspartei will sich damit gegenüber der Energiepolitik der rot­rot­grünen Regierung positionieren, die in erster Linie auf den Ausbau erneu­

erbarer Energien abzielt und den Entwurf ablehnte.

GLÜHLAMPEN: ENDE GUT

Seit dem 1. September 2009 ist das Inverkehrbringen von ineffi­

zienten Glühlampen in der EU offiziell verboten. Die damals hoch umstrittene Entscheidung hat sich gelohnt, wie Spiegel Online mit Verweis auf das Umweltbundesamt vor Kurzem berichtete. Allein in Deutschland sei der Lichtenergieverbrauch durch die Umstel­

lung um 2,9 Terrawattstunden gesunken.

Foto: © Stefan Gruhner/CDU Landtag Thüringen, EEP, Ruibento, ZDF/Jürgen Detmers

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

Wintererhebung 2015/16 des Energieeffizienz-Index EEI Spiegel Online zum Glühlampenverbot

5 4 3 2 1 0

2013_II 2014_I 2014_II 2015_II

– EEI positive Erwartung negative Erwartung 2015_I

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8

NOLL: Herr Minister, am 8. Dezember hat Ihre Landesregierung ein Klimaschutzgesetz beschlossen. Ziele wie ein Anteil regenerativer Energien an der Stromerzeugung von 300 Prozent im Jahr 2025 wurden von der Erneuerbaren-Szene begeistert gefeiert. Gibt es für die Energieeffizienzbranche auch Grund zur Freude?

HABECK: Die Energieeffizienz ist ein Schlüssel für den Erfolg der Energiewende. Die Energiewende kann nur durch einen Dreiklang zum Erfolg werden: Verminderung des Energieverbrauchs, Steigerung der Energieeffizienz und verstärkter Einsatz von Erneuer­

baren Energien. Bei der Steigerung der Energieeffizienz hinkt derzeit ganz Deutschland hinterher, hier sind bundesweite Anstrengungen gefragt. Mit unserem Klimaschutzgesetz haben wir uns ehrgeizige Ziele zur Treibhausgasminderung gesetzt. Dabei nimmt sich das Land auch selbst mit seinen Liegenschaften in die Pflicht. Sie sollen bis 2050 eine kom­

plett CO2­freie Strom­ und Wärmeversorgung aufweisen, unter anderem durch energe­

tische Sanierungen mit sehr hohen energetischen Standards. Und bei der Wärmeversor­

gung der Kommunen gehen wir in Schleswig­Holstein einen besonderen Weg: Wir wollen, dort wo es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, weg von Einzelfeuerungsanlagen hin zu Wärmenetzen aus Erneuerbaren Energien.

NOLL: Und Ziele zur Einsparungen von Energie? Man könnte ja ein verpflichtendes Energie- einsparziel definieren oder beispielsweise sagen, wir wollen null Prozent Energieverschwen- dung im Jahr 2050?

Energieeffizienzpolitik findet nicht nur in Brüssel und Berlin statt, sondern auch meist viel konkreter in den Ländern von Kiel bis München, von Düsseldorf bis Dres- den. Deshalb stellt perpetuum in jedem Heft einen zuständigen Landesminister im Interview vor. Für diese Ausgabe haben wir mit dem Minister für Energiewende, Land- wirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume in Schleswig-Holstein, Dr. Robert Habeck, gesprochen.

SCHLESWIG-HOLSTEINS

UMWELTMINISTER DR. ROBERT HABECK IM INTERVIEW MIT CHRISTIAN NOLL:

„ES MUSS OFFENSICHTLICH MEHR PASSIEREN“

Von: Christian Noll und Anne Schlamann

POLITIK

POLITIK

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POLITIK 9

Fotos: © Britta Pedersen

„WIR HABEN GIGANTISCHE EINSPAR-

POTENTIALE.“

HABECK: Eine Pflicht zu null Prozent Energieverschwendung sehe ich nicht, wie soll man rechtssicher Verschwendung definieren, und wie stark müsste man dann in die Lebensbereiche der Men­

schen eingreifen? Klar, Energie soll grundsätzlich so effizient wie möglich eingesetzt werden. Durch entsprechende Preissignale können hier zusätzliche Anreize geschaffen werden. Im geplanten Gesetz setzen wir das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 landesweit möglichst um 95 Prozent zu reduzieren. Bei den Lan­

desliegenschaften sollen 2050 gar keine Treibhausgasemissionen mehr entstehen.

NOLL: Was ist mit der Vorbildrolle der öffentlichen Hand in Sachen Energieeffizienz?

HABECK: Ja, da sehen wir uns in einer Vorbildrolle

– und die schreiben wir mit dem Gesetz ja auch fest. Wir haben ein großes Sanierungsprogramm bereitgestellt. Perspektivisch soll beispielsweise überall auf LED umgestellt werden. Die Selbstverpflichtung ist hier, dass Landesliegenschaften im Ein­

sparbereich bei Neubauten 30 Prozent und bei Sanierungsmaß­

nahmen 20 Prozent besser als EnEV­Standard sein sollen.

NOLL: Stichwort EnEV, wenige Wochen vor dem Regierungsentwurf für das Klimaschutzgesetz hatte Innenminister Studt einen Antrag bei der Bauministerkonferenz eingebracht, die neuen Anforderungen der En- ergieeinsparverordnung für 2016 zurückzustellen. Wie kam es dazu?

HABECK: Mein Kollege Herr Studt ist Innenminister und zwar einer der wenigen klassischen Innenminister in der Bauminis­

ter konferenz. Als solcher ist Herr Studt auch der zuständige Minister für Flüchtlingsfragen und in dieser Situation lag sein Hauptaugenmerk darauf, möglichst viele Barrieren aus dem Weg zu räumen, um schnell die notwendigen Unterkünfte zu schaffen.

Das ist ja völlig richtig, denn Flüchtlinge müssen schnell unter­

gebracht werden, da gibt es keine Zweifel. Wir haben uns dann innerhalb der Landesregierung abgestimmt. Auf der folgenden Umweltminis terkonferenz wurde ein Beschluss gefasst, der im

Kern sagt, dass nur dort, wo sehr kurzfristig Unterkünfte bereit­

gestellt werden müssen, nach der Maxime „Not kennt kein Gebot“

gehandelt werden muss. Geht es aber um Gebäude für längerfri­

stige Unterkünfte, gelten die EnEV­Standards.

NOLL: Schleswig-Holstein ist in der öffentlichen Wahrnehmung ein ländlich geprägtes Bundesland, in dem es eher gemütlich zugeht.

Bei der Windenergie hat das Land aber ganz klar eine Führungsrolle übernommen. Was ist als nächstes aus dem Energiewendeland zu

erwarten? Was ist beispielsweise mit Energieeffizienz in der Landwirtschaft?

HABECK: Wir haben für die Landwirte Beratungspro­

gramme im Klimaschutzbereich aufgelegt, sowohl auf dem Hof als auch für den Maschinenpark, aber auch andere Beratungstools wie etwa zur Pflege von Grünland.

Wir versuchen also langsam, aber sicher, die Landwirtschaft auch unter Klimaschutzgesichtspunkten zu erfassen, wobei die Hauptdiskussionen in der Landwirtschaft derzeit noch zu anderen Themen geführt werden.

NOLL: Wie sieht es aus mit dem Energieverbrauch etwa in kleineren Kommunen?

HABECK: Das versuchen wir auf verschiedenen Wegen anzu­

packen. Ein Wettbewerb, wie die Energieolympiade, bietet zum Beispiel Anreize. Es gibt jedes Jahr andere Schwerpunkte wie E­Mobilität oder etwa Wärme. Dort beteiligen sich sehr viele Kommunen und wir prämieren die besten Projekte. Für Wärme und Klimaschutzkonzepte gibt es in Schleswig­Holstein die Energie­ und Klimaschutzinitiative (EKI), sie bietet Informationen, Tools und eine kostenlose Initialberatung für Kommunen an. Wir suchen jetzt noch nach konkreter Unterstützung im Wärmebereich für Zuschüsse für Wärmenetze, um bei der Beratung noch etwas draufsetzen zu können.

NOLL: Herr Minister Habeck, Sie haben einen Teil Ihrer Studienzeit in Dänemark verbracht, das im EU-Vergleich in Sachen Energieeffi- zienz als vorbildlich gilt. Was können oder sollten wir von unseren europäischen Partnern lernen?

HABECK: Wenn ich an meine Studienzeit denke, war vor allem der Verkehr das Bestechende. Schon damals, also 1993/1994, gab es in Kopenhagen diese Radwege, während man sich etwa in Ham­

burg noch immer für das Radfahren auf der Straße entschuldigen musste. Gewichtiger für die politische Ebene ist aber in der Tat das skandinavische Wärmekonzept, welches wir versuchen, auf Schleswig­Holstein zu übertragen. Wir brauchen zwar die Einspa­

rungen durch Gebäudesanierungen und jede Form von Wärmeen­

ergie dringend, wir müssen uns aber auch Gedanken machen, wie wir die Restenergie produzieren. Dänemark bezieht schon jetzt im Wärmebereich 50 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen, Deutschland im Moment ca. 8 bis 9 Prozent, Schleswig­

Holstein etwa 13 Prozent aufgrund der Biomassenutzung.

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10 POLITIK

Dänemark hat seit 1960 eine Gesetzeslage, dass Unternehmen Fernwärmenetze ausbauen müssen und Erdgas­ oder Ölheizun­

gen nicht mehr ersetzt werden dürfen. So sollen 75 Prozent er­

neuerbare Wärme im System erreicht werden. Der Ansatz hier ist relativ einfach. Das soll auch die Strategie für Schleswig­Holstein werden, weg von der Einzelfeuerungsanlage, hin zu systemischen Projekten, zum Beispiel, wenn es um Quartierssanierungen geht.

NOLL: Das Thema Bildung ist ja Landessache. Was muss sich ändern und was kann und will Schleswig-Holstein ändern, damit Energieeffizienz Lehrinhalt wird und gleichermaßen dem Fach- kräftemangel begegnet wird?

HABECK: Im Bereich der schulischen Bildung gibt es Fachgymna­

sien, wo etwa schon auf dem Gymnasium eine Spezialisierung auf Erneuerbare Energien und die Energiewende vorangebracht wird.

Man schreibt Abitur dann zum Beispiel nicht allgemein in Physik, sondern in Erneuerbare Energien oder Energiewendeprojekten.

Sehr viele gehen danach auf Universitäten oder Fachhochschu­

len und machen dann in diesen Bereichen auch weiter. Hier ist Schleswig­Holstein sehr gut aufgestellt, Fachhochschulen wie Kiel, Flensburg oder Lübeck haben alle diese Sparten sehr promi­

nent im Programm, genauso wie die Universitäten mit verschiede­

nen Forschungsschwerpunkten im Energiewendebereich.

NOLL: Der Landtag von Schleswig-Holstein hat einen Beirat für Energiewende und Klimaschutz ins Leben gerufen. Welche Erfah- rungen haben Sie mit diesem Beirat gemacht?

HABECK: Es hat sich politisch gelohnt, verschiedene Vertreter an einen Tisch zu bringen. Der Beirat wurde 2013 gegründet als ich neu ins Amt kam und als die politische Diskussion, begonnen von Peter Altmaier mit seinen teilweise absurden Rechnungen, aufkam, ob wir uns Energiewende noch leisten können.

Daraufhin haben wir den Beirat gegründet, der etwa 40 Akteure umfasst und sehr breit aufgestellt ist und regelmäßig tagt. Wesent­

liche Gesetzes­ oder Verordnungsentwürfe sprechen wir mit ihm ab. Das hat zu einer sehr einheitlichen Bewertung geführt, sodass wir jetzt gemeinsame Strategiepapiere mit den Industrie­ und Handelskammern aufsetzen. In dem Moment, in dem man seine Pläne offen kommuniziert und die Leute zu Widerspruch

ermuntert, um konstruktiv auf Augenhöhe zu diskutieren hat man gleich eine wesentlich bessere Debatte.

NOLL: Sie zählen ja quasi zu einer zweiten oder sogar dritten Genera- tion, die sich inzwischen in den Parlamenten und Ministerien zuneh- mend etabliert hat. Wie hat sich die energiepolitische Denke dieser Generation im Vergleich zur ersten weiterentwickelt?

HABECK: Die erste Generation war die Atomausstiegsgeneration, ungefähr bis zum Ende der Ära Trittin. Atomkraftwerke sind zwar zum Teil noch in Betrieb, der Ausstieg ist aber ja beschlossen. Der nächste Schritt war dann der Kampf um den Ausbau erneuerbarer Energien. Auch der ist noch nicht gewonnen. Die dritte Genera­

tion hat Verantwortung dafür, Energiewende auch im Wärme­, Industrie­ und Verkehrsbereich durchzusetzen. Sie muss etwa für Verstromung sorgen, die erneuerbaren Energien in den Mobilitäts­

und in den Wärmebereich integrieren, flexible Nutzungsformen installieren, großvolumige Systeme in jeder Form, besonders aber auch im Industriebereich aufbauen.

NOLL: Was ist das besonders „Grüne“ daran? Die Sektorkopplung ist ja auch Programm der Bundesregierung?

HABECK: Ja, aber wird sie umgesetzt? Ich sehe nicht, wo die Verkehrswende jetzt geblieben ist. Alte Braunkohlekraftwerke laufen munter weiter und kriegen dazu auch noch milliarden­

schwere Stilllegungsprämien. Und der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird gerade durch den Bundeswirtschaftsminister und die Union abgewürgt, bei Wind droht sogar ein Rück­

bau. Das ist doch absurd. Insofern sehe ich die Bemühungen von Frau Hendricks, aber faktisch werden sie ständig konterkariert. Es muss ganz offensichtlich mehr passieren, und zwar rundum. Der Netzausbau beispielsweise kommt auf Bundesebene nicht voran: Es gibt hier zwar bereits 100 Prozent Erneuerbare in Schleswig­Holstein, aber der Südlink fehlt, sodass sich der Strom an der Elbe stauen wird. Wir haben jetzt mit Hamburg ein großes Projekt aufgesetzt, NEW 4.0, Norddeutsche Energiewende 4.0, gefördert vom Bund mit 60 Millionen sowie mit weiteren 60 Millionen von privaten Investoren. Hiermit sollen im Süden Schleswig­Holsteins und im Hamburger Bereich Industrie­ und Wärmeprojekte vorangebracht werden.

„DIE DRITTE GENERA- TION HAT VERANT- WORTUNG DAFÜR, ENERGIEWENDE AUCH IM WÄRME-, INDUSTRIE- UND VERKEHRSBEREICH DURCHZUSETZEN.“

Fotos: © Britta Pedersen

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POLITIK 11

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NOLL: Wenn wir jetzt über Energieeffizienz reden, war mein Eindruck, dass die erste Generation sagte, wir schaffen das allein über erneu- erbare Energien. Dann hat man festgestellt, dass Energie trotzdem nicht verschwendet werden darf, die günstigste Kilowattstunde …

HABECK: „… ist immer noch die Eingesparte.“

NOLL: Wo ist hier die „grüne Antwort“? Fokussieren Sie sich da jetzt nicht auch nur auf die Erneuerbaren im System und sagen daher, Einsparungen seien überflüssig?

HABECK: Nein, man kann es nicht gegeneinander ausspielen.

Wenn Schleswig­Holstein 300 Prozent erneuerbaren Strom hat, macht das 8 Prozent der deutschen Stromversorgung aus, dort ist dann aber noch nicht einmal das Szenario eines elektrifizier­

ten Verkehrsbereichs eingerechnet. Wir haben also gigantische Einsparpotentiale.

NOLL: Der Bürger Habeck, wie lebt er das selber? Wohnen Sie schon im Plusenergiehaus mit A+++-Hausgeräten und fahren Hybrid? Oder:

Was würde der Bürger Habeck sich wünschen, damit ein energieeffi- zientes Leben einfach möglich wird?

HABECK: Ich fahre ein kleines Erdgasauto, mein Dienstwagen war ein Mercedes Hybrid, aber hier stimmten die Daten nicht, sodass er faktisch mehr Benzin verbraucht hat als ein normaler Dienst­

wagen. Privat fahre ich kaum Auto. Unser Haus ist alt und mit KfW­Förderung saniert, der Standard ist eins unter Passivhaus.

NOLL: Herr Minister, vielen Dank für das Interview!

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

Energiewende- und Klimaschutzgesetz Schleswig-Holstein

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Dieses Jahr soll das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) novelliert werden: In der Zukunft soll die Höhe der Einspeisevergütung durch ein Ausschreibungssystem erfolgen. Der Referentenentwurf sieht bislang nicht vor, die Ausgestaltung der Besonderen Ausgleichsre- gelung (BesAR), die die EEG-Umlage für stromkosten intensive Un- ternehmen reduziert, zu ändern. Um die Vergünstigung zu erhalten, müssen Unternehmen derzeit je nach Branche Stromkosten in Höhe von mindestens 17 oder 20 Prozent ihrer Brutto wertschöpfung aufweisen. Umwelt- und Verbraucherschutzverbände kritisieren seit Langem, dass dies Investitionen in Energieeffizienz unattraktiver mache.

In Absichtserklärungen sind sich die Energiepolitiker darüber einig, dass es für eine erfolgreiche Transformation des Energiesys­

tems nicht ausreicht, allein bei der Energieversorgung anzusetzen.

Auch die Nachfrageseite müsse adressiert werden. So hat die Europäische Kommission im Februar 2015 in ihrer Mitteilung zur Energieunion angekündigt, es solle sichergestellt werden, „dass der Energieeffizienz und der nachfrageseitigen Steuerung die gleiche Bedeutung zukommen sollen, wie der Erzeugungskapazi­

tät.“ Auch Vizekanzler und Energieminister Sigmar Gabriel betonte in seinem Grußwort zur DENEFF­Jahresauftaktkonferenz 2016, dass Energieeffizienz ein Leitprinzip der Energiewende sei und die Senkung des Energieverbrauchs oberste Priorität besitze.

VERBÄNDE KRITISIEREN FOKUS DER POLITIK AUF ENERGIEERZEUGUNG

Verbände wie die Deutsche Unternehmensinitiative Energie­

effizienz (DENEFF) kritisieren jedoch, dass diese Grundsätze bei aktuellen Gesetzesvorhaben nicht berücksichtigt werden. So spiele Energieeffizienz im Gesetzesentwurf zur Neugestaltung des Strommarktes keinerlei Rolle. Statt auf Energieeffizienz würde auf eine Kapazitätsreserve gesetzt, die laut Wirtschaftsministerium den Strommarkt absichern solle. „Das ist wie der Hosenträger, der den Gürtel hält. Besser wäre eine passende Hose gewesen – also eine Energiepolitik, die vom Bedarf aus denkt“, kommentiert Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF.

Ähnliches wird beim Erneuerbare­Energien­Gesetz (EEG) kritisiert, welches dieses Jahr noch novelliert werden soll. Wesentlicher Anlass dafür ist die Umstellung der Förderung auf ein System, in dem die Höhe der Einspeisevergütung durch Ausschreibungen bestimmt wird. Dass ein Gesetz, das die Förderung erneuerbarer Energien zum Ziel hat, die Erzeugung von Energie adressiere, sei nicht verwunderlich, so Noll. Dass es bereits seit dem Jahr 2000 ein EEG gibt, jedoch kein Energieeffizienzgesetz, wie es beispielsweise die Verbände des Bündnisses #effizienzwende fordern, sei jedoch symptomatisch für die Vernachlässigung der Nachfrageseite. Zudem

Fotos: © Deutscher Bundestag/Achim Melde, BDI

„Die Entlastungen von der EEG-Umlage sind für strom- intensive Unternehmen überlebenswichtig, damit sie im internationalen Wettbewerb bestehen können. Sie geben aber nicht nur diesen Unternehmen selbst eine Chance zu bestehen; letztlich profitierten über die verbundenen Wertschöpfungsket- ten der ganze Industriestandort Deutschland und damit wir alle davon.

Energieeffizienz ist für solche Unternehmen mit Stromkostenanteilen von 17 %, 20 % und zum Teil weit darüber hinaus schon aus Kostengründen

12 POLITIK

ENERGIEEFFIZIENZ UND DAS EEG:

DIE SACHE MIT DEN HOSENTRÄGERN

Von: Claire Range

seit je her ein Kernthema. Harte Abschneidegrenzen wie entlang der Entlastungsschwelle von 17 % Stromkostenintensität im EEG erzeugen rasch unbillige Härten für diejenigen, die sie durch Energieeffizienzsteige­

rungen oder andere Gründe knapp verpassen und deren Stromkosten plötzlich ein Mehrfaches betragen; stellenweise können solche Grenzen auch kontraproduktives Verhalten erzeugen. Deshalb spricht sich der BDI für einen stufenweisen Einstieg in die besondere Ausgleichsregel aus, der diese Härten etwas abfedert. Konkret schlagen wir vor, eine einfache Auf- fangregelung für Unternehmen mit einer Stromkostenintensität zwischen 14 % und 17 % einzuziehen.“

Dr. Carsten Rolle, Leiter der Abteilung Energie- und Klimapolitik, Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI)

PRO

BESONDERE AUSGLEICHSREGELUNG:

„ÜBERLEBENSWICHTIG“

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13

enthalte das aktuelle EEG Fehlanreize, die Investitionen in Energie­

effizienz verhinderten und gar zum Energieverschwenden anreizten.

ZUGANGSSCHWELLE MACHT ENERGIE- EFFIZIENZ WENIGER ATTRAKTIV

Gemeint ist die Art der Gestaltung von Industrieausnahmen. Die Besondere Ausgleichsregelung (BesAR) reduziert die EEG­Umlage für stromkostenintensive Unternehmen auf einen Bruchteil der EEG­Umlage, die private Haushalte und nicht­stromkosteninten­

sive Unternehmen zahlen. Diese Subvention wird damit begründet, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der begünstigten Unter­

nehmen müsse erhalten werden. Jedoch können nur Unternehmen die Ausnahmen in Anspruch nehmen, deren Ausgaben für Strom je nach Branche mindestens 17 bzw. 20 Prozent ihrer Brutto­

wertschöpfung betragen. Durch Energieeffizienzmaßnahmen riskieren sie, unter diese Zugangsschwelle zu geraten, weswegen entsprechende Schritte in vielen Fällen vermieden würden und manchmal sogar bewusst zu viel Energie verbraucht werde.

KEINE VERÄNDERUNG IM VERGLEICH ZU 2014?

Der bekannt gewordene Gesetzesentwurf und die Eckpunkte zur Novelle lassen bislang nicht erwarten, dass die kritisierten Fehl­

anreize korrigiert werden. Dabei wird das Problem seit Jahren von vielen Seiten benannt. Schon anlässlich der EEG­Novelle 2014 forderte ein Bündnis aus zehn Umwelt­ und Verbraucherschutzver­

bänden in einem gemeinsamen Positionspapier: „Energieeffizienz fördern, nicht bestrafen.“ Dass auch der Referentenentwurf für die EEG­Novelle 2016 keinerlei Ansätze enthält, das Problem zu lösen, ist für die engagierten Organisationen eine herbe Enttäu­

schung. Der Bundesregierung ist das Problem bekannt. Bereits im Koalitionsvertrag 2013 vereinbarte sie, „dass die begünstigten Unternehmen nicht nur ein Energiemanagement system einfüh­

ren, sondern auch wirtschaftlich sinnvolle und technologisch machbare Fortschritte bei der Energieeffizienz erzielt werden“.

Eine Verordnungsermächtigung aus dem EEG 2014, die die Festlegung von Effizienzanforderungen vorsieht, blieb bislang jedoch ungenutzt. Darin ist vorgesehen, die Stromkostenintensität von Unternehmen, und damit den Zugang zur BesAR, nicht mehr anhand des tatsächlichen Stromverbrauchs der Unternehmen zu berechnen. Stattdessen sollen standardisierte Energieverbräuche, so genannte „Benchmarks“, künftig als Grundlage dienen. Von Sei­

ten der Industrie, z. B. des Verbands der industriellen Energie­ und Kraftwirtschaft (VIK), werden Benchmarks jedoch abgelehnt.

WIE GEHT ES JETZT WEITER?

Der Effizienzverband DENEFF hat kürzlich einen Vorschlag vorgelegt, der darauf abzielt, die bestehenden Fehlanreize zu beseitigen, ohne die internationale Wettbewerbsfähigkeit der strom kostenintensiven Industrie zu gefährden. Dieser sieht vor, anstelle von Benchmarks Kennzahlen für Querschnitts­ und Branchentechnologien einzuführen, die Unternehmen in die Lage versetzen, ihre individuellen Effizienzpotenziale und -fortschritte zu bewerten. Die dem Vorschlag zugrundeliegende Methode sei in einem Workshop Vertretern der Industrie vorgestellt und sehr positiv aufgenommen worden. Dem Vernehmen nach werden der­

zeit in Regierungskreisen ebenfalls Ansätze diskutiert, die solche Fehlanreize verhindern sollen.

Vielleicht könnte aber das Thema Energieeffizienz in der Zukunft doch noch mehr Gewicht bekommen: Im Sommer soll ein Grün­

buch Energieeffizienz konsultiert werden. Darin soll neben dem Prinzip „Energy Efficiency First“ auch ein Energieeffizienzgesetz diskutiert werden.

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

Vorläufiger Referentenentwurf EEG-Novelle 2016 Übersicht: Eckpunkte EEG-Novelle

„Das Anliegen der EEG-Ausnahmen ist richtig: Die Wettbewerbsfähigkeit besonders stromintensiver Unter- nehmen soll erhalten bleiben, damit sie nicht in andere Länder abwandern. Diese und weitere Privilegien beim Strompreis haben aber verhängnisvolle Nebenwirkungen, weil dadurch Investitionen in Energieeffizienz verhindert werden können. Obwohl die Fehlanreize lange bekannt sind, wurden sie bisher kaum korrigiert. Ein

wichtiger Hebel wäre, Ausnahmen nur für effiziente Produktionsweisen (in Anlehnung an Benchmarks) oder nur besonders stromintensive Prozesse zu gewähren. Statt über einen verringerten Strompreis könnte man die Unternehmen besser durch pauschale Erstattungen entlasten. Solange die Ausnahmeregelungen Effizienzanreize schwächen, reicht es nicht aus, Energiemanagementsysteme einzuführen. Wenn es wirtschaftliche Effizienzmaßnahmen gibt, sollten sie auch umgesetzt werden. Dies würde auch die Akzeptanz derjenigen verbessern, die die Ausnahmen mit ihrer höheren EEG-Umlage bezahlen müssen.“

Swantje Fiedler, Stellvertretende Geschäftsführerin/Leiterin Energiepolitik Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V. (FÖS)

Foto: © FÖS

POLITIK

CONTRA

BESONDERE AUSGLEICHSREGELUNG:

„VERHÄNGNISVOLL“

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14

PILOTPROJEKT EINSPARZÄHLER:

ICH ZÄHLE, ALSO BIN ICH

Von: Christian Noll

POLITIK

Unter dem Stichwort „Einsparzähler“ will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie neue Ansätze fördern, die aus Energie- verbrauchern mündige Energiesparer machen sollen. Die digitale Revolution soll es möglich machen. Das geplante Förderprogramm soll Pilotvorhaben zur Demonstration und

zur Markteinführung innovativer Angebote unterstützen, mit denen Haushalte oder Unternehmen Strom, Gas, Wärme oder Kälte einsparen können.

Mit der Erkenntnis ist das so eine Sache. Der französische Philosoph René Descartes stell­

te im 17. Jahrhundert, nach erheblichen Zwei­

feln an seiner eigenen Erkenntnisfähigkeit, fest, dass die Tatsache, dass er sein Zweifeln erkennt, das Fundament selbiger ist: Cogito, ergo sum! Ich denke, also bin ich. Ob aus Er­

kenntnis notwendigerweise auch vernünftiges Handeln erwächst, ist noch einmal eine ganz andere Frage. Beides: Erkenntnis und Handeln scheint beim Energiesparen ebenso wichtig wie unvoll­

kommen. Die eingesparte Kilowattstunde, das problematisieren Experten seit Langem, lässt sich nicht so einfach messen wie die erzeugte. Dies liegt daran, dass der Erfolg des energiesparenden Handelns nicht immer am absoluten Verbrauch erkannt werden kann. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Unternehmen kon­

junkturbedingt mehr produziert. Umgekehrt kann ein geringerer Verbrauch auch Ausdruck einer schlechten Auftragslage oder eines milden Winters sein. Sind Erkennen und Handlungsentscheidun­

gen eine Sisyphosaufgabe?

DIE VERMESSUNG DER ENERGIE- EFFIZIENZWELT

Mit dem geplanten Förderprogramm „Einsparzähler“ will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) das krea­

tive Potenzial der (Digital­)Wirtschaft herausfordern, um dieses Dilemma zu beseitigen. Das Ministerium geht davon aus, dass der Wille zum Energiesparen da ist, aber im Einzelfall das Wissen zum Handeln fehlt. Ziel ist es, dass professionelle Dienstleister im Rah­

men eines geförderten Pilotprojekts „Einsparzähler“ dabei helfen.

Das Besondere dabei wäre: Es geht nicht darum, eine spezielle

Technologie, etwa Smart­Meter, zu fördern. Vielmehr soll es darum gehen, die nachweislich eingesparte Kilowattstunde zu beloh­

nen – zunächst in Pilotvorhaben. Dazu muss jeweils einmal vor (Baseline) und einmal nach der Maßnahme der Energieverbrauch

gemessen werden. Durch ein belastbares Mess­

konzept muss dargelegt werden, wie Störgrößen wie eine geänderte Produktionsauslastung, Witterung oder andere Einflüsse isoliert werden.

Dabei können etwa lernende Algorithmen helfen, einzelne Energieverbraucher an Hand der Signatur, die sie in Lastprofilen hinterlassen, zu identifizieren.

EINE NEGAWATTSTUNDE, IST EINE NEGAWATTSTUNDE, IST EINE NEGAWATTSTUNDE!

Die Förderbedingungen sollen viel Spielraum lassen: So kann ein Pilotprojekt zum Ziel haben, den Stromverbrauch in Privat­

haushalten zu reduzieren, den Wärme­ oder Kälteverbrauch zur Klimatisierung von Büro- oder Verkaufsflächen zu minimieren oder den Gasverbrauch einer kleinen Schmelzerei oder anderer Gewer­

Der Weg zur Erkenntnis ist oft weit: Ein Missionar findet angeblich die Schnittstelle zwischen Himmel und Erde

„ENTWEDER DIE DEUTSCHE WIRT- SCHAFT NUTZT DEN TREND ZUR DIGITA- LISIERUNG UND ZUM ENERGIESPAREN.

ODER SIE WIRD VON ANDEREN ANBIETERN AUF DEM WELT-

MARKT ÜBERHOLT.“

(15)

EDITORIAL 15 15

Foto: © Camille Flammarion, L'Atmosphère: Météorologie Populaire (Paris, 1888)

bebetriebe zu reduzieren. Die automatische, digitale Erfassung der Bestandsgeräte soll weiterhin auch individuelle Hinweise zu fälligen Wartungsarbeiten, sinnvollen Investitionen oder auch zu Verhaltenstipps geben. Unterm Strich soll also eine Brücke, vom Erkennen zum Handeln gebaut werden.

ES GEHT AUCH UM STANDORTPOLITIK!

Die Digitalisierung macht nicht vor der deutschen Grenze halt.

Entweder die deutsche Wirtschaft nutzt den Trend zur Digitalisie­

rung und zum Energiesparen, oder sie könnte von anderen Anbie­

tern auf dem Weltmarkt überholt werden, ist aus dem BMWi zu hören. Es geht also auch um Standortpolitik. Im BMWi soll es An­

fang Februar bereits eine Anhörung gegeben haben, bei der laut Insider­Kreisen bereits zahlreiche Experten aus Energiewirtschaft, Handel sowie Software­, Technologieanbietern und Energiema­

nagementspezialisten großes Interesse an dem geplanten Pro­

gramm bekundet und die Entwicklung von Lösungen angekündigt haben. Als Herausforderung wurde gewertet, dass die digitalisierte Einsparmessung verknüpft werden soll mit dem Einsparerfolg. Die dafür zu erreichende Prämie soll jedoch mit einer Förderintensität von bis zu 50% so hoch sein, dass die angesprochenen Unterneh­

men das Entwicklungsrisiko wohl eingehen werden.

DATENSCHUTZ WIRD GROSS GESCHRIEBEN

Teilnehmende Unternehmen müssen Sicherheit und Datenschutz garantieren. Dazu gehört auch, dass die Endkunden selbst über ihre personenbezogenen Daten verfügen können müssen. Wird das nicht gewährleistet, ist das Projekt nicht förderfähig. Darüber hinaus will das BMWi einen Bonus gewähren, wenn ein Pilot­

projekt über die Schnittstelle des Smart Meter Gateway kommu­

niziert, der ein hohes Schutzniveau bietet. Im Übrigen gilt: Die Teilnahme an dem Förderprogramm ist für Kunden und Unterneh­

men freiwillig.

SMART AM START

Die Förderbekanntmachung zu den Pilotprogrammen soll, so das BMWi, noch im ersten Halbjahr 2016 in Kraft treten. Durch die offene Gestaltung des Programms ist es aus Sicht von Branchen­

beobachtern spannend, welches Spektrum an Lösungen sich dann ergeben könnte: von möglichst einfach gedachten, schlanken Lösungen bis hin zu Anwendungen, die sich künstlicher Intelligenz bedienen. Denkbar ist ebenso, dass ein „Energieeinsparzähler“

so smart wird, dass dieser selbst bewusste Energiesparentschei­

dungen treffen könnte als auch, dass Energieverbraucher durch gezielte Denkanstöße (Nudging) zum Energiesparer oder „Smart Mieter“ werden.

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

BMWi: Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz

ÜBERBLICK:

EINSPARZÄHLER

Mit dem Vorhaben „Einsparzähler“ will das BMWi innova­

tive Pilotprojekte fördern, die Endverbraucher in die Lage versetzen, energieineffiziente Geräte oder Anlagen zu er­

kennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, z. B. Wartung, Investition, Verhaltensänderungen.

Gefördert wird dabei die auf Grundlage eines soliden Messkonzepts nachgewiesene eingesparte Kilowattstunde.

Die Erprobung neuer IT­Techniken oder Mehrwertdienste und Geschäftsmöglichkeiten ist dabei ein gewünsch­

ter Nebeneffekt. Es können dabei Smart Meter zum Einsatz kommen, müssen aber nicht.

Die Förderbekanntmachung soll im ersten Halbjahr 2016 in

Kraft treten.

(16)

Einführung eines w ettbe

werblichen

Ausschreibungsmodells

Vorläufiger Schätzw ert für Eff

ekte der

weiterführenden Arbeitspro zesse

Ersatzmaßnahmen für st euerliche

Förderung von energetischen Sanierungen Weitere So

fortmaßnahmen des NAPE

Umgesetzte Maßnahmen Maßnahmen teilweise umgesetzt Noch nicht umgesetzt Top-R

unner-Initiativ e

national und auf EU

­Ebene

Qualitätssicherung und Optimierung der best ehenden Energieberatung Initiativ

e Energie effizienznetzw

erke

Förderung C ontracting

(einschl.

Ausfallbürgschaf t Contracting)

Maßnahmen ab Okt ober 2012

Weiterentwicklung der KfW

­

Energie effizienzprogramme

Nationales Effizienzlabel für Heizungs altanlagen

Energieauditpflicht für Nicht -KMU

Weiterentwicklung des

CO2

­Gebäude sanierungsprogramms

NAPE-METER (Umsetzungsstand des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz)

~268,5 PJ

PJ

0 407

4

50 12 10 30

43 8 75 85 10 40 40 39

16 POLITIK

SERVICE:

ÜBERSICHT AKTUELLER POLITIKVORHABEN

Von: Christian Noll, Claire Range, Franz Wacker

Zum Jahreswechsel wurden viele neue Programme im Bereich En­

ergieeffizienz verabschiedet oder ihr Start für die erste Jahreshälf­

te angekündigt. Somit stehen die Chancen gut, dass der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) innerhalb der Legislaturperi­

ode umgesetzt wird – wenngleich noch viele kleinere Programme auf Umsetzung warten und die tatsächlich realisierten Einsparun­

gen schwer abzuschätzen bleiben.

Ersatzmaßnahmen für Steueranreiz für Gebäudesanierung Zwar gilt die Steuerförderung für energetische Gebäudesanierun­

gen als gescheitert, stattdessen hat die Bundesregierung jedoch ein „Anreizprogramm Energieeffizienz“ aus den für den Steueran­

reiz vorgesehenen Bundesmitteln auf den Weg gebracht. Das darin vorgesehene Heizungs­ und Lüftungspaket ist bereits durch KfW und BAFA umgesetzt, das Markteinführungsprogramm für Brenn­

stoffzellenheizungen steht noch aus. Hinzu käme noch das am 1.

Juli 2015 vom Koalitionsausschuss beschlossene „Effizienzpaket“

zur Heizungsoptimierung und für Energieeffizienzmaßnahmen in Kommunen und Industrie in Höhe von 1,16 Mrd. Euro jährlich.

Weitere Neuigkeiten und Planungen

Als weitere Sofortmaßnahmen sollen die wettbewerblichen Ausschreibungen („Step Up!“), das Pilotprogramm „Einsparzähler“

(S. 14) und ein Förderprogramm im Bereich Abwärmenutzung bald starten. Bereits umgesetzt sind außerdem neue Energiebera­

tungsprogramme für Kommunen und Programme für die Bereiche Abwasseraufbereitung, Landwirtschaft, Gartenbau und Forschung.

Zum 1. Januar startete außerdem die Nationale Top­Runner­Initia­

tive (NTRI). Noch offen ist die konkrete Ausgestaltung gebäude­

individueller Sanierungsfahrpläne und die Umsetzung der Energie­

effizienzstrategie Gebäude sowie eine Vielzahl weiterer Vorhaben (IKT, Energieeinsparrecht, Mietrecht, Standardsetzung, Energie­

dienstleistungen, Kennzahlen und Benchmarks, Energiemanager für Gewerbegebiete, branchenspezifische Effizienzkampagnen).

Erreichen der vollen Einsparwirkung fraglich

Vorausgesetzt, alle Programme entfalten die von der Bundes­

regierung erwartete Wirkung, wäre der NAPE ein voller Erfolg.

Allerdings zeichnet sich ab, dass etwa die Initiative Energie­

effizienznetzwerke deutlich langsamer vorankommt als erhofft.

Bislang meldet die Bundesregierung 40 entstandene Netzwerke.

Um bis 2020 die Zielmarke 500 zu erreichen, müssten von nun an jedes Jahr 90 neue Netzwerke entstehen. Bei der Nationalen Top­Runner­Initiative ist immer noch unklar, worin die konkreten Beiträge bestehen werden, aus denen sich die hohen erwarteten Einsparungen realisieren lassen.

Grünbuch Energieeffizienz

Da das Primärenergieeinsparziel von 20 Prozent bis 2020 weiter außer Sichtweite bleibt, will das Bundeswirtschaftsministerium im Frühjahr ein Grünbuch und später ein Weißbuch zur Diskussion weitergehender Energieeffizienzmaßnahmen veröffentlichen. Als Themen wurden unter anderem angekündigt: „Energy Efficiency First“, Energieeffizienzgesetz und Sektorkopplung.

(17)

Zusammenlegung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG)

Ziel: Die auf Grund des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) ergangene Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare­Energien­Wärmegesetz (EEWärmeG) regeln die energetischen Anforderungen an Gebäude in Deutsch­

land. Die beiden Regelwerke sollen nun besser aufeinander abgestimmt und zusammengeführt werden. Zudem einigte sich die Bauministerkonferenz im Oktober 2015 auf eine Neukonzeption der beiden Regelwerke.

Inhalt: Mit der Zusammenführung sollen voraussichtlich folgende Problemfelder adressiert werden:

• Anforderungsgrößen: Bisher operieren die beiden Syste­

me mit unterschiedlichen Anforderungsgrößen (Jahres­

Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust bei der EnEV, Deckungsanteil der jeweiligen Energieträger am Wärmeenergiebedarf beim EEWärmeG).

• Technische Teilbestimmungen: Die beiden Regelungssy­

steme unterscheiden sich erheblich bei der Anrechnung für die Beiträge verschiedener Energieträger und/oder Techniken zur Deckung des Jahres­Primärenergiebedarfs bzw. des Wärmeenergiebedarfs.

• Umgang mit Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien:

Während die EnEV vorsieht, dass die gebäudenahe Strom­

erzeugung aus erneuerbaren Energien unter bestimmten Voraussetzungen als den Jahres­Primärenergiebedarf min­

dernd anerkannt werden kann, ist das EEWärmeG allein auf die Nutzung für Zwecke der Erzeugung von Heizung und Warmwasser zugeschnitten.

• Nachweise und Überwachung: In den beiden Systemen sind Nachweis­ und Überwachungsregelungen derzeit nicht einheitlich.

Zudem soll mit der Zusammenführung auch der nach EU­Recht geforderte Niedrigstenergiestandard eingeführt werden.

Aktueller Stand: Erste Änderungsvorschläge stellte ein Kon­

sortium bei einem Verbändeworkshop im Bundeswirtschafts­

ministerium im September 2015 vor. Derzeit stimmen das Bundeswirtschafts­ und das Bundesumweltministerium den Gesetzentwurf ab, der voraussichtlich am 03.05.2016 vom Kabinett beschlossen werden soll.

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

Öko-Institut: Abgleich der Regelwerke EnEV/EnEG und EEWärmeG

POLITIK 17

Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus

Ziel: Die Bundesregierung will eine zeitlich befristete Sonderabschreibung einführen, um die Schaffung neuer Mietwohnungen im unteren und mittleren Preissegment steuerlich zu fördern.

Inhalt: Die Förderung soll auf Regionen mit besonders ange­

spanntem Wohnungsmarkt (Mietstufen IV bis VI laut Wohn­

geldverordnung) sowie Gebiete, in denen Mietpreisbremsen oder eine abgesenkte Kappungsgrenze für Mieterhöhungen gelten, beschränkt und folgendermaßen ausgestaltet werden:

• Insgesamt soll die Sonderabschreibung nach Anschaffung oder Herstellung der neuen Mietshäuser 29 Prozent der Baukosten für drei Jahre betragen. Hinzu kommt die üb­

liche Abschreibung von 2 Prozent der Baukosten je Jahr.

• Für die Förderung muss eine Baukostenobergrenze von 3.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche eingehalten werden, von der maximal 2.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gefördert werden.

• Die Sonderabschreibung soll für zwischen dem

01.01.2016 und dem 31.12.2018 eingereichte Bauan träge oder Bauanzeigen gelten und letztmals im Jahr 2022 genutzt werden können.

• Begünstigte Flächen müssen mindestens zehn Jahre ver­

mietet werden.

Aktueller Stand: Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf am 03.02.2016 gebilligt. Der Bundesrat wird das Gesetz voraussichtlich im Mai 2016 abschließend beraten.

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus

NATIONALE

GESETZESVORH ABEN

(18)

18

FÖRDERPROGRAM ME

Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE):

Heizungs- und Lüftungspaket

Ziel: Als eine Alternativmaßnahme zur ursprünglich mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz geplanten Steuer­

förderung für energetische Wohngebäudemodernisierungen hat das BMWi im Mai 2015 ein Anreizprogramm Energie­

effizienz angekündigt. Die Mittel des für die Steuerförderung vorgesehenen Bundesanteils in Höhe von 165 Millionen Euro pro Jahr über 3 Jahre sollen damit für Zinsverbilligungen und Zuschüsse für Maßnahmen im Bereich der Gebäudetechnik zur Verfügung gestellt werden.

Inhalt:

• Heizungspaket: Einbau besonders effizienter Heizungen samt Maßnahmen zur Optimierung des gesamten Heiz­

systems (inklusive Heizkörpern und Rohrleitungen)

• Lüftungspaket: Einbau von Lüftungsanlagen in Kombina­

tion mit einer Sanierungsmaßnahme an der Gebäudehülle Antragstellung und Förderkonditionen: Für das Lüftungs­

paket sowie für das Heizungspaket (soweit fossile Energien genutzt werden) erfolgt die Antragstellung im Rahmen der KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“ als Zuschuss oder Kredit. Der Investitionszuschuss für oben genannte Paketmaßnahmen beträgt 15 % der Investitionskosten (Pro­

gramm 430), der Tilgungszuschuss 12,5 % (Programm 151).

Bei Heizungssystemen auf Basis erneuerbarer Energien erfolgt die Antragstellung über das BAFA im Rahmen des Marktanreizprogramms zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP). Antragsteller können hierbei einen Zusatzbonus von 20 % des bisherigen MAP­Förderbetrags für den Heizungsaustausch und einen Zuschuss von 600 Euro für die Heizungsoptimierung erhalten.

Wichtige Fristen: Maßnahmen des „Heizungs­ und Lüftungs­

pakets“ können ab 01.01.2016 begonnen werden. Ein KfW­

Antrag kann jedoch erst ab dem 01.04.2016 gestellt werden.

Dokumente und Links (Downloads exkl. für Mitglieder):

Informationen und Konditionen zu KfW-Investitions- zuschuss (430)

Informationen und Konditionen zu KfW-Kredit (151) Informationen und Konditionen zur MAP-Förderung des BAFA

Programm zur Förderung hocheffizienter Querschnittstechnologien

Ziel: Die „Richtlinie für Investitionszuschüsse zum Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien im Mittelstand“

ist am 31.12.2015 ausgelaufen. Das BMWi erarbeitet derzeit ein Folgeprogramm. Ziel bleibt weiterhin die Erschließung der hohen Energieeffizienzpotentiale im Bereich Industrie und Gewerbe durch den Einsatz bestimmter, in der Richtlinie definierter Querschnittstechnologien. Der Entwurf für die Förderrichtlinie liegt noch nicht vor. Die Förderbedingungen sollen voraussichtlich bis auf wenige, dafür jedoch einschnei­

dende Änderungen gleich bleiben.

Inhalt: Folgende Bedingungen bleiben voraussichtlich gleich:

• Es können weiterhin Investitionen zum Ersatz einzelner Anlagen bzw. Aggregate, sogenannte Einzelmaßnahmen, gefördert werden (bis zu 30.000 Euro). Daneben wird weiterhin die „systemische Optimierung“ gefördert (bis zu 150.000 Euro). Diese umfasst den Ersatz mindestens zweier Querschnittstechnologien sowie der technischen Systeme, in die sie eingebunden sind, auf der Grundlage eines extern erstellten Energieeinsparkonzepts.

• Die Höhe der Förderung hängt von der Unternehmens­

größe und der Höhe der erzielten Energieeinsparungen ab.

• Die Durchführung des Programms erfolgt durch das Bun­

desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Folgende Änderungen sind voraussichtlich vorgesehen:

• Die Förderung der LED­Beleuchtung entfällt komplett.

Von April 2015 an bis zum Auslaufen der Richtlinie war diese zwar nicht mehr als Einzelmaßnahme, aber zumin­

dest noch im Rahmen der systemischen Optimierung möglich. Diese Möglichkeit entfällt nun auch.

• Ausgeweitet werden soll das Programm jedoch für Pumpen.

• Für alle anderen geförderten Querschnittstechnologien sind keine Änderungen vorgesehen.

• Das Programm wird für große Unternehmen geöffnet, diese waren bislang von der Förderung ausgenommen.

• Ggf. können auch Investitionen in die technische Einrich­

tung von neu gebauten energieeffizienten Produktionsan­

lagen gefördert werden.

Die Gewährung der Zuwendung erfolgt als De­minimis­ oder AGVO­Beihilfe gemäß EU­Beihilferegelungen.

Zeitplan: Die Förderrichtlinie wird voraussichtlich zum 1.4.2016, evtl. erst am 1.5.2016 in Kraft treten und bis zum 31.12.2020 gültig sein.

POLITIK

Die DENEFF übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen.

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(19)

EDITORIAL 19

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nisch „generatio“:

Zeugung(sfähigkeit);

SYNONYME Zukunft, Avantgarde, Digitali­

sierung, Generation Y BEDEU TUNGEN

Generation allg.: Be ­ völkerungskohorte, die in einem sie prägen ­ den Zeitraum geboren und herangewachsen ist; hier verstanden als:

Fachkräfte und Inno ­ vatoren von morgen | Geschäftsmodelle der Zukunft | neue Techno ­ logien

[NEKST ʤENƏˈREɪ ƩƏN]

20

TITELTHEMA:

NEXT GENERA TION

Titelthema:

NEXT GENERATION

Seite 20

Leitartikel:

Energieeffizienz der nächsten Generation

Seite 22

Dossier:

Energieeffizienzpolitik Reloaded

Seite 28

PERPETUUM 2016 Energieeffizienzpreis

Seite 32

Die Arbeitswelt von morgen aktiv gestalten

Seite 36

Finanzierungsmodelle der Zukunft

Seite 38

Einmal Mars und zurück

Seite 42

CEO­ Kommentar:

Andreas Engelhardt, Schüco International

Seite 44

Die DENEFF-Jahresauftaktkonferenz in Bildern

Seite 46

Die DENEFF-Jahresauftaktkonferenz

Seite 54

ARTIKEL ZUM T HEMA:

(21)

EDITORIAL POLITIK 21 21

NEXT GENERATION:

WER, WENN NICHT DIE…?

Von: Daniel Böldt

„Keine Experimente!“ warnte Altkanzler Adenauer. Heute heißt es oft: „Never change a winning team.“ Doch wer Angst vor Veränderungen hat, verschließt sich leichtfertig den Potentialen, die neue gesellschaftliche Entwicklungen versprechen.

„Die Jugend […] hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte.“ Eine Beschreibung der heutigen Jugend? Mitnichten. Tatsächlich stammt dieses Zitat vom Philosophen Sokrates, ist also gut 2500 Jahre alt. Viel scheint sich nicht geändert zu haben. „Wollen die auch arbeiten?“ titelte Die Zeit vor einigen Jahren mit Blick auf die sogenannte Generation Y (sprich „Why?“).

Auch im 21. Jahrhundert schaut die etablierte Elite mit erheblicher Skepsis auf die 15­ bis 35­Jährigen. Kein Ehrgeiz, kaum Ziele und dazu noch ungebildet lauten die Vorwürfe. Wenn diese „nächste Generation“ in 20 Jahren an den Schalthebeln der Macht sitzen wird, droht – so der Subtext – das Ende des so hart erarbeiteten Wohlstands der Nachkriegsgenerationen.

Dabei stellen die oft zitierten Eigenschaften dieser Generation eine große Chance für die Transformation hin zu einem nachhaltigem Energiesystem dar: Veränderungen werden von ihr nicht als Problem sondern als Chance gesehen, sie suchen nach einer sinnvollen Be­

schäftigung statt nach Statussymbolen oder linearen Karrieren sowie nach ausgewogenen, flexiblen Work-Life-Modellen. Im Kampf um Talente kann die Energieeffizienzbranche bei ihnen nur gewinnen. Denn neben Selbstverwirklichung steigt für die nächste Generation laut der Shell Jugendstudie vor allem eines in der Priorität: der Natur­ und Umweltschutz.

Auch was neue Technologien und Geschäftsmodelle betrifft, ist das Establishment tra­

ditionell skeptisch. Ob Künstliche Intelligenz oder Sharing Economy: Unbekanntes wird oft reflexhaft abgelehnt. Neophobie nennt die Wissenschaft diese Angst vor dem Neuen.

Doch Angst lähmt. Und ohne in grenzenlosen Optimismus zu verfallen, muss die Frage, wie wir die Potentiale der NEXT GENERATION nutzen können, in den Fokus unserer Aufmerk­

samkeit rücken! Frei nach dem Motto: Die Zukunft gestalten, anstatt von ihr gestaltet zu werden. Die folgenden Beiträge mögen hierfür Inspiration sein…

(22)

22 POLITIK

LEITARTIKEL:

ENERGIEEFFIZIENZ DER NÄCHSTEN GENERATION

Von: Martin Bornholdt

Die Energiewelt steht vor einem grundlegenden Wandel und es drängt sich die Frage auf: Was kommt als Nächstes? Vor allem beim Blick auf die Energieeffizienz zeichnen sich Entwicklungen der nächsten Generation ab. Getrieben wird der Wandel von Men- schen, Techniken und Geschäftsmodellen. perpetuum#19 wagt einen Blick in die Zukunft.

In wohl gesetzten Hexametern soll einst Pythia als Orakel von Delphi die Zukunft vorhergesagt haben – und diese dadurch manchmal nicht unwesentlich mit beeinflusst haben. Der Blick in die Zukunft hat die Menschheit schon immer

fasziniert, so dass Delphi im alten Griechenland zeitweise sogar als Mittelpunkt der Erde galt.

Auch die Energieeffizienzindustrie beschäftigt sich derzeit intensiv mit der eigenen Zukunft, so beispielsweise beim Branchentreffen „DENEFF­

Jahresauftaktkonferenz“ Ende Februar in Berlin, das unter dem Motto „NEXT GENERATION“ stand. Nie sei das Morgen spannen­

der als heute gewesen, da sich die Energiewelt mitten in einem grundlegenden Transformationsprozess befinde, stellte unter anderem Sven Michaelis von der Personalberatung Egon Zehnder, Redner bei der Konferenz, gleich zu ihrem Beginn fest.

Die Frage nach der „nächsten Generation“ ist in diesem Zusammen­

hang jedoch deutlich konkreter als der Blick in die Glaskugel. Denn sie impliziert, dass etwas bereits Vorhandenes in den Kinderschu­

hen steckt und, genährt vom Wandel, irgendwann erwachsen sein

wird. Als Treiber der Veränderung, so auch der Untertitel der Veran­

staltung, gelten Menschen, Techniken und Geschäftsmodelle.

IM ZENTRUM DES WANDELS: DER MENSCH

Dass gerade der Mensch an erster Stelle stehen soll, mag banal klingen. In der Diskussion um Energiewende und neue Ener­

giewelten spielt er jedoch selten eine Rolle. Vornehmlich wird über Erzeugungstechnologien und ökonomische Auswirkungen gestritten. Gerade für die Energieeffizienzbranche ist der Faktor

Mensch jedoch in doppelter Hinsicht ganz wesent­

lich: als Treiber der Veränderung und als deren Betroffener. Techniken erfinden sich nicht selber, Geschäfte werden mit Menschen gemacht.

Stichwort „Humankapital“: Bis zu 118.000 zusätz­

liche Jobs könnten bis 2030 im Energieeffizienzbereich geschaf­

fen werden, wie eine neue Metastudie im Auftrag des Bundesum­

weltministeriums zeigte. Doch bezüglich der dafür notwendigen Verfügbarkeit von Fachkräften zeichnet sich weiterhin ein düsteres Bild. Dies zeigt sich auch in der aktuellen, bislang noch nicht veröffentlichten Branchenbefragung, dem Branchenmonitor Energieeffizienz 2016. Nachdem sich im vergangenen Jahr noch eine leichte Entspannung abzeichnete, ist die Lage vor allem bei Akademikern und Facharbeitern mit technischem Hintergrund wieder deutlich schlechter geworden: Nur 5% der Befragten bezeichnen die Fachkräfteverfügbarkeit als „gut“, 40% dagegen

„NIE WAR DAS MORGEN SPANNENDER ALS HEUTE“

Foto: © Cameris

(23)

Dr. Sven Michaelis

Partner bei Egon Zehnder in Hamburg und Mitglied der Energy Practice mit Fokus auf Erneuerbare Energien und Smart Tech/IoT.

Dr. Sven Michaelis hat Elek­

trotechnik an der Univer­

sität Bremen studiert und über Mikrosystemtechnik promoviert.

Visionäre oder Macher – wie sehen die Führungskräfte der

„Next Generation“ aus?

In der Zukunft gehört die permanente Transformation für Füh­

rungskräfte der „Next Generation“ zum Alltag. Sich in komplexen, herausfordernden Kontexten zurechtzufinden, um dann anderen Orientierung zu geben, wird sicherlich im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten stehen. Dazu gehören Neugierde, der Mut Neues zu wagen und eine „Just do it“­Mentalität, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Zugleich ist die Fähigkeit gefordert, sich immer wieder neu in sehr diverse und übergreifende Teamkonstella­

tionen zu integrieren. Darin, – mit und für andere – Führung zu übernehmen und Leadership zu zeigen, liegt sicherlich eine der großen Aufgaben der „Next Generation“. Eine Leaderin wird sich dabei immer wieder neu erfinden und anderen helfen müssen, sich weiter zu entwickeln. Dies in stets neuen Konstellationen auszuprobieren bietet die Chance, den persönlichen Karriere­

bogen extrem interessant zu gestalten, sich vielen spannenden Herausforderungen zu stellen und darin auch ein wichtiges Stück persönliche Erfüllung zu finden.

POLITIK 23

Foto: © Egon Zehnder

VERFÜGBARKEIT VON FACHKRÄFTEN

55 % 40 %

5 %

gut mittel schlecht

Quelle: Vorläufige Vorabergebnisse Branchenmonitor 2016

als „schlecht“. Vor allem mittelständische Unternehmen ohne internationale Bekanntheit und große Re­

cruiting­Abteilung leiden darunter. Für diese Situation verantwortlich gemacht wird vor allem fehlende oder mangelhafte Qualifikation der Bewerber.

Gleichzeitig können Energieeffizienzunternehmen im

„War for Talent“ immerhin auf einen entscheidenden Vorteil setzen: Die nächste Generation sucht zuneh­

mend Sinn in der Arbeit und möchte etwas Positives bewirken. Dies muss nur bei der Gewinnung von Fachkräften stärker hervorgehoben werden und mit flexibleren Arbeitszeitmodellen und einer offenen und fördernden Organisationskultur einhergehen.

NACHGEFRAGT BEI:

Wie ist die Verfügbarkeit von Fachkräften auf dem Markt für Energieeffizienz insgesamt?

(24)

Das „Smart Home“ steckt noch in den Kinderschuhen. Doch für Energieeffizienz und -management schlummern im vernetzten Wohnen enorme Potenziale. Dazu müssen sich aber Verbraucher und Wirtschaft bewegen.

Viele Entwicklungen im „Smart Home“ dienen eher Lifestyle und Komfort als Klimaschutz und Energiewende: wie der Kühlschrank, der merkt, wann das Bier leer ist, und schon mal selbst automa­

tisch den nächsten Kasten ordert; oder der Dash­Button, den man nur drücken braucht, um die nächste Packung Rasierklingen nachzubestellen, die dann in Zukunft per Drohne

noch am selben Tag auf den Balkon geliefert wird. Doch die wahren Potenziale des vernetzten Wohnens stecken im Bereich von Energiesteue­

rung und Energiesparen.

Mithilfe eines Controllers lässt sich das Lastma­

nagement im Privathaushalt klüger gestalten, indem überschüssiger Strom (z. B. aus Erzeu­

gungsspitzen bei Photovoltaik zur Mittagszeit) verwendet wird, um den Warmwasserspeicher

anzuheizen, das E­Auto oder den E­Roller zu laden, oder ihn in Batterien oder Elektrospeicherheizungen zwischenzulagern. Auch wenn die Wärmeerzeugung aus Strom ineffizient ist, so ist diese Verwendung immer noch sinnvoller, als den überschüssigen Strom zu Minuspreisen an der Börse zu verfeuern.

Bisher fristen die alten Zähler ein Schattendasein in den Kellern, oft sogar unzugänglich für die Mieter. Das muss sich ändern. Moderne, optisch ansprechende Zähler für Strom und Wärme helfen, einen Überblick über den eigenen Verbrauch zu gewinnen und Ener­

giefresser ausfindig zu machen. Per App kann man sich individuelle Tipps zum Sparen holen und sich ausrechnen lassen, wie viel man dadurch für die Umwelt tut – und für den eigenen Geldbeutel.

Ein anderes Beispiel sind intelligente Thermostate wie tado oder Nest. Mit ihnen kann man die Heizung ferngesteuert bedienen. Sie merken außerdem selbst, wann niemand mehr im Raum ist, und regeln sich dann automatisch zurück. Das schafft mehr Komfort und spart Energie und Geld.

HÜRDEN FÜR DAS „SMART HOME“

Dabei stehen wir noch am Anfang der Entwicklung. Laut D21­

Digital­Index 2015 nutzen nur 5% der Bevölkerung „Smart Home“­

Anwendungen, allerdings mit einer zweistelligen Wachstumsrate (wenngleich von schmaler Basis).

Das hat mehrere Gründe:

1. Die Ersatzrate alter Geräte ist lang. Ein Kühl­

schrank beispielsweise wird erst nach durch­

schnittlich 14 Jahren ausgetauscht. So verzögern sich Innovationen.

2. Smarte Geräte sind oft zu teuer – und dann lohnt sich die Anschaffung nicht, selbst wenn man dadurch etwas Strom spart.

3. Oft sieht der Verbraucher keinen Nutzen. Warum sollte man seine Spülmaschine per App starten wollen, wenn man sie vorher ohnehin befüllen muss? Und wozu braucht eine Wasch­

maschine eine WLAN­Anbindung, wenn man sie doch auch so nach dem Füllen automatisch programmieren kann?

4. Dazu kommen Datenschutz­Bedenken. Einigen ist es nicht geheuer, wenn Hacker auslesen könnten, wann die Wasch­

maschine läuft. Selbst gesellschaftlicher Nutzen – wie die Steuerung der Energiewende – überzeugt viele nicht. „Es ist für mich in Ordnung, wenn meine persönlichen Daten ausgewertet werden, damit die Gesellschaft davon profitiert“ – dieser Aus­

sage stimmen laut D21­Index nur 27% der Deutschen zu (49%

dagegen, Rest unentschieden).

GASTBEITRAG:

ENERGIE IM

VERNETZTEN WOHNEN

Von: Wolfgang Gründinger

Wolfgang Gründinger ist Referent für Digitale Trans­

formation beim Bundesver­

band Digitale Wirtschaft (BVDW) und seit über zehn Jahren als Klima­Aktivist für die Energiewende im Einsatz.

„DIE WAHREN POTENZIALE DES VERNETZTEN WOHNENS STEK- KEN IM BEREICH VON ENERGIE- STEUERUNG UND ENERGIESPAREN.“

24 POLITIK

Fotos: © Britta Pedersen

Referenzen

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