Die Zentralen Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Archäologischen Instituts
Abbildung organisatorischer Erfordernisse einer digitalen Informationsinfrastruktur in einer Forschungseinrichtung des Bundes
Henriette Senst Bibliotheksdirektorin
Die Zentralen Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)
• Das DAI: Aufgaben, Struktur Ziele
• Ergebnisse der Evaluierung des Wissenschaftsrates 2015 in Bezug auf die Informationsinfrastruktur des DAI
• Die Zentralen Wissenschaftlichen Dienste (ZWD) des DAI
• Eine integrierte Informationsinfrastruktur für die Altertumswissenschaften: das iDAI.world-Portal
Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) im Überblick
• Bundesanstalt im Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes (seit 1874)
• Gegründet 1829 in Rom
• Ca. 350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
• Ca. 200 Studierende und Nachwuchswissenschaftler und –wissenschaftlerinnen
• Aktuell über 300 Projekte weltweit
Das erste Institutsgebäude auf dem Kapitol in Rom
Satzungsgemäße Aufgaben des DAI
• Forschungen auf dem Gebiet der Archäologie und ihrer Nachbarwissenschaften
• Schutz, Erhalt und Vermittlung des kulturellen Erbes
• Erschließung von antiken Denkmälern, Unterstützung bei deren Bewahrung als Teil der kulturellen Identität
• Unterhalt von offenen Forschungsinfrastrukturen
(Bibliotheken, Archive, digitale Dienste und Plattformen zur Wissensvermittlung und zum Wissenserhalt)
• Zahlreiche internationale Kooperationen
Das DAI agiert weltweit
Zum Begriff Informationsinfrastruktur (IIS)
• Wissensbeständein Universitäten, Forschungseinrichtungen, Archiven, Bibliotheken und Museen
• technisch und organisatorisch vernetzte Dienste und Angebote für den Zugang zu und die Erhaltung von Daten-, Informations- und Wissensbeständen
• Liegen in analogen, digitalen oder in Mischformen vor
• Qualitätsanforderungenan Erschließung der Inhalte, nutzungsfreundlichen Zugangsformen, technischer Ausstattung, internationalen Standards und effektive Werkzeugen für Bearbeitung, Analyse und Langzeitverfügbarkeit
Die Informationsinfrastruktur des DAI
• Bibliotheken, Archive, Fototheken weltweit mit einem Bestand von über 1 Mill. BE
• DAI publiziert
• 30-40 wissenschaftliche Monographien und Sammelwerke, die in ca. 50 laufenden Reihen erscheinen
• 14 Zeitschriftentitel
• 5-10 wissenschaftliche oder populärwissenschaftliche Publikationen
• IT-Referat baut seit 2011 eine integrierte Informationsinfrastruktur auf („iDAI.world“)
• Digitalisierung von Publikationen, Archiven, Bildmaterial, Handzeichnungen etc. (nicht nur DAI-eigen), Bereitstellung von digitalen Tools, Trainingsmaterial…
• DFG-gefördertes Projekt IANUS als Langzeitspeicher für digitale Daten der
Altertumswissenschaften; soll im Rahmen der NFDI4Objects weiterentwickelt werden
Evaluierung des Wissenschaftsrates 2015 in Bezug auf die Informationsinfrastruktur(IIS) des DAI
• Evaluierung 2015 mit Blick auf die Forschungsinfrastrukturen
• Hervorgehoben wird die Bedeutung der IIS für die altertumswissenschaftliche Forschung weltweit
• Exzellente Präsenzbibliotheken, die in den Gast- und Partnerländern Zugang zu sonst schwer beschaffbaren Informationen bieten
• Empfehlung zu systematischerer Digitalisierungsstrategie
• Anregung zu engerer Verzahnung der IIS zu Vorhaben der Forschung und der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik
• Eigene Forschung der IIS Empfehlung:
Entwicklung eines informationsinfrastrukturellen Gesamtkonzepts, das analoge und digitale Angebote integriert und kooperative Weiterentwicklungsmöglichkeiten eröffnet
Organisation vor Einführung der ZWD
Generalsekretär
Wissenschaftliche IT
Wissenschaftliche Systeme Wissenschaftliche IT
Bibliotheken, Redaktion, Archive Forschungsdatenmanagement
Forschungsdatenmanagement Bibliotheken, Digitale Bibliothek,
Archiv Redaktion
Stellen
unbefristet: 49 In Projekten: 17 Ortskräfte: 26
Zentrale Wissenschaftliche Dienste
Betrieb und Weiterentwicklungder iDAI.world
Eine integrierte Informationsinfrastruktur für die Altertumswissenschaften:
iDAI.world
i= Internet
DAI = DAI-Cloud https://idai.world/
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Standards
Analyse Portal
Daten
Langzeitarchiv
iDAI.portal
Beschreibung der Daten durch normierte Ansetzung von Personen, Orten, Dingen, Konzepten, Zeitabschnitten
Fallbasierte Auswertung und Analyse mit Spezial- und Statistiksoftware
Datenerhebung / Datenentstehung bei Grabungen und
bei der Generierung und Erschließung von Objekten und Medien;
Aufarbeitung von Materialien aus Altgrabungen
Kuratierung und Qualitätssicherung, Formaterkennung und -konversion, Kassation, Data Ingest, Workflows und Zuständigkeiten, Richtlinien/Best Practices
Ausschnitt Trefferliste
Forschungsplanung in der ZWD (in Auswahl)
1. Maschinelles Lernen und Mustererkennung für sehr große Datensammlungen (Big Data) Integration von Mustererkennung für die großen Test- und Bilddatenbestände des DAI im Zusammenspiel mit leistungsfähigen Such- und Visualisierungsfunktionen
2. Beschreibung von archäologischen Artefakten durch Normdaten und Ontologien
Bereitstellung digitaler Bestimmungsbücher zur Klassifikation von Artefakten vor allem im Bereich der Massenfunde aus Keramik und Metall
3. Mustererkennung in Publikationen und Metadaten
Einsatz von Text-und-Data-Mining-Tools für die automatisierte Anreicherung und Verknüpfung von und mit vorhandenen Datenbeständen
Zusammenfassung
• Die Informationsinfrastruktur, bestehend aus Wissensbeständen, IT-Anwendungen und Recherche-und Zugangsdiensten, verschränkt sich zunehmend mit dem
eigentlichen Forschungsprozess.
• Eine organisatorische Abbildung dieser Verschränkung ermöglicht ein informationsinfrastrukturelles Gesamtkonzept.
• Im DAI wird durch die „Zentralen Wissenschaftlichen Dienste“ die Grundlage für ein zukunftsfähiges und umfassendes Management von Medien, Daten und Diensten geschaffen.