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Schattenbanken: Die Gefahr bändigen

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Verantwortlich: Stefan Körzell, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter

Nr. 03/2016 22.01.2016 DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Schattenbanken: Die Gefahr bändigen

Händler verschieben Millionenbeträge und die Auf- sichtsbehörden bekommen hiervon nichts mit – was viele an das böse Vorspiel zur globalen Finanzkrise erinnert, ist leider immer noch Realität. Das Problem heißt: Schattenbanken. Diese Einrichtungen überneh- men bankenähnliche Aufgaben, sind aber nicht als Kreditinstitute registriert und stehen damit auch nicht unter der Aufsicht der Kontrollbehörden. Beispiele hier- für sind Hedge- und Private-Equity-Fonds.

Reguläre Geschäftsbanken müssen Eigenkapitalvor- schriften einhalten und finanzielle Risikopuffer zurück- legen. Dies ist notwendig, um Pleiten und Finanzkrisen vorzubeugen. Anders bei den Schattenbanken: Sie ha- ben freies Spiel beim Spekulieren und Zocken. Anleger und Manager können somit im Dunkeln agieren und die nach der Finanzkrise ergriffenen Regulierungen umge- hen. Zugleich sind Schattenbanken jedoch eng verbun- den mit dem regulären Finanzsektor. Kommt es zu Panikreaktionen und ziehen Anleger ihr Geld zurück, führt dies zu großen Risiken auch für reguläre Banken und im weiteren Verlauf für das globale Finanzsystem.

Beängstigend ist dabei insbesondere die Größe des dunklen Sektors. Das Financial Stability Board, ein Zu- sammenschluss von Vertretern der Notenbanken, Regie- rungen und weiterer politischer Institutionen, hat für seinen „Globalen Schattenbankenbericht“ 26 Staaten untersucht. Das Ergebnis: Die Werte sind erschreckend hoch. Im Schnitt liegt die Größe dieses unbeaufsichtig- ten Finanzbereichs bei 59 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Unter den Ländern variieren die Werte jedoch erheblich (siehe Grafik). Während sich Deutschland mit 73 % bereits deutlich über dem Schnitt befindet, liegen die Zahlen für Großbritannien bei 147 % und für Irland bei unglaublichen 1190 %.

Aufgrund dieser Lage und den damit verbundenen Risiken ist staatliche Regulierung dringend notwendig.

Gefragt ist insbesondere die europäische Ebene, um das Problem länderübergreifend anzugehen. Doch der Ge- setzgebungsprozess in Brüssel stockt. Die notwendigen Reformen bleiben bis auf Weiteres auf der Strecke.

Tatsächlich scheinen sogar weitere Deregulierungen vorangetrieben zu werden. Die Europäische Kommission plant eine „Kapitalmarktunion“: Unternehmen sollen dann vermehrt Finanzierungsquellen außerhalb des Bankenbereichs in Anspruch nehmen. Die Schattenban- ken werden somit von der EU noch gefördert, zum Leidwesen der Allgemeinheit.

Dabei ist längst klar: Es darf keine Lücken in der Regu- lierung des Finanzmarktes geben. Notwendig ist eine zentrale Behörde für alle Finanzakteure. Hedge- und Private-Equity-Fonds sowie alle weiteren Finanzdienst- leister müssen beaufsichtigt und reguliert werden. Zu- dem darf es keine Ausnahmen von den Eigenkapitalan- forderungen geben. Sicherheits- und Transparenzregeln haben für alle zu gelten! Nur so kann eine nächste Finanzkrise verhindert werden.

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