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Soziale Berufe: Aufwerten lohnt sich!Knapp 30.000 Menschen demonstrierten am Wochen-ende in vier deutschen Städten unter dem Motto „Auf-werten jetzt!

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Verantwortlich: Stefan Körzell, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter Nr. 24/2015 18. Juni 2015

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Soziale Berufe: Aufwerten lohnt sich!

Knapp 30.000 Menschen demonstrierten am Wochen- ende in vier deutschen Städten unter dem Motto „Auf- werten jetzt!“ für bessere Arbeits- und Entgeltbedin- gungen der Sozial- und Erziehungsberufe. Die Unter- stützer/-innen kamen nicht nur aus den Reihen der zu- ständigen Gewerkschaften ver.di und GEW, sondern aus allen DGB-Gewerkschaften.

Das ist nur konsequent, denn von guter Erziehung, Pflege, Bildung, Betreuung etc. profitieren schließlich alle. Hier geht es um den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft, um gute Bildung für die nachwachsenden Generationen und um Geschlechtergerechtigkeit. Noch immer gibt es dieses Denken: Arbeit aus der Abteilung

„Sozialklimbim“ musste früher schließlich auch nicht oder nur gering bezahlt werden. Liegt das Hegen und Pflegen nicht in der Natur der Frau, die darin ihre Erfül- lung findet? Reicht da nicht ein gehobenes Taschen- geld? - Die Lohnlücke zwischen manchen „klassischen“

männerdominerten Facharbeiterberufen und

Erzieher/-innen beträgt immer noch rund 20 % (siehe Abb.). Dass z. B. Erzieher/-innen den leichteren Job hät- ten als Vertreter/-innen anderer Berufe, ist eine Mär. So identifizieren sich Erzieher/-innen laut einer Sonderaus- wertung des „DGB-Index Gute Arbeit“ zwar im beson- deren Maße mit ihrem Beruf, doch viele halten ihr Ein- kommen und die Arbeitsbedingungen nicht für ange- messen. Erzieher/-innen sind bei der Arbeit z. B. zu 89 % von Lärm betroffen (andere Berufe: 41 %) und 75 % von ungünstiger Körperhaltung (54 %). Die „Ar- beit am Menschen“ wird immer anspruchsvoller: Erzie- her/-innen müssen heute auch noch Sprachförderung, Inklusion und Integrationsarbeit leisten. Eine enorme Verantwortung, die nicht selten von psychischer

Belastung begleitet ist. Beanspruchende Tätigkeiten also, die ebenso gut entlohnt gehören wie die von der Ausbildungsdauer vergleichbaren „Männerjobs“. Davon profitieren nicht nur Frauen, die besonders häufig in so- zialen und Erziehungsberufen anzutreffen sind, es stei- gen auch die Binnennachfrage und die Einnahmen der Sozialkassen.

Und noch ein Aspekt kommt hinzu: Für viele Kommu- nen wird die Investition in die soziale Infrastruktur zu- nehmend zu einem Standortfaktor. Wo gute Kinderbe- treuung und Bildungseinrichtungen angeboten werden, lassen sich Unternehmen und Bürger/-innen eher nie- der. Geld, das für gute soziale Dienste in die Hand ge- nommen wird, zahlt sich somit mehrfach wieder aus.

Das müssen endlich auch diejenigen verstehen, die ver- krampft an Schuldenbremsen und „Schwarzen Nullen“

festhalten. Skandinavien, wo rund ein Drittel der Be- schäftigten im öffentlichen Sektor arbeitet zeigt, wie es geht: Hier wurden die öffentlichen Gesundheits- und Bildungseinrichtungen gezielt und bedarfsgenau ausge- baut. Qualität steht im Zentrum. Das kostet und ist be- schäftigungsintensiv. Aber im Ergebnis beflügelt diese Investition die wirtschaftliche Dynamik durch hoch qua- lifizierte Fachkräfte und technischen Fortschritt.

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